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-start-<br><!-- '''Fürstenfeldbruck''' --><br>{{Infobox Gemeinde in Deutschland
-start-<br><!-- '''Garmisch-Partenkirchen''' --><br>{{Infobox Gemeinde in Deutschland
|Art = Stadt
|Art = Markt
|Wappen = Fürstenfeldbruck_Wappen.svg
|Wappen = Wappen Garmisch Partenkirchen.svg
|Breitengrad = 48/10/40/N
|Breitengrad = 47/30//N
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|Lageplan = Fürstenfeldbruck in FFB.svg
|Lageplan = Garmisch-Partenkirchen in GAP.svg
|Bundesland = Bayern
|Bundesland = Bayern
|Regierungsbezirk = [[Oberbayern]]
|Regierungsbezirk = [[Oberbayern]]
|Landkreis = Fürstenfeldbruck
|Landkreis = Garmisch-Partenkirchen
|Höhe = 517
|Höhe = 708
|Fläche = 32.53
|Fläche = 205.66
|PLZ = 82256
|PLZ = 82467
|PLZ-alt = 8080
|Vorwahl = 08821
|Vorwahl = 08141
|Kfz = GAP
|Gemeindeschlüssel = 09180117
|Kfz = FFB
|Straße = Rathausplatz 1
|Gemeindeschlüssel = 09179121
|Website = [http://www.garmisch-partenkirchen.de/ www.garmisch-partenkirchen.de]
|Gliederung = 6 Stadtteile
|Straße = Hauptstraße 31
|Bürgermeister = Thomas Schmid
|Website = [http://www.fuerstenfeldbruck.de/ www.fuerstenfeldbruck.de]
|Partei = [[Christlich-Soziale Bürger|CSB]]
|Bürgermeister = Sepp Kellerer
|Bürgermeistertitel= Oberbürgermeister
|Partei = CSU
}}
}}
[[Datei:Garmisch-Partenkirchen (Luftbild).jpg|thumb|295px|Luftbild von Garmisch-Partenkirchen]]


'''Garmisch-Partenkirchen''' ist ein [[Marktgemeinde|Markt]] und zugleich [[Kreishauptort]] des [[Landkreis Garmisch-Partenkirchen|Landkreises Garmisch-Partenkirchen]] sowie Zentrum des [[Werdenfelser Land]]es. Trotz einer Einwohnerzahl von fast 26.000 ist Garmisch-Partenkirchen keine [[Stadt]], jedoch eine von 13 sogenannten [[Leistungsfähige kreisangehörige Gemeinde|leistungsfähigen kreisangehörigen Gemeinden]] in Bayern.
'''Fürstenfeldbruck''' ist eine [[Große Kreisstadt]] im [[Landkreis Fürstenfeldbruck|gleichnamigen Landkreis]] und befindet sich 25 Kilometer westlich der bayerischen Landeshauptstadt [[München]]. Sie ist zudem Teil der [[Metropolregion München]].


== Geographie ==
== Geografie ==
[[Datei:Garmisch-Partenkirchen.JPG|thumb|left|Garmisch-Partenkirchen mit Alpspitze, Zugspitze und Daniel]]
=== Geographische Lage ===
Garmisch-Partenkirchen liegt inmitten eines weiten Talkessels am Zusammenfluss der aus Tirol kommenden [[Loisach]] und der im Wettersteingebirge entspringenden [[Partnach]], zwischen [[Ammergebirge]] im Nordwesten, Estergebirge im Osten und [[Wettersteingebirge]] - mit Deutschlands höchstem Berg, der [[Zugspitze]], im Süden. Garmisch war während der letzten Eiszeit - der [[Würmeiszeit]] - mit einer Eisddecke von ca. 1700 m über NN überzogen.
Fürstenfeldbruck liegt ca. 25 km nordwestlich von München und ca. 40 km südöstlich von Augsburg im westlichen Oberbayern an der Grenze zum Regierungsbezirk Schwaben. Die Stadt wird von der [[Amper]] durchflossen.


''Kochelberg'' ist der Name eines 870&nbsp;m hohen Berges in Garmisch-Partenkirchen. Auf dem Berg befindet sich die im Sommer bewirtschaftete Kochelberg-[[Alm (Bergweide)|Alm]].
=== Nachbargemeinden ===
Die [[Große Kreisstadt]] Fürstenfeldbruck befindet sich im Herzen des [[Landkreis Fürstenfeldbruck|Landkreises Fürstenfeldbruck]]. Sie ist von folgenden Gemeinden umgeben: [[Maisach]] (im Norden), [[Olching]] (im Nordosten), [[Emmering (Landkreis Fürstenfeldbruck)|Emmering]] (im Osten), [[Alling]] und [[Schöngeising]] (im Süden) sowie [[Landsberied]] und [[Mammendorf]] (im Westen).


Der 1340&nbsp;m hohe ''Hausberg'' ist der Hausberg von Garmisch-Partenkirchen. Er ist über recht steile, gut ausgebaute Wege sehr gut erreichbar. Im Winter kann man mit der Seilbahn auf den Hausberg gelangen und dort Ski fahren.
=== Ausdehnung des Stadtgebietes ===
Zu Fürstenfeldbruck gehören die Orte Aich, Bruck, Buchenau, Fürstenfeld, Gelbenholzen, Hasenheide, Kreuth, Lindach, Neu-Lindach, [[Pfaffing (Fürstenfeldbruck)|Pfaffing]], [[Puch (Fürstenfeldbruck)|Puch]], Rothschwaig und Weiherhaus.


=== Klima ===
=== Ortsteile ===
Das ursprüngliche Pfarrdorf Partenkirchen lag östlich der Partnach, während Garmisch westlich des Flusses lag. Der Fluss ist auch heute noch im nördlichen Teil (etwa ab der Obermühle) die Grenze zwischen den [[Gemarkung]]en Garmisch und Partenkirchen. Im südlichen Teil verläuft die Gemarkungsgrenze 600 bis 1700 Meter westlich des Flusses.<ref>[https://geoportal.bayern.de/geodatenonline/anwendungen/bayernviewer-plus BayernViewer plus]</ref>
[[Datei:Amper,St. Magdalena (Fürstenfeldbruck)a.jpg|thumb|Amper, Pfarrkirche St.&nbsp;Magdalena]]
Fürstenfeldbruck kann – wie praktisch ganz Bayern (ausgenommen Hochgebirgslagen) – dem [[Mitteleuropäisches Übergangsklima|mitteleuropäischen Übergangsklima]] zugerechnet werden. So treten zwar Wetterextreme des [[Kontinentalklima]]s eher selten auf, doch ist zu beobachten, dass gerade die Winter oft strenger sind als im Westen Deutschlands. Auch fällt meist mehr Schnee als in vielen anderen deutschen Gegenden. Ein Grund hierfür ist die Höhenlage von mehr als 500 Metern über [[Normalnull|NN]]. Im Sommer wiederum kann es oft heißer werden als z.B. an der Nordseeküste, da der kühlende Effekt einer großen Wassermasse fehlt. Weitere wesentliche wetterbestimmende Faktoren sind die Alpen als mitteleuropäische und die [[Donau]] als regionale [[Wetterscheide]]n. Durch diese Konstellation ist das Wetter relativ wechselhaft. Der [[Föhn]] bringt das ganze Jahr hindurch aus südlicher Richtung unregelmäßig warme, trockene Luftströmungen nach Fürstenfeldbruck.
Das Kleinklima der Stadt wird von der Amper mitbestimmt.


Separate Ortsteile sind u.a.
== Geschichte ==
* [[Wamberg (Garmisch-Partenkirchen)|Wamberg]] (höchstgelegenes Kirchdorf Deutschlands)
[[Datei:Fürstenfeldbruck, Bullachstr Kleinstadt Idylle.jpg|thumb|Kleinstadtidylle, Bullachstraße, Nähe Amper]]
* [[Kaltenbrunn (Oberbayern)|Kaltenbrunn]]
Der Name Fürstenfeldbruck ist die Anreihung der Namen „Fürstenfeld“ und „Bruck“.
* Burgrain


=== Klima ===
Der Namensteil „Fürstenfeld“ (Feld des Fürsten) sagt aus, dass diese Flur ehemals zum Besitz der [[Wittelsbach]]er gehörte. Dort wurde im Jahre 1263 das gleichnamige [[Zisterzienser]]kloster [[Kloster Fürstenfeld|Fürstenfeld]] gegründet.
[[Datei:Klimadiagramm-Garmisch-Partenkirchen-Deutschland-metrisch-deutsch.png|thumb|left|Klimadiagramm von Garmisch-Partenkirchen]]
[[Datei:Klosterkirche St. Mariä Himmelfahrt im Herbst.jpg|thumb|[[Kloster Fürstenfeld]] ]]
Die Siedlung „Bruck“ war in direkter Nachbarschaft des Klosters schon vorher am dortigen Amper-Übergang entstanden. Für die Überquerung dieser Brücke, die zu der – damals sehr bedeutenden – [[Salzstraße]] gehörte, erhob die Familie der Gegenpointer im Auftrag der [[Welfen]] Zoll.


Garmisch-Partenkirchen ist [[Heilklimatischer Kurort]].
Um diese Zollstation und eine dort gegründete Poststation wuchs eine Siedlung, die erstmals 1306 als Markt bezeichnet wurde. 1425 gingen auch die letzten Besitzrechte von den Gegenpointern an das Kloster über.


== Geschichte ==
1803 wurde das Kloster [[Säkularisation in Bayern|säkularisiert]] und ganz langsam entwickelte sich eine bürgerliche Selbstverwaltung. Unterschiedliche Schreibweisen des Marktes Bruck durch verschiedene Behörden zwangen 1908 die Regierung, eine einheitliche Bezeichnung festzulegen: Sie lautet seitdem „Fürstenfeldbruck“.
Partenkirchen geht auf die römische Reisestation „Partanum“ zurück. Diese lag an einem vorrömischen Handelsweg, ein Nebenzweig der am Lech entlang führenden [[Via Claudia]], der nach der Eroberung des nördlichen Alpen- und Voralpenraumes durch [[Drusus]] und [[Tiberius]] im Jahr 15. v. Chr. ausgebaut wurde. Die Römer nannten die neue Straße „Via Raetia“, sie wurde 200 nach Christus gebaut und führte über den [[Brennerpass]] nach [[Augsburg]].<ref>[http://www.kaluwi.de/ViaRaetia.html Via Raetia], Websitebetreiber: Karl Ludwig Wilhelm, abgerufen am 2. Oktober 2010</ref> Garmisch wurde 802 erstmals als Siedlung urkundlich erwähnt.


Der [[Freising]]er Bischof Magiera erwarb Garmisch 1249 und Bischof [[Emicho Wildgraf von Wittelsbach|Emicho]] 1294 Partenkirchen. Ab 1294 gehört die Grafschaft zum [[Hochstift Freising]], und blieb bis zur [[Säkularisation]] 1802/03 in geistlichem Besitz.
Erst am 30. September 1935 wurde der „Markt“ zur Stadt erhoben.


Im [[Hochmittelalter]] war Partenkirchen für die [[Fugger]] und [[Welser]] eine wichtige Station auf dem Weg nach [[Italien]]. Daraus resultierte ein wirtschaftlicher Aufschwung, der Ort blühte als Reise- und Handelsstation zwischen [[Augsburg]] und [[Venedig]] regelrecht auf. Für Garmisch war die Flößerei auf der [[Loisach]] die Haupteinnahmequelle. Mit dem [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] verarmte die Region.
1936 wurde der Flugplatz Fürstenfeldbruck als Fliegerhorst für die Luftwaffe des Dritten Reichs fertiggestellt (zur ausführlichen Geschichte des Fliegerhorstes siehe unten).


1802 kam die [[Grafschaft Werdenfels]] zu Bayern. Mit der Fertigstellung der Eisenbahnverbindung 1889 nach [[München]] setzte der Fremdenverkehr ein. Am 1. Januar 1935 schlossen sich die bis dahin selbständigen Märkte Garmisch und Partenkirchen wegen der im nachfolgenden Jahr stattfindenden [[Olympische Winterspiele 1936|IV. Olympischen Winterspiele (1936)]] auf massiven Druck der [[NSDAP]] hin zur Marktgemeinde Garmisch-Partenkirchen zusammen. Nach Absage von [[Sapporo]] und [[St. Moritz]] sollten die [[Olympische Winterspiele 1940|V. Olympischen Winterspiele (1940)]] ebenfalls in Garmisch-Partenkirchen stattfinden, wurden aber durch den Zweiten Weltkrieg verhindert. 1996 feierte der Ort das 60-jährige Jubiläum der Olympischen Winterspiele. Der Bürgermeister beauftragt den Verleger [[Gert Sudholt]] mit der Erstellung der offiziellen Festschrift.
Im April 1945 besetzten US-amerikanische Truppen die Stadt.


1978 fand erstmals eine [[Alpine Skiweltmeisterschaft 1978|Alpine Skiweltmeisterschaft]] in Bayern statt, Gastgeber war vom 28. Januar bis 5. Februar 1978 Garmisch–Partenkirchen. Der Ort übernahm auch die Ausrichtung der [[Alpine Skiweltmeisterschaft 2011|Alpinen Skiweltmeisterschaft 2011]]. Zusammen mit München und Schönau am Königssee bewirbt sich Garmisch-Partenkirchen um die [[Olympische Winterspiele 2018|Olympischen Winterspiele 2018]].
Mit der Anbindung an das Nahverkehrsnetz von [[München]] (S-Bahn) 1972 gewann Fürstenfeldbruck weiter an Bedeutung und die Bevölkerungszahlen nahmen rasch zu.

Im gleichen Jahr – während der Olympischen Spiele – missglückte die Befreiung israelischer Olympiateilnehmer aus der Gewalt palästinensischer Terroristen auf dem Gelände des Fliegerhorsts (siehe dazu [[Geiselnahme von München]]).

Der Landkreis hat mittlerweile über 180.000 Einwohner und die östlichen Bereiche des Landkreises sind teilweise schon sehr nah an die Landeshauptstadt München herangewachsen. Die Große Kreisstadt [[Germering]] bei München, die zum selben Landkreis gehört, hat inzwischen mehr Einwohner als Fürstenfeldbruck. Am 1. Januar 2006 wurde Fürstenfeldbruck ebenfalls zur Großen Kreisstadt erhoben.

Ein wichtiges Diskussionsthema der Stadtentwicklung schon im 20. Jahrhundert und dann im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrtausends war die Entwicklung der "Guten Stube" von Bruck (von der Amper bis zum Neuen Rathaus) in engem Zusammenhang mit der Entwicklung des Straßenverkehrs - führt doch die Bundesstraße B2 direkt über Amperbrücke und Hauptstraße. Nach langer Diskussion fand eine Fokussierung auf die sogenannte "Deichenstegtrasse" statt, auf der der Durchgangsverkehr das betroffene Gebiet östlich und mit einer neuen Amperquerung umfahren sollte. Nachdem ein Referendum ''gegen'' die Deichenstegtrasse zuvor gescheitert war, stimmten die Bürger in einem Entscheid vom 27. September 2009 jedoch mehrheitlich gegen die Umgehung.

=== Geschichte des [[Flugplatz Fürstenfeldbruck|Flugplatzes Fürstenfeldbruck]] ===

1935 war das Jahr des Beginns der Bauarbeiten für die Luftkriegsschule 4. Die LKS gehört zu den militärischen Prestigeobjekten in Bayern. Mit einem Umfang von 40 Millionen Reichsmark soll auf dem Fliegerhorst die größte Fliegerschule des Deutschen Reichs errichtet werden. Den Repräsentationsbauten liegen Pläne von Ernst Sagebiel zu Grunde. Die Unterrichts- und Unterkunftgebäude werden von Robert Roskothen entworfen. Auch bei den Luftwaffenbauten der LKS 4 setzt sich der Stil der Bayrischen Postbauschule, die von Robert Vorhoelzer geprägt wird, fort, da viele Architekten aus der Bauabteilung der Oberpostdirektion ab 1935 in die Bauämter der Luftwaffe überwechseln. Architektonische Besonderheiten der Luftwaffenbauten auf dem Fliegerhorst bilden der 998 Meter lange "Kilometerbau" und der Turmbau am Schulungsgebäude. Im Fahnensaal befinden sich Wandmalereien von [[Albert Burkart]] (Nibelungenlied). Der LKS angeschlossen ist der Flugplatz mit vier Flugzeughallen, Werfthalle und Waffenmeisterei. 1937 Übernahme des neuen Fliegerhorstes durch die [[Luftwaffe (Wehrmacht)|Luftwaffe]]. 1943 Herstellung einer Betonbahn, 1945 Herrichtung der Bahn für Me 262 Einsatz. 9. April 1945 Angriff von US Bombern mit Zerstörung der Startbahn.

April 1945 Besetzung des Fliegerhorstes durch US-Truppen. Ausbau, Erweiterung und Nutzung des Fliegerhorstes „Fursty“ durch die US Luftwaffe bis 1957.
Ab 1956 erfolgte der Aufbau der neuen [[Luftwaffe (Bundeswehr)|Bundesluftwaffe]]. Fürstenfeldbruck wird zur „Wiege der Luftwaffe“: Am 24. September 1956 erhalten die ersten zehn deutschen Flugzeugführer in „Fursty“ ihr Flugzeugführerabzeichen. Am 13. November 1956 werden die ersten 20 Einsatzflugzeuge (F-84 F) in „Fursty“ der Luftwaffe übergeben.
Am 14. Dezember 1957 wird der Fliegerhorst durch die Bundesluftwaffe übernommen. 1962 Errichtung des Ehrenmals für die Toten der Luftwaffe und Luftfahrt. 1972 missglückter Versuch der Geiselbefreiung nach der [[Geiselnahme von München]]. 1974 Beginn der Bauarbeiten für einen neuen Gebäudekomplex für die [[Offizierschule der Luftwaffe]], die 1977 von Neubiberg nach Fürstenfeldbruck kommt. 1997 Ende des Flugbetriebs. 2007 Abtrennung des nördlichen Teils des Flugplatzes mit der Start- und Landebahn vom Flugbetriebs- und Kasernenbereich. 1. April 2008 Abgabe des Nordteils aus dem Zuständigkeitsbereich des Bundesministers der Verteidigung an das Finanzressort. Nutzung des verbleibenden südlichen Teils des Fliegerhorstes durch zahlreiche Dienststellen der Bundeswehr.
Der abgetrennte Nordbereich des Flugplatzes soll privatwirtschaftlich verwertet werden. Um die Art der Nutzbarmachung wird jedoch noch diskutiert. Eine zivile, fliegerische Nutzung, die eventuell zum Wirtschaftsaufschwung in der Region beitragen und Arbeitsplätze sichern könnte, jedoch auch Probleme wie z.B. zusätzliche Lärmbelästigung bringen würde, wird von Anwohnern zum Teil abgelehnt.


=== Einwohnerentwicklung ===
=== Einwohnerentwicklung ===
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| '''Jahr''' || 1840 || 1871 || 1900 || 1925 || 1939 || 1950 || 1961 || 1970 || 1987 || 2000 || 2005
| '''Jahr''' || 1840 || 1871 || 1900 || 1925 || 1939 || 1950 || 1961 || 1970 || 1987 || 2000 || 2005
|- align="center"
|- align="center"
| '''Anzahl der Einwohner'''<ref name="statKommual">[http://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09179121.pdf Kommunalstatistik von Fürstenfeldbruck], abgerufen am 3. Januar 2011</ref> || 1.871 || 3.438 || 4.656 || 5.892 || 9.588 || 13.170 || 19.158 || 23.089 || 30.338 || 32.405 || 33.533
| '''Anzahl der Einwohner'''<ref name="statKommual">[http://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09180117.pdf Kommunalstatistik von Garmisch-Partenkirchen], abgerufen am 5. Januar 2011</ref> || 2.870 || 3.038 || 4.792 || 10.326 || 18.308 || 25.435 || 25.261 || 26.885 || 25.742 || 26.364 || 26.261
|}
|}


== Politik ==
== Politik ==
Garmisch-Partenkirchen gilt als eine der traditionellen Hochburgen der CSU. Diese konnte seit 1945 ihre absolute Mehrheit stets verteidigen. Bei der [[Kommunalwahlen in Bayern 2008|Kommunalwahl am 2. März 2008]] wurde die absolute Mehrheit der CSU erstmals gebrochen.
Der Oberbürgermeister der Stadt ist ''Josef (Sepp) Kellerer'' ([[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]]).


{| class="wikitable"
Der [[Stadtrat]] hat 40 Mitglieder. Die Sitzverteilung stellt sich seit der letzten [[Kommunalwahlen in Bayern 2008|Kommunalwahl 2008]] wie folgt dar:
|+ Ergebnisse der Gemeinderatswahlen
{| class="prettytable"
|----- bgcolor="#E8E8E8"
|+ Sitzverteilung
! rowspan="2"| Partei / Liste
! colspan="2" align="center"| [[Kommunalwahlen in Bayern 2008|Wahl 2008]]
|----- bgcolor="#E8E8E8"
! Stimmenanteil
! Sitze
|- align="center"
| align="left" | [[Christlich-Soziale Bürger|Christlich Soziales Bündnis – Bürger für Garmisch-Partenkirchen]] || 33,9 % || 11
|- align="center"
| align="left" | [[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]] || 26,0 % || 8
|- align="center"
| align="left" | [[Wählergruppe#Freie Wähler Bayern e.V.|Freie Wähler]] || 15,0 % || 5
|- align="center"
| align="left" | [[SPD Bayern|SPD]] || 14,5 % || 4
|- align="center"
| align="left" | [[FDP Bayern|FDP]] || 3,4 % || 1
|- align="center"
| align="left" | [[Bayernpartei]] || 4,3 % || 1
|- align="center"
| align="left" | [[ÖDP]] || 2,9 % || -
|- align="center"
| align="left" | Gesamt || 100 % || 30
|-
|-
| Wahlbeteiligung
! Jahr!! [[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]] !! [[SPD Bayern|SPD]] !! [[Wählergruppe|Brucker Bürgervereinigung]] !! [[Freie Wähler|Freie Wählerschaft e.V.]] !! [[Bündnis 90/Die Grünen|Grüne Unabhängige Liste/GRÜNE]] !! [[FDP Bayern|FDP/Parteifreie Bürger]] !! [[Die Republikaner|REP]] !! gesamt !! Wahlbeteiligung in %
| colspan="2" align="center" | 62,1 %
|-

! [[Kommunalwahlen in Bayern 2008|2008]]
| 17 || 8 || 5 || 3 || 4 || 3 || n.a. || 40 || 51,8
|-
! 2002
| 19 || 8 || 5 || 3 || 2 || 2 || 1 || 40 || 55,5
|}
|}


Zum Bürgermeister wurde Thomas Schmid (Christlich Soziales Bündnis) gewählt.
=== Wappen ===
Wegen der langen Abhängigkeit vom [[Kloster Fürstenfeld]] entstand ein eigenständiges Brucker Wappen erst relativ spät. Die erste Wappenverleihung erfolgte 1813.
Das heutige Wappen zeigt im [[Schildhaupt]] die berühmten bayerischen Rauten, darunter vor rotem Grund eine Brücke, die mit einem goldenen Kreuz geschmückt ist.
So vereint das Wappen die christliche (klösterliche) Tradition des Ortes mit der merkantil-bürgerlichen Tradition der Brücke an der Fernhandelsstraße.


=== Städtepartnerschaften ===
=== Städtepartnerschaften ===
Garmisch-Partenkirchen hat drei [[Städtepartnerschaft|Schwesterstädte]], zu denen es eine Partnerschaft unterhält. Seit 1966 besteht die Städtepartnerschaft mit dem US-amerikanischen Skiort [[Aspen (Colorado)|Aspen]]. Seit 1987 gibt es eine Partnerschaft mit der finnischen Stadt [[Lahti]] und seit 1973 mit dem Ort [[Chamonix]] in Frankreich.
{|
|[[Datei:Flag of France.svg|border|20px|Frankreich]] || [[Livry-Gargan]] ([[Frankreich]]) (seit 28. Juni 1967)
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|[[Datei:Flag of Italy.svg|border|20px|Italien]] || [[Cerveteri]] ([[Italien]]) (seit 29. Juni 1973)
|-
|[[Datei:Flag of the United States.svg|border|20px|Vereinigte Staaten von Amerika]] || [[Wichita Falls]] ([[Vereinigte Staaten|USA]]) (seit 3. Dezember 1985)
|-
|[[Datei:Flag of Croatia.svg|border|20px|Kroatien]] || [[Zadar]] ([[Kroatien]]) (seit 2. Oktober 1989)
|-
|[[Datei:Flag of Spain.svg|border|20px|Spanien]] || [[Almuñécar]] ([[Spanien]]) (seit 25. Juni 2005)
|}


== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
=== Theater ===
=== Kunst & Kultur ===
Um die Mitte des 19. Jahrhunderts entdeckten Maler wie [[Lorenz Quaglio]], [[Heinrich Bürkel]], [[Christian Morgenstern (Maler)|Christian Morgenstern]] und [[Max Josef Wagenbauer]] Garmisch-Partenkirchen. Mit der Eisenbahnverbindung nach München ab 1889 kamen zunehmend Künstler wie [[Ernst Kreidolf]] und [[Wilhelm Balmer]].
* Neue Bühne Bruck
* Theater 5
* s’Brucker Brettl
* Broadaway FFB


Auch international gewann Garmisch-Partenkirchen um die Wende des 19. auf das 20. Jahrhundert an Renommee. So komponierte [[Edward Elgar]] hier 1895 seine "Songs from the Bavarian Highlands" und der Generalmusikdirektor [[Hermann Levi]] ließ sich 1900 von [[Emanuel von Seidl]] und [[Adolf von Hildebrand]] seine Villa erbauen, in der [[Cosima Wagner]] oft logierte. Der Schriftsteller [[Josef Ruederer]] nahm für sein bekanntestes Stück "Die Fahnenweihe" das Posthotel Partenkirchen als Motiv, der Maler [[Max Beckmann]] fuhr in Partenkirchen gerne Ski. Der Philosoph [[Ernst Bloch]] heiratete in Garmisch und entwickelte hier die Grundgedanken für sein Hauptwerk.
=== Literatur ===
Die Nachkriegsatmosphäre in Fürstenfeldbruck ist Thema des umstrittenen Romans „Trümmerkind“ des in Fürstenfeldbruck geborenen Autors [[Bernd Späth]].


1908 ließ sich [[Richard Strauss]] vom Erlös seiner Oper [[Salome (Oper)|Salome]] in Garmisch eine Villa erbauen, die auch von Emanuel von Seidl gestaltet wurde. Strauss bewohnte sie bis zu seinem Tod im Jahr 1949 und schrieb dort unter anderem den [[Der Rosenkavalier|Rosenkavalier]] und die [[Alpensinfonie]].
=== Veranstaltungen und Tagungen ===
[[Datei:St. Leonhard (Fürstenfeldbruck).jpg|thumb|[[St. Leonhard (Fürstenfeldbruck)|St. Leonhard]]]]
[[Datei:St. Leonhard Säulen (FFB).jpg|thumb|upright|St. Leonhard, Innenraum]]


Nach dem Ersten Weltkrieg erlebte Garmisch eine sehr mondäne Phase. Literaten wie [[Kurt Tucholsky]], [[Karl Kraus]], [[Erich Kästner]] oder [[Lion Feuchtwanger]], dessen Schlüsselroman "Erfolg" in München und Garmisch-Partenkirchen spielt, wohnten, feierten und arbeiteten in den Hotels und Künstlerpensionen wie der legendären "Pension Nirvana", wo u.a. auch der Schriftsteller [[Heinrich Mann]] und [[Michael Ende]]s Vater, der surrealistische Maler [[Edgar Ende]] logierten. [[Arthur Schnitzler]] kam nach Partenkirchen um den Schauspieler [[Albert Steinrück]] zu besuchen. In dessen Haus "Zufriedenheit" trafen sich [[Jakob Wassermann]], [[Richard Beer-Hofmann]], [[Kasimir Edschmid]] und [[Henny Porten]]. Auch das Garmischer Haus der Opernsängerin [[Fritzi Massary]] und des Schauspielers und Regisseurs [[Max Pallenberg]] war Treffpunkt der Berühmtheiten ihrer Zeit wie [[Max Reinhardt]], [[Hugo von Hofmannsthal]] und [[Alfred Polgar]]. Der Maler [[Alexander Kanoldt]] richtete eine Malschule ein.
* Das ''[[Veranstaltungsforum Fürstenfeld]]'' auf dem Klosterareal des ehemaligen Zisterzienserklosters bietet vielfältige Möglichkeiten für die unterschiedlichsten Veranstaltungen und Tagungen. Neben den zahlreichen und gut angenommenen Aktivitäten im kulturellen Bereich eignet sich das Haus auch für Messen, Firmenveranstaltungen und Produktpräsentationen. Zu den Stammkunden zählen u.a. der ADAC, die Deutsche Telekom Gruppe und die REWE Handelsgruppe.


Während der [[NS-Zeit]] traf sich die Parteiprominenz zur Sommerfrische und zum Winterurlaub.
* Am 5. September vor dem Fliegerhorst Gedenken an die Opfer des Olympia-Attentats von 1972


Nach dem Zweiten Weltkrieg war der Nachtclub "Casa Carioca" mit seinen opulenten Tanz- und Eisrevuen ein Anziehungspunkt für Schauspieler wie [[Errol Flynn]], [[Richard Burton]] oder [[Elizabeth Taylor]]. Auf der Bühne standen dort Swing- und Jazzgrößen.
* Jedes Jahr um den Monatswechsel Oktober zu November findet in Fürstenfeldbruck die [[Leonhardifahrt]] zu Ehren des Heiligen [[Leonhard von Limoges|Leonhard]] statt. Dabei werden die festlich geschmückten Pferde gesegnet und ziehen anschließend in einer großen Runde durch die Stadt. Die Fürstenfeldbrucker Sankt-Leonhard-Kirche spielt an diesem Feiertag natürlich eine besondere Rolle.


Häufig wird Garmisch-Partenkirchen als Drehort für Fernsehserien (z.B. [[Löwengrube (Serie)|Löwengrube]], Drehbuchautor: [[Willy Purucker]]) und Kinofilme (z.B. [[Schwere Jungs (2007)|Schwere Jungs]], Regie: [[Marcus H. Rosenmüller]]) genutzt.
* Alljährlich am Samstag vor dem Volkstrauertag (zwei Sonntage vor dem Ersten Advent) Gedenkveranstaltung der Luftwaffe an die Toten der Luftwaffe und Luftfahrt am Luftwaffenehrenmal.


Die derzeit wichtigsten Kultur-Institutionen im Markt sind das Richard-Strauss-Institut (seit 1999), das Museum Aschenbrenner (seit 2006), das Michael-Ende-Museum im Michael-Ende-Kurpark (seit 2009), die Fachschulen für Holz und Gestaltung des Bezirks Oberbayern (seit 1869) und das vom Landkreis unterhaltene Werdenfels Museum. Feste Repertoire-Bühne des Ortes ist das seit 1949 bestehende Kleine Theater, traditionelle Unterhaltung bietet seit 1892 das Partenkirchner Bauerntheater, Kabarett und Kleinkunst veranstaltet seit 1986 der Verein Kulturbeutel e.V., Show und Entertainment offeriert seit 2007 die Reihe "Cabaret Royale" in der Spielbank.
* Alljährlich am 13. Dezember pflegt man in Fürstenfeldbruck zu Ehren der [[Lucia von Syrakus|Heiligen Lucia]] einen einzigartigen Brauch, das [[Lucien-Häuschen-Schwimmen]].Von Kindern gefertigte Nachbildungen von Gebäuden der Stadt werden der nächtlichen Amper feierlich übergeben. Durch brennende Kerzen im Inneren der kleinen Kunstwerke wird der dunkle Fluss stimmungsvoll erleuchtet.
Das kulturelle Sommerprogramm prägen alljährlich das "Richard-Strauss-Festival", die Konzertreihe "Musik im Park" und der "Kultursommer Garmisch-Partenkirchen".


Bildende Kunst in Wechselausstellungen findet ihren Platz in der Galerie des Marktes. Der Akademische Verein "Künstlerbund Garmisch-Partenkirchen e.V." und die "Werdenfelser Künstler e.V." nehmen aktiv am Ausstellungsleben teil.
Weitere jährliche Veranstaltungen sind:


=== Sehenswürdigkeiten ===
* Faschingsumzug
''Siehe auch [[Liste der Baudenkmäler in Garmisch-Partenkirchen]]''
* Frühlingsfest
* [[Zugspitze]]
* Altstadtfest auf dem Marktplatz jährlich am letzten Juli-Wochenende
* [[Alpspitze]] mit der neuen Aussichtsplattform [[AlpspiX]]
* Volksfest
* [[Partnachklamm]]
* Sommernachtsfest
* [[Riessersee]]
* Oldtimer Treffen
* [[Burg Werdenfels|Burgruine Werdenfels]], in Burgrain, die dem [[Werdenfelser Land]] seinen Namen gab
* Internationale Fürstenfelder Naturfototage
* [[Königshaus am Schachen]] von [[Ludwig II. (Bayern)|Ludwig II.]]
* Historische Ludwigstrasse
* Olympia Skistadion mit der neuen [[Große Olympiaschanze|großen Olympiaschanze]]
* Richard-Strauss-Institut
* [[Spielbanken Bayern|Spielbank]] Garmisch-Partenkirchen
* [[Alte Pfarrkirche St. Martin (Garmisch-Partenkirchen)|Alte Pfarrkirche St. Martin]]
* Wallfahrtskirche St. Anton (Partenkirchen)
* Neugotische Pfarrkirche „Maria Himmelfahrt“
* Sebastianskirche


=== Museen ===
=== Sport ===
1936 wurden hier die [[Olympische Winterspiele 1936|Olympischen Winterspiele]] ausgetragen, 1978 die [[Alpine Skiweltmeisterschaft 1978|Alpine Skiweltmeisterschaft]]. Auch die [[Alpine Skiweltmeisterschaft 2011]] fand in Garmisch-Partenkirchen statt. In der Bewerbung setzte sich die Marktgemeinde gegen das österreichische [[Schladming]] durch, nachdem die Bewerbung für die [[Alpine Skiweltmeisterschaft 2009|Ski-WM 2009]] gegen das französische [[Val-d’Isère]] verloren ging. Die Entscheidung fiel am 25. Mai 2006.
Das Stadtmuseum Fürstenfeldbruck, angesiedelt auf dem Areal des ehemaligen Zisterzienserklosters Fürstenfeld, befasst sich mit Heimatkunde und Geschichte der Kreisstadt und deren Umgebung. Die Schwerpunkte der Dauerausstellung sind hierbei die Epoche der römischen Herrschaft im Umkreis der heutigen Stadt, die Geschichte des Klosters sowie das bürgerliche Leben in Bruck zur Zeit der vorletzten Jahrhundertwende.
Garmisch-Partenkirchen wird gemeinsam mit München und [[Schönau am Königssee]] als offizieller Kandidat für die [[Olympische Winterspiele 2018|Olympischen Winterspiele 2018]] antreten. Wenn die endgültige Entscheidung für die Vergabe im Sommer 2011 auf die bayerischen Standorte fiele, befände sich Garmisch-Partenkirchen in Gesellschaft derjenigen Wintersportorte, in denen die Olympischen Winterspiele bisher schon zweimal stattfanden: nämlich [[St. Moritz]], [[Innsbruck]] und [[Lake Placid]].
Ergänzt wird das Angebot durch zeitlich begrenzte Ausstellungen zu verschiedenen, die Region betreffenden Themen.


Im Sommer 2008 war Garmisch-Partenkirchen zum zweiten Mal Austragungsort der [[Medigames]].
Am Bahnhof befindet sich das Feldbahnmuseum des Modelleisenbahnclubs Fürstenfeldbruck e.V.


Im Eishockey wurde der [[SC Riessersee]] zehnmal [[Deutscher Meister (Eishockey)|Deutscher Meister]]. Aktuell spielt er in der drittklassigen [[Eishockey-Oberliga 2010/11]]. Benannt wurde der Club nach der historischen Spielstätte, dem [[Riessersee]], einem künstlich angelegten See südlich von Garmisch im [[Wettersteingebirge]].
Das Energiemuseum der Stadtwerke ist im Kraftwerk der ehemaligen [[Kloster Fürstenfeld|Klosterökonomie Fürstenfeld]] untergebracht. Kernstück der Ausstellung ist die Maschinenhalle mit einer [[Francis-Turbine]]. Eine Lehrsammlung befasst sich mit der Stromerzeugung und -verteilung sowie mit den berühmten Persönlichkeiten aus dem Elektrizitätswesen. "Von der Kerze bis zur Halogenlampe" und "Vom Kraftwerk bis zur Steckdose" reicht das Informationsangebot der Ausstellung.


Jedes Jahr am Dreikönigstag (6. Januar) wird auf dem Weg zur Partnachalm, der von der Straße zwischen Skistadion und Partnachklamm abzweigt, die bayerische Meisterschaft im [[Hornschlitten]]fahren ausgetragen.
=== Musik ===
<!-- zum Beispiel Orchester, Chöre, Vereine etc. -->
Das neue [[Veranstaltungsforum Fürstenfeld]] zieht beständig Musiker der näheren und weiteren Umgebung an, manchmal treten gar deutschlandweit bekannte Sänger im Stadtsaal vor zahlreichem Publikum auf. Insgesamt waren so im Lauf der letzten Jahre schon die verschiedensten Musikrichtungen in Fürstenfeldbruck zu Gast.
Aber auch ein lokales Musikwesen ist in Fürstenfeldbruck in Form zahlreicher Musik- und Gesangsvereine vorhanden:


=== Regelmäßige Veranstaltungen ===
* BACH-Chor und BACH-Orchester e.V.
* 1. Januar - [[Neujahrsspringen]] im Rahmen der [[Vierschanzentournee]]
* 6. Januar - Bayerische Meisterschaft im Hornschlittenrennen
* Januar/Februar - FIS Alpiner Ski Weltcup
* 30. April - GAPliveNIGHT
* Juni - Richard-Strauss-Festival
* Juli erstes Wochenende - BMW Motorrad Days
* Juli / August Festwochen in Garmisch und Partenkirchen
* August / September - KULTurSOMMER


== Wirtschaft und Infrastruktur ==
* Bezirksmusikverband Amper e.V.
=== Verkehr ===
* Von Norden ist Garmisch-Partenkirchen über die [[Bundesstraße 23|B23]] aus Richtung ([[Augsburg]] -) [[Oberammergau]] und die [[Bundesstraße 2|B2]], in die bei [[Eschenlohe]], ca. 15 km nördlich, die [[Bundesautobahn 95|A95]] aus [[München]] mündet, zu erreichen. Im Westen hat die B23 ihren weiteren Verlauf durch das Tal der [[Loisach]] nach [[Österreich]] Richtung [[Ehrwald]] / [[Fernpass]], während die B2 im Osten weiter nach [[Innsbruck]] über [[Mittenwald]] verläuft. Die Lage an diesen wichtigen Straßenverbindungen bringt für die Marktgemeinde erhebliche Verkehrsbelastungen mit sich. An schönen Tagen führen Durchgangs- und Ausflugsverkehr häufig zu kilometerlangen [[Verkehrsstau|Staus]] auf den Straßen im Ortskern. Dass eine Fahrt z.B. vom [[Tunnel Farchant|Farchanter Tunnel]] zum [[Kreuzeck (Wettersteingebirge)|Skigebiet Kreuzeck/Alpspitze]] bis zu einer Stunde dauern kann, ist keine Seltenheit. Daher wurde immer wieder gefordert, die Planungen für den [[Kramertunnel]] und den [[Wanktunnel]] voranzutreiben. Am 27. Juli 2010 nahm Ministerpräsident [[Horst Seehofer]] mit dem parlamentarischen Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium [[Andreas Scheuer]] an der Baubeginnfeier der Ortsumgehung Garmisch-Partenkirchen mit Kramertunnel teil. Die neue Bundesstraße 23 mit dem 3,6 Kilometer langen Kramertunnel soll die Verkehrsbelastung von Garmisch mindestens um die Hälfte reduzieren. Die geplante Ortsumgehung ist eine der teuersten Straßenbaumaßnahmen in Bayern und soll aus heutiger Sicht mehr als 133 Millionen Euro kosten.<ref>Pressemeldung der Bayerischen Staatskanzlei vom 23. Juli 2010</ref>
* Garmisch-Partenkirchen liegt an der [[Bahnstrecke München–Garmisch-Partenkirchen]] und an der [[Mittenwaldbahn]] (Garmisch - Mittenwald - Innsbruck). Außerdem ist es der Ausgangspunkt der [[Außerfernbahn]] nach [[Reutte|Reutte in Tirol]] / [[Kempten im Allgäu]] und der [[Bayerische Zugspitzbahn|Bayerischen Zugspitzbahn]] (abschnittsweise [[Zahnradbahn|Zahnradantrieb]]). Stündlich verkehren Regionalzüge nach [[München Hauptbahnhof]] und [[Mittenwald]] und zweistündlich nach [[Innsbruck Hauptbahnhof]] und [[Reutte]]. Zudem fahren auch speziell auf Urlaubsreisende zugeschnittene Fernverkehrszüge, z.B. [[InterCityExpress|ICEs]] nach [[Berlin]], [[Hamburg]], [[Dortmund]], [[Bremen]], und Innsbruck.
* Die Gemeindewerke Garmisch-Partenkirchen betreiben ein aus fünf Linien bestehendes Ortsbusnetz (sogenannter "grüner Bus"). Innerhalb des Landkreises Garmisch-Partenkirchen besteht im Rahmen der [[Verkehrsgemeinschaft Garmisch-Partenkirchen]] eine Tarifkooperation zwischen Ortsbussen und Regionalbussen.


=== Öffentliche Einrichtungen ===
* Chorgemeinschaft Fürstenfeldbruck e.V.
* Alpenforschungsinstitut
* Institut für Meteorologie und Klimaforschung
* [[Justizvollzugsanstalt Garmisch-Partenkirchen|Justizvollzugsanstalt Landsberg am Lech]], Außenstelle Garmisch-Partenkirchen
* Kinderrheumaklinik, DZKJR
* Klinikum Garmisch-Partenkirchen
* Lech-Mangfall-Kliniken am Klinikum Garmisch-Partenkirchen
* [[George C. Marshall Europäisches Zentrum für Sicherheitsstudien]]


=== Bildung ===
* Jugend Musik Verein Fürstenfeldbruck e.V.
* [[Werdenfels-Gymnasium]]
* St.Irmengard Gymnasium
* St.Irmengard Realschule
* Staatliche Wirtschaftschule Garmisch-Partenkirchen
* [[Zugspitz-Realschule]] für Jungen
* Grundschule Burgrain
* Hauptschule und Grundschule Gröben
* Hauptschule und Grundschule Partenkirchen
* Beruffachschule für Kinderkranken- und Krankenpflege
* Private Schule für Kranke am Deutschen Zentrum für Kinder- und Jugendrheumatologie
* Fachschule für Schreiner und Holzbildhauer mit Fachakademie für Raum- und Objektdesign
* Hotelfachschule
* Berufsfachschule (IT) Kaufmännische Assistenten


=== Medien ===
* Kath. Kirchenchor St. Magdalena
Der Münchner Merkur hat einen Ableger mit dem Titel ''Garmisch-Partenkirchner Tagblatt''. Diese Tageszeitung wird in folgende Talregionen aufgeteilt:
* Garmisch-Partenkirchen & Region
* Murnau & Region
* Ammertal
* Mittenwald & Oberes Isartal


Die Anzeigenblattgruppe Südbayern hat in Garmisch-Partenkirchen ebenfalls ein Büro und ist mit dem [[Kreisbote]]n vertreten, der zweimal wöchentlich erscheint.
* Kreismusikschule Fürstenfeldbruck


Von Garmisch-Partenkirchen aus sendet der Lokalsender [[Radio Oberland]].
* Philharmonischer Chor Fürstenfeld


== Persönlichkeiten ==
* Sängerkreis Fürstenfeldbruck e.V.
=== Ehrenbürger ===
''siehe: [[Liste der Ehrenbürger von Garmisch-Partenkirchen]]''


=== Söhne und Töchter der Gemeinde ===
* Stadtkapelle Fürstenfeldbruck e.V.
<small>''(Folgende Persönlichkeiten sind in Garmisch-Partenkirchen geboren. Die Auflistung erfolgt chronologisch nach Geburtsjahr. Ob sie ihren späteren Wirkungskreis in GAP hatten oder nicht, ist dabei unerheblich)''</small>
{|
| valign="top" |
* [[Max Schultze (Künstler)|Max Schultze]] (1845–1926), Architekt und Naturschützer
* [[Joseph Wackerle]] (1880–1959), Bildhauer
* [[Franz Klarwein]] (1914–1991), Opernsänger
* [[Käthe Grasegger]] (1917–2001), Skirennläuferin
* [[Andreas Ostler|Anderl Ostler]] (1921–1988), Bobfahrer
* [[Anton Biersack (Eishockeyspieler)|Anton Biersack]] (1927–2007), Eishockeyspieler
* [[Michael Ende]] (1929–1995), Schriftsteller
* [[Gustav Ehmck]] (* 1937), Filmregisseur, Drehbuchautor und Filmproduzent
* [[Heinz-Werner Geisenberger]] (* 1945), Autor und Regisseur
* [[Hans-Henning Horstmann]] (* 1945), Diplomat
* [[Christian Neureuther (Skirennläufer)|Christian Neureuther]] (* 1949), Skirennläufer
* [[Georg Kink]] (* 1949), Eishockeyspieler und -trainer
* [[Hans-Joachim Stuck]] (* 1951), Autorennfahrer
* [[Werner Albrecht]] (* 1953), Fußballspieler
* [[Jörg Maurer]] (* 1953), Kabarettist und Autor
* [[Martin Hinterstocker senior|Martin Hinterstocker]] (* 1954), Eishockeyspieler und -trainer
* [[Franz Reindl]] (* 1954), Eishockeytrainer und -funktionär
| valign="top" |
* [[Willy Klüter]] (* 1955), Komponist und Musikproduzent
* [[Peter Gailer]] (* 1956), Eishockeyspieler und -trainer
* [[Peter Rappenglück]] (* 1962), Schauspieler
* [[Joseph Heiß]] (* 1963), Eishockeytormann
* [[Armin Bittner]] (* 1964) Skirennläufer
* [[Andrea Schöpp]] (* 1965), Curlerin
* [[Monika Wagner]] (* 1965), Curlerin
* [[Patrick Scales]] (* 1965), Musiker
* [[Martin Scales]] (* 1965), Komponist und Musiker
* [[Georg Büttel]] (* 1969), Regisseur und Autor
* [[Sebastian Bezzel]] (* 1971), Schauspieler
* [[Josef Lehner]] (* 1972), Eishockeyspieler
* [[Christina Fellner]] (* 1973), Eishockey-Spielerin
* [[Xaver Hoffmann]] (* 1974), Snowboarder
* [[Stefan Stankalla]] (* 1975), Skirennläufer
| valign="top" |
* [[Martina Beck]] (* 1979), Biathletin
* [[Christoph Klotz]] (1979–2010), Eishockeyspieler
* [[Peter Strodl]] (* 1982), Skirennläufer
* [[Franziska Reindl (Eishockeyspielerin)|Franziska Reindl]] (* 1982), Eishockeyspielerin
* [[Andreas Tobias]] (* 1984), Schauspieler
* [[Felix Neureuther]] (* 1984), Skirennläufer
* [[Maria Höfl-Riesch]] (* 1984), Skirennläuferin
* [[Fanny Chmelar]] (* 1985), Skirennläuferin
* [[Magdalena Neuner]] (* 1987), Biathletin
* [[Andreas Strodl]] (* 1987), Skirennläufer
* [[Susanne Riesch]] (* 1987), Skirennläuferin
* [[Martin Hinterstocker (Eishockeyspieler, 1989)|Martin Hinterstocker]] (* 1989), Eishockeyspieler
* [[Monica Hübner]] (* 1990), Skirennläuferin
* [[Miriam Gössner]] (* 1990), Biathletin
* [[Felix Schoft]] (* 1990), Skispringer
|}


=== Sonstige ===
* Zitherclub Frohsinn e.V.
<small>''Folgende Persönlichkeiten sind oder waren in irgendeiner Weise mit GAP verbunden. Die Auflistung erfolgt chronologisch nach Geburtsjahr''</small>
* [[Hermann Levi]] (1839–1900), Dirigent und Pianist
* [[Richard Fester (Historiker)|Richard Fester]] (1860–1945), Historiker
* [[Richard Strauss]] (1864–1949), Komponist
* [[Avery Brundage]] (1887–1975), IOC-Präsident
* [[Wilhelm Fahrmbacher]] (1888–1970), General
* [[Margarete zur Bentlage]] (1891–1954), Schriftstellerin
* [[Mathieu Ahlersmeyer]] (1896–1979), Opernsänger
* [[Margarete Aurin]] (1897-1989), Montessori-Pädagogin
* [[Albrecht Haushofer]] (1903 - 1945), Geograph, Diplomat, Schriftsteller
* [[Edgar Ende]] (1901–1965), Maler
* [[Josef Rixner]] (1902–1973), Komponist
* [[Ernst Baier]] (1905–2001), Eiskunstläufer
* [[Cuno Fischer]] (1914–1973), Maler
* [[Erich Zeller]] (1920–2001), Eiskunstläufer
* [[Gerhard Stolze]] (1926–1979), Tenor
* [[Einhard Bezzel]] (* 1934), Ornithologe
* [[Rolf Kalmuczak]] (1938–2007), Schriftsteller
* [[Rosi Mittermaier]] (* 1950), Skiläuferin


== Bildergalerie historisch ==
* Subkultur e.V.
<gallery>
Datei:Garmisch_um_1900.jpg|Garmisch um 1900
Datei:Anton Doll Ansicht von Garmisch.jpg|Anton Doll: Ansicht von Partenkirchen, 19. Jh.
Datei:Partenkirchen_um_1900.jpg|Partenkirchen um 1900
File:Sankt Petersburg.Ermitage Partenkirchen 1819.jpg|Partenkirchen 1819
</gallery>


=== Bauwerke ===
== Bildergalerie aktuell ==
<gallery>
[[Datei:Cloister Fuerstenfeld Portal.jpg|thumb|Klosterkirche St. Maria]]
Datei:Garmisch-Partenkirchen-Panorama.jpg|Garmisch-Partenkirchen Panorama
* Ehemaliges [[Zisterzienser]]-[[Kloster Fürstenfeld]]. Eines der ehemaligen Hausklöster der [[Wittelsbach]]er, gegründet 1266 von [[Ludwig der Strenge|Herzog Ludwig II., genannt „Der Strenge“]], als Sühne für die ungerechtfertigte Hinrichtung seiner Ehefrau [[Maria von Brabant (1226–1256)|Maria von Brabant]]. Die Klosterkirche Mariä Himmelfahrt gilt als ein Hauptwerk des süddeutschen Spätbarocks.
Datei:Garmisch.JPG|Ortsteil Garmisch
Datei:Garmisch2.JPG|Garmisch-Fußgängerzone
Datei:Partenkirchen.JPG|Ortsteil Partenkirchen (Fußgängerzone)
Datei:Partenkirchen2.JPG|Fußgängerzone in Partenkirchen
Datei:Bahnhof_Garmisch-Partenkirchen_Nacht.jpg|Bahnhof Garmisch-Partenkirchen am späten Abend
Datei:Garmisch 1.JPG|Rathaus in Partenkirchen
Datei:Garmisch 2.JPG|Fußgängerzone Garmisch mit der [[Kramerspitz]] im Hintergrund
Datei:Garmisch 3.JPG|Alte Apotheke und Kirche in Garmisch
Datei:Garmisch 4.JPG|Gleitschirmflieger-Landeplatz an den Kreuzeckwiesen
Datei:Garmisch 5.JPG|Alpspitze und Waxenstein fotografiert von der St. Martinstrasse in Garmisch
Datei:Garmisch-Bauernhaus.jpg|Altes Bauerhaus in Garmisch
</gallery>
<!--== Sonstiges ==-->


== Literatur ==
[[Datei:St. Magdalena (Fürstenfeldbruck) Innenraum.jpg|thumb|St. Magdalena]]
* Josef Ostler: ''Garmisch und Partenkirchen 1870 - 1935. Der Olympiaort entsteht.'' Mohr – Löwe – Raute. Beiträge zur Geschichte des Landkreises Garmisch-Partenkirchen 8, hg. v. Verein für Geschichte, Kunst und Kulturgeschichte im Landkreis e.V., Garmisch-Partenkirchen 2000
* Peter Blath: ''Garmisch-Partenkirchen'' (Reihe Archivbilder). Sutton, Erfurt 2004, ISBN 3-89702-768-2
* Johannes Haslauer: Die Verleihung des Marktrechts an Partenkirchen durch König Albrecht I. Infrastrukturförderung im territorialpolitischen Beziehungsgeflecht der spätmittelalterlichen Grafschaft Werdenfels (Hochstift Freising), in: Mohr, Löwe, Raute (Beiträge zur Geschichte des Landkreises Garmisch-Partenkirchen) 11 (2006), S. 17-73.
* Leonhard Wenzel: ''Partenkirchen, Garmisch, Kainzenbad und Umgebung''. Wenzel, Partenkirchen und Garmisch 1905 ([http://tudigit.ulb.tu-darmstadt.de/show/50-7798 Digitalisat])
* Wolfgang Wüst: ''Umbruch im Goldenen Landl vor 200 Jahren. Der Markt Partenkirchen und die Grafschaft Werdenfels im Säkularisationstrauma'', in: Mohr – Löwe – Raute. Beiträge zur Geschichte des Landkreises Garmisch-Partenkirchen 11, hg. v. Verein für Geschichte, Kunst und Kulturgeschichte im Landkreis e.V., Garmisch-Partenkirchen 2006, S. 141-162
* [[Gert Sudholt]] Hg.: ''60 Jahre Olympiaort: Garmisch-Partenkirchen 1936-1996.'' [[Verlagsgesellschaft Berg]] VGB, Berg am Starnberger See, 1996 (offizielle Festschrift der Gemeinde; 80 Seiten, Zeitschriftenformat)


== Einzelnachweise ==
* Pfarrkirche St. Magdalena. Ein Bau der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, wohl aus der Miesbacher Bauschule, erneuert in Formen des späten Rokoko.
<references/>


== Weblinks ==
* [[St. Leonhard (Fürstenfeldbruck)|Wallfahrtskirche St. Leonhard]]. Ein seltener gotischer Zentralbau, der für die Leonhards-Wallfahrten und die damals üblichen Durchquerungen der Kirche zu Pferde im 15. Jahrhundert errichtet worden war.
{{commonscat|Garmisch-Partenkirchen}}
* [http://www.gapa.de/ Website Garmisch-Partenkirchen]
* [http://www.alois-schwarzmueller.de/ Beiträge zur Geschichte des Marktes Garmisch-Partenkirchen im 20. Jahrhundert]
* {{HdBG GKZ|9180117}}
* [http://www.stadtpanorama.com/01_gap/01_index_gap.html Virtueller Rundgang durch Garmisch-Partenkirchen]
* [http://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09180117.pdf Amtliche Gemeinde-Statistik]


{{Navigationsleiste Gemeinden im Landkreis Garmisch-Partenkirchen}}
* [[Stadtbibliothek in der Aumühle|Aumühle]]. Ein Industriedenkmal des späten 19. Jahrhunderts, heutige Stadtbibliothek von Fürstenfeldbruck und Sitz der Stadtwerke, früher Bullach-Mühle oder Altmil genannt, erste urkundliche Erwähnung 1331.


[[Kategorie:Garmisch-Partenkirchen| ]]
[[Datei:Altes Rathaus (Fürstenfeldbruck).jpg|thumb|Altes Rathaus, <small>im Hintergrund St. Leonhard </small>]]
[[Kategorie:Ort im Landkreis Garmisch-Partenkirchen]]
[[Datei:Altes Rathaus (Fürstenfeldbruck) Gebäudeschild.jpg|thumb|Altes Rathaus <small>(Gebäudeschild)</small>]]
[[Kategorie:Kurort in Bayern]]


[[af:Garmisch-Partenkirchen]]
* Altes Rathaus. Die späte Einrichtung eines Rathauses in einem umgebauten Geschäftshaus erklärt sich aus der langen Abhängigkeit des Marktes Bruck vom nahen Kloster Fürstenfeld. Wegen dieser, erst durch die [[Säkularisation]] beendeten, politischen Konstellation, war ein bürgerliches Verwaltungszentrum bis in das 19. Jahrhundert hinein keine vordringliche Notwendigkeit gewesen. Das Gebäude wurde 1866 bis 1868 nach Plänen des Münchner Architekten [[Johann Marggraff]] errichtet. Darin sind Medaillons des in Fürstenfeldbruck geborenen [[Erzgießer]]s [[Ferdinand von Miller]], dem Erbauer der [[Bavaria]] bei der [[Ruhmeshalle (München)|Ruhmeshalle]] über der [[Theresienwiese]] zu besichtigen. Heute finden im Sitzungssaal des ehemaligen Rathauses Hochzeiten statt.
[[bar:Garmisch-Partakurch]]
[[be:Гарміш-Партэнкірхен]]
[[bg:Гармиш-Партенкирхен]]
[[bs:Garmisch-Partenkirchen]]
[[ca:Garmisch-Partenkirchen]]
[[cs:Garmisch-Partenkirchen]]
[[cy:Garmisch-Partenkirchen]]
[[da:Garmisch-Partenkirchen]]
[[el:Γκάρμις-Παρτενκίρχεν]]
[[en:Garmisch-Partenkirchen]]
[[eo:Garmisch-Partenkirchen]]
[[es:Garmisch-Partenkirchen]]
[[et:Garmisch-Partenkirchen]]
[[eu:Garmisch-Partenkirchen]]
[[fi:Garmisch-Partenkirchen]]
[[fr:Garmisch-Partenkirchen]]
[[gl:Garmisch-Partenkirchen]]
[[hr:Garmisch-Partenkirchen]]
[[hu:Garmisch-Partenkirchen]]
[[id:Garmisch-Partenkirchen (distrik)]]
[[is:Garmisch-Partenkirchen]]
[[it:Garmisch-Partenkirchen]]
[[ja:ガルミッシュ=パルテンキルヒェン]]
[[ko:가르미슈파르텐키르헨]]
[[lt:Garmišas-Partenkirchenas]]
[[lv:Garmiša-Partenkirhene]]
[[nl:Garmisch-Partenkirchen (stad)]]
[[nn:Garmisch-Partenkirchen]]
[[no:Garmisch-Partenkirchen]]
[[pl:Garmisch-Partenkirchen]]
[[pt:Garmisch-Partenkirchen]]
[[ro:Garmisch-Partenkirchen]]
[[ru:Гармиш-Партенкирхен]]
[[sco:Garmisch-Partenkirchen]]
[[sh:Garmisch-Partenkirchen]]
[[sk:Garmisch-Partenkirchen]]
[[sl:Garmisch - Partenkirchen]]
[[sr:Гармиш-Партенкирхен]]
[[sv:Garmisch-Partenkirchen]]
[[tr:Garmisch-Partenkirchen]]
[[uk:Гарміш-Партенкірхен]]
[[vi:Garmisch-Partenkirchen]]
[[vo:Garmisch-Partenkirchen]]
[[war:Garmisch-Partenkirchen]]
[[zh:加爾米施-帕滕基興]]-end-<br>-start-<br><!-- '''Mittenwald''' --><br>{{Infobox Gemeinde in Deutschland
|Art = Markt
|Wappen = Mittenwald wappen.jpg
|Breitengrad = 47/25//N
|Längengrad = 11/15//E
|Lageplan = Mittenwald in GAP.svg
|Bundesland = Bayern
|Regierungsbezirk = [[Oberbayern]]
|Landkreis = Garmisch-Partenkirchen
|Höhe = 923
|Fläche = 132.85
|PLZ = 82481
|Vorwahl = 08823
|Kfz = GAP
|Gemeindeschlüssel = 09180123
|Straße = Dammkarstr. 3
|Website = [http://www.mittenwald.de/ www.mittenwald.de]
|Bürgermeister = Adolf Hornsteiner
|Partei = [[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]]
}}
'''Mittenwald''' ist ein [[Marktrecht|Markt]] im [[Oberbayern|oberbayerischen]] [[Landkreis Garmisch-Partenkirchen]] und liegt im oberen [[Isar]]tal, knapp 100 Kilometer südlich von [[München]] zwischen dem [[Karwendel]]- und dem [[Wettersteingebirge]], fast unmittelbar an der [[Österreich|österreichischen]] Grenze.


== Geographie ==
* Sankt Peter und Paul in Aich. Die jetzige Kirche besteht seit dem Jahr 1728. In der Einrichtung finden sich noch einige interessante Stücke des [[Gotik|gotischen]] Vorgängerbaus. Andere Teile der Kirche weisen Züge des [[Rokoko]] auf.
[[Datei:Lautersee Mittenwald.jpg|miniatur|Mittenwald mit [[Lautersee]]]]
[[Datei:LPIC1920.JPG|thumb|Mittenwald vom Karwendel aus gesehen]]
Westlich des auf rund 920 m ü.NN gelegenen Ortes befinden sich die beiden Bergseen [[Lautersee]] und [[Ferchensee]] und das [[Wettersteingebirge]]. Östlich entlang des Mittenwalder Ortszentrums fließt die [[Isar]], über der Gipfel des [[Karwendel]]s aufragen.


Direkt an Mittenwald vorbei führt die [[Bundesstraße 2]] sowie die Eisenbahnstrecke der [[Mittenwaldbahn]].
* Sankt Sebastian in Puch. Kirche im spätgotischen Stil – jedoch mit Stuckverzierungen. Vieles in der Kirchenausstattung weist auf die Verehrung der [[Edigna von Puch|Seligen Edigna]] hin, die laut einer Legende in der [[Edignalinde|benachbarten „1000-jährigen Linde“]] ein Einsiedlerleben geführt haben soll. Der Schriftsteller [[Julius Langbehn]] liegt auf dem kleinen Friedhof begraben.
=== Klima ===
Der [[Niederschlag|Jahresniederschlag]] beträgt 1437mm und liegt damit im oberen Drittel der von den [[Niederschlagsdiagramm (Deutschland)|Messstellen]] des [[Deutscher Wetterdienst|Deutschen Wetterdienstes]] erfassten Werte. Über 96% zeigen niedrigere Werte an. Der trockenste Monat ist der Februar; am meisten regnet es im Juli. Im niederschlagreichsten Monat fällt ca. 2,9mal mehr Regen, als im trockensten Monat. Die jahreszeitlichen Niederschlagschwankungen liegen im oberen Drittel. [[Datei:MITTENWALD_nieder.svg|miniatur|[[Niederschlagsdiagramm (Deutschland)|Niederschlagsdiagramm]]]]


== Geschichte ==
* Bahnhof Fürstenfeldbruck, wurde in den Jahren 1871 und 1872 gebaut.
In antiker Zeit verlief durch Mittenwald eine [[Römerstraße]]. Es handelt sich um den Brennerpass-Zweig der [[Via Claudia Augusta]], der Augsburg (Augusta Vindelicum) und [[Bozen]] (Pons Drusi) verband. Auf Mittenwalder Flur könnte die von der [[Tabula Peutingeriana]] erwähnte Straßenstation Scarbia gelegen sein.


Mittenwald geht auf eine im Scharnitzwald gelegene Rodungssiedlung zurück und wurde 1096 als ''in media silva'' erstmals urkundlich erwähnt, 1305 wurde ihr das [[Marktrecht]] verliehen.
* Alter Schlachthof und Badeanstalt auf der Lände. Der Alte Schlachthof auf der Lände wurde im April 1911 eröffnet. Architekt war Adolph Voll. Das Konzept beinhaltete die Kombination von Schlachthof und Volksbadeanstalt zur Verbesserung der hygienischen Verhältnisse. Beide Einrichtungen konnten auf gemeinsame technische Einrichtungen zurückgreifen.


Die Wälder der Umgebung waren Grundlage für das Gewerbe der [[Flößerei]]. Die Zunft der Flößer verfügte über 20 Meister und zahlreiche Gesellen in Mittenwald.
* [[Ehrenmal der Luftwaffe]] zur Erinnerung an alle gefallenen und tödlich verunglückten Angehörigen der Luftwaffe beider Weltkriege, der Luftfahrt und der Luftfahrtindustrie. (Errichtet 1962 von der Stiftung Luftwaffenehrenmal e.V., am 20. Mai 1966 an die Luftwaffe übergeben)


Es war einer der Hauptorte der zwischen Tirol und Bayern gelegenen ehemaligen [[Grafschaft Werdenfels]], die von 1294 bis zur [[Säkularisation in Bayern|Säkularisation]] 1802 dem [[Hochstift Freising]] angehörte und erst durch den [[Reichsdeputationshauptschluss]] 1803 an Bayern fiel.
=== Parks ===
Der schönste Park von Fürstenfeldbruck liegt östlich der Hauptstraße. Mit seinem alten Baumbestand ist er ein Naherholungsgebiet für die Bevölkerung. Durch ein geplantes Verkehrsobjekt ("Deichenstegtrasse") wäre er einer nachhaltigen Änderung unterzogen worden. Das Projekt wurde jedoch in einem Bürgerentscheid 2009 abgelehnt.


Im Mittelalter bedeutender Umschlagplatz auf der Handelsroute vom unteren Weg von [[Augsburg]]/[[Nürnberg]] nach [[Venedig]], profitierte Mittenwald ab dem ausgehenden 15. Jahrhundert vom Rottfuhrwesen, dem zwischen 1487 bis 1679 auf Initiative von Erzherzog [[Siegmund (Österreich-Tirol)|Sigmund dem Münzreichen]] wegen der Bozner Konflikte mit den Venezianern am Ort abgehaltenen Bozener Markt und dem transalpinen Fernhandel. Am Ende des 17. Jahrhundert entfalteten sich unter diesen Voraussetzungen neue Gewerbe wie die Bortenwirkerei, die Filetseidenstickerei und ab 1689 die Geigenbautradition, begründet durch [[Matthias Klotz (Geigenbauer)|Matthias Klotz]].
Der Fürstenfeldbrucker Stadtpark befindet sich südlich der Altstadt zwischen der Hauptpost und den Stadtwerken.
Seitdem entwickelte sich Mittenwald neben dem sächsischen [[Markneukirchen]] zum bis heute bedeutendsten Zentrum des Streich- und Zupfinstrumentenbaus in Deutschland (siehe unten).


[[Datei:Mittenwald_um_1900.jpg|miniatur|Mittenwald und Karwendel um 1900]]
Ein kleiner Park besteht auch rund um das Stadterhebungsdenkmal nördlich des Hallenbads.
Der Bau der Bahnlinie [[Garmisch-Partenkirchen]] – [[Innsbruck]] ([[Mittenwaldbahn]]) um 1912 brachte den Fremdenverkehr in den Ort.


Mittenwald wurde in den 1930er Jahren [[Garnison]] und Ausbildungszentrum der [[Gebirgstruppe (Deutschland)#Die Gebirgstruppe der Wehrmacht|Gebirgstruppe]] der [[Wehrmacht]]. Seit 1956 hat es diese Funktion erneut im Rahmen der [[Bundeswehr]].
Der Waldfriedhof im Fürstenfeldbrucker Westen ist in parkähnlichem Charakter angelegt.


Nach dem Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] 1945 gehörte Mittenwald zur [[Amerikanische Besatzungszone|Amerikanischen Besatzungszone]]. Die Militärverwaltung errichtete in Mittenwald ein [[DP-Lager]] für jüdische und ukrainische so genannte [[Displaced Person]]s (DPs). Die ukrainischen DPs wurden in der Gebirgsjägerkaserne und im ''Lager Luttensee'' (der heutigen [[Luttensee-Kaserne]]) untergebracht, für die jüdischen DPs wurden einige Mittenwalder Hotels requiriert.
=== Naturdenkmäler ===
Bekannt ist die uralte [[Edignalinde]] im Stadtteil [[Puch (Fürstenfeldbruck)|Puch]].


=== Sport ===
== Politik ==
=== Bürgermeister ===
Im Internetauftritt der Stadt genannt werden (im November 2009) 61 Sportvereine. Einige bekannte Beispiele sind:
Dem seit 1996 amtierenden Bürgermeister Hermann Salminger von der Vereinigung der freien Wähler folgte bei den Wahlen - ohne Gegenkandidaten - [[Kommunalwahlen in Bayern 2008|2008]] Adolf Hornsteiner (CSU) mit 90,2 Prozent aller Stimmen.
* American Football - Fursty Razorbacks
* Boxclub Piccolo e.V.
* [[EV Fürstenfeldbruck]]
* [[SC Fürstenfeldbruck|Sportclub Fürstenfeldbruck von 1919 e.&nbsp;V.]]
* TSV-West e.V.
* Turn- und Sportverein e.V.


=== Kontroverse um die Traditionspflege der Gebirgsjäger ===
=== Kulinarische Spezialitäten ===
Der [[Kameradenkreis der Gebirgstruppe|„Kameradenkreis der Gebirgstruppe e.V.“]], eine soldatische Traditionsgemeinschaft, richtet alljährlich an Pfingsten Gedenkfeierlichkeiten an einem eigens dafür errichteten [[Kriegerdenkmal|Ehrenmal]] auf dem [[Hoher Brendten|Hohen Brendten]] aus. Die so genannte ''[[Brendtenfeier]]'' gilt als Deutschlands größte Soldatenfeier. Zwischen 2002 und 2009 fanden zeitgleich Gegenveranstaltungen der [[Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten|„Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten“ (VVN-BdA)]] und weiterer, überwiegend linker, Gruppierungen statt.<ref>[http://www.rbb-online.de/meta/kontraste/2005-05-26.smi?start=26:30.0&end=35:53.0 ''Bericht über die „Brendtenfeier“ und die Proteste'' (Video)] ARD Magazin [[Kontraste]], Sendung vom 26. Mai 2005</ref><ref> [http://video.ndr.de/ramgen/media/tv/panorama/20030612_veterane.rm ''Bericht über die „Brendtenfeier“ und die Proteste'' (Video)] ARD Magazin [[Panorama (Magazin)|Panorama]], Sendung vom 12. Juni 2003</ref> Die Veranstaltungsgegner werfen dem Kameradenkreis vor, zwar ihrer verstorbenen Kameraden zu gedenken und soldatische Traditionen zu beschwören, dabei jedoch die von Gebirgsjägern im Zweiten Weltkrieg verübten Verbrechen nicht zu thematisieren, sie zu leugnen oder sogar gut zu heißen.<ref> [http://tobiaspflueger.twoday.net/stories/3778144/ ''Kriegsverbrecher? Kein Problem!''] Webseite von [[Tobias Pflüger]]</ref><ref> Ralph Klein/Regina Mentner/Stephan Stracke (Hrsg.) ''Mörder unterm Edelweiß. Dokumentation des Hearings zu den Kriegsverbrechen der Gebirgsjäger''. Papyrossa, 2004, ISBN 3-89438-295-3</ref><br /> Die Treffen der Gebirgsjäger sind umstritten, weil deutsche Gebirgstruppen während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] an [[Verbrechen der Wehrmacht|zahlreichen Verbrechen der Wehrmacht]] und ungesühnten<ref name=meyer /> [[Kriegsverbrechen]] beteiligt waren<ref name=meyer >[[Hermann Frank Meyer]]: [http://www.christian-schmidt-fachbuchhandlung.de/product_info.php?products_id=5311&osCsid=168aa3edf39968033cc31036eb17d37b Blutiges Edelweiß. Die 1. Gebirgsdivision im Zweiten Weltkrieg], 2008 ([http://books.google.com/books?id=_Hpr-PK39UkC&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_v2_summary_r&cad=0#v=onepage&q=&f=false Online])</ref>. Von italienischen Gerichten wurden einige 2009 noch lebende ehemalige [[Wehrmacht]]ssoldaten der [[Gebirgstruppe (Deutschland)|Gebirgstruppe]], die an Kriegsverbrechen in Italien beteiligt waren, zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt,<ref>http://www.epochtimes.de/articles/2009/06/26/461695.html</ref> die in Deutschland zum Teil nicht vollstreckt wurden. Von den Verurteilten waren einige auch auf der alljährlichen Brendtenfeier anzutreffen.
Die traditionelle Küche bzw. Bewirtung orientiert sich an den Münchner und altbairischen Spezialitäten:
Die Gemeinde sorgte für eine Verlegung der ''Brendtenfeier'' außerhalb der Urlaubssaison, um den Schaden für die Tourismusbranche durch Gegendemonstrationen zu mindern.<ref> [http://www.merkur-online.de/mm_alt/regionen/garmisch/art2804,636168 ''Brendtenfeier schadet Tourismus. Fremdenverkehrs-Chef Klaus Ronge löst Diskussion aus.''] Münchner Merkur, 9. März 2005 </ref><ref> [http://www.merkur-online.de/mm_alt/regionen/garmisch/art2804,638199 ''Pfingsttreffen: Verschiebung als Kompromiss. Kameradenkreis entscheidet noch.''] Münchner Merkur, 23. Januar 2006 </ref>
Die Münchner [[Weißwurst]], der [[Leberkäse|Leberkäs]] bzw. die [[Leberkäse|Leberkässemmel]], die [[Brezel|Brezn]], die [[Ausgezogene]] (ein rundes Schmalzgebäck) und die bayerischen [[Bier]]e. In der Stadt befindet sich der Hauptsitz der [[König Ludwig Schlossbrauerei Kaltenberg]] (Produkte sind z.B. König Ludwig Weissbier Hell und König Ludwig Dunkel).


Ein Denkmal, das der Arbeitskreis „Angreifbare Traditionspflege“ der Gemeinde gestiftet hatte, wurde am 21. März 2010 vor der Grund- und Hauptschule offiziell eingeweiht.<ref>Rolf-Henning Hintze: [http://www.nachdenkseiten.de/?p=4900#more-4900 ''Denkmal für Wehrmachtsopfer in Mittenwald.''] NachDenkSeiten, 23. März 2010.</ref>
== Wirtschaft und Infrastruktur ==
=== Verkehr ===
* Entfernung zu der [[Bundesautobahn 8]] München–Stuttgart und der [[Bundesautobahn 96]] München–Lindau, jeweils ca. 10 Km.
* [[Bundesstraße 2]] und [[Bundesstraße 471]]
* Staatsstraße 2054
* Kreisstraße Fürstenfeldbruck 17
* Linie 4 der [[S-Bahn München|Münchner S-Bahn]] mit zwei Haltepunkten im Stadtgebiet: Fürstenfeldbruck und Buchenau
Der [[Flugplatz Fürstenfeldbruck]] ist eine ehemalige Flugbetriebsfläche der Luftwaffe, nördlich des von der Bundeswehr auch heute noch genutzten Fliegerhorstes Fürstenfeldbruck. Teile der Flugbetriebsfläche werden für zivile Kleinstflugzeuge genutzt.


=== Ansässige Unternehmen ===
=== Städtepartnerschaften ===
Es besteht eine Partnerschaft mit der Stadt [[Wyk auf Föhr]].
* Europazentrale von [[National Semiconductor]] (Halbleiterhersteller)
* Europazentrale von Fairchild Semiconductor (Halbleiterhersteller)
* Zentrale von [[Elektroniksystem- und Logistik-GmbH]] (ESG)
* [[Coca-Cola Company|Coca-Cola Erfrischungsgetränke AG]]
* [[König Ludwig Schlossbrauerei Kaltenberg]]
* Zentrale von Schleifring und Apparatebau GmbH


=== Medien ===
== Wirtschaft ==
[[Datei:Mittenwald_vanaf_Hohen_Kranz_2005.jpg|miniatur|Mittenwald und Karwendel im Jahr 2005]]
* Der Sitz des regionalen Hörfunksenders ''[[106.4 Top FM]]'' befindet sich in Fürstenfeldbruck.
Die Haupteinnahmequelle des Ortes stellt mit Abstand der Tourismus dar.
* Tageszeitungen am Ort sind die „Fürstenfeldbrucker SZ“ (eine Regionalausgabe der ''[[Süddeutsche Zeitung|Süddeutschen Zeitung]]'') sowie das „Fürstenfeldbrucker Tagblatt“ (eine Regionalausgabe des ''[[Münchner Merkur]]'').
Im Ort gibt es rd. 600 Beherbergungsbetriebe mit ca. 5400 Betten sowie etwa 70 Restaurationsbetriebe. Neben einer gut ausgebauten Infrastruktur (u.a. Kunsteisstadion, Erlebnisbad, Tennishalle, Sessellift, Bergbahn) ist Mittenwald auch bekannt für sein altüberliefertes kulturelles Brauchtum. Alle fünf Jahre findet dort der „Bozner Markt“ statt, außerdem auch alle vier Jahre der Internationale Geigenbauwettbewerb.
<!-- === Öffentliche Einrichtungen === -->


Die Gemeinde gilt, neben dem sogenannten [[Musikwinkel]] im sächsischen [[Vogtland]], als das bedeutendste deutsche Zentrum des Streich- und Zupfinstrumentenbaus unserer Zeit. Die Mittenwalder können in diesem Bereich auf eine über 300-jährige Tradition zurückblicken, als deren Begründer [[Matthias Klotz (Geigenbauer)|Matthias Klotz]] (1653–1743) gilt. Heute gibt es in Mittenwald ca. 10 selbständige [[Geigenbauer|Geigenbaumeister]]. Außerdem gibt es eine staatliche Fachschule für Geigenbau mit ca. 45 Schülern in 7 Semestern. Die Schule hat eine 150-jährige Tradition und wurde zur Ausbildung der sog. Heimarbeiter gegründet, die Geigenteile herstellten, die dann bei den Verlegern zusammengebaut und in die ganze Welt verkauft wurden. Durch diese Einzelteilanfertigung waren die Geigenbauer nicht mehr in der Lage, ein ganzes Instrument zu bauen. Zusätzlich besteht an der Geigenbauschule seit 1980 ein Zweig für Zupfinstrumentenmacher.
=== Soziale Einrichtungen ===


Wer alte Mittenwalder Instrumente ansehen möchte, kann das Geigenbaumuseum in der Ballenhausgasse besichtigen. Dieses wurde am 16. April 2005 nach Renovierung und Umgestaltung wieder eröffnet.
* Ökumenische Nachbarschaftshilfe mit Sozialdienst e.V. Fürstenfeldbruck und Emmering, Mehrgenerationenhaus mit Tagespflegeeinrichtung und Sozialstation


In Mittenwald siedelten sich nie nennenswert Industrie- und Großbetriebe an. Zudem ist in letzter Zeit ein vermehrtes Abwandern vorhandener Betriebe zu erkennen. So sollen die Firmen GEWA (Musikinstrumente und Zubehör) und [[Dokumental]] (frühere Mittenwald Chemie) in den nächsten Jahren den Ort verlassen. Dies und der Abbau der [[Standortverwaltung]] ([[Bundeswehr]]) entziehen dem Ort auf Dauer das zweite Standbein neben dem Tourismus. Bislang waren die Bemühungen, den Ort als Standort der [[Gebirgsjägerbrigade 23|Gebirgstruppe]] im Kern zu erhalten, erfolgreich. Und auch touristisch wurden in jüngster Vergangenheit, durch die Etablierung des BIKE Transalp Challenge von Mittenwald nach Riva (Gardasee) und des am 24. Juli 2005 eröffneten DSV Nordic-Walking-Aktiv-Zentrums, neue Akzente gesetzt. Ob dies im hart umkämpften touristischen Angebot dauerhaft erfolgreich ist, muss sich erst noch zeigen, zumal in unmittelbarer Nachbarschaft mit Seefeld in Tirol und Garmisch-Partenkirchen zwei namhafte touristische Orte liegen.
=== Staatliche Einrichtungen ===
[[Datei:Fliegerhorst FFB.jpg|right|thumb|Eingang zum Fliegerhorst Fürstenfeldbruck]]
[[Datei:Amtsgericht FFB (HDR).jpg|upright|thumb|Amtsgericht]]


=== Verkehr ===
* [[Bundeswehr]]
** Auf dem Fliegerhorst sind zahlreiche Dienststellen stationiert:
*** Kommando 1. [[Luftwaffendivision]]
*** [[Offizierschule der Luftwaffe]]
*** Flugmedizinisches Institut der Luftwaffe
*** [[Amt für Geoinformationswesen der Bundeswehr]], [[Schule für Wehrgeophysik]]
*** Ausbildungszentrum für Abbildende Aufklärung Lw
*** Luftwaffenunterstützungskompanie
*** Lehrmittelwerkstatt der Luftwaffe
*** Kraftfahrausbildungszentrum
*** Sanitätszentrum Fürstenfeldbruck
*** Sektor für Informationstechnik 1
*** [[Bundeswehr-Dienstleistungszentrum]] FFB
*** [[Militärseelsorge (Deutschland)|Militärseelsorge]]
** Mit 3.400 Beschäftigten ist der Fliegerhorst heute der größte Arbeitgeber in Fürstenfeldbruck und einer der größten Bundeswehrstandorte in Süddeutschland.


Mittenwald verfügt über einen Bahnhof an der Bahnstrecke [[Mittenwaldbahn|Innsbruck–Garmisch-Partenkirchen]]. Stündlich besteht mit den Regionalzügen eine Verbindung nach [[München Hauptbahnhof]] über [[Garmisch-Partenkirchen]], [[Weilheim in Oberbayern]] und [[Tutzing]]. Und zweistündlich verkehrt ein Regionalzug von [[München Hauptbahnhof]] nach [[Innsbruck Hauptbahnhof]] über Seefeld in Tirol, Reith, Leithen und Innsbruck-Allerheiligenhöfe. Der Bahnhof wurde für die Skiweltmeisterschaft 2011 modernisiert, mit einer Unterführung versehen und erhielt 76 cm hohe Bahnsteige. Das Empfangsgebäude wurde an eine Gesellschaft verkauft, die es zu einem ''Bürgerbahnhof'' umgestaltet.
* [[Fachhochschule für öffentliche Verwaltung und Rechtspflege in Bayern]] – Fachbereich Polizei
* Staatliches Schulamt Fürstenfeldbruck
* [[Polizeiinspektion]] Fürstenfeldbruck der [[Polizei Bayern|bayerischen Polizei]]
* Kriminalpolizeiinspektion Fürstenfeldbruck
* [[Integrierte Leitstelle]] Fürstenfeldbruck
* [[Technisches Hilfswerk]], Ortsverband Fürstenfeldbruck


== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
=== Bildung ===
[[Datei:Mittenwald luftmalerei R0012263.JPG|miniatur|Kirche St. Peter und Paul]]
* Graf-Rasso-Gymnasium
=== Brauchtum ===
* Viscardi-Gymnasium
Fester Bestandteil der Brauchtumspflege sind die in Vereinen organisierte Musikkapelle, der Trachtenverein, der historische Spielmannszug, die Gebirgsschützen und diverse kirchliche Gruppen, die eigene Feste veranstalten und an allgemeinen Festen und Umzügen teilnehmen. Darüber hinaus gibt es recht urige Vereine wie die „Schoferer“ (Schafzüchterverein) oder die [[Fingerhakeln|Fingerhakler]].
* Ferdinand-von-Miller-Realschule
Wie im gesamten Alpenraum, so ist auch der Fasching in Mittenwald eine besondere Zeit. Dann leben die „Maschkara“ (die Maskierten) auf, die Schellenrührer, Jackelschutzer, Goaßlschnoizer, Pfannenzieher, Untersberger Mandl, Angler, Teufels- und Bärentreiber, die auf den Straßen und in den Gaststätten zu finden sind. Die zugehörigen Utensilien, vor allem die sehr individuellen [[Larve (Maske)|Holzlarven]] (es gibt keine zwei gleichen), sind in Familienbesitz und werden oft seit Jahrzehnten, wenn nicht Jahrhunderten weitergegeben. Abends gibt es in den traditionellen Gaststätten gemütliche Abendveranstaltungen (Gungeln) mit Musik und Tanz.
* Staatliche Berufsschule Fürstenfeldbruck
* Staatliche Fachoberschule und Berufsoberschule Fürstenfeldbruck
* Volksschule Nord (Grund- und Hauptschule)
* Hauptschule West
* Richard-Higgins-Grundschule (früher: Grundschule West)
* Grundschule am Niederbronner Weg
* Philipp-Weiß-Schule
* Volkshochschule Fürstenfeldbruck
* [[Stadtbibliothek in der Aumühle]]


== Persönlichkeiten ==
=== Sehenswürdigkeiten ===
[[Datei:Mittenwald luftmalerei R0012260.jpg|miniatur|Gebäude der Raiffeisenbank mit [[Lüftlmalerei]]]]
=== Ehrenbürger ===
[[Datei:Schmalensee.jpg|miniatur|Schmalensee]]
* Johann Baptist Miller, 1823–1899, 1. Bürgermeister von 1. Oktober 1857 – 1. Januar 1894 <ref>http://www.fuerstenfeldbruck.de/ffb/web.nsf/id/li_blat7dsfmb.html Bericht über Ehrenbürger Johann Baptist Miller auf der Stadt-Website</ref>
[[Datei:Mittenwald Sessellift.ogg|thumb|Fahrt mit dem Sessellift auf den Kranzberg]]
* [[Ferdinand von Miller]], (1813–1887), Erzgießer, Erbauer der [[Bavaria]]


''Siehe auch [[Liste der Baudenkmäler in Mittenwald]]''
=== Söhne und Töchter der Stadt ===
* [[Karl Groß (Künstler)|Karl Groß]], (1869–1934), deutscher Bildhauer und Goldschmied
* [[Olaf Ittenbach]], (* 1969), deutscher Horrorfilm-Regisseur
* [[Anna Katharina Kränzlein]], (* 1980), Violinistin, Gründungsmitglied von [[Schandmaul]]
* [[Eva-Maria May]], (* 1985), Schauspielerin
* [[Alexander Mazza]], (* 1972), Fernsehmoderator
* [[Ferdinand von Miller]], (1813–1887), Erzgießer, Erbauer der [[Bavaria]]
* [[Erni Singerl]], (1921–2005), Bayerische Volksschauspielerin
* [[Bernd Späth]], (* 1950) deutscher Schriftsteller
* [[Johann Baptist Stiglmaier]], (1791–1844), Erzgießer und Bildhauer
* [[Lars-Henrik Walther]], (* 1968), Handballprofi


==== Im Ort ====
=== Personen mit Bezug zu Fürstenfeldbruck ===
* [[Lüftlmalerei]] an Häusern (Hornsteiner Haus, Hoglhaus, Neunerhaus, Schlipferhaus)
* [[Edigna von Puch]], († 26. Februar 1109), Einsiedlerin im Hochmittelalter, nach der Legende lebte sie in einer hohlen Linde in dem heutigen Brucker Stadtteil.
* kath. Pfarrkirche St. Peter und Paul, die ursprünglich gotische Kirche wurde 1740 vom [[Wessobrunner Schule|Wessobrunner]] Künstler [[Joseph Schmuzer]] barockisiert. Deckengemälde und Ausstattung von [[Matthäus Günther]]. Geschnitzte Madonna von 1500.
* [[Hubertus Grunhofer]], (1922–2000), Generaloberstabsarzt der Bundeswehr, gestorben im Jahr 2000 in Fürstenfeldbruck
* Geigenbau- und Heimatmuseum, Ballenhausgasse 3. In diesem Haus wohnten im 17. Jahrhundert die Geigenbauer. Grundlage waren die Kunsthandwerker Matthias Klotz (Vater, seit 1685) und Sohn Sebastian (um 1754). Dazu werden Geigen des Tirolers Jacob Stainer gezeigt. Auch Zupfinstrumente und Bögen werden ausgestellt. Früher stellten sie sogar ihre Werkzeuge selbst her. Da die alten Geigen mittlerweile unerschwinglich teuer wurden, hat man sie von Klotz und Amati nachgebaut und hier ausgestellt. Zum Museum gehört ein alter Film von der Geigenherstellung von 1936.
* [[Paul Heinzelmann]], (1888–1961), Schriftsteller, Drucker und Verleger; Begründer des Steinklopfer-Verlags Fürstenfeldbruck
* Das [[Wolpertinger]]-Museum
* [[Richard Higgins]], (1922–1957), Pilot der [[United States Air Force|USAF]], opferte 1957 sein Leben, um einen Flugzeugabsturz über Fürstenfeldbruck zu verhindern

* [[Johannes Mathesius]], (1504–1565), Luther-Biograf und Reformator: In Bruck bei Fürstenfeld studierte er im Hause des Pfarrers Zacharias Weichsner während seiner Lehr- und Wanderjahre Luthers Lehren.
==== In der Umgebung ====
* [[Oskar von Miller]], (1855–1934), Gründer des [[Deutsches Museum|Deutschen Museums]], Erbauer des ersten deutschen Elektrizitätswerkes, Sohn des in Fürstenfeldbruck geborenen [[Ferdinand von Miller]]
* Seen: [[Lautersee]], [[Ferchensee]], [[Wildensee (Mittenwald)|Wildensee]], [[Schmalensee (Mittenwald)|Schmalensee]]
* [[Dr. Owlglass]] (eigentlich Hans Erich Blaich), (1873–1945) Schriftsteller, Lyriker und Redakteur beim [[Simplicissimus]], gestorben 1945 in Fürstenfeldbruck
* Berge: [[Westliche Karwendelspitze]] mit [[Mittenwalder Klettersteig]], [[Mittenwalder Hütte]], [[Hoher Kranzberg (Wettersteingebirge)|Hoher Kranzberg]]
* [[Guido Zingerl]] (eigentlich Heinrich Scholz), (* 19. Januar 1933 in Regensburg) Kunstmaler, Zeichner, Karikaturist
* [[Isar]]ursprung
* die Schluchten [[Leutaschklamm]] („Geisterklamm“) und [[Partnachklamm]]

== Persönlichkeiten ==
→ ''Hauptartikel: [[Liste der Ehrenbürger von Mittenwald]]''


== Literatur ==
== Literatur ==
* Renate SCHNEIDER: ''"Die Marktgemeinde Mittenwald. Eine Strukturanalyse.", Beiträge zur alpenländischen Wirtschafts- und Sozialforschung, Folge 152, Innsbruck 1972.
* Carl A. Hoffmann: ''Fürstenfeldbruck.'' In: ''Der Landkreis Fürstenfeldbruck.'' 1992. ISBN 3-9803189-0-7
* Wolfgang WÜST: ''"Fucker advenit": Die Bedeutung der Fernhandelspolitik der Fugger für den Mittenwalder Markt.'' in: ''Bozener Märkte.'' In: ''Mittenwald 1487-1679.'' Mittenwald 1987, S. 47-50.
* Andreas Toscano del Banner: ''Kunst- & Kulturführer – Region München. '' W. Ludwig Verlag, München 1992. ISBN 3-7787-2129-1. S. 78 f.
* Volker Liebe, Robert Weinzierl: ''Denkmäler in Bayern. Band I.12. Landkreis Fürstenfeldbruck.'' Lipp-Verlag, München 1996. ISBN 3-87490-574-8
* Walter Irlinger, Toni Drexler und Rolf Marquardt (Hg.): ''Landkreis Fürstenfeldbruck – Archäologie zwischen Ammersee und Dachauer Moos.'' Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2007. ISBN 978-3-8062-2079-7.


<!-- == Sonstiges == -->
== Weblinks ==
{{Commonscat|Mittenwald|Mittenwald}}
* [http://www.mittenwald.de/ Internetauftritt der Gemeinde Mittenwald]
* [http://www.mittenwald.de/index.shtml?m_unterkunft Unterkunftsverzeichnis von Mittenwald]
* [http://www.geigenbaumuseum-mittenwald.de/ Geigenbaumuseum]
* {{HdBG GKZ|09180123}}
* [http://www.guenter-pilger.de/mittenwald_1.htm Bilder aus Mittenwald und Umgebung, Lüftlmalerei]
* [http://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09180123.pdf Amtliche Gemeinde-Statistik]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references/>
== Weblinks ==
{{Commonscat}}
* [http://www.fuerstenfeldbruck.de Offizielle Website der Großen Kreisstadt Fürstenfeldbruck]
* {{HdBG GKZ|9179121}}
* [http://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09179121.pdf Statistik kommunal des Bayer. Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung]


{{Gesprochene Version
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{{Navigationsleiste Gemeinden im Landkreis Garmisch-Partenkirchen}}
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[[Kategorie:Ort im Landkreis Fürstenfeldbruck]]
[[Kategorie:Ort im Landkreis Garmisch-Partenkirchen]]
[[Kategorie:Fürstenfeldbruck| ]]
[[Kategorie:Musikinstrumentenbau]]
[[Kategorie:Karwendel]]
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[[bar:Bruck]]
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[[no:Fürstenfeldbruck]]
[[sr:Митенвалд]]
[[pl:Fürstenfeldbruck]]
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[[pnb:فرسٹنفلڈبرک]]
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[[pt:Fürstenfeldbruck]]
[[ro:Fürstenfeldbruck]]
[[vi:Mittenwald]]
[[vo:Mittenwald]]
[[ru:Фюрстенфельдбрук]]
[[war:Mittenwald]]-end-<br>-start-<br><!-- '''Murnau am Staffelsee''' --><br>{{Infobox Gemeinde in Deutschland
[[sr:Фирстенфелдбрук]]
|Art = Markt
[[sv:Fürstenfeldbruck]]
|Name = Murnau a. Staffelsee
[[vi:Fürstenfeldbruck]]
|Wappen = Wappen Murnau.png
[[vo:Fürstenfeldbruck]]
|Breitengrad = 47/40/27/N
[[war:Fürstenfeldbruck]]
|Längengrad = 11/12/06/E
[[zh:菲尔斯滕费尔德布鲁克]]-end-<br>-start-<br><!-- '''Germering''' --><br>{{Infobox Gemeinde in Deutschland
|Lageplan = Murnau am Staffelsee in GAP.svg
|Art = Stadt
|Bundesland = Bayern
|Wappen = Wappen Germering.png
|Breitengrad = 48/08//N
|Längengrad = 11/22//E
|Lageplan = Germering in FFB.svg
|Bundesland = Bayern
|Regierungsbezirk = [[Oberbayern]]
|Regierungsbezirk = [[Oberbayern]]
|Landkreis = Fürstenfeldbruck
|Landkreis = Garmisch-Partenkirchen
|Höhe = 535
|Höhe = 688
|Fläche = 21.61
|Fläche = 38.05
|PLZ = 82101–82110
|PLZ = 82418
|Vorwahl = 08841
|PLZ-alt = 8034
|Kfz = GAP
|Vorwahl = 089
|Gemeindeschlüssel = 09180124
|Kfz = FFB
|Straße = Untermarkt 13
|Gemeindeschlüssel = 09179123
|Website = [http://www.murnau.de/ www.murnau.de]
|Adresse = Rathausplatz 1<br />82110 Germering
|Bürgermeister = Michael Rapp
|Website = [http://www.germering.de www.germering.de]
|Partei = CSU
|Bürgermeister = Andreas Haas
|Bürgermeistertitel= Oberbürgermeister
|Partei = CSU
}}
}}


[[Datei:Murnau2007.jpg|miniatur|hochkant=1.65|Murnau 2007]]
'''Germering''' ist eine [[Große Kreisstadt]] im südöstlichen [[Landkreis Fürstenfeldbruck]] ([[Oberbayern|Regierungsbezirk Oberbayern]]) und liegt westlich von [[München]].
Der [[Marktgemeinde|Markt]] '''Murnau am Staffelsee''' ist eine Gemeinde im oberbayerischen [[Landkreis Garmisch-Partenkirchen]]. Der Markt entstand ab dem 12. Jahrhundert um die Burg Murnau. Murnau liegt im [[Alpenvorland|Vorland]] der [[Bayerische Alpen|Bayerischen Alpen]] etwa 70&nbsp;km südlich von [[München]]. Vom Ort blickt man auf die Gipfel und Grate der [[Ammergauer Alpen]] im Südwesten und der Walchenseeberge im Südosten mit dem berühmten [[Herzogstand]]. Das Gebiet des heutigen Murnau lag während der letzten Eiszeit ([[Würmeiszeit]]) unter einer rund 600&nbsp;m hohen Eisdecke.

Der [[Staffelsee]] grenzt direkt an den westlichen Ortsrand. Im Süden schließt sich mit dem [[Murnauer Moos]] eines der größten Moorgebiete Deutschlands an.
== Geographie ==
Germering ist eine Stadt an den Nordwestausläufern der [[Münchner Schotterebene]]. Die Stadt befindet sich auf relativ ebenem Niveau und fällt minimal nach Norden hin ab. Im Norden grenzt Germering über landwirtschaftlich genutzte Felder an [[Puchheim]]. Östlich der Stadt befindet sich ein breiter Feldstreifen, der von dem Autobahnring [[Bundesautobahn 99|A 99]] durchzogen wird. Die freien Flächen am Münchner Stadtrand werden derzeit mit einem Gewerbegebiet bebaut (Freiham). Im Süden und Südosten liegt ein größeres Waldgebiet, der [[Kreuzing|Kreuzlinger Forst]], sowie die Autobahn [[Bundesautobahn 96|A 96]]. Im Nordwesten befindet sich der künstlich angelegte [[Germeringer See]] ([[Baggersee]]), sowie der kleine bewaldete [[Parsberg (Berg)|Parsberg]].
Im Westen schließt sich der Landkreis [[Starnberg]] mit der Gemeinde [[Gilching]] an.

=== Stadtgliederung ===
* Germering
* Unterpfaffenhofen
* Neugermering
* Harthaus
* Schusterhäusl
* Streiflach
* Gut Wandelheim
* Nebel


== Geschichte ==
== Geschichte ==
=== Frühzeitliche Geschichte ===
=== 11. Jahrhundert und davor ===
Die Gegend um Murnau wurde bereits in vorchristlicher Zeit besiedelt. Bereits zur <!-- genaue Jahreszahl folgt --> Zeit der Römer gab es einen Handelsweg, die sogenannte [[Rottstraße]], von Bozen über den Brennerpass ins obere Isar- und Loisachtal, der bis ins 19. Jahrhundert Bestand hatte. Auf dem mittlerweile abgetragenen Moosberg im [[Murnauer Moos]] ließen sich sogar Zeichen keltischer Besiedlung finden. Damals war Murnau nicht mehr als eine mehr oder weniger befestigte Poststation mit dem Namen Murau oder Mureau. Der Name, auf den sich später Murnau bildete, bezog sich auf das jetzige Murnauer Moos (Mure) und das Loisachtal (Aue).
Germering blickt auf eine lange Siedlungsgeschichte zurück. Bereits in der späten [[Jungsteinzeit]] bzw. der frühen [[Bronzezeit]] wurden [[Hügelgrab|Hügelgräber]] im Bereich der heutigen Oberen Bahnhofstraße, Ecke Steinbergstraße, angelegt. Aus der [[Urnenfelderkultur]] sind ein bronzezeitliches Brandgrab und Siedlungsreste nachweisbar. Aus der Römerzeit stammt eine [[Villa rustica]] mit [[Hypokaustum]] (Warmluftheizung). Nahe der Augsburger Straße wurde das Grab einer Germanin entdeckt, das durch die Grabbeigaben identifiziert werden konnte. Außerdem wurden mehrere römische Ziegelbrennöfen aufgefunden, von denen einer an der Straße Richtung Alling besichtigt werden kann.
Am Krautgartenweg wurde ein Hockergrab freigelegt.


=== Ersterwähnungen der einzelnen Ortsteile ===
=== 12. bis 16. Jahrhundert ===
Murnau wird um 1150 das erste Mal urkundlich erwähnt.
* Die erste sichere urkundliche Erwähnung von ''Germering'' als ''Kermaringon'' erfolgt zwischen 859 und 864. Es wird aber vermutet, dass die älteste Urkunde mit der Ortsbezeichnung ''Germana vel ad monte'' (etwa „(das Besitztum der) Schwester am Berg“) schon aus dem Jahr 769 stammt. Die Herleitung des Ortsnamens vom Stamm der [[Germanen]] oder von einem putativen „Germar, dem Germanen“ gilt dagegen als [[Volksetymologie]].
Um 1300 wird die Kirche St. Nikolaus erstmals in einem Schriftstück genannt. Die erste urkundliche Nennung der [[Schloss Murnau|Burg Murnau]] erfolgt 1324. Ludwig der Brandenburger bestätigt 1350 dem Markt Murnau den [[Blutgerichtsbarkeit|Blutbann]], das Niederlagerecht, den Wochenmarkt am Mittwoch und den Michaelimarkt.
* Die erste sichere urkundliche Erwähnung von ''Unterpfaffenhofen'' stammt aus dem Jahr 1190. Eine Urkunde, die auf die Zeit zwischen 948 und 957 datiert wird, benennt einen Ort namens ''Phafinhouna'', womit aber auch ein anderes Pfaffenhofen gemeint sein könnte.
Um 1400 erhält [[Kloster Ettal]] für sein Gericht Murnau die bisher vom Landgericht [[Weilheim in Oberbayern|Weilheim]] ausgeübte [[Blutgerichtsbarkeit|Hochgerichtsbarkeit]].
* ''Nebel'' ist unter dem Namen ''Slat.vel.Nebelriet'' seit 1173 schriftlich bekannt.
Die erste Ortsansicht (das Schloss) von Philip Apian datiert aus dem Jahre 1560.
* ''Gut Streiflach'' ist seit 1270 bekannt.
* Für die Einöde Harthof, jetzt der Ortsteil ''Harthaus'', ist keine Ersterwähnung bekannt.


=== Mittelalterliche Geschichte ===
=== 17. und 18. Jahrhundert ===
1632–1648: Besetzung durch Schweden und Franzosen und Einquartierungen kaiserlicher Truppen während des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]]. 1634 bricht die [[Pest]] aus.
Unter der alten St.-Martin-Kirche befinden sich frühmittelalterliche Reihengräber und vorromanische Kirchenreste.
Die Kirche St. Nikolaus wird von 1717 bis 1734 neu erbaut. 1722 wird der Leonhardi- und der [[Skapuliermarkt]] bewilligt.
1422 wurde Germering bei Kämpfen im Umfeld der [[Schlacht bei Alling]] zerstört.
1448 wurden die beiden Gemeinden erstmals als Mitglied des Landgerichtsbezirks Starnberg erwähnt.


=== Neuzeitliche Geschichte ===
=== 19. Jahrhundert ===
1803 wird das Kloster Ettal [[Säkularisation in Bayern|säkularisiert]] und das Landgericht Murnau aufgehoben. Murnau wird dem Landgericht Weilheim zugeordnet. Das Rathaus wird 1842 neu erbaut. Mitte des 19. Jahrhunderts <!-- genaue jahreszahl folgt --> wird fast die komplette Bausubstanz Murnaus in einem verheerenden Stadtbrand zerstört. Der sich anschließende Wiederaufbau führte zu dem sich heute darbietenden geschlossenen Ortsbild. 1879 wird die Bahnlinie Weilheim–Murnau eröffnet, 1889 die Bahnlinie Murnau-Garmisch. 1900 folgt die Eröffnung der Bahnlinie Murnau-Oberammergau.
1818 wurden die Gemeinden Germering und Unterpfaffenhofen mit den Gemeindeteilen Kleßheim, Nebel, Streiflach und Wandlheim gebildet.
1852 wechselten die beiden Gemeinden als Steuerdistrikt zum ''Königlichen Bezirksamt Bruck''


=== 20. Jahrhundert ===
Mit dem Bau der Bahnlinie München-Herrsching 1902 begann ein grundlegender Strukturwandel.
[[Datei:Muenter-Haus-Murnau.JPG|miniatur|Münter-Haus Murnau]]
Harthaus und Neugermering entstanden als neue Siedlungen.
Anfang des 20. Jahrhunderts wird auf Initiative [[Emanuel von Seidl]]s das Ortsbild verändert.
Während im Kreuzlinger Forst ein militärisches Tanklager entstand, wurde im heutigen Ortsteil Unterpfaffenhofen die sogenannte ''[[Wirtschaftliche Forschungsgesellschaft|WIFO]]-Siedlung'' für die Mitarbeiter der militärischen Anlage errichtet. Während des Zweiten Weltkriegs befand sich in Germering ein [[Liste der Außenlager des KZ Dachau|Außenlager]] des [[KZ Dachau]]. Nach 1945 wuchs die Bevölkerung durch die Aufnahme von [[Heimatvertriebener|Heimatvertriebenen]] und Flüchtlingen. Die Folge waren erste soziale Wohnungsbauprojekte zwischen 1952 und 1954. Das rapide Wachstum setzte sich in den 1960er und 1970er Jahren - nicht zuletzt durch die Ausweisung neuer Baugebiete - fort. Ab ca. 1978 stabilisierte sich die Entwicklung und die Stadtplanung konzentrierte sich seitdem auf infrastrukturelle Verbesserungen. Am 1. Mai 1978 wurden die bis dahin eigenständigen Gemeinden Germering und Unterpfaffenhofen im Zuge der [[Gebietsreform in Bayern|Gemeindegebietsreform]] vereinigt. Bis zur Erhebung zur Stadt am 12. April 1991 war Germering die größte kreisangehörige Gemeinde Bayerns. Nach [[München]], [[Ingolstadt]], [[Rosenheim]], [[Freising]] und [[Dachau]] wurde Germering die sechstgrößte Stadt Oberbayerns.
Am 1. Oktober 2004 wurde Germering zur Großen Kreisstadt erhoben.


Die beiden Künstlerpaare [[Gabriele Münter]]<ref>Annegret Hoberg, Gabriele Münter in München und Murnau 1901–1914, in Ausst. Kat.: Gabriele Münter 1877–1962, Retrospektive, Städtische Galerie im Lenbachhaus, München 1992, S. 27 ff</ref>/[[Wassily Kandinsky]]<ref>Ausst. Kat.: Kandinsky, Absolut abstrakt, München 2008</ref> und [[Marianne von Werefkin]]<ref>Bernd Fäthke, Marianne Werefkin, München 2001</ref>/[[Alexej von Jawlensky|Alexej Jawlensky]]<ref>Bernd Fäthke, Jawlensky und seine Weggefährten in neuem Licht, München 2004</ref> hielten sich 1908 zum ersten Mal in Murnau zum gemeinsamen Malen auf.<ref>Brigitte Salmen (Hg.), Ausst. Kat.: 1908–2008, Vor 100 Jahren, Kandinsky, Münter, Jawlensky, Werefkin in Murnau, Murnau 2008</ref> Ihre Bilder, die sie bis 1914 von dem Ort und seiner Landschaft malten, machten Murnau einem internationalen Kunstpublikum in der ganzen Welt bekannt. Diese Zeitspanne vor dem Ersten Weltkrieg meint in der Kunstgeschichte der Begriff „Murnauer Zeit“. Sie ist unmittelbar mit diesen vier Künstlern verbunden und kennzeichnet in der Malerei stilistisch die Entwicklung vom [[Expressionismus]] hin zur [[Abstrakte Kunst|Abstrakten Kunst]]. Zu den herausragenden kulturellen Attraktionen Murnaus zählen heute das 1999 renovierte [[Münter-Haus]] („Russenhaus“) <ref>Helmut Friedel und Annegret Hoberg, Das Münterhaus in Murnau, München 2000</ref>, das Münter 1909 kaufte und in das sie mit Kandinsky einzog, sowie das Schlossmuseum mit seiner Kunstsammlung.<ref>Brigitte Salmen, Museumsschätze. 15 Jahre Schloßmuseum Murnau, Murnau am Staffelsee 2008</ref>
Die rasante Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg spiegelt sich in Germerings uneinheitlicher Siedlungsstruktur wider. Neben den dörflichen Ortskernen des alten Germerings und Unterpfaffenhofens gibt es die Hochhaussiedlungen der siebziger Jahre sowie die urbane Architektur des neuen Stadtzentrums mit der Stadthalle.


1923 nehmen zahlreiche Bürger des Ortes am [[Hitlerputsch]] in München teil und erhalten den [[Blutorden]]. Bei den Reichstagswahlen 1924 erhielten die sonst in Deutschland chancenlosen Nationalsozialisten nahezu 33 Prozent der Murnauer Stimmen. Von 1923 bis 1933 lebt und wirkt der Schriftsteller [[Ödön von Horváth]] in Murnau. 1924 wird eine private Höhere Mädchenschule (später [[Gymnasium]]) gegründet. Das neue Krankenhaus, gestiftet von Dr. h.&nbsp;c. [[James Loeb]], wird 1932 erbaut. 1933 wählen 55,8 % der Murnauer Bevölkerung die Nationalsozialisten.
== Politik ==
In der Zeit des [[Drittes Reich|Dritten Reichs]] erhält Murnau erstmals eine [[Garnison]] (Gebirgstruppe). [[Christoph Probst]], ein 1919 in Murnau geborenes Mitglied der [[Weiße Rose|Weißen Rose]], wird 1943 in München hingerichtet. Im Zweiten Weltkrieg waren polnische [[Offizier]]e in der Werdenfelser Kaserne ([[OFlag VII-A]]) inhaftiert.


1953 wird die [[Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau|Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik]] im Südosten des Ortes eröffnet, die seitdem ständig erweitert wurde. Das [[Goethe-Institut]] öffnet 1954 seine Pforten. 1956 und 1971 werden die [[Kaserne]]n durch die [[Bundeswehr]] wieder belegt, von denen eine (Kemmel-Kaserne) bereits 1994 wieder geschlossen wird. Zahlreiche Landhäuser, darunter einige Villen und eine Turnhalle, erbaut von [[Emanuel von Seidl]], werden in den 1960er- und 70er-Jahren abgerissen. Das Staffelsee-Gymnasium wird 1967 zur Vollschule ausgebaut. 1972 wird Murnau vom Landkreis Weilheim abgetrennt und [[Garmisch-Partenkirchen]] zugeteilt. 1979 wird ein Jugendzentrum geschaffen, das 2006 ein nach der Stifterin benanntes eigenes Haus bekommt, das Erlhaus. Das [[Murnauer Moos]] wird 1980 [[Naturschutzgebiet (Deutschland)|Naturschutzgebiet]]. 1993 wird das Schlossmuseum eröffnet. Von 1998 bis 2000 wird der historische Ortskern saniert. Das umgestaltete Münterhaus wird 1999 wiedereröffnet.
{| class="prettytable"
2000 werden Fußgängerzone und Tiefgarage eingeweiht.
|+ Die Sitzverteilung im Stadtrat.
|-
! Jahr!! [[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]] !! [[SPD Bayern|SPD]] !! [[Bündnis 90/Die Grünen|Grüne]] !! [[Freie Wähler]]gemeinschaft/ </br>[[Wählergruppe|Unabhängige Bürgergemeinschaft]] !! [[FDP Bayern|FDP]] !! [[Ökologisch-Demokratische Partei|ÖDP]]/Parteifreie !! [[Die Republikaner|REP]] !! gesamt !! Wahlbeteiligung in %
|-
! [[Kommunalwahlen in Bayern 2008|2008]]
| 17 || 11 || 6 || 3 || 1 || 2 || n.a. || 40 || 53,5
|-
! 2002
| 18 || 14 || 3 || 2 || 1 || 1 || 1 || 40 || 54,2
|}


Murnau ist zudem [[Garnison]]sstandort der [[Bundeswehr]]; es war Standort der Gebirgsjägerbrigade 22, ab 1981 [[Panzergrenadierbrigade 22]], später Panzerbrigade 22, die der [[1. Gebirgsdivision (Bundeswehr)|1. Gebirgsjägerdivision]] in [[Garmisch-Partenkirchen]] unterstellt war. Am 21. März 1993 wurde der Großverband aufgelöst.
=== Wappen ===
Das Wappen wurde 1981 von Karl Haas aus den Wappen von Germering und Unterpfaffenhofen geschaffen.<ref>[http://www.datenmatrix.de/projekte/hdbg/gemeinden/index_extern.shtml Haus der Bayerischen Geschichte - Bayerns Wappen]</ref>
Der Germeringer Teil des Wappens besteht aus der alten Dorfkirche St. Martin (weiß auf rotem Grund).
Der Unterpfaffenhofener Teil ist der rote Löwe auf weißem Grund. Er wurde vom Wappen derer von Hufnagel und Chlingensperg entnommen, die im 17. und 18. Jahrhundert u.&nbsp;a. mit dem Gut Wandlheim über größeren Grundbesitz verfügten. Als verbindendes Element wurde der Dreiberg verwendet, der den Parsberg symbolisiert.
<!--== Religionen ==-->
<!--== Politik ==-->
<!-- === Staatliche Einrichtungen === -->


Seit 1966 beherbergt Murnau zudem ein Fernmeldebataillon. Zunächst als Gebirgsfernmeldekompanie 8 1956 in [[Mittenwald]] aufgestellt, wurde das Gebirgsfernmeldebataillon 8 (später umbenannt in Gebirgsfernmeldelehrbataillon 8, danach Gebirgsstabsfernmeldelehrbataillon 8) nach Murnau verlegt, wo es bis zum 31. März 1994 in der ehemaligen [[Kemmelberg|Kemmel]]-[[Kaserne]] (benannt nach einem Berg in Belgien) stationiert war. Zum 1. April 1994 erfolgte der Umzug in die wesentlich kleinere, aber modernere Werdenfelser Kaserne am nördlichen Ortsrand von Murnau. Seit 1. Januar 1996 sind Murnauer Soldaten regelmäßig in Auslandseinsätzen der Bundeswehr ([[Peace Implementation Forces|IFOR]], [[SFOR]], [[EUFOR]], [[TF FOX]], [[KFOR]], [[ISAF]]) vertreten. Im Zug der Umstrukturierung der Bundeswehr und der damit verbundenen Auflösung der 1. GebDiv (Gebirgsdivision) wurde das [[Bataillon]] 2006 in Führungsunterstützungsbataillon 293 umbenannt und der [[Streitkräftebasis]] unterstellt. Nach der Strukturplanung der Bundeswehr sollte der Standort Murnau ursprünglich eigentlich komplett aufgelöst werden. Es wurde aber lediglich die Fahrschulkompanie aufgelöst. Seit der Herausgabe des Stationierungskonzepts der Bundeswehr im November 2004 besteht für die Werdenfelser Kaserne Struktursicherheit.
== Wirtschaft ==
=== Verkehr ===
[[Datei:Germering Verkehr.jpg|thumb|Schema der wichtigsten Germeringer Verkehrswege]]
Germering liegt direkt nördlich der [[Bundesautobahn 96|A 96]] München–[[Lindau (Bodensee)|Lindau]].
Im Osten der Stadt befindet sich der Autobahnring [[Bundesautobahn 99|A 99]], der die A 96 unter anderem mit den Autobahnen [[Bundesautobahn 8|A 8]] und [[Bundesautobahn 9|A 9]] verbindet. Das Teilstück zwischen der A 96 München–Lindau und der A 8 München-[[Stuttgart]] ist erst seit dem 19. Februar 2006 vollständig befahrbar.
Germering ist über die Autobahnausfahrten Gilching, Germering Süd (beide A 96), sowie Freiham Mitte und Germering Nord (beide A 99) erreichbar.


Zusätzlich sind in der Werdenfelser Kaserne die 5. [[Kompanie (Militär)|Kompanie]] des [[Feldjäger]][[bataillon]] 451 und die Sanitätsstaffel Murnau stationiert.
Die [[Bundesstraße 2|B 2]] führte, aus München kommend Richtung [[Fürstenfeldbruck]], durch den Ort. Sie wurde im Zuge der Autobahnbauarbeiten in den Osten der Stadt verlegt ([[Ortsumgehung]]) und bekam eine eigene [[Anschlussstelle (Kraftfahrstraße)|Anschlussstelle]] (Germering Nord).


=== 21. Jahrhundert ===
Im Münchner [[S-Bahn]]-Netz des [[Münchner Verkehrs- und Tarifverbund|MVVs]] liegt Germering an der Linie&nbsp;S8 ([[Herrsching]]-München-[[Flughafen München Franz Josef Strauß|München Flughafen Terminal]]) und hat zwei Haltestellen (Germering-Unterpfaffenhofen und Harthaus). Da die [[Stadtgrenze]] von München durch die Haltestelle Harthaus verläuft, liegt die Haltestelle Harthaus bei der Zoneneinteilung des MVV auf der Zonengrenze zwischen Innenraum und erstem Außenraum. Dies vergünstigt die S-Bahn-Fahrt nach München von Harthaus aus (in der Regel halber Preis in die Innenstadt gegenüber der Fahrt von Germering-Unterpfaffenhofen aus).
2001 wurde der neue Kurpark und der Münter-Platz sowie das neue Staffelsee-Gymnasium eingeweiht.


Murnau hat im Jahr 2002 das Gelände der ehemaligen [[Kemmel]]-Kaserne, jetzt Kemmelpark, erworben. Das Gelände wird zurzeit in einen Gewerbe- und Wohnpark umgebaut.
=== Ansässige Unternehmen ===


Im Jahr 2006 wurde das Goethe-Institut geschlossen und abgerissen. Seit Herbst 2009 werden am Standort des ehemaligen Goethe-Institutes 3 Doppelhäuser errichtet.
In Germering sind vor allem mittelständische Unternehmen aus der metallverarbeitenden und chemischen Industrie ansässig. Daneben finden sich zahlreiche kleinere Unternehmen aus dem Dienstleistungssektor. Größter am Ort ansässiger Arbeitgeber ist [[CeWe Color]].


Seit dem 9. Dezember 2008 trägt die Aula des Staffelsee-Gymnasiums den Namen des Schriftstellers Ödön von Horvath.
=== Schulen ===
* Carl-Spitzweg-Gymnasium
* Max-Born-Gymnasium
* Staatliche Realschule Unterpfaffenhofen
* Theresenschule (Grundschule)
* Wittelsbacherschule (Hauptschule)
* Kerschensteinerschule (Grund- und Hauptschule mit M-Zweig)
* Kirchenschule (Grundschule)
* Volksschule an der Kleinfeldstraße (Grundschule)
* Eugen-Papst-Schule (Sonderpädagogisches Förderzentrum)
* Musikschule Germering
* Malschule Germering
* Volkshochschule Germering (VHS)


=== Einwohnerentwicklung ===
== Städtepartnerschaften ==
{| border="0" cellpadding="2" cellspacing="5"
* [[Domont]] (Frankreich)
|- align="center"
* [[Balatonfüred]] (Ungarn)
| '''Jahr''' || 1840 || 1871 || 1900 || 1925 || 1939 || 1950 || 1961 || 1970 || 1987 || 2000 || 2005
|- align="center"
| '''Anzahl der Einwohner'''<ref name="statKommual">[http://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09180124.pdf Kommunalstatistik von Murnau], abgerufen am 5. Januar 2011</ref> || 1.565 || 1.735 || 2.436 || 3.223 || 5.189 || 6.474 || 7.366 || 8.233 || 9.913 || 11.671 || 12.048
|}


== Politik ==
== Entwicklung des Stadtgebiets ==
{| class="wikitable"
=== Eingemeindungen ===
|+ Ergebnisse der Gemeinderatswahlen
* 1978 Zusammenlegung mit der Gemeinde Unterpfaffenhofen
|----- bgcolor="#E8E8E8"

! rowspan="2"| Partei / Liste
=== Einwohnerentwicklung ===
! colspan="2" align="center"| [[Kommunalwahlen in Bayern 2008|Wahl 2008]]<ref>[http://www.wahlen.bayern.de/biz/kowa_g2008.php?g=s&schluessel=180124&suchbegriff=Murnau Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung]</ref>
{| class="prettytable"
|----- bgcolor="#E8E8E8"
| style="background:#efefef;" | '''Jahr:''' || align="center" | 1840 || align="center" | 1925 || align="center" | 1939 || align="center" | 1950 || align="center" | 1961 || align="center" | 1970 || align="center" | 1979 || align="center" | 1995 || align="center" | 2005 || align="center" | 2009
! Stimmenanteil
! Sitze
|- align="center"
| align="left" | [[Christlich-Soziale Union in Bayern]] || 42,9 % || 11
|- align="center"
| align="left" | [[SPD Bayern|Sozialdemokratische Partei Deutschlands]] || 15,5 % || 4
|- align="center"
| align="left" | Freie Wählergemeinschaft e.&nbsp;V. || 18,8 % || 4
|- align="center"
| align="left" | [[Ökologisch-Demokratische Partei]]/Bürgerforum || 19,7 % || 5
|- align="center"
| align="left" | [[FDP Bayern|FDP]] || 3,2 % || -
|- align="center"
| align="left" | Gesamt || 100 % || 24
|-
|-
| Wahlbeteiligung
| style="background:#efefef;" | '''Einwohner:''' || align="center" | 625 || align="center" | 1.322 || align="center" | 3.032 || align="center" | 6.355 || align="center" | 11.141 || align="center" | 25.261 || align="center" | 34.262 || align="center" | 35.751 || align="center" | 37.036 || align="center" | 38.513
| colspan="2" align="center" | 61,5 %
|}
|}


== Bilder ==
== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
<gallery>
Kulturelles Zentrum ist die Stadthalle mit ihren kulturellen Einrichtungen wie Kino, Stadtbibliothek, Veranstaltungs- und Ausstellungsräumen sowie Gastronomie.
Datei:Murnau in 1900.jpg|Murnau um 1900
Datei:Alpen Murnau schöne Häuser.jpg|Innenstadtansicht von Murnau
Datei:Muenterhaus murnau.jpg|Das [[Münter-Haus]], in dem [[Gabriele Münter]] zeitweise lebte. Im Hintergrund der [[Heimgarten (Berg)|Heimgarten]]
Datei:Murnau blick von heimgarten.jpg|Murnau von unterhalb des Heimgarten-Gipfels, im Hintergrund [[Staffelsee]] und der [[Hoher Peißenberg|Hohe Peißenberg]]
</gallery>


== Infrastruktur ==
Für überregionales Aufsehen sorgte der „rote Faden“, eine rote Linie mit abstrakten Symbolen und Hinweisen, die sternförmig durch den Ort führt.
=== Verkehrsverbindungen ===
Murnau liegt an der [[Bahnstrecke München–Garmisch-Partenkirchen]] und an der [[Ammergaubahn]] nach [[Oberammergau]]. Der Ort liegt an der [[Bundesstraße 2]] und der [[Bundesautobahn 95]].


Durch den Ort führte früher die alte „Obere Salzstraße“ die von Tölz, Obersöchering, Murnau, Kohlgrub nach Steingaden führte.<ref>Georg Paula, Stefanie Berg-Hobohm: Landkreis Weilheim-Schongau: Denkmäler in Bayern., Karl M Lipp Verlag München 2003, Band 1, Seite XVII, mit Quellenverweise auf: Riedl, Adrian von: ''Reiseatlas von Baiern'', Bd. 1, München 1796–1805, Karte 39</ref> Außerdem verlief hier die alte Römerstraße „Via Raetia“.<ref>[http://www.kaluwi.de/ViaRaetia.html Via Raetia], Websitebetreiber: Karl Ludwig Wilhelm, abgerufen am 24. Oktober 2010</ref>
Erwähnenswert ist die musikalische Subkultur in der Cordobar, in der [[Sportfreunde Stiller]] und [[Jamaram]] in ihrer Anfangszeit oft gespielt und/oder geprobt haben und die insbesondere junge, unbekannte Bands aus der Umgebung fördert.
Das Germeringer Freibad ist bekannt als beliebter Aufenthaltsort an heißen Sommertagen. Ebenso diente es als Drehort des ersten Videoclips der Sportfreunde Stiller zu deren Song Wellenreiten.


=== Regelmäßige Veranstaltungen ===
=== Schulen ===
In Murnau stehen zwei Grundschulen, die Emanuel-von-Seidl-Grundschule und die James-Loeb-Grundschule, die Max-Dingler-Hauptschule und das [[Staffelsee-Gymnasium]].
* Volksfest (jährlich)

* Christkindlmarkt vor der Stadthalle (jährlich)
1964 wurde die Camerloher Musikschule Murnau e.&nbsp;V. gegründet. Sie ist Mitglied im Verband der Bayerischen und Deutschen Sing- und Musikschulen.
* Vorsilvester Open Air des Burschenvereins aus Unterpfaffenhofen (jährlich vor der Stadthalle)
* Seefest am Germeringer See des Burschenvereins aus Unterpfaffenhofen (jährlich)
* Weinfest des Sport Clubs Unterpfaffenhofen und Germering (jährlich)
* Buntes Faschingstreiben vor der Stadthalle (jährlich am Faschingsdienstag) veranstaltet von der Showtanzgruppe "Fun Unlimited e.V.".
* Großes Internationales Fußballturnier für E- (U11-) und D- (U13-) Junioren mit Nachwuchsteams vieler Bundesligamannschaften. Organisiert vom SV Germering (jährlich zur Faschingszeit)
* Dorffest der Burschenschaft Germering (jährlich)


=== Museen ===
=== Krankenhäuser ===
Murnau verfügt über 2 Krankenhäuser: Die [[Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau]] und die Klinik Hochried, eine Fachklinik für Kinder- und Jugendmedizin. Die Interne Klinik des Kreiskrankenhauses Garmisch-Partenkirchen in Murnau wurde mittlerweile in die Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau eingegliedert.
In der Domonter Str. 2 (ehemaliges Feuerwehrhaus hinter dem Rathaus) befindet sich das Stadtmuseum ''Zeit+Raum'', das derzeit Sonderausstellungen beherbergt. Außerdem gibt es mehrere Schaukästen, die frühzeitliche Fundstücke direkt an ihrem Fundort präsentieren:
* Friedhof St. Martin: Grabstelle einer mongolischen Ungarin
* Ortsausgang Richtung Alling: römische Ziegelbrennerei
* Sudetenstraße (westliches Ende): Informationen zur historischen Wasserversorgung


[[Datei:Alpen Murnau Mariensäule.jpg|miniatur|Die Mariensäule in Murnau]]
=== Sonstiges ===
* [[Germarbrunnen]]
* [[Jakobusbrunnen]]


== Persönlichkeiten ==
=== Bauwerke ===
''Siehe auch [[Liste der Baudenkmäler in Murnau am Staffelsee]]''
=== Ehrenbürger ===
* [[Eugen Papst]] (1886–1956), Lehrer und Musiker, Ehrenbürger seit 1917.
* [[Anton Morigl]], Unternehmer, Ehrenbürger seit 1929.
* [[Prälat Franz Sales Müller]], Seelsorger, Ehrenbürger seit 1985.
* [[Robert Huber]] (* 1937), wohnhaft in Germering, erhielt 1988 den Nobelpreis für Chemie und wurde im selben Jahr zum Ehrenbürger ernannt.
* [[Hans Mannhardt]], Unternehmer und Gründer des Sozialdienstes, Ehrenbürger seit 1991.
* [[Rudolf Bay]], Altbürgermeister, Ehrenbürger seit 2000.
* [[Claudia Hengst]], bekannte Behindertensportlerin und mehrfache Goldmedaillengewinnerin bei den [[Paralympics]], Welt- und Europameisterin, ist seit 2001 Ehrenbürgerin.
* [[Hermann Parzinger]] (* 1959), deutscher [[Archäologe]] und Präsident der [[Stiftung Preußischer Kulturbesitz]], aufgewachsen in Germering, ist seit 2008 Ehrenbürger<ref>[http://www.merkur-online.de/lokales/nachrichten/stadt-stolz-ihren-erfolgreichen-sohn-27104.html „Pressemitteilung zur Wahl von Prof. Dr. Hermann Parzinger zum Ehrenbürger der Stadt Germering, 20. Dezember 2008]</ref>.


* Denkmalgeschützter Ober- und Untermarkt mit [[Mariensäule]]
* Villen, Landhäuser und eine Schule erbaut von [[Emanuel von Seidl]]
* Pfarrkirche [[St. Nikolaus (Murnau)|St. Nikolaus]]
* [[Schloss Murnau]] mit dem [[Schloßmuseum Murnau|Schlossmuseum ]]
* [[Münter-Haus]] („Russenhaus“)
* [[Ludwig II. (Bayern)|König Ludwig II.]]-Denkmal, 1894 enthüllt, erstes Denkmal für Ludwig II. in Bayern.<ref>[http://www.koenigludwigzwei.de/murnau_denkmal.html König-Ludwig-Denkmal in Murnau]</ref>
* [[Ramsachkircherl]] am Rand des [[Murnauer Moos]]

== Persönlichkeiten ==
=== Söhne und Töchter der Stadt ===
=== Söhne und Töchter der Stadt ===
* [[Carl Spitzweg]] (1808–1885), Maler
* [[Placidus von Camerloher]] (1718–1782), Komponist
* [[Johann Michael Wittmer]] (1802–1880), Maler
* [[Peter Brugger (Sänger)|Peter S. Brugger]] (* 1972), deutscher Sänger und Gitarrist, Mitglied der [[Sportfreunde Stiller]]
* [[Emeran Kottmüller]], Brauereibesitzer und Reichstagsabgeordneter
* [[Katharina Dürr]] (* 1989), [[Ski Alpin|Skirennläuferin]]
* [[Christoph Probst]] (1919–1943), Widerstandskämpfer, Mitglied der Weißen Rose
* [[Lena Dürr]] (* 1991), Skirennläuferin
* [[Thomas Alder]] (1932–1968), Schauspieler
* [[Wolf Nöhren]] (* 1944), Architekt und Designer
* [[Peter Utzschneider]] (* 1946), Bobfahrer
* [[Claus Biegert]] (* 1947), deutscher Journalist und Autor


=== Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben ===
=== Weitere Persönlichkeiten ===
* [[Emanuel von Seidl]] (1858–1919), Architekt, Innenarchitekt, Ingenieur, lebte in Murnau und prägte das Ortsbild maßgebend
* Der Schriftsteller [[Walter Kolbenhoff]] wohnte in Germering, der Kulturpreis der Stadt wurde nach ihm benannt.
* [[Wassily Kandinsky]] (1866–1944), Maler („Blauer Reiter“), lebte zeitweise hier
* Der Schauspieler und Sprecher [[Joachim Höppner]] (gest. 18. November 2006) wohnte in Germering und erhielt 2001 den Walter-Kolbenhoff-Preis der Stadt Germering.
* [[James Loeb]] (1867–1933) lebte, unterbrochen durch den Ersten Weltkrieg, von 1912 bis zu seinem Tod 1933 in Murnau
* [[Max Reinhardt]] (1873–1943) inszenierte 1910 im Park der Seidl-Villa Shakespeares' „Ein Sommernachtstraum“ als Freilichtaufführung
* [[Hans Stubenrauch]] (1875–1941) Maler und Schriftsteller, lebte seit 1918/19 dort
* [[Gabriele Münter]] (1877–1962), Malerin („Blauer Reiter“), Kandinskys Lebensgefährtin, lebte und starb in Murnau
* [[Walter von Molo]] (1880–1958), Schriftsteller, starb in Murnau
* [[Alfred Fischer (Architekt)|Alfred Fischer]] (1881–1950), Architekt, starb in Murnau
* [[Max Dingler]] (1883–1961), lebte in Murnau, zweimaliges NSDAP-Mitglied, nach ihm ist die Hauptschule Murnaus benannt
* [[Fritz Windgassen]] (1883–1963), Opernsänger, starb in Murnau
* [[Gottfried Feder]] (1883–1941), Wirtschaftstheoretiker und Politiker der DAP und NSDAP, lebte und starb in Murnau
* [[Else Hueck-Dehio]] (1897–1976), Schriftstellerin, starb in Murnau
* [[Erna Sack]] (1898–1972), Opernsängerin, lebte 1956–1966 in Murnau
* Willy Messerschmitt, (1898–1978), Flugzeugkonstrukteur und Unternehmer, 6. Mai 1945 in Murnau von Alliierten verhaftet, verbrachte die meiste Zeit seines Hausarrests in Murnau
* [[Ödön von Horváth]] (1901–1938), Schriftsteller, lebte in den 1920er Jahren bei seinen Eltern in Murnau
* Kurt Jantz, (1908–1984), unter anderem Oberregierungsrat und Referatsleiter im Reichsarbeitsministerium, verantwortlich für Rentenfragen bei staatsfeindlicher Beteiligung; außerdem in der Kanzlei des Führers der NSDAP tätig, später Generalsekretär für Sozialpolitik von 1955 bis 1970, starb in Murnau
* [[Herbert Volwahsen]] (1909–1988), Bildhauer, lebte und starb in Murnau
* [[Kurt Eichhorn]] (1908–1994), Dirigent, lebte und starb in Murnau
* [[Birgitta Wolff]] (1913–2009), Publizistin, bekannt durch ihr Gefangenenhilfe, lebte und wirkte in Murnau
* [[Hans Baumann]] (1914–1988), NS-Liedschreiber und Jugendbuchautor
* [[Josef Ertl]] (1925–2000), Bundeslandwirtschaftsminister, starb in Murnau
* [[Kieth Engen]] (1925–2004), Opernsänger, starb in Murnau
* [[Kurt Adolph Böhm]] (* 1926), Komponist, Träger des [[Bundesverdienstkreuz]]es, Träger des Ehrentitels [[Gerechter unter den Völkern]], lebt in Murnau
* [[Carlos Veerhoff]] (1926–2011<ref>[http://merkurtz.trauer.de/Carlos%20H.-Veerhoff/Zeitungsanzeigen/431085.html Todesanzeige 26. Februar 2011]</ref>), deutsch-argentinischer Komponist, lebte in Murnau seit 1988
* [[Wolfgang Ecke]] (1927–1983), Schriftsteller, starb in Murnau
* [[Kurt Sontheimer]] (1928–2005), Politikwissenschaftler, starb in Murnau
* [[Karl-Michael Vogler]] (1928–2009), Schauspieler, lebte und starb bei Murnau
* [[Josef Anton Riedl]] (* 1929), Komponist, lebt in Murnau
* [[Dieter Schnebel]] (* 1930), Komponist, lebt in Murnau
* [[Albert Speer junior]] (* 1934), Architekt, lebt in Murnau
* [[Peter Fricke]] (* 1939), Schauspieler, wuchs bei seiner Mutter in Murnau auf
* [[Nikolaus Lang]] (* 1941), Künstler
* [[Georg Ringsgwandl]] (* 15. November 1948 in Bad Reichenhall) ist ein bayerischer Kabarettist und Liedermacher, lebt bei Murnau
* [[Wilhelm Manske]] (* 1951), Schauspieler
* [[Chris Weller]] (* 17. Januar 1957 als Christoph Weller) Pianist und Komponist, lebt in Murnau
* [[Julia Palmer-Stoll]] (1984–2005), Schauspielerin, starb in Murnau nach einem Unfall

Der Filmregisseur [[Friedrich Wilhelm Murnau]] (eigentlich Friedrich Wilhelm Plumpe) benannte sich nach dem Ort.

== Sonstiges ==
* 1868 Gründung des Verschönerungsvereins Murnau e.&nbsp;V.
* 1980 Gründung des Historischen Vereins e.&nbsp;V. durch Ernst Krönner
* 1988 erstes [[Ödön von Horvath]] Projekt in Murnau, Leitung Elisabeth Tworek
* In Murnau wurde 1989 das erste [[Elektronisches Stellwerk|elektronische Stellwerk]] in Deutschland in Regelbetrieb genommen.
* 1970 bayernweit erste Datenfernübertragung an den pharmazeutischen Großhandel über Telefon der Engel-Apotheke des Apothekers Mr. Ph. Gustav Hell zusammen mit der Firma Siemens.
* In Murnau befindet sich die Werdenfelser Kaserne, die das etwa 800 Mann starke Führungsunterstützungsbataillon 293 beherbergt.
* Die Kemmelkaserne wurde 1935 erbaut. Der Name stammt vom [[Kemmelberg]] in Belgien.
* Murnau ist Schauplatz der Sat1-Serie ''[[Stadt, Land, Mord]]''.
* In Murnau findet im Turnus von 2 Jahren der ''Integrative Murnauer Marktlauf'' statt.
* Seit 1994 jährliches [[kultURKNALL]]-Festival; der Reinerlös fließt dem Verein Menschen helfen e.&nbsp;V. zu.
* Seit 2000 jährliches "Weltmusikfestival grenzenlos"
* 2003: Gründung der [[Ödön von Horvath]] Gesellschaft, die regelmäßig Veranstaltungen durchführt.
* 2007 Jugend- und Kulturtage des Bezirks Oberbayern „Murnau miteinander“
* 2010 Schließung der Postfiliale Murnau

== Literatur ==
* Das [[Münter-Haus]] in Murnau (März 2000, ISBN 3-7913-2319-9)
* Wassily Kandinsky und Gabriele Münter in Murnau und Kochel 1902–1914 (August 2000, ISBN 3-7913-2448-9)
* Blaues Land. Die Voralpen zwischen Murnau und Kochel (Juli 1996, ISBN 3-485-00690-4)
* Murnau wie es kaum einer kennt (Mai 2003, ISBN 3-89702-561-2)
* Kath. Pfarrkirche St. Nikolaus Murnau (ISBN 3-7954-4289-3)
* Schlossmuseum Murnau (ISBN 3-9803816-1-7)
* Schloss Murnau – Ein Bauwerk der Stauferzeit und seine Geschichte (ISBN 3-9803816-3-3)
* Hans-Peter Keitel und Brigitte Salmen, Zeitbilder, Murnauer Häuser, Vor 100 Jahren/Heute, Murnau 2008

== Einzelnachweise ==
<references />


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat}}
{{Commonscat}}
* [http://www.germering.de offizielle Website der Stadt Germering]
* [http://www.murnau.de/ Offizielle Webpräsenz der Gemeinde]
* {{HdBG GKZ|09179123}}
* {{HdBG GKZ|9180124}}
* [http://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09180124.pdf Amtliche Gemeinde-Statistik]
* {{dmoz|World/Deutsch/Regional/Europa/Deutschland/Bayern/Landkreise/Fürstenfeldbruck/Städte_und_Gemeinden/Germering/}}
* [http://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09179123.pdf Amtliche Gemeindestatistik]


{{Navigationsleiste Gemeinden im Landkreis Garmisch-Partenkirchen}}
== Quellen ==
<references />
* [http://www.germering.de offizielle Website der Stadt Germering]


[[Kategorie:Ort im Landkreis Garmisch-Partenkirchen]]
{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Fürstenfeldbruck}}
[[Kategorie:Kurort in Bayern]]
[[Kategorie:Murnau am Staffelsee| ]]


[[bar:Murnau]]
[[Kategorie:Ort im Landkreis Fürstenfeldbruck]]
[[da:Murnau am Staffelsee]]
[[Kategorie:Germering| ]]
[[en:Murnau am Staffelsee]]

[[eo:Murnau am Staffelsee]]
[[bar:Germering]]
[[es:Murnau am Staffelsee]]
[[da:Germering]]
[[fr:Murnau am Staffelsee]]
[[en:Germering]]
[[id:Murnau am Staffelsee]]
[[eo:Germering]]
[[it:Murnau am Staffelsee]]
[[es:Germering]]
[[nl:Murnau am Staffelsee]]
[[fa:گرمرینگ]]
[[pl:Murnau am Staffelsee]]
[[fr:Germering]]
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[[id:Germering]]
[[ro:Murnau am Staffelsee]]
[[it:Germering]]
[[ru:Мурнау-ам-Штаффельзее]]
[[nl:Germering]]
[[sr:Мурнау ам Штафелзе]]
[[pl:Germering]]
[[sv:Murnau am Staffelsee]]
[[pt:Germering]]
[[vi:Murnau am Staffelsee]]
[[ro:Germering]]
[[vo:Murnau am Staffelsee]]
[[ru:Гермеринг]]
[[war:Murnau am Staffelsee]]-end-<br>-start-<br><!-- '''Bad Bayersoien''' --><br>{{Infobox Gemeinde in Deutschland
[[sr:Гермеринг]]
|Wappen = Wappen von Bad Bayersoien.png
[[vi:Germering]]
|Breitengrad = 47/41/26/N
[[vo:Germering]]
|Längengrad = 10/59/43/E
[[war:Germering]]-end-<br>-start-<br><!-- '''Adelshofen (Oberbayern)''' --><br>{{Infobox Gemeinde in Deutschland
|Art = Markt
|Lageplan = Bad Bayersoien in GAP.svg
|Wappen = Adelshofen Wappen.png
|Breitengrad = 48/11//N
|Längengrad = 11/7//E
|Lageplan = Adelshofen in FFB.svg
|Bundesland = Bayern
|Bundesland = Bayern
|Regierungsbezirk = [[Oberbayern]]
|Regierungsbezirk = [[Oberbayern]]
|Landkreis = Fürstenfeldbruck
|Landkreis = Garmisch-Partenkirchen
|Verwaltungsgemeinschaft = Mammendorf
|Verwaltungsgemeinschaft= Saulgrub
|Höhe = 556
|Höhe = 812
|Fläche = 13.28
|Fläche = 17.65
|PLZ = 82276
|PLZ = 82435
|Vorwahl = 08146
|Vorwahl = 08845
|Kfz = FFB
|Kfz = GAP
|Gemeindeschlüssel = 09179111
|Gemeindeschlüssel = 09180113
|Adresse-Verband = Augsburger Str. 12<br />82291 Mammendorf
|Adresse = Kohlgruber Str. 2 <br />82442 Saulgrub
|Website = [http://www.gemeinde-adelshofen.de/ www.gemeinde-adelshofen.de]
|Website = [http://www.bad-bayersoien.de/ www.bad-bayersoien.de]
|Bürgermeister = Michael Raith
|Bürgermeister = Eberhard Steiner
|Partei = [[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]] / [[Wählergruppe|BfA-N-L]]
|Partei = [[Junge Liste|Junge Wählerver.]]/Frischer Wind
}}
}}
'''Bad Bayersoien''' ist eine [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinde]] im [[Oberbayern|oberbayerischen]] [[Landkreis Garmisch-Partenkirchen]] und Mitglied der [[Verwaltungsgemeinschaft Saulgrub]]. Bad Bayersoien ist ein [[Moorbad]].

'''Adelshofen''' ist eine [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinde]] im [[Oberbayern|oberbayerischen]] [[Landkreis Fürstenfeldbruck]] und Mitglied der [[Verwaltungsgemeinschaft Mammendorf]].


== Geografie ==
== Geografie ==
Adelshofen liegt in der Region München. Die Fläche betrug am Stichtag 1. Januar 1999 13,28 km².
Bad Bayersoien liegt in der Region Oberland.
<!-- === Nachbargemeinden === -->
Es existiert die [[Gemarkung]] Bad Bayersoien.

Es existieren die [[Gemarkung]]en Adelshofen und Luttenwang. Ein weiterer Ortsteil ist Nassenhausen.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Adelshofen wurde zwischen 1158 und 1162 das erste Mal urkundlich als ''Adelungeshouen'' (''Hof des Adalunc/Adalung/Adelunc'') erwähnt. Vermutlich war die Gegend aber bereits früher besiedelt. 1986 wurde eine römische Reibeschale aus dem 3. Jahrhundert gefunden. Im 14. Jahrhundert wandelte sich der Ortsname über ''Adlungshofen'' bis zur urkundlichen Erwähnung von ''Adeltzhofen'' 1483. Der heutige Ortsname wird seit 1811 bezeugt. Der Ort gehörte zum [[Kurfürstentum Bayern]] und bildete eine geschlossene [[Hofmark]] der Grafen [[Fugger]]. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem [[Gemeindeedikt#Zweites Gemeindeedikt|Gemeindeedikt von 1818]] die Gemeinde Adelshofen. Die heutige Gemeinde wurde [[1978]] im Zuge der [[Gebietsreform in Bayern|Gemeindegebietsreform]] aus den vormals eigenständigen Gemeinden Adelshofen und Luttenwang gebildet.
Bayersoien gehörte zum [[Kloster Ettal]] im [[Kurfürstentum Bayern]], eigentlich aber zur [[Hofmark]] Soyen. Ettal übte in der Hofmark auch die [[Blutgerichtsbarkeit|Hochgerichtsbarkeit]] aus. Im Zuge der Verwaltungsreformen in [[Königreich Bayern|Bayern]] entstand mit dem [[Gemeindeedikt#Zweites Gemeindeedikt|Gemeindeedikt von 1818]] die heutige Gemeinde. 1968 wurde Bayersoien Luftkurort und 1996 Heilbad.
<!-- === Religionen === -->
<!-- === Religionen === -->
<!-- === Eingemeindungen === -->

=== Einwohnerentwicklung ===
=== Einwohnerentwicklung ===
Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 700, 1987 dann 1.094 und im Jahr 2000 1.404 Einwohner gezählt. Zum 31. Dezember 2003 hatte die Gemeinde 1.531 Einwohner.
Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 818, 1987 dann 993 und im Jahr 2000 1.137 Einwohner gezählt.


== Politik ==
== Politik ==
=== Gemeinderat ===
{| class="prettytable"

|+ Die Sitzeverteilung im Gemeinderat.
Bei den [[Kommunalwahlen in Bayern 2008|Kommunalwahlen 2008]] haben sich die Wählervereinigungen Junge Wählerver./Frischer Wind und Unabhängige Wählervereinigung zu einer Wählvereingung "Gemeinsam für unser Dorf" GUD zusammengeschlossen. Sie stellen nun 9 von 12 Gemeinderäten.
|-
Die neu gegründete Wählervereinigung Freie Wähler konnten drei Sitze erreichen.
! Jahr!! [[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]] !! [[Freie Wähler#Bayern|Freie Wähler]] !! gesamt !! Wahlbeteiligung in %

|-
=== Bürgermeister ===
! [[Kommunalwahlen in Bayern 2008|2008]]
Bürgermeister ist Eberhard Steiner (Junge Wählerver./Frischer Wind). Er wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Leonhard Holderied (Unabhängige Wählervereinigung) und 2008 wiedergewählt.
| 7 || 5 || 12 || 67,5

|-
=== Wappen ===
! 2002
Die [[Blasonierung|Wappenbeschreibung]] lautet: In Blau die goldene Krümme eines Abtstabs über einer gedeckten silbernen Holzbrücke mit zwei silbernen Wellenleisten zwischen den Widerlagern.
| 8 || 4 || 12 || 71,9
|}


Die Gemeindefahne ist Gelb, Blau und Weiß, in der Mitte das Wappen.
Bürgermeister ist Michael Raith. Er gehört der Vereinigung ''CSU-Bürger für Adelshofen/Nassenhausen/Luttenwang'' an.
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 549 T€, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 43 T€.
<!-- === Wappen === -->
<!-- === Städtepartnerschaften === -->
<!-- === Städtepartnerschaften === -->
<!-- == Kultur und Sehenswürdigkeiten == -->
<!-- == Kultur und Sehenswürdigkeiten == -->
<!-- === Theater === -->
<!-- === Museen === -->
<!-- === Musik === -->
<!-- === Bauwerke === -->
<!-- === Parks === -->
<!-- === Naturdenkmäler === -->
<!-- === Sport === -->
<!-- === Regelmäßige Veranstaltungen === -->
<!-- === Kulinarische Spezialitäten === -->


== Wirtschaft und Infrastruktur ==
== Wirtschaft und Infrastruktur ==
=== Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft ===
=== Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft ===
Es gab 1998 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft keine, im Produzierenden Gewerbe 31 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 20 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 518. Im verarbeitenden Gewerbe und im Bauhauptgewerbe gab es keine Betriebe. Insgesamt bestanden im Jahr 1999 37 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 962 ha. Davon waren 653 ha Ackerfläche und 308 ha Dauergrünfläche.
Es gab 1998 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft, im Produzierenden Gewerbe und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 154 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 358. Im verarbeitenden Gewerbe gab es 9 Betriebe, im Bauhauptgewerbe 3 Betriebe.
Zudem bestanden im Jahr 1999 46 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 739 ha.

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 475 T€, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 71 T€.
<!-- === Verkehr === -->
<!-- === Verkehr === -->
<!-- === Ansässige Unternehmen === -->
<!-- === Medien === -->
<!-- === Öffentliche Einrichtungen === -->
Der Ort wird manchmal auch als bayerisches Bozen bezeichnet, da die örtlichen Gegebenheiten gute Erträge aus Obstbäumen zulassen.


== Bildung ==
=== Bildung ===
Im Jahr 1999 existierten folgende Einrichtungen:
Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 1999):
* Kindergarten "St. Michael": 46 Kindergartenplätze mit 50 Kindern, diese werden in zwei Gruppen jeweils mit zwei Erzieherinnen betreut.
* Kindergärten: 50 Kindergartenplätze mit 47 Kindern
* Volksschulen: 1 mit 4 Lehrern und 66 Schülern


<!-- == Persönlichkeiten == -->
<!-- == Persönlichkeiten == -->
<!-- === Ehrenbürger === -->
<!-- === Söhne und Töchter der Stadt === -->
<!-- == Literatur == -->
<!-- == Literatur == -->
== Vereine ==
<!-- == Sonstiges == -->
== Sehenswürdigkeiten ==
* Burschenverein Adelshofen e.V.
''Siehe auch [[Liste der Baudenkmäler in Bad Bayersoien]]''
* Liederhort
* Sportverein Adelshofen Nassenhausen e.V.
* Freiwillige Feuerwehr Adelshofen
* Adelshofener Blasmusik
* Agenda 21
* Bürgervereinigung Fluglärm e.V.
* Freie Wählerschaft Adelshofen-Nassenhausen-Luttenwang
* Liederhort Adelshofen
* Obst- und Gartenbauverein
* Sparverein Adelshofen
* Burschenschaft Nassenhausen
* Freiwillige Feuerwehr Nassenhausen
* Krieger und Soldatenverein Adelshofen/Nassenhausen


Die [[Pfarrkirche St. Georg (Bad Bayersoien)|Pfarrkirche St. Georg]] entstand während des 15. oder 16. Jahrhunderts und wurde 1717 in barocken Formen umgebaut und erweitert.
== Einzelnachweise ==
<references />
== Weblinks ==
{{Commonscat|Adelshofen (Upper Bavaria)|Adelshofen}}
* [http://www.gemeinde-adelshofen.de/ Gemeinde Adelshofen]
* {{HdBG GKZ|9179111}}
* [http://www.burschenverein-adelshofen.de Burschenverein Adelshofen]
* [http://www.sv-an.de Sportverein Adelshofen-Nassenhausen e.V.]
* [http://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09179111.pdf Amtliche Gemeindestatistik]


Die 183&nbsp;m lange [[Echelsbacher Brücke]] wurde im Jahr 1929 für 900.000&nbsp;[[Reichsmark|RM]] Baukosten fertiggestellt und war mit 130 m Bogenspannweite die weitestgespannte [[Joseph Melan|Melan-Bogenbrücke]] der Welt. Sie erlangte unrühmliche Bekanntheit durch die vielen [[Suizid]]e.
{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Fürstenfeldbruck}}


== Bilder ==
[[Kategorie:Ort im Landkreis Fürstenfeldbruck]]
<div align="center">

[[bar:Ådlshofa]]
[[da:Adelshofen (Oberbayern)]]
[[en:Adelshofen, Upper Bavaria]]
[[eo:Adelshofen (Supra Bavario)]]
[[fr:Adelshofen (Haute-Bavière)]]
[[gl:Adelshofen, Fürstenfeldbruck]]
[[id:Adelshofen, Fürstenfeldbruck]]
[[it:Adelshofen (Fürstenfeldbruck)]]
[[nl:Adelshofen (Opper-Beieren)]]
[[pl:Adelshofen (powiat Fürstenfeldbruck)]]
[[pt:Adelshofen (Fürstenfeldbruck)]]
[[ro:Adelshofen (Oberbayern)]]
[[ru:Адельсхофен (Верхняя Бавария)]]
[[sr:Аделсхофен (Горња Баварска)]]
[[vi:Adelshofen, Fürstenfeldbruck]]
[[vo:Adelshofen (nilü Fürstenfeldbruck)]]
[[war:Adelshofen, Upper Bavaria]]-end-<br>-start-<br><!-- '''Alling''' --><br>{{Begriffsklärungshinweis}}
{{Infobox Gemeinde in Deutschland
|Wappen = Wappen Alling.png
|lat_deg = 48/8/27/N
|lon_deg = 11/17/59/E
|Lageplan = Alling in FFB.svg
|Bundesland = Bayern
|Regierungsbezirk = [[Oberbayern]]
|Landkreis = Fürstenfeldbruck
|Höhe = 550
|Fläche = 21.04
|PLZ = 82239
|PLZ-alt = 8031
|Vorwahl = 08141
|Kfz = FFB
|Gemeindeschlüssel = 09179113
|Straße = Gemeinde Alling<br />Am Kirchberg 6
|Website = [http://www.alling.de/ www.alling.de]
|Bürgermeister = Frederik Röder
|Partei = CSU
}}
'''Alling''' ist eine [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinde]] im Südosten des [[Oberbayern|oberbayerischen]] [[Landkreis Fürstenfeldbruck|Landkreises Fürstenfeldbruck]], ca. 25&nbsp;km westlich von [[München]]. Die Gemeinde umfasst die Orte Alling, Biburg und Holzhausen.

== Geschichte ==
Die erste urkundliche Erwähnung erfolgt für Alling [[802]] als ''Allingas'' und ''Allinga'' (bei den Leuten des Allo), für Biburg um [[1150]] als ''Piburch'' und für Holzhausen [[776]] als ''Holzhusun'' (Häuser am Wald). Nachdem die einzelnen Orte ab dem [[9. Jahrhundert]] zu verschiedenen Klostern gehörten, entstand in Folge der [[Säkularisation in Bayern|Säkularisation 1812]] die Gemeinde Alling. Mit den Bewohnern des vor 1900 entstandenen Ortsteils [[Eichenau]] gab es politische Spannungen. 1925 beschlossen die mehrheitlich Eichenauer Gemeinderäte die Verlegung der Gemeindeverwaltung nach Eichenau. Nach 1945 erhöhte sich die Bevölkerung enorm durch den Zuzug von Flüchtlingen und Vertriebenen. Am 1. April 1957 wurde Eichenau selbständige Gemeinde.

Sehenswert ist die Hoflacher Kapelle, die an die [[Schlacht bei Alling]] erinnert. Bei dieser Schlacht stießen [[1422]] die verfeindeten Heere der um ihr Erbe streitenden [[Wittelsbach]]er [[Herzog|Herzöge]] [[Ernst (Bayern)|Ernst]] von [[Bayern-München]] und [[Ludwig VII. (Bayern)|Ludwig der Bärtige]] von [[Bayern-Ingolstadt]] aufeinander. Aus Dankbarkeit über seinen Sieg ließ Herzog Ernst in den Jahren danach die Kapelle bauen und mit einem sieben Meter langen Fresko ausschmücken. Die Kapelle ist Privateigentum und nur zu besonderen Anlässen zugänglich.

''Siehe auch:'' [[Burgstall Alling]]
<gallery>
<gallery>
Bild:Bad-Bayersoien_2008-CC-BY-SA_SYNTAXYS-Achim-Lammerts.jpg|Blick über den Soier See nach Bad Bayersoien
Bild:Pfarrkirche Mariä Geburt Alling.jpg|Pfarrkirche Mariä Geburt
Bild:Bad-Bayersoien-Soier-See_2008-CC-BY-SA_SYNTAXYS-Achim-Lammerts.jpg|Blick über den Soier See ins nordwestliche Umland
Bild:Burgstall Alling-3.jpg|Blick vom Burgstall auf den Ort
Bild:Bad Bayersoien Gerog 2.jpg|Die Pfarrkirche St. Georg
Bild:Soier See.jpg|Am Ufer des Soier See
</gallery>
</gallery>
</div>

== Politik ==
{| class="prettytable"
|+ Die Sitzeverteilung im Gemeinderat.
|-
! Jahr!! [[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]] !! [[SPD Bayern|SPD]] !! [[Freie Wähler#Bayern|Dorfgemeinschaft </br> der Freien Wähler]] !! [[Wählergruppe|Dorfgemeinschaft </br> Biburg-Holzhausen]] !! [[Wählergruppe|Bürgerschaft e.V.]] !! gesamt !! Wahlbeteiligung in %
|-
! [[Kommunalwahlen in Bayern 2008|2008]]
| 7 || 1 || 3 || 3 || 2 || 16 || 71,9
|-
! 2002
| 6 || 1 || 4 || 3 || 2 || 16 || 74,2
|}

== Wirtschaft und Infrastruktur ==
=== Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft ===
Es gab 1998 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 13, im Produzierenden Gewerbe 222 und im Bereich Handel und Verkehr 83 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 102 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1055. Im verarbeitenden Gewerbe (sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden) gab es einen Betrieb, im Bauhauptgewerbe fünf Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 54 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1500&nbsp;ha. Davon waren 1311&nbsp;ha Ackerfläche und 187&nbsp;ha Dauergrünfläche.
<!-- === Verkehr === -->
<!-- === Ansässige Unternehmen === -->
<!-- === Medien === -->
<!-- === Öffentliche Einrichtungen === -->
=== Bildung ===
Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 1999):
* Kindergärten: 125 Kindergartenplätze mit 121 Kindern
* Volksschulen: 1 mit 5 Lehrern und 106 Schülern

=== Vereine ===
* TSV Alling
* Junge Union Alling
* Landjugend Alling
* Blaskapelle Alling (BKA)
* Parsberger Schützen Alling
* Kolpingsfamilie Alling
* Veteranen- und Soldatenverein Alling
* Kultur- und Theaterverein Alling (KTV)
* Freiwillige Feuerwehr Alling
* Dorfgemeinschaft-Alling
* JM Alling
* CSU Alling
* ASV Biburg


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />

== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat}}
{{Commonscat|Bad Bayersoien}}
* [http://www.bad-bayersoien.de/ Bad Bayersoien]
* {{HdBG GKZ|9179113}}
* {{HdBG GKZ|9180113}}
* [http://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09179113.pdf Amtliche Gemeindestatistik]
* [http://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09180113.pdf Amtliche Gemeinde-Statistik]


{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Fürstenfeldbruck}}
{{Navigationsleiste Gemeinden im Landkreis Garmisch-Partenkirchen}}


[[Kategorie:Ort im Landkreis Fürstenfeldbruck]]
[[Kategorie:Ort im Landkreis Garmisch-Partenkirchen]]
[[Kategorie:Kurort in Bayern]]
[[Kategorie:Bad Bayersoien| ]]


[[bar:Oiing]]
[[da:Bad Bayersoien]]
[[en:Bad Bayersoien]]
[[da:Alling (Landkreis Fürstenfeldbruck)]]
[[en:Alling]]
[[eo:Bad Bayersoien]]
[[eo:Alling]]
[[fr:Bad Bayersoien]]
[[fr:Alling]]
[[id:Bad Bayersoien]]
[[id:Alling]]
[[it:Bad Bayersoien]]
[[it:Alling]]
[[nl:Bad Bayersoien]]
[[nl:Alling (gemeente)]]
[[pl:Bad Bayersoien]]
[[pl:Alling]]
[[ro:Bad Bayersoien]]
[[ru:Бад-Байерзойен]]
[[pt:Alling]]
[[sr:Бад Бајерзојен]]
[[ro:Alling]]
[[ru:Аллинг]]
[[vi:Bad Bayersoien]]
[[sr:Алинг]]
[[vo:Bad Bayersoien]]
[[war:Bad Bayersoien]]-end-<br>-start-<br><!-- '''Bad Kohlgrub''' --><br>{{Infobox Gemeinde in Deutschland
[[vi:Alling]]
|Wappen = Wappen von Bad Kohlgrub.png
[[vo:Alling]]
|Breitengrad = 47/40//N
[[war:Alling]]-end-<br>-start-<br><!-- '''Althegnenberg''' --><br>{{Infobox Gemeinde in Deutschland
|Wappen = Wappen von Althegnenberg.png
|Längengrad = 11/03//E
|lat_deg = 48 |lat_min = 14
|Lageplan = Bad Kohlgrub in GAP.svg
|lon_deg = 11 |lon_min = 04
|Lageplan = Althegnenberg in FFB.svg
|Bundesland = Bayern
|Bundesland = Bayern
|Regierungsbezirk = [[Oberbayern]]
|Regierungsbezirk = [[Oberbayern]]
|Landkreis = Fürstenfeldbruck
|Landkreis = Garmisch-Partenkirchen
|Höhe = 828
|Verwaltungsgemeinschaft= Mammendorf
|Höhe = 536
|Fläche = 32.66
|Fläche = 16.09
|PLZ = 82433
|PLZ = 82278
|Vorwahl = 08845
|PLZ-alt = 8081
|Kfz = GAP
|Gemeindeschlüssel = 09180112
|Vorwahl = 08202
|Kfz = FFB
|Straße = Hauptstr. 29
|Website = [http://www.bad-kohlgrub.de/ www.bad-kohlgrub.de]
|Gemeindeschlüssel = 09179114
|Gliederung = 2 [[Ortsteil]]e
|Bürgermeister = Gerald Tretter
|Straße = Augsburger Str. 6
|Partei = Für Bad Kohlgrub/Neue Liste
|Website = [http://www.althegnenberg.de www.althegnenberg.de]
|Bürgermeister = Reiner Dunkel
|Partei = [[SPD Bayern|SPD]]
}}
}}
'''Bad Kohlgrub''' ist eine [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinde]] im [[Oberbayern|oberbayerischen]] [[Landkreis Garmisch-Partenkirchen]]. Der Ort ist das höchstgelegene [[Moorbad]] Deutschlands.


== Geografie ==
'''Althegnenberg''' ist eine [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinde]] im [[Oberbayern|oberbayrischen]] [[Landkreis Fürstenfeldbruck]] und Mitglied der [[Verwaltungsgemeinschaft Mammendorf]]. Sie liegt rund 14&nbsp;km westlich von [[Fürstenfeldbruck]] und 40&nbsp;km westlich von [[München]].
Bad Kohlgrub liegt in der [[Planungsregion Oberland|Region Oberland]] auf 800–900 m Höhe am Fuße des zu den [[Ammergauer Alpen]] gehörenden Hörnle. Etwa 8 km östlich des Ortes liegt der [[Staffelsee]] und das [[Murnauer Moos]]. Zum Ort gehören zahlreiche [[Weiler]].


== Geschichte ==
Zur Gemeinde Althegnenberg gehören die Gemeindeteile Althegnenberg und Hörbach sowie das Naturschutzgebiet [[Haspelmoor (Moor)|Haspelmoor]].
[[Datei:Bad_Kohlgrub 1900.jpg|thumb|Bad Kohlgrub um 1900]]
Bad Kohlgrub gehörte bis 1803 teilweise zum [[Kloster Ettal]] und teilweise zum [[Kloster Rottenbuch]], bildete aber eigentlich eine eigene [[Hofmark]] Kohlgrub. Ettal übte in der Hofmark auch die [[Blutgerichtsbarkeit|Hochgerichtsbarkeit]] aus. Im Zuge der Verwaltungsreformen im [[Königreich Bayern]] entstand mit dem [[Gemeindeedikt#Zweites Gemeindeedikt|Gemeindeedikt von 1818]] die heutige Gemeinde.


Der Ortsname wird ursprünglich auf die Köhlertätigkeit zurückgeführt, das heißt, es wurde Holzkohle in Meilern gebrannt. Zum „Bad“ wurde der Ort ernannt, nachdem die Heilkraft des umliegenden Hochmoores entdeckt und genutzt wurde, das vor allem seine Heilkraft gegen Gicht, Ischias, Frauenleiden und dergleichen wirken lässt.
<!--== Geographie ==-->


1663 überlebten nur zwei Familien die [[Pest]]. Hieraus entstand das Gelübde dieser Familien, bei Überleben dieses Schicksalsschlages, eine Kirche zu erbauen. Davon zeugt die Rochuskirche, die nördlich des Ortes auf einer Anhöhe steht, allerdings in einem neuen Kleide. Aus diesem Grunde entstanden z. B. auch die [[Oberammergauer Passionsspiele]].
== Geschichte ==
[[Datei:Althegnenberg-Ring.jpg|thumb|Althegnenberg mit Kunstobjekt "Ring"]]
Die urkundliche Erstnennung von Althegnenberg erfolgte 1096 als ''Haginiberc'', was so viel wie „umhegte Siedlung am Berg“ bedeutet. [[Hörbach]] wird erstmals 1127 als ''Huruuuinin'' in der Bedeutung „Siedlung am sumpfigen Bach“ (von dem mittelhochdeutschen Wort ''hurwin'' für „sumpfig“) erwähnt.
Am südöstlichen Rand des Ortes befindet sich der Burgberg – eine künstlich aufgeschüttete [[Motte (Burg)|Motte]], die von einem Wassergraben umschlossen war. Auf dem Burgberg stand im 12. und 13. Jahrhundert die kleine Burg der Hegnenberger, der [[Burgstall Althegnenberg]]. Die Hegnenberger waren ein [[Ministerialen]]-Geschlecht der mächtigen [[Welfen]]. Engelschalk und Hermann von Hegnenberg wurden erstmals 1192 genannt; sie kamen von Oberschwaben ([[Schmalegg]] bei [[Ravensburg]]) und hatten das welfische Kloster [[Altomünster]] zu beschützen. Zu ihrer Zeit waren sie gefragte Ratgeber und Vertraute der Mächtigen. Sie waren Zeugen bei Königskrönungen, Klostergründungen ([[Kloster Fürstenfeld|Fürstenfeld]]), und bei Rechtsgeschäften der Kirche, des Landesherren und des Hochadels. Mit dem Tod [[Welf VI.]] 1191 ging der ganze [[Lechrain]] an die [[Staufer]] über. Unter diesen stiegen die Hegnenberger zu Reichsministerialen auf. Erst nach dem tragischen Ende des jungen Königs [[Konradin von Hohenstaufen|Konradin]] (1268) gingen die Besitzungen der Staufer im Lechrain an die [[Wittelsbach]]er über und kamen damit zu [[Bayern]]. Auch den Wittelsbachern waren die Hegnenberger treue Diener und Ratgeber. Sie hatten umfangreiche Besitzungen in Bayern und [[Schwaben]]. Um 1300 verließen sie ihren angestammten Sitz und errichteten 4 km weiter westlich ihre neue Burg [[Hofhegnenberg]]. Aus Hegnenberg wurde nun Althegnenberg. In dieser Zeit entstand die geschlossene [[Hofmark]] Hegnenberg, ein Rechtsgebilde aus 7 Dörfern, nämlich [[Hofhegnenberg]], Althegnenberg, Hörbach, Hausen, Steindorf, Tegernbach und zeitweise noch Steinach. Die Hofmarksherren waren von 1540 bis [[1848]] die Grafen von [[Hegnenberg-Dux]]. Im Zuge der Verwaltungsreformen in [[Königreich Bayern|Bayern]] entstand mit dem [[Gemeindeedikt#Zweites Gemeindeedikt|Gemeindeedikt von 1818]] die heutige Gemeinde aus den Ortsteilen Althegnenberg und Lindenhof. Die im gleichen Jahr gegründete eigenständige Gemeinde Hörbach kam 1972 im Zuge der [[Gebietsreform in Bayern|Gemeindegebietsreform]] als Ortsteil zu Althegnenberg.
[[Datei:Dorfplatz Althegnenberg Alte Schmiede.jpg|thumb|Alte Schmiede am Dorfplatz]]


=== Einwohnerentwicklung ===
=== Einwohnerentwicklung ===
Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden im Jahre 1970 1.975, 1987 dann 1.987 und 2000 schließlich 2.261 Einwohner gezählt.
{| class="wikitable"
| '''Jahr''' || 1840 || 1871 || 1900 || 1925 || 1938 || 1950 || 1961 || 1970 || 1987 || 2006 || 2007 || 2008
|-
| '''Einwohner''' || 232 || 419 || 477 || 535 || 534 || 991 || 985 || 1083 || 1368 || 1840 || 1825 || 1866
|}


== Politik ==
== Politik ==
Bürgermeister ist Gerald Tretter (Für Bad Kohlgrub/Neue Liste). Er wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Rudolf Schedler (Fremdenverkehr).
{| class="prettytable"
|+ Die Sitzeverteilung im Gemeinderat.
|-
! Jahr!! [[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]] !! [[SPD Bayern|SPD]] !! [[FDP Bayern|FDP]] !! [[Wählergruppe|Wählergruppe </br> Bürgerinitiative]] !! [[Wählergruppe|Dorfgemeinschaft </br> Hörbach]] !! [[Wählergruppe|Einigkeit </br> Althegnenberg-Hörbach]] !! gesamt !! Wahlbeteiligung in %
|-
! [[Kommunalwahlen in Bayern 2008|2008]]
| 3 || 3 || n.a. || 4 || 2 || n.a. || 12 || 68,4
|-
! 2002
| 3 || 2 || 0 || 4 || 2 || 1 || 12 || 73,0
|}


Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 1,06 Millionen Euro, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 74.000 Euro.
Bürgermeister ist Reiner Dunkel (SPD). Er wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Helmut Hilscher (Wählergruppe Bürgerinitiative).
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 2006 1.175348 €. Seit 1997 gibt es eine aktive örtliche Gruppe der [[Agenda 21]].


=== Wappen ===
=== Wappen ===
Die [[Blasonierung|Wappenbeschreibung]] lautet: Schräg geteilt von Silber und Blau; oben eine schräg gestellte rote Schafschere, unten ein wachsender silberner Pferdekopf mit goldener Mähne.
Die [[Blasonierung|Wappenbeschreibung]] lautet: Über blauem Schildfuß, darin eine von zwei silbernen Wellenleisten beseitete goldene Holzbadewanne, gespalten von Gold und Silber; vorne am Spalt ein halber, rot bewehrter schwarzer Adler, hinten eine bewurzelte, siebenblättrige rote Buche.
<!-- === Städtepartnerschaften === -->
<!-- == Kultur und Sehenswürdigkeiten == -->


Das Wappen stammt aus dem Jahr 1968.
== Wirtschaft und Infrastruktur ==
=== Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft ===
Es gab 2006 108 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort und insgesamt 591 am Wohnort. Neben verschiedenen Gewerbebetrieben bestanden im Jahr 1999 17 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 478 ha. Davon waren 391&nbsp;ha Ackerfläche und 87&nbsp;ha Dauergrünfläche.


Links oben steht der halbe Reichsadler als Symbol für das von Kaiser [[Ludwig IV. (HRR)|Ludwig dem Bayern]] gegründete Kloster Ettal. Die rechts oben abgebildete siebenblättrige rote Buche ist der Hinweis auf das Stift Rottenbuch. Die im unteren Teil des Wappens abgebildete Badewanne und die Wellen kennzeichnen das „BAD“.
Seit Oktober 2006 besteht in der Gemeinde eine 11&nbsp;ha große [[Photovoltaikanlage]]. Sie hat eine Spitzenleistung von 2,2 [[Megawatt]] und kann damit ca. 700 Haushalte mit [[Solarstrom]] versorgen.

=== Verkehr ===
Durch Althegnenberg führt die [[Bundesstraße 2]]. Der Ort liegt an der [[Bahnstrecke München–Augsburg]] mit einer Haltestelle für Regionalzüge.

=== Bildung ===
Es gibt folgende Einrichtungen:
*Kindergarten (2005): 90 Kindergartenplätze mit 74 Kindern
*Grundschule (2003): 1 mit 8 Klassen, 12 Lehrern und 162 Schülern
*Gemeindebücherei mit mehr als 6000 Medien


<!-- === Städtepartnerschaften === -->
== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
''Siehe auch [[Liste der Baudenkmäler in Bad Kohlgrub]]''
'''Pfarrkirche St. [[Johannes d. Täufer]] in Althegnenberg'''. In der Mitte des Ortes steht die stattliche [[Pfarrkirche]]. Sie wurde [[1938]] von [[Thomas Wechs]] erbaut. Die barocken Altäre wurden von der Vorgängerkirche übernommen. Zuvor stand hier eine [[Romanik|romanische]] Kirche. Von ihr zeugen ein [[Weihestein]] und ein sehr seltener ''[[Memorienstein]]'', beide aus der Mitte des [[11. Jahrhundert]]s.


Das Musikerehepaar Hertha und [[Wilhelm Keilmann]] trat seit 1952 regelmäßig mit Violinkonzerten und Streichquartetten auf.
[[Datei:Bergkapelle 009.jpg|thumb|Bergkapelle St. Maria auf dem Burgberg]]
'''Bergkapelle in Althegnenberg''' ([[Burgstall Althegnenberg]]). Auf dem ehemals von einem Wassergraben umgebenen künstlich aufgeschütteten [[Burgberg]], auf dem einst die Burg der Hegnenberger stand, ließ Friedrich Peter Freiherr von und zu Hegnenberg-Dux 1676 eine Marienkapelle errichten. Die „Bergkapelle“ wie sie im Volksmund genannt wird, wurde von dem Bregenzer Baumeister Jobst Mospruckher als achteckiger [[Zentralbau]] der der [[Altötting]]er Gnadenkapelle nachempfunden ist, errichtet. Zu dieser Marienkapelle entwickelte sich eine regional bedeutsame [[Wallfahrt]], sodass 1762/63 die Kapelle um ein [[Langhaus (Kirche)|Langhaus]] erweitert werden musste. 1883 erhielt der Innenraum dann eine farbenfrohe, dekorative Fassung im sinne der Zeit. Heute gehört die Bergkapelle der Gemeinde Althegnenberg und wird von der [[evangelisch-lutherisch]]en [[Pfarrgemeinde]] als [[Sakralbau|Gotteshaus]] genutzt.


== Wirtschaft und Infrastruktur ==
[[Datei:Taeufer-Brunnen-03.JPG|thumb|Hörbach Täufer-Brunnen]]
=== Touristik sowie Fremdenverkehr ===
'''Pfarrkirche St. Andreas in Hörbach'''. Langhaus aus der Romanik (typischer [[Rundbogenfries]] an der Südseite), der Chor aus der [[Spätgotik]] und der westliche Anbau von 1909. Innenausstattung [[barock]], mit Plastiken des Landsberger Barockbildhauers [[Lorenz Luidl]]. Herausragendes lebensgroßes [[Renaissance]]-[[Kruzifix]] aus der Zeit um 1500. Im Eingang zur Kirche ist ein Fragment eines [[Römisches Reich|römischen]] Grabsteins eingemauert, das bei der Kirchenerweiterung 1909 im Fundament der Kirche aufgefunden worden ist.


Bad Kohlgrub verfügt über ca 2500 Gästebetten, davon in etwa die Hälfte in Ferienwohnungen. Im Jahr 2009 wurden 205523 Übernachtungen gezählt.<ref>http://www.gemeinde-bad-kohlgrub.de/buergerinfos/Buergerinfo2010_2.pdf Bad Kohlgruber Gemeindeblatt 02-2010, abgerufen am 25. Juni 2010</ref> Die gewerblichen Fremdenverkehrsbetriebe ( Hotels, Pension, Rehaklinken, Sanatorien) stellen knapp 80% der Arbeitsplätze.
[[Datei:Hoerbach-Pfarrkirche.jpg|thumb|Hörbach Pfarrkirche St. Andreas]]'''Täuferbrunnen Hörbach'''. Auf einem kleinen Platz neben der Kirche befindet sich der Täuferbrunnen. Er soll an die Hinrichtung von vier Hörbacher [[Täufer]] (auch Wiedertäufer genannt) von 1527 erinnern.
[[Datei:Fragment eines römischen Grabsteins Hörbach.jpg|thumb|Hörbach, Fragment eines römischen Grabsteines]]
Das Dorf Hörbach erhielt 2000 beim Wettbewerb ''Unser Dorf soll schöner werden – [[Unser Dorf hat Zukunft]]'' für Oberbayern eine Goldmedaille und im Jahr darauf im Bayernwettbewerb eine Silbermedaille.


Die Grundlage für den Fremdenverkehr ist das Gesundheitswesen. Bad Kohlgrub ist bekannt für Hochmoor Bergkiefern Anwendungen und das zur Balneologie bereitgestellte Moor / Torf gehört zu den bestuntersuchten Torfen.
Seit 1975 besteht in Hörbach die älteste Kleinkunstbühne Oberbayerns, das [[Hörbacher Montagsbrettl]].


Von Bad Kohlgrub aus führt die Hörnlebahn, eine Zweier-[[Sesselbahn]] auf das Hörnle.<ref>[http://www.hoernlebahn.de/ Website der Hörnlebahn]</ref>
== Literatur ==
* Drexler, Toni / Fox, Angelika: ''Althegnenberg – Hörbach. Beiträge zur Geschichte der Gemeinde Althegnenberg''. St. Ottilien, 1996.
* Drexler, Toni: ''Der Burgberg und zwei Mittelalterliche Gedenksteine.'' In: Drexler, Toni / Irlinger, Walter / Marquardt, Rolf (Hg.): ''Landkreis Fürstenfeldbruck - Archäologie zwischen Ammersee und Dachauer Moos.'' Stuttgart, 2007. ISBN 978-3-8062-2079-7
* Drexler, Toni: ''Althegnenberg-Hörbach: Römischer Reliefgrabstein in der Kirche und Weihestein.'' In: Drexler, Toni / Irlinger, Walter / Marquardt, Rolf (Hg.): ''Landkreis Fürstenfeldbruck - Archäologie zwischen Ammersee und Dachauer Moos.'' Stuttgart, 2007. ISBN 978-3-8062-2079-7


=== Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft ===
== Einzelnachweise ==
Es gab 1998 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft keine, im Produzierenden Gewerbe 87 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 419 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 663. Im verarbeitenden Gewerbe gab es sechs Betriebe, im Bauhauptgewerbe drei Betriebe.
<references />
== Weblinks ==
{{Commonscat}}
* {{HdBG GKZ|9179114}}
* [http://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09179114.pdf Amtliche Gemeindestatistik]


Zudem bestanden im Jahr 1999 69 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1254 ha.
{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Fürstenfeldbruck}}


=== Verkehr ===
[[Kategorie:Althegnenberg| ]]
Bad Kohlgrub liegt an der im Stundentakt bedienten [[Ammergaubahn]] [[Murnau am Staffelsee|Murnau]]–[[Oberammergau]].
[[Kategorie:Ort im Landkreis Fürstenfeldbruck]]


Mit dem Auto ist der Ort über die Staatsstraße 2062 [[Saulgrub]]–Murnau erreichbar.
[[bar:Henaberg]]
[[da:Althegnenberg]]
[[en:Althegnenberg]]
[[eo:Althegnenberg]]
[[fr:Althegnenberg]]
[[id:Althegnenberg]]
[[it:Althegnenberg]]
[[nl:Althegnenberg]]
[[pl:Althegnenberg]]
[[pt:Althegnenberg]]
[[ro:Althegnenberg]]
[[roa-rup:Althegnenberg]]
[[ru:Альтегненберг]]
[[sr:Алтхегненберг]]
[[vi:Althegnenberg]]
[[vo:Althegnenberg]]
[[war:Althegnenberg]]-end-<br>-start-<br><!-- '''Egenhofen''' --><br>{{Infobox Gemeinde in Deutschland
|Wappen = Wappen Egenhofen.png
|Breitengrad = 48/16//N
|Längengrad = 11/10//E
|Lageplan = Egenhofen in FFB.svg
|Bundesland = Bayern
|Regierungsbezirk = [[Oberbayern]]
|Landkreis = Fürstenfeldbruck
|Höhe = 509
|Fläche = 33.40
|PLZ = 82281, 82282
|Vorwahl = 08134, bzw. 08145
|Kfz = FFB
|Gemeindeschlüssel = 09179117
|Gliederung = 25 [[Ortsteil]]e und Weiler
|Adresse = Hauptstraße 37<br />82281 Egenhofen
|Website = [http://www.egenhofen.de/ www.egenhofen.de]
|Bürgermeister = Josef Nefele
|Partei = [[Wählergruppe|Bürgervereinigung Gesamtgemeinde]]
}}


=== Bildung ===
'''Egenhofen''' ist eine [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinde]] im Norden des [[Landkreis Fürstenfeldbruck|Landkreises Fürstenfeldbruck]] im Regierungsbezirk [[Oberbayern]] auf halber Strecke zwischen [[München]] und [[Augsburg]]. Das Rathaus und die Verwaltung befindet sich im Ortsteil Unterschweinbach.
Im Jahr 1999 gab es folgende Einrichtungen:
*Kindergärten: 50 Kindergartenplätze mit 47 Kindern
*eine Volksschule mit 17 Lehrern und 266 Schülern
*ein Waldkindergarten mit durchschnittlich 12 Kindern


== Geografie ==
== Persönlichkeiten ==
*[[Eugen Schilling]] (1861–1941), Chemiker
=== Gemeindegliederung ===
*[[Heinrich Bulle]] (1867–1945), Archäologe
Egenhofen besteht aus 25 Ortsteilen. Im einzelnen sind das
*[[Wilhelm Keilmann]] (1908–1989), Pianist und Komponist
*''Egenhofen'' mit den Weilern Dirlesried, Furthmühle, Karlshof, Osterholzen und Weyhern
*[[Gisela Schlüter]] (1919–1995), Kabarettistin und Schauspielerin
*''Aufkirchen'' mit den Weilern Englertshofen, Geisenhofen, Holzmühle, Pischertshofen, Rammertshofen und Waltershofen
*[[Hans Hubberten]] (1929–1988), Drehbuchautor
*''Unterschweinbach'' mit den Weilern Herrnzell, Kumpfmühle und Spielberg
*[[Martin Lindauer]] (1918–2008), Verhaltensforscher
*''Oberweikertshofen'' mit den Weilern Eurastetten, Poigern, Rottenfuß und Waltenhofen
<!-- == Literatur == -->
*''Wenigmünchen'' mit den Weilern Dürabuch und Fuchsberg
<!-- == Sonstiges == -->


== Politik ==
== Siehe auch ==
* [[Hörndlhütte]]
{| class="wikitable"
|+ Die Sitzeverteilung im Gemeinderat.
|-
! Jahr !! [[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]] !! [[Wählergruppe|Bürgervereinigung <br /> Gesamtgemeinde]] !! [[Wählergruppe|Bürgervereinigung<br />Aufkirchen]] !! [[Wählergruppe]] !! gesamt !! Wahlbeteiligung in %
|-
! [[Kommunalwahlen in Bayern 2008|2008]]
| 4 || 7 || 2 || 3 || 16 || 65,6
|-
! 2002
| 5 || 5 || 3 || 3 || 16 || 69,0
|}

=== Wappen ===
Die geschlängelte weiß-blau-weiße Linie symbolisiert die Lage des Gemeindegebietes zwischen den Bächen [[Glonn (Amper)|Glonn]] und [[Maisach (Amper)|Maisach]]. Der goldene Stern auf rotem Grund ist das Wappen der Freiherren von Ruffini, die 1824 den Karlshof erbauten. Die Schwinge mit dem schwarzen Balken bezieht sich auf die Grafen [[Hundt zu Lautterbach]], zu deren Besitz früher große Teile des Gemeindegebiets gehörten.

== Sehenswürdigkeiten ==
=== Kalvarienberg Wenigmünchen ===
[[Datei:Wenigmünchen Kalvbg 1.JPG|miniatur|links|Der Kalvarienberg]]
In Wenigmünchen gibt es einen [[Kalvarienberg]] mit Grablegungskapelle und [[Kreuzweg]]. Die Darstellungen wurden 1740 unter Leitung von Pfarrer Wenig (dessen Namensgleichheit mit dem Ort zufällig ist) geschaffen. Die Kreuzigungsgruppe zeigt Jesus am Kreuz, rechts und links von ihm die beiden [[Schächer]]. Unter dem Kreuz befinden sich [[Maria von Nazaret|Maria]], [[Maria Magdalena]] und der Jünger [[Johannes (Apostel)|Johannes]]. Die Reiterfigur stellt den römischen Legionär [[Longinus]] dar, der laut Legende dem toten Jesus den Speer in die Seite stieß. Die Statuen wurden allesamt aus [[Sandstein|Jurasandstein]] gefertigt.

[[Datei:Egenhofen Kreuzweg 1.jpg|miniatur|Erste Station des Kreuzwegs]]
Umgeben ist der Kalvarienberg von einem Kreuzweg mit 14 Stationen, dessen Abschluss er bildet. Die einzelnen Stationen wurden als gemauerte Bildstöcke gestaltet. Heute schützen hölzerne Fensterläden die auf Stein gemalten Bilder.

[[Datei:Wenigmünchen Kapelle.jpg|miniatur|links|Die Grablegungskapelle]]
In der Mitte der bogenförmig angeordneten Kreuzwegstationen steht eine kleine Grablegungskapelle. Sie ist der [[Apollonia (Heilige)|heiligen Appolonia]] geweiht. Im Inneren finden sich eine geschnitzte Jesusfigur im Grab sowie mehrere historische [[Totenbrett]]er.

=== Furthmühle ===

Das Technikdenkmal [[Furthmühle]] wurde 1158 erstmals urkundlich erwähnt und 1827 unter der Regie des berühmten Architekten [[Jean Baptiste Metevièr]] umgebaut und zum Teil erweitert. Die Mühle ist bis heute in Betrieb und kann als Museumsmühle besichtigt werden.

Die Gemeinde hat in jüngster Zeit durch ihr Ansinnen Berühmtheit erlangt, ihre Energie unter anderem durch [[Photovoltaik]] selbst zu produzieren. Daher wurden große Solaranlagen angeschafft und werden erfolgreich betrieben.

=== Die steinernen Kreuze von Unterschweinbach ===
Auf Schloss Spielberg, in der Nähe von Unterschweinbach, soll vor Jahrhunderten ein adeliges Geschlecht gelebt haben, dessen Name nicht mehr erhalten ist. Drei edle und unerschrockene Ritter, die Brüder, Siegfried, Otto und Karlmann, regierten hier gemeinsam über die umliegenden Dörfer.

In dieser Zeit stand in Weyern die „Glonnburg“. In ihr soll das hübsche Burgfräulein Berta gelebt haben. Bald hatte sich Karlmann in sie verliebt und auch Berta hatte insgeheim ihr Herz an ihn verschenkt. Aber auch Siegfried interessierte sich für sie. Da er aber keine Zuneigung fand, verwandelte sich seine Liebe in Hass.

Eines Morgens lauerte er Berta auf ihrem Morgenritt auf, um sie zu entführen. Auf halbem Wege zwischen Poigern und Unterschweinbach stürzt er aus dem Dickicht heraus und entführte sie. Karlmann hörte die Hilferufe ihrer Dienerinnen und verfolgte sie. Zwischen Unterschweinbach und Aufkirchen holte er die beiden ein. Rasend vor Wut stürzte er sich auf seinen Bruder. Ein Kampf auf Leben und Tod entbrannte. Karlmann stürzte tödlich getroffen vom Pferd. Siegfried schleppte sich schwer verletzt noch zum Dorfplatz von Unterschweinbach. Dann sank auch er leblos zu Boden.

Als man Otto die Kunde vom Kampf seiner beiden Brüder überbrachte, fiel er tot vom Pferd. Gemeinsam wurden die drei Brüder auf Schloss Spielberg zu Grabe getragen.

Zur Erinnerung an diese tragische Tat ließen die Untertanen in Unterschweinbach drei steinerne Kreuze errichten, von denen zwei heute noch zu sehen sind. Von Berta berichtet die Sage, bald sei sie an Kummer gestorben. Eines Morgens fand man sie tot an dem Steinkreuz, das zu Karlmanns Ehren errichtet worden war.


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />

== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat}}
* {{Commons|Egenhofen}}
* {{HdBG GKZ|9179117}}
* {{HdBG GKZ|9180112}}
* [http://www.furthmuehle.de/ Homepage der Furthmühle]
* [http://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09180112.pdf Amtliche Gemeinde-Statistik]
* [http://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/091791117.pdf Amtliche Gemeindestatistik]


{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Fürstenfeldbruck}}
{{Navigationsleiste Gemeinden im Landkreis Garmisch-Partenkirchen}}


[[Kategorie:Ort im Landkreis Fürstenfeldbruck]]
[[Kategorie:Ort im Landkreis Garmisch-Partenkirchen]]
[[Kategorie:Egenhofen| ]]
[[Kategorie:Kurort in Bayern]]
[[Kategorie:Bad Kohlgrub| ]]


[[bar:Egenhofa]]
[[da:Bad Kohlgrub]]
[[da:Egenhofen]]
[[en:Bad Kohlgrub]]
[[en:Egenhofen]]
[[eo:Bad Kohlgrub]]
[[eo:Egenhofen]]
[[fr:Bad Kohlgrub]]
[[fr:Egenhofen]]
[[id:Bad Kohlgrub]]
[[id:Egenhofen]]
[[it:Bad Kohlgrub]]
[[it:Egenhofen]]
[[nl:Bad Kohlgrub]]
[[nl:Egenhofen]]
[[pl:Bad Kohlgrub]]
[[pl:Egenhofen]]
[[ro:Bad Kohlgrub]]
[[ru:Бад-Кольгруб]]
[[pt:Egenhofen]]
[[sr:Бад Колгруб]]
[[ro:Egenhofen]]
[[vi:Bad Kohlgrub]]
[[ru:Эгенхофен]]
[[vo:Bad Kohlgrub]]
[[sr:Егенхофен]]
[[war:Bad Kohlgrub]]-end-<br>-start-<br><!-- '''Eschenlohe''' --><br>{{Infobox Gemeinde in Deutschland
[[vi:Egenhofen]]
|Wappen = Wappen von Eschenlohe.png
[[vo:Egenhofen]]
|Breitengrad = 47/36//N
[[war:Egenhofen]]-end-<br>-start-<br><!-- '''Eichenau''' --><br>{{Dieser Artikel|erläutert die Gemeinde Eichenau. Für andere Bedeutungen siehe [[Eichenau (Begriffsklärung)]].}}
|Längengrad = 11/11//E
{{Infobox Gemeinde in Deutschland
|Wappen = Eichenau Wappen.png
|Lageplan = Eschenlohe in GAP.svg
|Breitengrad = 48/10//N
|Längengrad = 11/19//E
|Lageplan = Eichenau in FFB.svg
|Bundesland = Bayern
|Bundesland = Bayern
|Regierungsbezirk = [[Oberbayern]]
|Regierungsbezirk = [[Oberbayern]]
|Landkreis = Fürstenfeldbruck
|Landkreis = Garmisch-Partenkirchen
|Verwaltungsgemeinschaft= Ohlstadt
|Höhe = 522
|Fläche = 6.98
|Höhe = 640
|PLZ = 82223
|Fläche = 55.05
|PLZ-alt = 8031
|PLZ = 82438
|Vorwahl = 08141
|Vorwahl = 08824
|Kfz = FFB
|Kfz = GAP
|Gemeindeschlüssel = 09179118
|Gemeindeschlüssel = 09180114
|NUTS = DE21C
|Adresse = Rathausplatz 1 <br />82441 Ohlstadt
|Straße = Gemeinde Eichenau<br />Hauptplatz 2
|Website = [http://www.eschenlohe.de/ www.eschenlohe.de]
|Bürgermeister = Anton Kölbl
|Website = [http://www.eichenau.de/ www.eichenau.de]
|Partei = [[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]]/Zukunft für Eschenlohe
|Bürgermeister = Hubert Jung
|Partei = CSU
}}
}}
'''Eschenlohe''' ist eine [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinde]] im [[Oberbayern|oberbayerischen]] [[Landkreis Garmisch-Partenkirchen]] und Mitglied der [[Verwaltungsgemeinschaft Ohlstadt]].

== Geografie ==
Eschenlohe liegt in der Region Oberland am Fluss [[Loisach]].


'''Eichenau''' ist eine [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinde]] im [[Oberbayern|oberbayerischen]] [[Landkreis Fürstenfeldbruck]].
== Geschichte ==
== Geschichte ==
Ursprünglich eine Burg der Grafen von Eschenlohe, gehörte der Ort seit 1332 bis zur [[Säkularisation in Bayern|Säkularisation]] 1803 zum Gericht Murnau des gefreiten ehemals [[Reichsunmittelbarkeit|reichsunmittelbaren]] [[Kloster Ettal|Klosters Ettal]], das wiederum später zum [[Kurfürstentum Bayern|Kurfürstentum Bayern]] gehörte. Im Zuge der Verwaltungsreformen im [[Königreich Bayern]] entstand mit dem [[Gemeindeedikt#Zweites Gemeindeedikt|Gemeindeedikt von 1818]] die heutige Gemeinde. Diese gehörte bis zur Gründung des Kreises Garmisch-Partenkirchen zum Bezirksamt und Finanzamt Garmisch und zum Amtsgerichtsbezirk Garmisch.
1863 begann die Besiedlung des Starzeltales westlich von München mit einem Blockhaus in der Nähe der heutigen S-Bahn-Haltestelle. Die Lage an der Bahn war ausschlaggebend für die Entwicklung der Siedlung und von Anfang an war die Mehrzahl der Bewohner Pendler mit Arbeitsplätzen in München.
Mit der Eröffnung des Haltepunktes Roggenstein an der Bahnlinie Pasing-Buchloe (1905) waren die Voraussetzungen für eine stärkere Besiedlung gegeben. Der Münchner Buchdrucker und Immobilienhändler Hieronymus Russ begann ab 1910 die feuchten Wiesen im Allinger Moos im großen Stil aufzukaufen. Er ließ sich 1912 einen Baulinienplan für eine Kolonie von Heimgartensiedlern genehmigen und begann Grundstücke zu verkaufen. Der erste Versuch einer "Baugenossenschaft Eichenau" durch 24 Münchner Bürger ist durch den Auflösungsbeschluss von 1913 nachgewiesen.
Am 7. Januar 1907 gab [[Luitpold von Bayern|Prinzregent Luitpold]] der Siedlung offiziell ihren Namen. Damals lebten 48 Einwohner in Eichenau.


Während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] wurden die beiden Straßentunnel der "Olympiastraße" (die heutige [[Bundesstraße 2]]) südwestlich des Dorfs im Rahmen der [[U-Verlagerung]] an den Enden bombensicher vermauert und dienten als geheime Produktionsstätte mit dem Tarnnamen "Ente" u.&nbsp;a. für die Flugzeugwerke [[Messerschmitt AG]]. Die Anlage wurde von der sogenannten [[Oberbayerische Forschungsanstalt|Oberbayerischen Forschungsanstalt]] in [[Oberammergau]] aus geführt und war ähnlich aufgebaut wie die U-Verlagerung im [[Engelbergtunnel]]. An dem Bau waren zahlreiche KZ-Häftlinge beteiligt, die in den Aussenlagern des [[Konzentrationslager Dachau | Konzentrationslagers Dachau]] in [[Seehausen am Staffelsee|Seehausen]] bei [[Murnau am Staffelsee|Murnau]] und bei [[Oberammergau]] untergebracht waren.
Nach der Begradigung des Starzelbaches ließen ab 1915 Regierungsrat [[Josef Nibler]] und sein Bezirksbaumeister Georg Popp den ersten Baulinienplan aufstellen (rechtskräftig 1918). Noch in den letzten Kriegswochen gründete er zusammen mit dem Direktor der Münchner Mülldeponie in Puchheim, dem Fürstenfeldbrucker Sparkassendirektor und dem Fürstenfeldbrucker Notar die "Baugenossenschaft Eichenau und Umgebung", die heute noch aktiv ist. Sie wurde der größte Grundstücksbesitzer in der späteren Gemeinde und bestimmte entscheidend die ganze Ortsentwicklung. Laut Satzung war bis nach dem 2. Weltkrieg der Bezirksamtsdirektor im Bezirksamt Fürstenfeldbruck Vorstand der Baugenossenschaft. Nach dem Tod von Josef Nibler 1921 rückte der Architekt und Bezirksbaumeister Georg Popp auch in den Vorstand der Baugenossenschaft auf und beeinflusste sie bis 1933.
Die Spannungen mit der Muttergemeinde [[Alling]] erreichten ihren Höhepunkt 1925, als die mehrheitlich Eichenauer Gemeinderäte die Verlegung der Gemeindeverwaltung nach Eichenau beschlossen.


Beim [[Pfingsthochwasser 1999|Pfingst-Hochwasser 1999]] und beim [[Alpenhochwasser 2005|August-Hochwasser 2005]] wurde Eschenlohe jeweils stark betroffen, als schützende Dämme brachen.
Nach Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr im Jahre 1921 wurde 1925 das erste Feuerwehrhaus gebaut, 1926 wurde die neubarocke Schutzengelkirche durch Kardinal [[Michael von Faulhaber]] eingeweiht.
Im Oktober 1937 wurde die heutige Friesen-Halle als Turnhalle in Betrieb genommen. Sie wurde nach [[Friedrich Friesen]] benannt.


=== Religionen ===
Nach [[1945]] erhöhte sich die Bevölkerung durch den Zuzug von Flüchtlingen und Vertriebenen.
Die Bevölkerung ist mehrheitlich katholisch.
Am 1. April 1957 wurde Eichenau selbständige Gemeinde. 1967 zog die Gemeindeverwaltung in das neu gebaute Rathaus. 1969 wurde das dritte Schulgebäude eingeweiht. Die Evangelische Friedenskirche entstand 1970, der zweite Schulkomplex an der Parkstraße 1972.
Ein besonderes Schmuckstück ist die in den Jahren 1764–1782 im Spätbarockstil mit Anzeichen des frühen Rokoko, nach Plänen von [[Johann Michael Fischer (Baumeister)|Johann Michael Fischer]] (1691–1766), erbaute St. Clemens Kirche. Kunsthistorisch interessierte Gäste werden ihre Freude an den Werken berühmter Holzbildhauer und Kirchenmaler sowie der klangschönen Orgel haben.
In der zweiten Hälfte der 80er Jahre entstand das Sport- und Freizeitzentrum mit der [[Budrio]]-Halle und wurde 2007 um weitere 2 Fußballplätze erweitert. Der FC Eichenau bekam ein eigenes Vereinsheim im Sport- und Freizeitgebiet. Dort befinden sich auch die 10 Plätze des 1967 gegründeten Tennisvereins TCE.
Die "Gartenstadt" Eichenau ist wegen des großzügigen Grüncharakters und der guten Infrastruktur ein Ort von hoher Wohnqualität und entspricht heute weitgehend den ab 1915 entworfenen Vorstellungen.


Das Deckenbild über dem Hochaltar wurde von Jakob Zeiller gemalt, von dem auch das herrliche [[Kloster Ettal|Ettaler]] Kuppelbild stammt. Das Gemälde, das noch vom hintersten Platz der Kirche ganz gesehen werden kann, zeigt [[Clemens XI.|Papst Clemens XI.]], der, mit vielen Christen auf der Halbinsel [[Krim]] zu Steinbrucharbeiten verurteilt, den Himmel um Wasser anfleht.
== Wirtschaft ==


=== Einwohnerentwicklung ===
Von 1918 bis 1958 hatte der Anbau von Pfefferminze große wirtschaftliche Bedeutung. Davon zeugt heute noch das einzige [[Pfefferminzmuseum]] Deutschlands. Seit 1972 ist Eichenau Standort des ersten großen Verteilungslagers und Sitz der Stiftungen von [[Aldi|ALDI Süd]] ([[Siepmann-Stiftung|Siepmann Familienstiftung]], Oertl-Stiftung, vormals Maria-Albrecht-Stiftung und Elisen-Stiftung). Die Elisen-Stiftung hat in den Jahren 1997 und 2000 zweimal das Stadtmuseum Fürstenfeldbruck mit kleineren Beträgen für eine Barock-Ausstellung und eine Ausstellung über Kaiser Ludwig den Bayern bedacht.
Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 1.351, 1987 dann 1.391 und im Jahr 2000 1.611 Einwohner gezählt.
Der größte Steuerzahler ALDI SÜD kündigte 2010 an, innerhalb von 5 Jahren das Verteillager nach [[Gilching]] an die Autobahn zu verlegen.
In den drei Ausbaustufen des Gewerbegebietes im Süden der Gemeinde sind über hundert Unternehmen unterschiedlichster Branchen vom Steinmetz über metallverarbeitende Betriebe bis hin zu international bekannten Tonstudios vertreten.


=== Pendlergemeinde ===
== Politik ==
Bürgermeister ist Anton Kölbl (CSU).
Eichenau ist eine [[Pendlergemeinde]] mit relativ wenig [[Sozialversicherung (Deutschland)|sozialversicherung]]spflichtig beschäftigten Personen. Seit 1999 nahm ihre Zahl bis 2009 von 1114 auf 1535 langsam aber stetig zu. Nur 350 Beschäftigte arbeiten am Wohnort. Den 1185 [[Pendler|Einpendlern]] (2009) standen 3391 [[Pendlersaldo|Auspendler]] gegenüber, davon 1891 nach München. Von den 11.893 Einwohnern (2009) sind nur 3741 (2009) sozialversicherungspflichtig beschäftigt, d.h. ein großer Teil der Einwohner sind Selbständige und Beamte.<ref name="Planungsverband">Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München, Gemeindedaten Eichenau 2010 [http://www.pv-muenchen.de]</ref>
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 720.000 [[Euro]], davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 77.000 Euro.
=== Wappen ===
Die [[Blasonierung|Wappenbeschreibung]] lautet: Gespalten von Silber und Rot; vorne am Spalt ein halber schwarzer Adler, hinten ein silberner Balken.
<!-- === Städtepartnerschaften === -->
<!-- == Kultur und Sehenswürdigkeiten == -->


== Infrastruktur ==
== Baudenkmäler ==
[[Liste der Baudenkmäler in Eschenlohe]]


=== Wohngebäude und Wohnungen ===
== Wirtschaft und Infrastruktur ==
=== Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft ===
Der Ort wird durch Einzelhäuser (2799), [[Doppelhaus|Doppelhäuser]] (680) und [[Reihenhaus|Reihenhäuser]] dominiert. Die Anzahl der Wohngebäude nahm von 1999 bis 2009 von 3060 auf 3382 zu. Darin befanden sich (2009) 5316 Haushalte. Die Wohnungsbelegung beträgt 2,3 E/W mit leicht fallender Tendenz.<ref name="Planungsverband"/>
Es gab 1998 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft keine, im Produzierenden Gewerbe 578 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 555. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe vier Betriebe.

Zudem bestanden im Jahr 1999 31 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 500&nbsp;ha Dauergrünfläche.


=== Verkehr ===
=== Verkehr ===
Der Ort ist verkehrstechnisch sehr gut erschlossen.
Eichenau ist mit einer eigenen Haltestelle an die Linie S4 (ehemals S8) des S-Bahn-Netzes des [[MVV - Münchner Verkehrsverbund|Münchner Verkehrsverbunds]] angeschlossen. Die [[Landesstraße|Staatsstraße]] St 2069 durchzieht den Ort im großen Bogen von der Gemeindegrenze mit [[Olching]] im Norden bis zur [[Bundesstraße 2]] im Süden. Durch den Pendlerverkehr und den Lieferverkehr zwischen den vielen Gewerbegebieten in der Umgebung ist sie stark belastet. Über den Anschluss [[Germering]] besteht der schnellste Kontakt zur Autobahn mit der [[A99]]. Bis auf die Staatsstraße gilt '''im ganzen Ort Tempo 30'''. Der beschrankte Bahnübergang an der Kreuzung zwischen St 2069 und der Bahnlinie wurde 2001 durch eine Unterführung ersetzt.
Eine Besonderheit ist der City-Bus Eichenau, der in den Abendstunden, ohne in den MVV integriert zu sein, ähnlich wie ein Sammeltaxi die Buslinie zwischen 20.07 und 0.07 Uhr abfährt.


Durch die Gemeinde führt die [[Bundesstraße 2]], die zur [[Olympiade]] 1936 in [[Garmisch]] als "Olympiastraße" ausgebaut wurde. Sie führt von [[München]] über [[Murnau am Staffelsee|Murnau]] nach [[Garmisch]] und über den Grenzort [[Mittenwald]] ins österreichische [[Innsbruck]].
== Sehenswürdigkeiten ==


1&nbsp;km nordwestlich des Ortskerns liegt die Autobahn-Ausfahrt 11 der aus München kommenden [[Bundesautobahn 95|A&nbsp;95]] ([[Europastraße]] 533) Richtung Garmisch. Diese Schnellstraße findet 4&nbsp;km südlich der Ausfahrt ihr provisorisches Ende und mündet in die Bundesstraße&nbsp;2 nach Garmisch ein. Das Autobahnende hier sorgt an verkehrsreichen Tagen für Stauungen.
* Die 1927 vom Münchner Architekt [[ Franz Xaver Huf]] im Ortszentrum errichtete katholische Pfarrkirche ''Zu den Heiligen Schutzengeln''. Das im [[Neobarock|neubarocken]] Stil gehaltene Gebäude zeigt die typische dörfliche-oberbayerische Bauart mit einem [[Zwiebelturm]]. Der Sakralbau wurde 1966/67 und zum 50 jährigen Bestehen 1976 renoviert.<ref>[http://www.kirche-eichenau.de/indexk.htm Webpräsenz der katholischen Kirche in Eichenau]</ref>
* Die Evangelisch-Lutherische ''Friedenskirche'' für die Gemeinden Eichenau und Alling wurde 1970 erbaut.<ref>[http://www.friedenskirche-eichenau.de/ Webpräsenz der ''Evangelischen Friedenskirche'' in Eichenau]</ref>
* Die am Ortsrand auf einem bewaldeten Hügel versteckt liegende ''St. Georgskapelle''. Sie befindet sich zwar auf dem Gemeindegebiet der Nachbargemeinde [[Emmering (Landkreis Fürstenfeldbruck)|Emmering]] gehört aber zum Eichenauer Kirchensprengel. Eine erste urkundliche Erwähnung des Sakralbaus ist auf das Jahr 1524 datiert. Er enthält einen 1911 freigelegten Zyklus gotischer Wandgemälde, der zu den bedeutendsten in Oberbayern zählen. Die Kapelle wurde auf dem [[Burgstall Roggenstein]] errichtet.<ref>[http://www.kirche-eichenau.de/institut/stgeorg/r_stgeorg.htm Homepage des Vereins zur Erhaltung der St. Georg Kapelle]</ref>
* Das [[Pfefferminzmuseum]] in der ehemaligen Gemeindebibliothek, neben der ''Grund- und Teilhauptschule Süd'' erinnert an die Zeit bis in die 1950er Jahre in der Eichenau ein Anbaugebiet für diese Heilpflanze war. Heute wird nur noch Pfefferminze für den Museumsbedarf in der Gemeinde angebaut. Daneben finden wechselnde Sonderausstellungen zur Ortsgeschichte statt.<ref>[http://www.minzmuseum.de/museum/ueberuns/ Webpräsenz des ''Pfefferminzmuseums Eichenau'']</ref>


Eine kleine Bahnstation an der Eisenbahnstrecke München - Garmisch bindet Eschenlohe an das Netz der [[Deutsche Bahn AG|Deutschen Bahn AG]] an.


=== Bildung ===
<gallery perrow="6" caption="Sehenswürdigkeiten in und um Eichenau">
In Eschenlohe gibt es einen zweigruppigen Kindergarten mit momentan 34 Kindern, dessen Träger die Kath. Kirchenstiftung St. Clemens ist. Weiterhin gibt es am Ort eine Grundschule für die Jahrgangsstufen 1 bis 4.
Bild: Eichenau kath. Pfarrkirche.jpg|Katholische Pfarrkirche ''Zu den Heiligen Schutzengeln''
<!-- == Persönlichkeiten == -->
Bild: Eichenau, Evangelische Friedenskircht.jpg|Evangelisch-Lutherische ''Friedenskirche''
<!-- == Literatur == -->
Bild: Sankt Georgs Kapelle.jpg|''St. Georgs Kapelle'' auf dem [[Burgstall Roggenstein]]
<!-- == Sonstiges == -->
Bild: Pfefferminzmuseum Eichenau.jpg|''[[Pfefferminzmuseum|Pfefferminzmuseum Eichenau]]''
</gallery>


== Schulen ==
=== Hochwasserschutz ===
Nach dem Hochwasser von 2005 wurden umfangreiche Baumaßnahmen zum Schutz gegen Hochwasser durchgeführt. Die Uferdämme wurden erhöht und mit einer Mauer versehen. 2006 wurde eine neue Brücke errichtet, die die Loisach ohne Mittelpfeiler überspannt.


[[Datei:Bruecke Eschenlohe 6b.jpg | thumb | 200px | right | neue Loisachbrücke von Osten]]
* Grundschulen
[[Datei:Bruecke Eschenlohe 2b.jpg | thumb | 200px | right | neue Loisachbrücke von Süden]]
** Volksschule Eichenau an der Parkstraße (Starzelbachschule), [[Schulhort]] in der Schule integriert, Mittagsbetreuung durch [[Arbeiterwohlfahrt|AWO]] Eichenau
** Josef-Dering-Volksschule, Schulstraße, [[Schulhort]] im alten Schulgebäude, dort auch Mittagsbetreuung durch die AWO Eichenau; kommunales Angebot der "Intensivförderung, entwickelt aus der ehemaligen [[Familien- und Schülerhilfe FSE]]
* Hauptschule
** Volksschule Eichenau, Parkstraße; nicht mehr vollzügig, da einzelne Klassen wegen zu geringer Schülerzahlen an die HS Puchheim ([[Mittelschule]]) ausgelagert sind. Im Schuljahr 2010/11 letztmalig die Klasse 9; ein Zug der [[Ganztagsschule|Ganztagesgrundschule]] soll die Räume ab 2012 mitnutzen.

== Politik ==
[[Datei:Eichenau,_Rathaus.jpg|miniatur|Rathaus]]
=== Gemeinderat ===
'''Mitglieder: ''' 24 + 1. [[Bürgermeister]] Hubert Jung (CSU)

'''Legislaturperiode: ''' 2008 bis 2014

{| class="prettytable"
|+ Die Sitzeverteilung im Gemeinderat.
|-
! Jahr!! [[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]] !! [[SPD Bayern|SPD]] !! [[Bündnis 90/Die Grünen|Grüne]] !! [[Freie Wähler#Bayern|FW]] !! [[FDP Bayern|FDP]] !! gesamt !! Wahlbeteiligung in %
|-
! [[Kommunalwahlen in Bayern 2008|2008]]
| 10 || 4 || 3 || 4 || 1 || 24 || 59,0
|-
! 2002
| 12 || 8 || n.a. || 3 || 1 || 24 || 60,1
|}
Zwei [[Fraktionsloser Abgeordneter|fraktionslose Mitglieder]] ab 2010.

=== Städtepartnerschaften ===
{|
|[[Datei:Flag of Ukraine.svg|20px|Ukraine|border]]||
[[Wyschhorod|Wischgorod]] ([[Ukraine]])
|-
|[[Datei:Flag of Italy.svg|20px|Italien|border]]||
[[Budrio]] ([[Italien]])
|-
|[[Datei:Flag of Germany.svg|20px|Deutschland|border]]||
[[Drebach|Scharfenstein]] ([[Deutschland]])
|}

== Sport ==

In Eichenau besteht ein großes Angebot von Freizeitaktivitäten. Es gibt ein Badegelände mit Liegewiese, Beachvolleyballplatz, Wasserwacht und einem Skatepark, welcher aus einer Halfpipe, Quarterpipe, Trickbox und Rail besteht.

Ein weiteres Freizeitgelände befindet sich an der sogenannten Budrioallee, hier gibt es neben 2 weiteren Beachvolleyballplätzen einen Streetbasketballplatz, einen kleinen Bolzplatz, eine große Tennisanlage mit Hallenplätzen und freien Plätzen, eine Mehrfachturnhalle und mehrere große Fußballplätze.

In der Schule-Süd befindet sich ein Schützenverein mit dem Namen "Immergrün Eichenau", der erste Verein in Eichenau.

== Bekannte Persönlichkeiten ==
*[[Jorgos Busianis]] (1885–1959), Maler
*[[Georg Spillner]] (1908–1998), Musikclown [[NUK (Clown)|Nuk]]
*[[Franz Leonhardt Schadt]] (1910–2009), [[Marionette]]nspieler und Schauspieler
*[[Alma Hagenbucher]] (* 1922), deutsche [[Unternehmerin]] und langjährige Vorsitzende des [[Bundesverband der Selbständigen|Gewerbeverbandes]]
*[[Claus Biederstaedt]] (* 1928), deutscher [[Schauspieler]]
*[[Herbert Riehl-Heyse]] (1940–2003), deutscher [[Journalist]] und [[Autor]]

== Literatur ==
*Hejo Busley, Angelika Schuster-Fox, Michael Gumtau (Hrsg.): ''Geschichte im Schatten einer Großstadt. Eichenau 1907–2007.'' Herbert Utz Verlag, München 2007, ISBN 3-8316-0717-6 bzw. ISBN 978-3-8316-0717-4
*Landratsamt Fürstenfeldbruck: ''Der Landkreis Fürstenfeldbruck - Natur, Geschichte, Kultur'', Fürstenfeldbruck 1992


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />

== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat}}
{{Commonscat}}
* {{HdBG GKZ|9180114}}
*[http://www.minzmuseum.de Pfefferminzmuseum Eichenau <small>(mit detaillierter Gründungschronik des Ortes)</small>]
* [http://www.validom.de/gallery/thumbnails.php?album=44 Bilder des Hochwassers 2005 in Eschenlohe]
* {{HdBG GKZ|9179118}}
* [http://www.herbert-thiess.de/Ente/ Die unterirdische ehemalige Flugzeugfabrik der Messerschmitt AG in Eschenlohe]
* [http://www.wikimapia.org/#lat=48.1800517&lon=11.3200378&z=13&l=5&m=b Darstellung im Satellitenbild]
* [http://www.myheimat.de/eichenau Darstellung im Gemeindeblog]
* [http://www.wildsee.de/ Private Website zum Thema Eschenlohe]
* [http://www.Alpenfernblick.de/Extra.htm Bilder über die Errichtung der Neuen Brücke in Eschenlohe]
* [http://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09179118.pdf Amtliche Gemeindestatistik]
* [http://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09180114.pdf Amtliche Gemeinde-Statistik]


{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Fürstenfeldbruck}}
{{Navigationsleiste Gemeinden im Landkreis Garmisch-Partenkirchen}}


[[Kategorie:Ort im Landkreis Fürstenfeldbruck]]
[[Kategorie:Ort im Landkreis Garmisch-Partenkirchen]]
[[Kategorie:Eichenau| ]]
[[Kategorie:Eschenlohe]]


[[bar:Eichenau]]
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[[ro:Eichenau]]
[[sr:Ешенлохе]]
[[ru:Айхенау]]
[[vi:Eschenlohe]]
[[sr:Ајхенау]]
[[vo:Eschenlohe]]
[[war:Eschenlohe]]-end-<br>-start-<br><!-- '''Ettal''' --><br>{{Dieser Artikel|behandelt die bayerische Gemeinde Ettal. Zum gleichnamigen Atoll im Pazifik siehe [[Etal (Atoll)]].}}
[[vi:Eichenau]]
{{Infobox Gemeinde in Deutschland
[[vo:Eichenau]]
|Wappen = Wappen von Ettal.png
[[war:Eichenau]]-end-<br>-start-<br><!-- '''Emmering (Landkreis Fürstenfeldbruck)''' --><br>{{Infobox Gemeinde in Deutschland
|Name = Emmering
|Breitengrad = 47/34//N
|Wappen = Emmering Wappen.png
|Längengrad = 11/6//E
|Breitengrad = 48/11//N
|Lageplan = Ettal in GAP.svg
|Längengrad = 11/17//E
|Lageplan = Emmering in FFB.svg
|Bundesland = Bayern
|Bundesland = Bayern
|Regierungsbezirk = [[Oberbayern]]
|Regierungsbezirk = [[Oberbayern]]
|Landkreis = Fürstenfeldbruck
|Landkreis = Garmisch-Partenkirchen
|Verwaltungsgemeinschaft= Unterammergau
|Höhe = 515
|Fläche = 10.94
|Höhe = 877
|PLZ = 82275
|Fläche = 14.75
|PLZ-alt = 8089
|PLZ = 82488
|Vorwahl = 08141
|Vorwahl = 08822
|Kfz = FFB
|Kfz = GAP
|Gemeindeschlüssel = 09179119
|Gemeindeschlüssel = 09180115
|Adresse = Ammergauer Str. 8 <br />82488 Ettal
|Gliederung = 5 [[Ortsteil]]e
|Adresse = Amperstr. 11a<br />82275 Emmering
|Website = [http://www.ettal.de www.ettal.de]
|Bürgermeister = Josef Pössinger
|Website = [http://www.emmering.de www.emmering.de]
|Partei = [[Wählergruppe|FWG]]
|Bürgermeister = Dr. Michael Schanderl
|Partei = [[Freie Wähler|FW]]
}}
}}


'''Emmering''' ist eine [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinde]] im [[Oberbayern|oberbayerischen]] [[Landkreis Fürstenfeldbruck]]. Sie grenzt im Nordwesten an die Kreisstadt [[Fürstenfeldbruck]] und liegt etwa 25 km westlich von [[München]]. Zur Gemeinde gehören die Ortsteile Fett- und Dürr-Emmering, Untere Au, Tonwerk und Roggenstein.
'''Ettal''' ist eine kleine [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinde]] im [[Oberbayern|oberbayerischen]] [[Landkreis Garmisch-Partenkirchen]] und Mitglied der [[Verwaltungsgemeinschaft Unterammergau]]. Sie besteht aus dem Hauptort Ettal und den Ortsteilen Graswang, Linderhof, Dickelschwaig und Rahm.


== Geografie ==
== Geographie ==
Ettal liegt rund zehn Kilometer nördlich von [[Garmisch-Partenkirchen]] in der Region Oberland auf dem [[Ettaler Sattel]] zwischen dem fünf Kilometer nordwestlich gelegenen [[Oberammergau]] im Ammertal und [[Oberau]], das etwa fünf Kilometer südöstlich im Loisachtal liegt. Die [[Bundesstraße 23]] verbindet die genannten Orte.

=== Klima ===
Emmering wird von der [[Amper]] durchflossen. Zwei Amperbrücken verbinden die beiden Teile. Rathaus, Schule und Fußballstadion befinden sich auf einer Amperinsel, die durch zwei Arme der Amper gebildet wird. Hinzu kommt das [[Landschaftsschutzgebiet]] Hölzl, ein Naherholungsgebiet, durch das die Amper mit vielen Abzweigungen fließt.
{|
| Der [[Niederschlag|Jahresniederschlag]] beträgt 1565mm und liegt damit im oberen Drittel der von den [[Niederschlagsdiagramm (Deutschland)|Messstellen]] des [[Deutscher Wetterdienst|Deutschen Wetterdienstes]] erfassten Werte. Über 97 Prozent zeigen niedrigere Werte an. Der trockenste Monat ist der Oktober; am meisten regnet es im Juli. Im niederschlagreichsten Monat fällt etwa 2,4 mal mehr Regen als im trockensten Monat. Die jahreszeitlichen Niederschlagschwankungen liegen im oberen Drittel. In über 99 Prozent aller Orte schwankt der monatliche Niederschlag weniger.
|} [[Datei:ETTAL_nieder.svg|thumb|[[Niederschlagsdiagramm (Deutschland)|Niederschlagsdiagramm]]]]


== Geschichte ==
== Geschichte ==
[[Datei:Ettaler Manndl HQ.jpg|thumb|240px|left|Ettal vom Ochsensitz aus]]
[[Kloster Ettal]] wurde von Kaiser [[Ludwig IV. (HRR)|Ludwig dem Bayern]] im Graswangtal am 28. April 1330 als Teil eines Gelöbnisses gegründet. Der Ort Ettal war vor 1803 Sitz eines [[Blutgerichtsbarkeit|Oberen]] und [[Niedere Gerichtsbarkeit|Unteren Gerichts]] des gefreiten (ehemals [[Reichsunmittelbarkeit|reichsunmittelbaren]]) Klostergerichts Ettal. Das Kloster Ettal wurde [[1803]] [[Säkularisation in Bayern|säkularisiert]], und seine Besitzungen gingen an den Staat. Die ehemaligen Klostergebäude wurden vom Staat versteigert und es siedelten sich neue Familien an.


Die politische Gemeinde Ettal entstand mit dem [[Gemeindeedikt#Zweites Gemeindeedikt|Gemeindeedikt von 1818]] und setzte sich aus den Bauern von Graswang und Linderhof und den Familien in Ettal zusammen. Pfarrei und Schule wurden im ehem. Kloster rechts der Kirche untergebracht. In einem bescheidenen Gemeinwesen entwickelte sich eine Musikkapelle mit Sängern, Feuerwehren in Ettal und Graswang, der Veteranenverein nach dem Krieg 1870/71 und 1899 der Volkstrachtenverein. Auf dem Gelände des Linderhofs, der im Besitz der [[Wittelsbach]]er war, ließ König [[Ludwig II. (Bayern)|Ludwig II.]] ab 1869 das [[Schloss Linderhof]] mit großen Parkanlagen errichten.
Aus vorchristlicher Zeit finden sich 13 zerstörte [[bronzezeit]]liche sowie drei, ebenfalls zerstörte [[hallstattzeit]]liche Grabhügel.


Nach mehrfachem Besitzwechsel erwarb 1900 [[Kloster Scheyern]] die ehemaligen Klostergebäude und gründete zunächst ein [[Prior]]at, das 1907 wieder zur [[Abtei]] erhoben wurde. Heute beherbergen die Klostergebäude neben der Abtei auch ein Jungeninternat mit Tagesheim sowie ein [[Gymnasium]], das [[Benediktinergymnasium Ettal]].
Die erste urkundliche Erwähnung erfolgt in einer Güterliste des Klosters [[Benediktbeuern]] aus dem [[11. Jahrhundert]]. Dort wird für die Zeit zwischen [[740]] und [[770]] ''Emeheringen'' (Bedeutung: Bei den Leuten des Emheri) erwähnt. Im [[14. Jahrhundert]] fällt das Dorfgericht Emmering an das Kloster [[Fürstenfeldbruck]].
<!-- === Religionen === -->
=== Einwohnerentwicklung ===


{| border="0" cellpadding="2" cellspacing="1" width="25%"
[[1818]] erfolgte die Gemeindebildung zusammen mit Roggenstein und Wagelsried. Die Gemeinde gehörte bis [[1823]] zum Landgericht [[Dachau]]. Wagelsried wurde [[1978]] [[Alling]] zugeschlagen.
! colspan="1" |

|- bgcolor="#ffe4c4" align="center"
=== Einwohnerentwicklung ===
| align="left" | Jahr || 1910 || 1970 || 1987 || 2000 || 2006
{| border="0" cellpadding="2" cellspacing="5"
|- align="center"
|- bgcolor="#e8e8e8" align="center"
| '''Jahr''' || 1840 || 1871 || 1900 || 1925 || 1939 || 1950 || 1961 || 1970 || 1987 || 2000
| align="left" | Einwohner || 741 || 1022 || 911 || 860 || 811
|- align="center"
| '''Anzahl der Einwohner'''<ref name="statKommual">[http://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09179119.pdf Kommunalstatistik von Emmering], abgerufen am 21. Oktober 2010</ref> || 415 || 438 || 609 || 1.010 || 1.243 || 2.318 || 2.891 || 4.488 || 5.539 || 6.071
|}
|}

[[Datei:Klosterkirche Ettal.jpg|thumb|Klosterkirche Ettal]]


== Politik ==
== Politik ==
Bürgermeister ist seit 1. Mai 2008 Josef Pössinger (Freie Wählergemeinschaft).
{| class="prettytable"
|+ Die Sitzeverteilung im Gemeinderat.
=== Gemeinderat ===
|-
Der Gemeinderat besteht aus sieben Gemeinderäten und einer Gemeinderätin. Alle acht gehören der [[Freie Wähler|Freien Wählergemeinschaft]] an.
! Jahr!! [[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]] !! [[SPD Bayern|SPD]] !! [[Freie Wähler#Bayern|FW]] !! gesamt !! Wahlbeteiligung in %
=== Wappen ===
|-
Die [[Blasonierung|Wappenbeschreibung]] lautet: Geteilt von Gold und Blau; oben ein wachsender, rot bewehrter schwarzer zweiköpfiger Adler, unten das Wort etal in gotischen Kleinbuchstaben.
! [[Kommunalwahlen in Bayern 2008|2008]]
| 8 || 2 || 10 || 20 || 65,9
|-
! 2002
| 8 || 3 || 9 || 20 || 69,7
|}


Bedeutung: Der Doppeladler geht auf den Gründer Kaiser Ludwig den Bayern zurück, dessen Wappentier dieser Adler war. "etal" ist der ursprüngliche Name von Ettal und bedeutet Tal der Ehe (Gelöbnis, Versprechen) Kaiser Ludwig der Bayer gab das Versprechen ab, hier an dieser Stelle ein Kloster zu gründen.
== Sehenswürdigkeiten ==
[[Datei:Sankt Georgs Kapelle.jpg|miniatur|St. Georgskapelle]]
* Im Ortsteil Roggenstein befindet sich der [[Burgstall Roggenstein]] mit einer St.-Georgs-Kapelle mit Fresken aus der Zeit um 1400.

<!-- == Politik == -->
<!-- === Gemeinderat === -->
<!-- *[[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] -->
<!-- *[[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] -->
<!-- *[[Bündnis 90/Die Grünen|Grüne]] -->
<!-- *[[Freie Demokratische Partei|FDP]] -->
<!-- *[[Freie Wähler|FW]] -->
<!-- *[[Die Republikaner|REP]] -->
<!-- *[[Partei des Demokratischen Sozialismus|PDS]] -->
<!-- === Bürgermeister === -->
<!-- === Wappen === -->
<!-- === Städtepartnerschaften === -->
<!-- === Städtepartnerschaften === -->
<!-- == Kultur und Sehenswürdigkeiten == -->
<!-- === Theater === -->
<!-- === Museen === -->
<!-- === Musik === -->
<!-- zum Beispiel Orchester, Chöre, Vereine etc. -->
<!-- === Bauwerke === -->
<!-- === Parks === -->
<!-- === Naturdenkmäler === -->
<!-- === Sport === -->


[[Datei:Linderhof-1.jpg|thumb|Schloss Linderhof]]
== Wirtschaft und Infrastruktur ==
[[Datei:Ettal Ammergebirge 1900.jpg|thumb|Ettal um 1900]]


=== Firmen ===
== Bauwerke ==
Weltbekannt sind vor allem
* das [[Kloster Ettal]] mit seiner barockisierten Kuppelkirche
* das [[Schloss Linderhof]], das [[Ludwig II. (Bayern)|König Ludwig II.]] im 19. Jahrhundert errichten ließ.
siehe auch die [[Liste der Baudenkmäler in Ettal]]


== Wirtschaft und Infrastruktur ==
In Emmering befindet sich der Hauptsitz des international tätigen IT-Unternehmens Commotron.
=== Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft ===


Wirtschaftliche Bedeutung am Ort hat insbesondere Kloster Ettal mit seinen Betrieben. Zum Kloster gehören landwirtschaftliche Betriebe, mehrere Gasthöfe sowie ein Gymnasium mit angeschlossenem Internat sowie ein Kunstverlag, eine Destillerie und eine Brauerei.
=== Verkehr ===
<!-- === Verkehr === -->

=== Bildung ===
Emmering ist über die Ausfahrt 78 Dachau/Fürstenfeldbruck an die [[Bundesautobahn 8|A8]] zwischen München und Stuttgart angebunden. Des Weiteren ist Emmering über die Bundesstraßen [[Bundesstraße 2|2]] und [[Bundesstraße 471|471]] erreichbar. Zwar liegt Emmering an der Linie S4 des S-Bahn-Netzes des [[Münchner Verkehrs- und Tarifverbund|Münchner Verkehrsverbunds]], verfügt jedoch über keine eigene Haltestelle. Die nächstgelegenen Bahnhöfe befinden sich in Eichenau oder Fürstenfeldbruck.
Es existieren folgende Einrichtungen:

*einen Kindergarten
== Sport ==
*das [[Benediktinergymnasium Ettal]] mit angeschlossenem Internat und Tagesheim mit circa 450 Schülern und Schülerinnen
[[Datei:Emmeringer_See_(Fürstenfeldbruck).jpg|thumb|Emmeringer Weiher an der [[B471]]]]
[[Datei:Emmeringer_Weiher_(Gesamtansicht).jpg|thumb|Gesamtansicht]]
=== Fußball ===
Der im März 1925 gegründete ''FC Emmering'' ist einer der Vereine in Emmering mit einer langen und erfolgreichen Tradition. Über viele Jahre zählte das "Hölzlstadion" neben den Spielorten des direkten Nachbarn Fürstenfeldbruck zu den Fußballhochburgen im Landkreis. In den 70er-Jahren waren der FC Bayern München, FC Schalke 04, SV Werder Bremen sowie der TSV 1860 München zu Gast im "Hölzl". Die erste Mannschaft spielt zurzeit in der Kreisklasse. Besonderen Wert legt der Verein auf die Jugendarbeit. Über 300 Emmeringer Jugendliche trainieren in den unterschiedlichen Altersklassen ihren Lieblingssport.

=== Tennis ===
Emmering hat eine große Tennisanlage in der Siedlerstraße 17. Diese birgt 4 Indoortennis-, 8 Badminton- und 2 Squashplätze als auch eine Indoorgolfanlage. Des Weiteren stehen 3 Außenplätze für die Sommersaison zur Verfügung. Der TC Amperpark Emmering eV. hat auch 3 Ranglistenspieler hervorgebracht.

=== Leichtathletik ===
Die Abteilung Leichtathletik des 1898 gegründeten TV Emmering, ist eine der erfolgreichsten Mannschaften im Münchner Umland. Es wurden hier schon viele Deutsche-, und sogar Europameister entdeckt und trainiert.
Diesen großen Erfolg hat die Abteilung hauptsächlich dem Cheftrainer Franz Kopeczek zu verdanken.
<!-- === Ansässige Unternehmen === -->
<!-- === Medien === -->
<!-- === Öffentliche Einrichtungen === -->
<!-- beispielsweise Behörden, Institutionen, Körperschaften etc. -->
<!-- === Bildung === -->
<!-- zum Beispiel Universitäten, Fachhochschulen, Schulen etc. -->
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<!-- == Sonstiges == -->
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<references />
<references />
== Weblinks ==
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{{Commonscat|Emmering (Landkreis Fürstenfeldbruck)|Emmering}}
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* [http://www.ettal.de Gemeinde Ettal]
* {{HdBG GKZ|9179119}}
* [http://www.bibliothek-ettal.de Bibliothek der Abtei Ettal]
* [http://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09179119.pdf Amtliche Gemeindestatistik]
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* [http://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09180115.pdf Amtliche Gemeinde-Statistik]


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[[vo:Emmering]]
|Wappen = Wappen von Farchant.svg
[[war:Emmering, Fürstenfeldbruck]]-end-<br>-start-<br><!-- '''Grafrath''' --><br>{{Dieser Artikel|beschreibt die Ortschaft Grafrath. ''Gráfrath'' ist auch eine der Bezeichnungen für den örtlichen Volksheiligen [[Rasso]].}}
|Breitengrad = 47/31/51/N
{{Infobox Gemeinde in Deutschland
|Wappen = Grafrath Wappen.png
|Längengrad = 11/6/40/E
|Breitengrad = 48/07//N
|Lageplan = Farchant in GAP.svg
|Längengrad = 11/10//E
|Lageplan = Grafrath in FFB.svg
|Bundesland = Bayern
|Bundesland = Bayern
|Regierungsbezirk = [[Oberbayern]]
|Regierungsbezirk = [[Oberbayern]]
|Landkreis = Fürstenfeldbruck
|Landkreis = Garmisch-Partenkirchen
|Höhe = 672
|Verwaltungsgemeinschaft = Grafrath
|Höhe = 550
|Fläche = 25.76
|Fläche = 14.43
|PLZ = 82490
|PLZ = 82284
|Vorwahl = 08821
|Vorwahl = 08144
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|Gemeindeschlüssel = 09180116
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|Bürgermeister = Martin Wohlketzetter
|Straße = Hauptstraße 64
|Website = [http://www.grafrath.de/ www.grafrath.de]
|Partei = [[SPD Bayern|SPD]]
|Bürgermeister = Hartwig Hagenguth
|Partei = [[Wählergruppe|Bürger für Grafrath]]
}}
}}
'''Farchant''' ist eine Gemeinde im [[Oberbayern|oberbayerischen]] [[Landkreis Garmisch-Partenkirchen]]. Sie liegt an der [[Loisach]] in der Region [[Zugspitzland]] im [[Werdenfelser Land]] und wurde zwischen den Jahren 791 bis 802 das erste Mal urkundlich erwähnt.<ref name="URKUNDE" /> Farchant ist überwiegend vom [[Tourismus]] und der [[Landwirtschaft]] geprägt. Im Jahre 2009 betrug die Einwohnerzahl 3688 Personen.<ref name="LANSTAT" /> Die Landeshauptstadt [[München]] liegt in nördlicher Richtung etwa 80&nbsp;Kilometer entfernt.


== Geographie ==
'''Grafrath''' ist eine [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinde]] im [[Oberbayern|oberbayerischen]] [[Landkreis Fürstenfeldbruck]] und Sitz der [[Verwaltungsgemeinschaft Grafrath]]. Sie erstreckt sich auf beiden Seiten der Amper rund 10&nbsp;km südwestlich von [[Fürstenfeldbruck]] und 30&nbsp;km westlich von [[München]].
[[Datei:Farchant-1.jpg|miniatur|300px|Farchant vom Estergebirge aus gesehen]]
=== Lage ===
Das Gemeindegebiet erstreckt sich über 25,76 km<sup>2</sup>. Die größte Ausdehneung in Ost-West-Richtung beträgt etwa elf Kilometer, in Nord-Süd Richtung etwa vier Kilometer. Die Gemeindegrenze hat eine Länge von 28&nbsp;km.<ref name="GEODAT" />


Farchant liegt auf 47° 31′ 49″ [[Breitengrad|nördlicher Breite]] und 11° 6′ 44″ [[Längengrad|östlicher Länge]].<ref name="BLSD2010" /> Der höchste Punkt im Gemeindegebiet ist mit einer {{Höhe|2033|DE-NN}} der Gipfel des [[Bischof (Berg)|Bischof]] im [[Estergebirge]]. Das Ortszentrum befindet sich in {{Höhe|672|DE-NN}} und der tiefste Punkt von Farchant ist auf einer Höhe von {{Höhe|655|DE-NN}} an der Stelle, an der die Loisach aus dem Gemeindegebiet austritt.<ref name="GEODAT" /> In Farchant gilt wie in ganz [[Deutschland]] die [[Mitteleuropäische Zeit]], wobei die [[mittlere Ortszeit]] etwa um 15&nbsp;min zurückbleibt.<ref name="TIME" group="Anm."/>
Die Gemeinde entstand im Jahr 1972 durch den Zusammenschluss der ehemals selbstständigen Gemeinden Unteralting und Wildenroth. Zu Unteralting gehörten die [[Weiler]] Mauern und Grafrath, zu Wildenroth der Ortsteil Höfen. Ursprünglich sollte auch das Dorf Kottgeisering dabei sein, lehnte aber einen Zusammenschluss ab und blieb so innerhalb der Verwaltungsgemeinschaft Grafrath eine selbständige Gemeinde. Die Gemeinderäte von Unteralting und Wildenroth hingegen sprachen sich in getrennten Sitzungen einstimmig für eine Fusion unter dem Namen Grafrath aus.


Das bedeutendste Gewässer in Farchant ist die Loisach. Westlich der Loisach, die das Gemeindegebiet von Süd nach Nord durchfließt, liegt auch das Hauptsiedlungsgebiet des Gemeinde. Im Westen entspringt aus einer steilen Welswand am [[Hoher Fricken|Hohen Fricken]] die [[Kuhfluchtwasserfälle|Kuhflucht]]. Der Gebirgsbach stürzt mit wilden [[Kaskade]]n ins Tal und mündet nördlich von Farchant in die Loisach. Zu beachten ist noch der Ronetsbach, der am Nordwestende von Farchant seinen Ursprung hat und zwischen Farchant und [[Oberau]] in die Loisach fließt.<ref name="GEODAT" /> Der letzte Abschnitt des Ronetsbach charakterisierte über hunderten von Jahren die Grenze zwischen [[Herzogtum Bayern|Bayern]] und der [[Grafschaft Werdenfels]]. An der oberen Alpspitzstraße entspringt der Dorfbach, der das Dorf von Süden nach Norden durchfließt. Dieser war zu früheren Zeiten die Lebensgrundlage des Ortes, er wurde jedoch nach dem [[Zweiter Weltkrieg|zweiten Weltkrieg]] kanalisiert und überbaut. Im Zuge des Rückbaus der [[Bundesstraße 2]] konnte ein Stück im Unterdorf renaturalisiert werden.
== Ortsteile und ihre Geschichte ==
=== Unteralting ===
Der Ortsteil Unteralting geht zurück auf die [[Bajuwaren]]<nowiki />siedlung ''Alamuntinga'' (Alting), deren Anfänge wohl ursprünglich auf der nördlichen Seite der [[Amper]] im Bereich der Marienkirche zu Höfen lagen, da diese 804 zum erstenmal bezeugte Kirche bis heute Pfarrkirche von Unteralting ist. In Zusammenhang mit der Klostergründung des Grafen Rath/Rasso dürfte das Dorf Alting auf die Südseite der Amper verlegt worden sein. Da es damit nicht mehr auf dem Gebiet des Bistums Freising, sondern wie die Gründung des Grafen Rath und das spätere Herrschaftsgebiet der [[Andechs (Adelsgeschlecht)|Andechser]] im Gebiet des [[Bistums Augsburg]] lag, baute Graf Rath oder die Grafen von [[Andechs]] für das Dorf eine eigene Kirche, die St. Mauritiuskirche. Nach dem Untergang der Andechser fiel der Ort mit der Mauritiuskirche an die Herren von [[Seefeld (Oberbayern)|Seefeld]]. In deren Urkunden wird das Dorf im Unterschied zu dem näher bei Seefeld gelegenen Oberalting als Unteralting bezeichnet. In den alten Freisinger Bistumsbeschreibungen hingegen findet sich regelmäßig nur die Bezeichnung Kottalting. Bei der Gemeindebildung 1818 wurde die Seefelder Benennung als offizieller Ortsname festgesetzt. Mit der Auflösung der Herrschaft Seefeld 1848 kam Unteralting 1848 endgültig unter staatliche Verwaltung und die Kirche, die bis dahin Eigenkirche der Herren von Seefeld gewesen war, zum Bistum Freising. <ref>Ernst Meßmer: ''Graf Rath und sein Hof in Wörth.'' Thalhofen 2011, S. 37-43 und S. 140-152.</ref>


=== Mauern ===
=== Ausdehnung und Nachbargemeinden ===
Die westliche Grenze der [[Gemarkung]] Farchant bildet in den [[Ammergauer Alpen]] der Gipfel des Großen Zunderkopf, 1895&nbsp;m, der Brünstleskopf, 1814&nbsp;m und der Schafkopf mit 1380&nbsp;m. Vom Schafkopf zieht die Grenze über den Heuberg in nordöstlicher Richtung ins Tal, wendet sich dann nach Osten ins Estergebirge ab und den Gipfel des Bischof zu. Von diesen dann nach Süden weiter zum Hohen Fricken, 1940&nbsp;m, und zu einen Nebengipfel des [[Wank (Berg)|Wank]]s (Farchanter Kreuz) mit 1749&nbsp;m. Ab dort führt die Grenze nach Westen wieder hinab ins Loisachtal und weiter durch den Lahnewiesgraben zurück zum Großen Zunderkopf.<ref name="GEODAT" />
[[Datei:KapelleMauernStGeorg.JPG|thumb|Kapelle St. Georg in Mauern]]
Das Dorf Mauern mit der kleinen St. Georgskirche liegt etwa zwei Kilometer südöstlich von Unteralting. Es gehörte wie Unteralting zur Herrschaft Seefeld, die Kirche jedoch unterstand direkt dem [[Kloster Fürstenfeld]], das auch bis zur Säkularisation der hauptsächliche Grundherr war. Bei der Gemeindebildung 1818 wurde Mauern als Weiler der Gemeinde Unteralting zugeordnet. Die Ähnlichkeit des Ortsnamens (älteste Form "Muron") mit dem lateinischen "muri" hat zur Vermutung Anlass gegeben, es handle sich um eine Römersiedlung. Dafür gibt es zwar keine archäologischen Befunde, auf Grund der Lage zwischen den Römerorten Schöngeising und Walchstadt ist dies aber nicht auszuschließen. Die Ableitung des Ortsnamens von "Moor" ist von der Lage und von der Sprachgeschichte her eher unwahrscheinlich.


Die Gemeinde Farchant ist von zwei anderen Gemeinden sowie einem gemeindefreien Gebiet umgeben, die alle wie Farchant dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen zugehören. Südlich und östlich an das Gemeindegebiet grenzt [[Garmisch-Partenkirchen]]. Das Zentrum von Garmisch-Partenkirchen ist von Farchant vier Kilometer entfernt. Im Westen ist das Gemeindefreie Gebiet [[Ettaler Forst]] und im Süden Oberau die Nachbarn.
=== Grafrath ===
Graf Rath, später Rasso genannt, war in der [[Karolinger]]zeit (9. Jahrhundert) königlicher Amtsträger ([[Comes]]) im Ammersee-Ampergebiet. Er errichtete auf der damals noch ''[[Werder (Landschaft)|Wörth]]'' genannten Amperinsel ein Kloster und eine Kirche und wurde nach dem Tod in dieser Kirche bestattet. Da der Graf schon im Mittelalter vom Volk als Heiliger verehrt und sein Grab von den Menschen als Wunderstätte aufgesucht wurde, erhielt die Kirche den Namen "St. Grafrath"<!-- Quelle-->. Wegen der Bekanntheit der Wallfahrtskirche nahmen auch die Gemeinden Unteralting und Wildenroth bei ihrem Zusammenschluss den Namen Grafrath an. Die namengebende Kirche wird aber immer am Rande der Gemeinde liegen, da Graf Rath die Kirche auf einer Landzunge in das von Stegen bis Grafrath reichende Ampermoos hineinbaute.<ref>Ernst Meßmer: ''Graf Rath und sein Hof in Wörth.'' Thalhofen 2011, S. 18-23.</ref> Es ist bekannt, dass Moore bereits in vorchristlicher Zeit häufig "kultische Orte" waren.<ref>Walter Irlinger, Toni Drexler, Rolf Marquardt (Hrsg.): ''Landkreis Fürstenfeldbruck – Archäologie zwischen Ammersee und Dachauer Moos.'' Stuttgart 2007, S. 42ff.</ref>
Bei der Gemeindebildung 1818 wurde Wörth/Grafrath als Weiler zunächst der Gemeinde Schöngeising zugeordnet. Als 1848 nach Auflösung der Herrschaft Seefeld Unteralting ganz der staatlichen Verwaltung unterstellt wurde, konnte auch Grafrath zur unmittelbar benachbarten Gemeinde Unteralting gezogen werden.


=== Wildenroth ===
=== Gemeindegliederung ===
Den ältesten Ortsteil von Farchant bildet das Unterdorf, das nördlich der jetzigen Bahnhofstraße und der Grünfläche des Gerns liegt. Um der Kirche herum entstand das sogenannte Kirchdörfl und an der jetzigen Alpspitzstraße das Oberdorf. Etwas außerhalb, als einziger Ortsteil östlich der Loisach bildete sich an der Mühle das Mühldörfl. Im Laufe der Zeit wurden auch andere Bereiche besiedelt, wie die westlich des Unterdorfes liegenden, sogenannten Lachen (feuchte Wiesen), das im Nordosten, jetzt an der Partenkirchner Straße liegende Nachfeld sowie die Föhrenheide. In der Föhrenheide entstand ein Siedlungsprojekt für [[Heimatvertriebene]]. Aus heutiger Sicht besteht Farchant eher aus einen homogenen Siedlungskörper mit jeweils einem [[Gewerbegebiet]] am Nord- und Südende.
Die [[Amper]] bildete im Mittelalter die Grenze zwischen dem Herrschaftsbereich der [[Andechs (Adelsgeschlecht)|Andechser]] südlich des Flusses und dem der [[Wittelsbach]]er nördlich des Flusses. Die Andechser beherrschten den Übergang über die Amper vor dem Amperdurchbruch beim heutigen Ampersteg (Die Amperbrücke bei der St. Rassokirche, über die heute die Bundesstraße 471 führt, wurde erst 1893 gebaut). In Konkurrenz zu den Andechsern richteten die Wittelsbacher Anfang des 13. Jahrhunderts etwas flussabwärts einen eigenen Amperübergang ein und siedelten dort Menschen an. Zum Schutz des Übergangs ließen sie auf der Anhöhe eine stattliche, durch Wälle und Gräben gesicherte Burg erbauen, deren Reste heute noch als [[Burgstall Wildenroth (Grafrath)|Burgstall Wildenroth]] sichtbar sind. Zum ersten Mal bezeichnet sich 1260 ein [[Ministeriale]] des Bayernherzogs in einer [[Benediktbeuern]]er Urkunde nach diesem Ort als Konrad von Wildenroth. Da nach dem Ende der Andechser auch das Gebiet südlich der Amper an die Wittelsbacher fiel, hatte die Burg keine strategische Bedeutung mehr. So schenkte Herzog Ludwig IV., der spätere [[Ludwig IV. (HRR)|Kaiser Ludwig der Bayer]], im Jahr 1322 Wildenroth dem Kloster Fürstenfeld. Die Burg wurde geschleift, nur die Nikolauskapelle ließ man stehen, weshalb die Anhöhe die Bezeichnung Kapplberg erhielt. Die Überreste der verfallenen Kapelle wurden 1778 ins Tal befördert und mit ihnen in der Dorfmitte von Wildenroth auf der Amperinsel eine neue Nikolauskapelle errichtet.<ref>Walter Irlinger, Toni Drexler, Rolf Marquardt (Hrsg.): ''Landkreis Fürstenfeldbruck – Archäologie zwischen Ammersee und Dachauer Moos.'' Stuttgart 2007, S. 184-187.</ref>


=== Höfen ===
== Geschichte ==
=== Archäologische Funde ===
Der Ortsteil Höfen mit der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt und dem Friedhof von Grafrath liegt auf halber Höhe am nördliche Hochufer der [[Amper]]. Die Anhöhe ist Teil des [[Moräne]]nwalls, den der [[Ammersee]]<nowiki />gletscher während der letzten [[Eiszeit]] durch Geröll und Geschiebelehm im ganzen Gemeindegebiet von Grafrath aufgehäuft hat. Höfen markiert gleichzeitig den Punkt, wo das Schmelzwasser des Ammerseegletschers den [[Moräne]]nwall durchbrach und sich im Lauf der Zeit immer weiter eintiefte. So entstand ein enges Durchbruchtal (Ampertal/Amperschlucht), das unterhalb von Höfen beginnt. Im Bereich von Höfen entstand wohl gleichzeitig mit Geisering (Kysalheringa) die Bajuwarensiedlung Alting (Alamuntinga). Im Laufe der [[Christianisierung]] wurde in Höfen eine gemeinsame Kirche erbaut. Sie ist nicht nur bis heute Pfarrkirche der Pfarrei Unteralting, sondern war es auch bis 1867 für [[Kottgeisering]].<ref>Ernst Meßmer: ''Graf Rath und sein Hof in Wörth.'' Thalhofen 2011, S. 146-152.</ref>
Auf dem Spielleitenköpfl bei Farchant wurden im September 1994 Keramikbruch, Bronzefibeln, Bronzegußstücke, Eisengerät und verbrannte so wie unverbrannte Knochen gefunden. Diese Fundstücke konnten der [[Hallstattzeit]] 600 v. Chr. zugeordnet werden. Es ist der erste archäologische Fund aus dieser Zeit im Werdenfelser Land. Nach Amei Lang ist darauf zu schließen, dass es sich um einen Brandopferplatz handelt. Ebenfalls fand man in der Nähe des heutigen Friedhofes eine Pferdchenfibel, sie wird auf die [[Latènezeit|Frühlatènezeit]], ca. 450-300 v. Chr. datiert. Die Gegend um Farchant kann als direkte Kontakzone zwischen [[Kelten]] und [[Räter]]n angenommen werden. Das unterstreichen auch die Fundstücke, die einerseits aus dem inneralpinen Raum, aber auch aus der südbayerische Region stammen. Die Pferdchenfibel muss man den Kelten zuordnen.<ref name="FORCH4-4" /> Bei einer Grabung 2009 fand man keramische Scherben die von Gefäßen der jüngeren [[Bronzezeit]] stammen, diese Fundstücke sind auf ca. 1700 v. Chr bis 1500 v. Chr. zu datieren.<ref name="FORCH16-9" />


=== Germanisierung und erste urkundliche Erwähnung ===
== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
Um 600 n. Chr. entstanden im Loisachtal an der zumindest noch in Teilstücken gut befahrenen Römerstraße [[Via Claudia Augusta]] im Auftrag des bayerischen Herzogs [[Tassilo I.]] neue bayerische Ortschaften. Darunter befand sich auch Farchant, das die ersten Siedler nach dem vorherrschenden Landschaftsbild ''Forchheida'' (Föhrenheide) nannten. Etwa zwei Kilometer südlich von Farchant ist noch eine zweite Siedlung, mit dem Namen Aschau, gegründet worden. Die ersten Gründer des Ortes (etwa ein halbes Dutzend Familien) hausten in einfachen Blockhäusern und waren mit hoher Wahrscheinlichkeit [[Heidentum|Heiden]]. Man muss davon ausgehen, dass diese neuen Siedlungen direkt dem Herzog unterstanden.<ref name="3F-4" /><ref name="FORCH12-3" /> Bei dem Bau der Eisenbahnlinie von München nach Garmisch fand man im Bereich des heutigen Bahnhofs in Farchant etwa 20 [[Reihengrab|Reihengräber]] aus der Zeit um 650. Die heidnischen Grabbeilagen sind bis heute verschollen.<ref name="FORCH10-13" />
Ein Ortsplan von Grafrath und Mauern mit Fuß- und Wanderwegen ist bei der Gemeindeverwaltung zu den üblichen Öffnungszeiten erhältlich.


Um 750 bekehrten irische und schottische Mönche das [[Bayerisches Oberland|Oberland]] zum Christentum. Es wird vermutet, dass auch in dieser Zeit eine Holzkirche in ''Forchheida'' errichtet wurde und sie eine alte heidnischen Kultstätte ersetzte.<ref name="3F-4" />
=== Wallfahrtskirche St. Rasso ===
{{Hauptartikel|St. Rasso (Grafrath)}}


Bei der ersten schriftlichen Erwähnung von Farchant handelt es sich um eine Notiz aus den Jahren 791 bis 802 in einer Streitsache zwischen Graf Irminher aus dem Tiroler [[Inntal]] und Bischof Atto von [[Freising]].<ref name="URKUNDE" /> In dieser Notiz überlässt Graf Irminher aus dem Tiroler Inntal dem Bischof Atto von Freising das Anrecht an der Kirche.<ref name="3F-4" />
[[Datei:Rassokirche-grafrath01.JPG|miniatur|Kirche St. Rasso (Ansicht von Süden)]]
Die Wallfahrtskirche zum hl. Rasso birgt in sich das Grab und die Gebeine des Kirchenstifters Graf Rath/Rasso.
Der heutige [[barock]]e Kirchenbau, eine der bedeutendsten Barock-/Rokokokirchen Süddeutschlands, wurde 1688/95 neu erbaut, und zwar wie die Vorgängerkirche in der Weise, dass das Grab des Grafen Rath/Rasso im Zentrum der Kirche liegt. Bauherr war das Chorherrenstift Dießen, zu dem ''St. Grafrath'' bis zur Säkularisation gehörte. Baumeister war der bekannte Vorarlberger [[Michael Thumb]] (Kirchen in Ellwangen und Obermarchtal) und nach seinem Tod 1690 sein Bauführer Michael Natter (Kirchen in Kaufering, Utting und Füssen). In den Jahren 1752 bis 1759 wurde das Innere der Kirche im Rokokostil neu gestaltet. Die Dießener Chorherren beauftragten dazu die damals bekanntesten Künstler: den Baumeister [[Johann Michael Fischer (Baumeister)|Johann Michael Fischer]] (Raumschale), den Augsburger Akademiedirektor und Maler [[Johann Georg Bergmüller]] (Deckenfresken), die Wessobrunner Johann Michael Feichtmayr und [[Johann Georg Üblhör]] (Stuckaturen) und die Münchner Bildhauer [[Johann Baptist Straub]] und [[Ignaz Günther]] (Hochaltar).
Wegen ihrer Geräumigkeit hat die noch im Bistum Augsburg liegende Wallfahrtskirche die Funktion einer Pfarrkirche für die Katholische Ortspfarrei "Maria Himmelfahrt Unteralting", die mit der Pfarrkirche in Höfen zum Erzbistum München und Freising gehört.


=== Unter Freisinger Herrschaft bis zur selbständigen Gemeinde===
=== Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Höfen ===
1294 dehnt der Freisinger Bischof Emicho durch Käufe die Macht des [[Hochstift Freising]] im Loisachtal entscheidend aus. Die Freisinger fassten ihre gesamten Besitztümer zur [[Grafschaft Werdenfels]] zusammen, die damit das größte Teilterritorium des Hochstift Freising war.<ref name="3F-7" /> Zu der Grafschaft Werdenfels gehörte auch Farchant, bis zu ihrer Auflösung durch den [[Reichsdeputationshauptschluss]] von 1803, danach kam der Ort zu Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen im [[Königreich Bayern]] entstand mit dem [[Gemeindeedikt#Zweites Gemeindeedikt|Gemeindeedikt von 1818]] die heutige Gemeinde.
[[Datei:Mariaehimmelfahrt-hoefen-grafrath02.JPG|miniatur|Kirche Mariä Himmelfahrt in Höfen/Grafrath]]
Die Marienkirche in Höfen wurde wohl zu Beginn des 15. Jahrhunderts errichtet, vermutlich auf den Fundamenten jener frühmittelalterlichen Kirche (Tuffsteinunterbau!), die in einer Freisinger Urkunde von 804 als "Marienkirche in Alting" erwähnt ist. Einen bemerkenswerten Gegensatz zu der kleinen und im Innern einfach ausgestatteten Kirche bildet der große und mit kunstvollem Maßwerk verzierte Turm aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Über einem quadratischen Grundriss von 5,80 auf 5,80 Metern erhebt er sich bis zu einer Höhe von 56 Metern, ist also schon im gemauerten Teil mehr als doppelt und mit der Spitze rund viermal so hoch wie die Kirche. Außer der Kirche gab es in Höfen bis Ende des 19. Jahrhunderts keine weiteren Gebäude. Der Pfarrer wohnte im Pfarrhof in Unteralting (bis 1979 die Franziskaner im Kloster bei der St. Rassokirche die Betreuung der Pfarrei übernahmen).


1494 verlegte man das komplette Dorf Aschau mit seinen 13 Höfen nach Farchant. Über die Gründe kann nur spekuliert werden, wahrscheinlich war das Absinken oder das Ausbleiben von Quellwasser dafür verantwortlich.<ref name="3F-16" />
=== St. Mauritius Unteralting ===
[[Datei:St-mauritius1-unteralting-grafrath05.JPG|miniatur|Kirche St. Mauritius in Unteralting]]
Die St. Mauritiuskirche mit dem Friedhof von Unteralting liegt auf einem eingeebneten Plateau am Westhang des Moränenwalls, der sich hier nach dem Amperdurchbruch in südlicher Richtung fortsetzt. Die mittelalterliche Kirche wurde 1674 neu errichtet, nachdem die alte Kirche baufällig war. Wie später die St. Rassokirche erhielt sie auf dem westlichen Dachfirst einen kleinen Zwiebelturm. Der heutige Turm kam erst knapp hundert Jahre später dazu (1768). In der Form wurde er dem Kirchturm von Höfen angeglichen. Er fügt sich nicht nur harmonisch an die Kirche an, sondern bereichert auch den Prospekt der heutigen Gemeinde Grafrath. Neben der Kirche steht der 1756 erbaute und heute unter Denkmalschutz stehende alte Pfarrhof (dazu gehörige Pfarrkirche in Höfen!).<br />
:Im Friedhof befindet sich auf der Südseite der Kirche das Grab der Eltern des bekannten Komponisten Carl Orff, die mit ihrem Sohn ab 1898 regelmäßig nach Unteralting zur Sommerfrische kamen und ab 1908 bis zum Tod (1949 und 1960) hier im eigenen Haus wohnten. (Der Komponist wurde 1970 Ehrenbürger von Unteralting, erhielt aber auf seinen Wunsch hin sein Grab in Andechs.)


=== Tiefes Tal und Wolfsgrube ===
=== Entwicklung der Einwohnerzahl ===
[[Datei:Bevoelkerungsstatistik Farchant.svg|miniatur|Entwicklung der Einwohnerzahl von Farchant zwischen den Jahren 1730 und 2009]]
[[Datei:Toteislochtiefestal2-unteralting-grafrath10.JPG|miniatur|Tiefes Tal - Toteisloch in Grafrath - Unteralting]]
Nur wenige hundert Meter vom Ortsende von Unteralting entfernt findet sich ein ungewöhnliches Geotop, das in einer spätmittelalterlichen Urkunde bereits als "Tiefes Tal" erwähnt ist. Tatsächlich handelt es sich weniger um ein Tal als um einen ringsum geschlossenen Talkessel mit einem Durchmesser von bis zu 200 Metern und einer Tiefe von rund 20 Metern. Es handelt sich um ein so genanntes [[Toteis]]loch, das am Ende der letzten Eiszeit entstand, als ein Teil des Ammerseegletschers durch Geschiebe vom abfließenden Hauptgletscher getrennt und mit Geröll überdeckt wurde. So hielt sich das tote Eis noch lange Zeit. Als es später ebenfalls schmolz und das Wasser im Boden versickerte, blieb in der Landschaft die große, kesselförmige Vertiefung zurück.
:Ein ähnliches Toteisloch, genannt Wolfsgrube findet sich auf der anderen Seite der Amper nördlich der Bundesstraße 471. Bei diesem Toteisloch wurden vom Bayerischen Geologischen Landesamt Schautafeln aufgestellt, die die Entstehung des Geotops erklären.<ref> [http://www.lfu.bayern.de/geologie/geotope_schoensten/37/index.htm ''Toteisloch Wolfsgrube.''] auf der Webseite des Bayerischen Geologischen Landesamtes</ref>


{| class="wikitable float-left" style="text-align:right;" width="20%"
=== [[Parapluie]] ===
|+ Einwohnerentwicklung von Farchant
[[Datei:Parapluie1-grafrath04.JPG|miniatur|Parapluie in Unteralting - Grafrath auf einer Anhöhe über der Amper]]
|-
Gegenüber dem nördlichen Friedhofseingang von Unteralting führt zunächst eine kleine Stichstraße, dann ein Fußweg auf das südliche Hochufer über der Amper. Der höchste Punkt des Ufers ist der westliche Bergsporn über dem hier beginnenden Ampertal. Bekannt ist der Platz unter dem Namen "Parapluie", so genannt nach einem regenschirmartig überdachten Rundsitz, den der 1919 gegründete "Verschönerungsverein Grafrath-Wildenroth und Umgebung" an dieser Stelle errichtet hat.
! Jahr !! Einwohner
:Nach einer erst jüngst entdeckten Handschrift des Dießener Chorherren Innozenz Keferloher aus den Jahren um 1640 stand auf dieser Anhöhe die Burg des Grafen Rath/Rasso. Dazu passt die mittelalterliche Überlieferung, wonach Graf Rath/Rasso Kirche und Kloster "am Fuße seiner Burg" errichten ließ. Zu Keferlohers Zeit war hier oben noch die alte, dem Erzengel Michael geweihte Burgkapelle zu sehen, von der heute nichts mehr übrig ist. Nur der Teil des Hochufers, der sich weiter nach Nordosten erstreckt, trägt noch den Namen Michaelsberg.<ref>Ernst Meßmer: ''Graf Rath und sein Hof in Wörth.'' Thalhofen 2011, S. 55-61.</ref>
|-

| um 600<ref name="3F-4" /> || ≈50
=== Höhenweg und Amperschlucht ===
|-

| 1546<ref name="3F-26" /> || ≈200
Vom Parapluie aus führt ein Höhenweg das Hochufer entlang bis zur Amperbrücke in Wildenroth. Kurz vor der Amperbrücke zweigt eine Straße ab in die ''Amperschlucht'', die man bis nach Schöngeising durchwandern kann. Auf halbem Weg erreicht man die [[Sunderburg]].
|-

| 1624<ref name="3F-65" /> || 347
=== Kapplberg (Schlossberg) von Wildenroth ===
|-

| 1730<ref name="3F-138" /> || 350
Von der Dorfmitte aus führen Fußwege auf den einstigen Burgberg. Gut zu erkennen ist dort noch die für das 13. Jahrhundert typische Anlage einer befestigten Burg, bestehend aus Kernburg auf dem westlichen Bergsporn und Vorburg auf dem östlich anschließenden Plateau, beide geschützt durch Wall und Graben.<br />
|-
:In der irrigen Annahme, hier habe einst die Burg des Grafen Rasso gestanden, ließ im Jahre 1900 der damalige Mühlenbesitzer von Wildenroth ein Denkmal errichten mit der Inschrift "Rassoburg 900". Im gleichen Jahr errichtete er - dies wohl am ursprünglichen Standort der Nikolauskapelle - wieder eine Kapelle, die er seinem Namenspatron St. Leonhard widmete. Auf der Kernburg ließ er außerdem ein Kreuz aufstellen und darunter auf der südlichen Seite eine [[Lourdesgrotte]] anlegen. An dieser Stelle wurde anlässlich der 750-Jahrfeier der Erstnennung von Wildenroth eine Schautafel aufgestellt, die in Bild und Text die wichtigsten Informationen zur Anlage und Funktion der Burg bietet.<br />
| 1840<ref name="LANSTAT" /> ||360
Von der Burg führt ein Weg in nördlicher Richtung unter der viel befahrenen Bundesstraße hindurch zum Toteisloch Wolfsgrube (siehe tiefes Tal), wo man anhand der hier aufgestellten Schautafel das Geotop besonders gut studieren kann.
|-

| 1871<ref name="LANSTAT" /> || 327
=== Forstlicher Versuchsgarten Grafrath ===
|-
Der 34 ha große Forstliche Versuchsgarten der [[Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft|Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft]], der 1881 im Bereich zwischen Kapplberg von Wildenroth und der 1873 eröffneten Bahnlinie München-Buchloe angelegt wurde, diente dem Versuchsanbau fremdländischer Baumarten, so dass sich im Garten rund 200 fremdländische Baumarten aus Amerika, Europa und Asien finden. Der älteste [[Mammutbaum]] ist über 120 Jahre alt. Heute werden neben der Forstpflanzenzüchtung auch die Auswirkungen von Luftschadstoffen auf Bäume erforscht. Zudem dient der Garten der Umweltbildung. So kann er im Sommer an Werktagen und zu bestimmten Veranstaltungen auch am Wochenende bei freiem Eintritt besichtigt werden.
| 1900<ref name="LANSTAT" /> || 442

=== [[Grabhügel]]feld in der Haberlaich, Mühlhart ===
[[Datei:Huegelgrab3-unteralting-grafrath16.JPG|miniatur|Einer der größeren Grabhügel in der Nähe Grafraths]]
Das Grabhügelfeld liegt im Wald verborgen südlich des Sportplatzes an der Mauerner Straße. Bei Beginn des Waldes folgt man dem Weg links und kann die Hügel deutlich erkennen. Das Feld besteht aus ca. 250 Hügeln, die sowohl in der Bronze-, Urnenfelder-, Hallstatt- und Latènezeit angelegt wurden. Der Zeitraum wird wohl von 1600 v. Chr. bis 4. Jahrhundert v. Chr. reichen.<ref>Walter Irlinger, Toni Drexler, Rolf Marquardt (Hrsg.): ''Landkreis Fürstenfeldbruck – Archäologie zwischen Ammersee und Dachauer Moos.'' Stuttgart 2007, S. 136-139.</ref><br />
Teller, Schüsseln, Schalen und Töpfe, gefunden bei Grabungen im Hügelfeld, sind im Stadtmuseum Fürstenfeldbruck ausgestellt.

== Politik ==
{| class="prettytable"
|+ Die Sitzverteilung im Gemeinderat.
|-
|-
| 1925<ref name="LANSTAT" /> || 734
! Jahr!! [[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]]/[[Wählergruppe|Bürgervereinigung]] !! [[SPD Bayern|SPD]] !! [[Bündnis 90/Die Grünen|Grüne]] !! [[Freie Wähler#Bayern|Freie Wähler Einigkeit]] !! [[Wählergruppe|Bürger für Grafrath]] !! [[Freie Wähler|Freie Wähler DORFGEMEINSCHAFT AMPERTAL Grafrath]] !! [[FDP Bayern|FDP]] !! gesamt !! Wahlbeteiligung in %
|-
|-
| 1939<ref name="LANSTAT" /> || 1237
! [[Kommunalwahlen in Bayern 2008|2008]]
| 5 || 1 || 2 || 4 || 4 || 0 || 0 || 16 || 71,9
|-
|-
| 1950<ref name="LANSTAT" /> || 1941
! 2002
|-
| 6 || 2 || 1 || 3 || 3 || 1 || 0 || 16 || 69,9
| 1961<ref name="LANSTAT" /> || 2105
|-
| 1970<ref name="LANSTAT" /> || 2835
|-
| 1987<ref name="LANSTAT" /> || 3220
|-
| 2000<ref name="LANSTAT" /> || 3757
|-
| 2009<ref name="LANSTAT" /> || 3688
|}
|}
Wie oben beschrieben ist es anzunehmen, dass es sich bei den ersten Siedlern von Farchant um etwa ein halbes Dutzend Familien handelte, also etwa 50 Personen.<ref name="3F-4" /> Anhand einer Steuertabelle aus dem Jahre 1546 kann man sich ein erstes genaueres Bild von Farchant machen, mit 38 vorkommenden [[Privathaushalt|Haushalten]] ist auf eine Bevölkerungszahl von etwa 200 Personen zu schließen.<ref name="3F-26" /> Die im Auftrag der Regierung aus Freising durchgeführten [[Volkszählung]] kam 1624 in Farchant auf 64 Haushalte mit 347 Einwohnern. Farchant war damit der viertgrößte Ort in der Grafschaft Werdenfels.<ref name="3F-65" /> Die Steuertabelle aus dem Jahre 1730 gibt interessante statistische Einzelheiten her: In 65 Häusern sind genau 71 Haushalte, oder 350 Einwohner untergebracht. Davon werden 66 Mann als wehrfähig und 87 Personen als steuerpflichtig beschrieben.<ref name="3F-138" />


Eine Volkszählung 1840 ergab 360 , bei der folgenden, 31&nbsp;Jahre später, wurden nur 327 Einwohner gezählt. Ende des 19. Jahrhundert stieg die Bevölkerung erstmals über 400, so dass 1900 442 Einwohner gezählt wurden. Zwischen den beiden Weltkriegen verdreifachte sich diese Zahl, 1925 lebten 734 Einwohner in Farchant und 1939 1237. Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] stieg die Einwohnerzahl stetig von 1941 (1950) Einwohner bis 3757 Einwohner im Jahre 2000. Bei der letzten Erhebung 2009 wurden mit 3688 Einwohner 69 Personen weniger gezählt als neun Jahre zuvor.<ref name="LANSTAT" />
== Wirtschaft und Infrastruktur ==


== Politik ==
Grafrath ist über die Linie S4 Geltendorf–Ebersberg an die [[S-Bahn München]] angeschlossen. Über die [[Bundesstraße 471]] besteht eine Verbindung zur [[Bundesautobahn 96]] München–Lindau, Anschlussstelle Inning, und nach Fürstenfeldbruck sowie weiter zur [[Bundesautobahn 8]] München–Stuttgart–Karlsruhe an der Anschlussstelle Dachau/Fürstenfeldbruck.
=== Gemeinderat ===
{{Wahldiagramm
|LAND = DE
|TITEL = Gemeinderatswahl am 2. März 2008
|PROZENT = ja
|PARTEI1 = CSU
|ERGEBNIS1 = 39.5
|PARTEI2 = SPD
|ERGEBNIS2 = 18.9
|PARTEI3 = FW
|ERGEBNIS3 = 41.6
}}


Der Gemeinderat aus Farchant setzt sich aus 17 Mitgliedern zusammen, einschließlich des Bürgermeisters.
== Persönlichkeiten ==
{| border="0" cellpadding="2" cellspacing="0" width="60%"
* Ratho/[[Rasso]], Graf ([[comes]]) im Ammersee-Amper-Gebiet während der [[Karolingerzeit]], Kirchenstifter, Klostergründer, Volksheiliger
|- bgcolor="#eeeeee" align="center"
* [[Carl Orff]] (1895–1982), Komponist, verbrachte in seiner Jugend mit seinen Eltern die Wochenenden und Sommerferien in Unteralting („zweite Heimat“)
| || [[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]] || [[SPD Bayern|SPD]] || [[Freie Wähler]]gemeinschaft || '''Gesamt'''
* Godela Orff-Büchtemann, Tochter von Carl Orff, Schauspielerin und Musikpädagogin (*1921)
|- align="center"
* [[Heinrich Rubner]] (* 1925), Historiker und Forstwissenschaftler
| 2008 || 6 || 3 || 7 || 16 Sitze
* [[Winfried Müller (Historiker)|Winfried Müller]] (* 1953), deutscher Historiker
|}
(Stand: [[Kommunalwahlen in Bayern 2008|Kommunalwahl am 2. März 2008]])<ref name="BAYSTAT9" />


Bürgermeister ist Martin Wohlketzetter (SPD).<ref name="BM" />
== Weblinks ==
{{Commonscat}}
*[http://www.grafrath.de Webseite der Gemeinde Grafrath]
*[http://www.facebook.com/pages/Grafrath/323899219253?ref=ts#!/pages/Grafrath/323899219253?ref=ts Facebook Seite Grafrath]
*[http://www.forstlicher-versuchsgarten.de Website des Forstlichen Versuchsgartens Grafrath]
*{{HdBG GKZ|9179125}}
* [http://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09179125.pdf Amtliche Gemeindestatistik]
*[http://www.lfu.bayern.de/geologie/geotope_schoensten/37/index.htm Bayerisches Geologisches Landesamt]


Im Jahr 2009 betrugen die Gemeindesteuereinnahmen 2534 T€, davon entfielen auf die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 382 T€.
== Literatur ==
* Ernst Meßmer: ''Graf Rath und sein Hof in Wörth.'' Thalhofen 2011, ISBN 978-3-941013-58-2.
* Hejo Busley, Toni Drexler, Carl A. Hoffmann, Paul-E. Salzmann, Klaus Wollenberg (Hrsg.): ''Der Landkreis Fürstenfeldbruck. Natur – Geschichte – Kultur.'' Fürstenfeldbruck 1992, ISBN 3-9803189-0-7.
* Walter Irlinger, Toni Drexler, Rolf Marquardt (Hrsg.): ''Landkreis Fürstenfeldbruck – Archäologie zwischen Ammersee und Dachauer Moos.'' Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8062-2079-7.


== Einzelnachweise ==
=== Wappen ===
Die [[Blasonierung|Wappenbeschreibung]] lautet: In Silber auf grünem, mit einem silbernen Wellenbalken belegtem Boden drei grüne Föhren.<ref>{{HdBG GKZ|09180116}}</ref> Im Jahre 1952 ist der Gemeinde Farchant das [[Wappen]] als [[Hoheitszeichen]] verliehen worden. In Anlehnung an den alten Ortsnamen Forchheida zeigt das Wappen die drei Föhren. Der grüne Boden stellt die Wiesen von Farchant dar, durch die sich als silberner Wellenbalken die Loisach schlängelt.<ref name="3F-250" />
<references />


== Kultur ==
{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Fürstenfeldbruck}}


=== Bauwerke ===
[[Kategorie:Ort im Landkreis Fürstenfeldbruck]]
[[Datei:Karte historisches Farchant.svg|thumb|Veränderung des Farchanter Ortskerns]]
[[Kategorie:Grafrath| ]]
''Siehe auch [[Liste der Baudenkmäler in Farchant]]''


Auch wenn die Veränderung des historischen Ortskerns von Farchant schon weit fortgeschritten ist, gibt es immer noch viele Häuser, die sich noch weitgehend im ursprünglichen Zustand befinden, siehe die Karte rechts.<ref name="FORCH6-30" /> Die meisten dieser Häuser stehen unter Denkmalschutz, darunter
[[bar:Grafrath]]
* die Pfarrkirche [[St. Andreas (Farchant)|St. Andreas]]
[[da:Grafrath]]
* das [[Pfarrhaus (Farchant)|Pfarrhaus]]
[[en:Grafrath]]
* das [[Rathaus (Farchant)|Rathaus]]
[[eo:Grafrath]]
Die anderen Baudenkmäler sind zum größten Teil noch genutzte oder ehemalige Bauernhöfe und Getreidespeicher.
[[es:Grafrath]]
<br style="clear:both;" />
[[fr:Grafrath]]
{{Mehrere Bilder
[[id:Grafrath]]
| align = center
[[it:Grafrath]]
| Richtung = horizontal
[[nl:Grafrath]]
| Kopfzeile =
[[pl:Grafrath]]
| Kopfzeile_align = center
[[pt:Grafrath]]
| Kopfzeile_Hintergrund =
[[ro:Grafrath]]
| Fußzeile = '''Links:''' Die katholische Pfarrkirche ''St. Andreas'', errichtet vom Münchner Barockbaumeister Johann Mayr d.J 1728/29. '''Mitte links:''' Das ''Rathaus'', ein ehemaliges Herrschaftshaus. '''Mitte rechts:''' Das ''Pfarrhaus'' aus dem Jahre 1748, ein ehemaliges Benefiziatenhaus. '''Rechts:''' Das Bauernhaus ''„Beim Sigl“''.
[[ru:Графрат]]
| Fußzeile_align = left
[[sr:Графрат]]
| Fußzeile_Hintergrund =
[[vi:Grafrath]]
| Breite =
[[vo:Grafrath]]
| Bild1 = Pfarrkirche St. Andreas Farchant-1.jpg
[[war:Grafrath]]-end-<br>-start-<br><!-- '''Gröbenzell''' --><br>{{Infobox Gemeinde in Deutschland
| Breite1 = 182| Untertitel1 =
|Wappen = Gröbenzell Wappen.svg
|Breitengrad = 48/11/34
| Bild2 = Rathaus Farchant-2.jpg
| Breite2 = 206| Untertitel2 =
|Längengrad = 11/22/19
|Lageplan = Gröbenzell in FFB.svg
| Bild3 = Am Gern 4 Farchant-1.jpg
|Bundesland = Bayern
| Breite3 = 215| Untertitel3 =
| Bild4 = Hauptstr. 21 Farchant-2.jpg
|Regierungsbezirk = [[Oberbayern]]
| Breite4 = 215| Untertitel4 =
|Landkreis = Fürstenfeldbruck
|Höhe = 506
|Fläche = 6.36
|PLZ = 82194
|PLZ-alt = 8038
|Vorwahl = 08142
|Kfz = FFB
|Gemeindeschlüssel = 09179126
|Straße = Rathausstraße 4
|Website = [http://www.groebenzell.de/ www.groebenzell.de]
|Bürgermeister = Dieter Rubenbauer
|Partei = CSU
}}
}}
'''Gröbenzell''' ist eine [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinde]] im [[Oberbayern|oberbayerischen]] [[Landkreis Fürstenfeldbruck]] und liegt etwa 16 Kilometer nordwestlich des [[Altstadt (München)|Münchener Stadtzentrums]] am Rande des ''Graßlfinger''/''[[Dachauer Moos]]es''. Der südliche Ortsrand geht nahtlos in den Nachbarort [[Puchheim]] über. Der östliche Ortsrand grenzt direkt an den Münchner Stadtteil [[Lochhausen (München)|Lochhausen]]. Gröbenzell sieht sich gerne als [[Gartenstadt]], was besonders in Immobilienanzeigen hervorgehoben wird ("Schöner wohnen in der Gartenstadt Gröbenzell."). Gröbenzell gehört zu den am dichtesten besiedelten Gemeinden Deutschlands.


=== Bodendenkmäler ===
Gröbenzell wurde 1952 als politische Gemeinde gegründet. Dabei wurden (eher ärmere) Ortsteile von [[München]], Puchheim, [[Olching]] und [[Geiselbullach]] zu einem Ort um den Bahnhaltepunkt Gröbenzell zusammengelegt. Gröbenzell gehört zu den "grünen Umlandgemeinden" Münchens, mit vielen Einfamilienhäusern, drei Grundschulen, einer Hauptschule, einem Gymnasium und einer [[Waldorfschule]]. Im Gewerbegebiet sind sowohl Einzelhandel als auch produzierendes Gewerbe angesiedelt.
[[Datei:Schanzanlagen Farchant-1.jpg|miniatur|Weg auf den Schanzanlagen an der ehemaligen Grenze zwischen Werdenfels und Bayern bei Farchant]]
Laut dem [[Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege|Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege]] gibt es in der Gemarkung Farchant mehrere [[Bodendenkmal|Bodendenkmäler]].<ref name="BAYVIEW" /> Herauszuheben wären:
* Der keltische [[Brandopferplatz auf dem Spielleitenköpfl]] aus der späten [[Hallstattzeit]] mit der Denkmalnummer D-1-8432-0032.
* Die [[Schanzanlagen bei Farchant|Schanzanlagen]] aus der frühen [[Neuzeit]] an der ehemaligen Grenze zwischen Werdenfels und Bayern im Norden von Farchant mit den Denkmalnummern D-1-8432-0008 und D-1-8432-0009.


Folgende Bodendenkmäler sind nicht mehr sichtbar:
<!-- == Geographie == -->
* Die untertägigen [[Mittelalter|mittelalter]]lichen und neuzeitlichen Teile der Kath. Pfarrkirche St. Andreas (D-1-8432-0039).
<!-- == Wappen == -->
* Die Körpergräber aus dem frühen Mittelalter (D-1-8432-0007).
* Die Straße der [[Römische Kaiserzeit|römischen Kaiserzeit]] (D-1-8432-0011), ein Zweig der [[Via Claudia Augusta]].


=== Brauchtum, Sport und Freizeit ===
== Geschichte ==
Ein fester Bestandteil der [[Brauchtumspflege]] in Farchant ist der 1913 gegründete ''Volkstrachtenverein Farchant'', dieser ging aus der ''[[Bauerntheater|Theater]]gesellschaft'', dem ''Maibaumverein'' und dem ''[[Schuhplattler]]verein'' hervor. Die Theaterabende und Heimatabende im Kurgästesaal sowie die Waldfeste im Kuhfluchtwald sind feste Bestandteile im Veranstaltungskalender von Farchant. Alle vier Jahre stellt der Trachtenverein in Farchant auch einen [[Maibaum]] auf. Darüber hinaus gibt es noch folgende Vereine die das [[Brauchtum]] in Farchant bewahren: ''Krieger und Veteranenverein Farchant'', ''Verein der Freiwilligen Feuerwehr Farchant'', ''Musikkapelle Farchant'', ''Trommlerzug Farchant'', ''Heimatverein Forcheid''a, ''Johanni-Verein Farchant'', ''Fingerhaklerverein Farchant'', ''Schützengesellschaft Kuhflucht'' und der ''Spar- und Stopselclub Farchant''.<ref name="FAR1" /> Besonderes Augenmerk verdient der ''Maschkerastammtisch Farchant'', dieser Verein unterstützt zur [[Fasching]]szeit das jährliche Maschkeratreiben (Maschkera heißt Maskierter). Besonders am „Unsinnigen Donnerstag“ sind auf den Straßen und in den Gaststätten von Farchant „Schellenrührer“, „Jackelschurzer“ und „Untersberger Mandl“ zu finden die maskiert mit sehr individuellen Holzlarven den Winter austreiben.<ref name="MASCH" />
[[Datei:Musiklokal Die Hexe.jpg|miniatur|Alte Bahnhofswirtschaft ({{Coordinate|NS=48.195512|EW=11.372684|type=landmark|region=DE-BY|name=Lage|text=ICON0|dim=500}})]]
[[Datei:Feuerpfandl.jpg|miniatur|rechts|Gaststätte im Norden Gröbenzells]]
Um 1560 ließ Herzog [[Albrecht V. (Bayern)|Albrecht V.]] das „Gröbenhüterhaus“ errichten, das bis Anfang des 19. Jahrhunderts als landesherrliche Zollstelle diente. Die erste urkundliche Erwähnung von Gröbenzell geht auf das Jahr 1725 zurück. Dieser zufolge leitet sich der Name „Gröbenzell“ vom Zöllner vom [[Gröbenbach]] („Gröbenzoll“) ab. Es handelte sich um ein Einzelhaus am Gröbenbach, von dem aus der Neubau einer Straße zwischen [[Aubing-Lochhausen-Langwied|Lochhausen]] und [[Olching]] überwacht werden sollte. Das Gemeindewappen zeigt deshalb auch eine Zollschranke über einen Bach.<ref>Beschreibung und Geschichte des Gemeindewappens {{HdBG GKZ|09179126}}</ref> Erst Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden die ersten privaten Wohnhäuser. Mit dem Bau der Eisenbahnlinie von München nach [[Augsburg]] 1840 war ein Aufschwung der Torfstecher verbunden, die nun der [[Königlich Bayerische Staatsbahn|Königlich Bayerischen Staatsbahn]] ihr Produkt verkaufen konnten und so wurde in November 1898 sogar ein Haltepunkt eingerichtet. Bis zum Zweiten Weltkrieg war Gröbenzell vorwiegend eine Torfstechersiedlung. Dann kam eine Reihe von (inzwischen weitgehend abgerissenen) Umsiedler- und Flüchtlingshäusern dazu. Als politische Gemeinde konstituierte sich Gröbenzell erst im Jahre 1952. Das sog. moderne Gröbenzell entstand in den 60er/70er Jahren mit der ehemaligen EIWO-(heute beschönigend »Alpenland«-)Siedlung, die ca. 250 [[Reihenhaus|Reihenhäuser]] umfasst. Diese und folgende Siedlungen machten Gröbenzell zu einer [[Schlafstadt]] für München.


Der größte Verein in Farchant ist mit mehr als 1200 Mitgliedern der 1949 gegründete [[TSV Farchant|''Turn- und Sportverein Farchant'']]. Der TSV ist in sechs Abteilungen organisiert: Jugendfußball, [[Fußball]], [[Sportkegeln]], [[Eisstock]], [[Ski]] und [[Gymnastik]].<ref name="TSV" /> Die Motorradfreunde haben beim 2003 gegründeten ''Motorradsportverein Farchant'' ein Zuhause gefunden.<ref name="MSV" /> Das Vereinsleben in Farchant erweitern noch der ''Briefmarkensammlerverein Philatelia'', der ''Obst- und Gartenbauverein Farchant'', der ''Eisstockclub Farchant'' sowie die ''[[Wasserwacht]] Farchant''.
Am 3. April 2011 entschieden die Wahlberechtigten in einem [[Bürgerentscheid]] darüber, ob Gröbenzell, ähnlich wie die Nachbargemeinden Olching und Puchheim den Stadtstatus anstreben soll. Mit einer Wahlbeteiligung von fast 52 Prozent entschieden sich die Bürger mehrheitlich dafür, weiterhin eine Gemeinde zu bleiben.<ref>[http://gemeinde-statt-stadt.de/ Abstimmungergebnis des Bürgerentscheids vom 3. April 2011]</ref>


Eine Gemeinde[[bücherei]] ist in den Räumen der Tourist-Information untergebracht. Der aus Kinder- und Jugendbüchern, Sachbüchern und Romanen bestehende Medienstand beträgt 3500 Bücher.<ref name="FAR2" /> Als Sport und Freizeiteinrichtungen stehen noch das Sportzentrum „Föhrenheide“, der Skilift „Am Ried“ und das Warmfreibad „Werdenfels“ zur Verfügung.<ref name="FAR3" /> Im Kuhfluchtwald gibt es einen Walderlebnispfad sowie ein [[Kneippbecken]].<ref name="FAR4" /> Die Umgebung von Farchant kann man im Sommer auf zahlreichen Wanderwegen über Wiesen und in den angrenzenden Bergen, im Winter auf gespurten [[Loipe]]n erkunden.<ref name="FAR5" />
== Wappen und Flagge ==
Das Gröbenzeller Wappen wurde 1962 durch Gemeinderatsbeschluss eingeführt. Es zeigt die historisch abgeleitete weiß-blaue Zollschranke. Dahinter ein blaues Wellenband, das den ''Gröbenbach'' symbolisiert. Die beiden roten [[Heraldik|heraldischen]] Rosen links und rechts am oberen Wappenrand verweisen auf Gröbenzells Charakter als Gartenstadt. Gleichzeitig mit dem Wappen entschied der Gemeinderat über das Aussehen der Gemeindeflagge. Das [[Banner (Fahne)|Banner]] ist längs weiß-grün geteilt mit dem mittig angeordneten Gemeindewappen.<ref>[http://www.kommunalflaggen.de/cgi-bin/db.pl?eintrag:09179126: Beschreibung der Gröbenzeller Kommunalflagge]</ref>
<!-- == Religionen == -->


== Natur ==
<br style="clear:both;"/>
=== Kuhfluchtwasserfälle ===
== Nachbarstädte und Nachbargemeinden ==
[[Datei:Kuhfluchtwasserfaelle Farchant-2.jpg|miniatur| Der untere Kuhfluchtwasserfall]]
Die Entfernungsangaben beschreiben die [[Luftlinie]] zum Ortsmittelpunkt des Nachbarorts und sind auf ganze Kilometer [[Rundung#Kaufm.C3.A4nnisches_Runden|kaufmännisch gerundet]].
Die [[Kuhfluchtwasserfälle]] sind eine Gruppe von drei [[Wasserfall|Wasserfällen]] oberhalb von Farchant am Westhang des Hohen Fricken. Die drei Fallstufen summieren sich auf ca. 270&nbsp;m und gehören somit zu den höchsten in Deutschland.


=== Frickenhöhle ===
{{Nachbargemeinden
Die [[Frickenhöhle]] liegt auf halber Höhe auf 1258&nbsp;m am Westhang des Hohen Fricken. Die Höhle ist als Abstecher auf dem steilen Steig zum Hohen Fricken von Farchant aus in etwa 1&nbsp;¾ Stunden zu erreichen. Der erforschte Teil der Höhle ist ca. 2800&nbsp;m lang und weist einen Höhenunterschied von etwa 60&nbsp;m auf.
| NORDOST = [[Dachau]]<br /><small>11&nbsp;km</small>
| NORDWEST = [[Olching]]<br /><small>4&nbsp;km</small>
| NORD = [[Markt Indersdorf]]<br /><small>24&nbsp;km</small>
| WEST = [[Fürstenfeldbruck]]<br /><small>11&nbsp;km</small>
| OST = [[Karlsfeld]]<br /><small>11&nbsp;km</small>
| SUED = [[Germering]]<br /><small>11&nbsp;km</small>
| SUEDWEST = [[Eichenau]]<br /><small>6&nbsp;km</small>
| SUEDOST = [[München]]<br /><small>16&nbsp;km</small>}}


== Wirtschaft und Gewerbe ==
== Wirtschaft und Infrastruktur ==
[[File:Umgehungsstrasse B2 Farchant-2.jpg|miniatur|Die Umgehungsstraße (B2) von Farchant in südöstlicher Richtung]]
[[Datei:Groebenzell Wochenmarkt.jpg|miniatur|Wochenmarkt]]
=== Wirtschaft ===
Im östlichen Ortsteil, an der Hauptverbindungsstraße nach [[Lochhausen (München)|Lochhausen]] entstand das Gröbenzeller Gewerbegebiet. Neben den üblichen Supermärkten und Discountern finden sich dort verschiedene Handwerks- und Kleinindustriebetriebe.
Es gab 2009 im Bereich der [[Landwirtschaft|Land]]- und [[Forstwirtschaft]] keine, im produzierenden Gewerbe 223, im Bereich Handel und Verkehr 229 und im Bereich öffentliche und private Dienstleister 136 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 71 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1248.<ref name="BAYSTAT9" /> Im verarbeitenden Gewerbe, sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden, mit mehr als 20 Beschäftigten gab es 2009 einen Betrieb. 2010 gab es im Bauhauptgewerbe 13 Betriebe mit insgesamt 62 Beschäftigten und einem Gesamtumsatz von 4513 T€.<ref name="BAYSTAT14" />


Im Jahre 2007 gab es 29 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von mehr als zwei Hektar. Der Viehbestand lag bei 348 [[Rinder]]n (144 [[Milchkuh|Milchkühe]]), 425 [[Schaf]]e, 23 [[Pferd]]e und 276 [[Huhn|Hühner]].<ref name="BAYSTAT13" /> Diese Betriebe bewirtschafteten eine Gesamtfläche von 461 ha, was 17,9 % der Gebietsfläche von Farchant ausmachten. 1667 ha, das sind 64,7 % von Farchant, waren 2009 Waldgebiete.<ref name="BAYSTAT12" />
Im Ortszentrum um die Kirchen- und Bahnhofsstraße finden sich neben einem Super- und verschiedenen Drogeriemärkten mehrere Bäckereien bzw. Konditoreien. Unter anderem vervollständigen Apotheken, Optiker, Obst- und Gemüsehändler das ortsmittige Angebot an Waren und Dienstleistungen.


Beherbergungsbetriebe mit neun oder mehr Gästebetten gab es in Farchant 2009 16. Die Angebotene Bettenzahl betrug 417 Betten. Es wurden 28.062 Übernachtungen gezählt und die durchschnittliche Aufenthaltsdauer betrug 4,2&nbsp;Tage. Die kleineren Beherbergungsbetriebe konnten bei einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von 8,6&nbsp;Tagen 46.968 Gästeübernachtungen vorweisen.<ref name="BAYSTAT15" />
Der gut frequentierte freitägliche Wochenmarkt in der Rathausstraße mit einem breit gefächerten Angebot an Fleisch-, Fisch- und Wurstwaren sowie an Obst, Gemüse, Blumen, Käse, Brot und anderem ergänzt das alltägliche Warenangebot.


=== Öffentliche Verkehrsmittel ===
== Sehenswürdigkeiten ==
Farchant ist mit drei Haltestellen und den Linien 4 und 5 an das Ortsbusnetz von Garmisch Partenkirchen angebunden.<ref name="GAP" /> Eine Haltestelle der Linie 9606 des [[Regionalverkehr Oberbayern]] verbindet Farchant mit dem regionalen Busnetz. Die Busse verkehren im Stundentakt in Richtung Garmisch-Partenkirchen und [[Füssen]].<ref name="RVO" />
{{Großes Bild|Gröbenzell Markplatz-Panorama.jpg|900|<small>'''Marktplatz:''' Alte Schule, Ökumenisches Sozialzentrum, evangelische Kirche, Einwohnermeldeamt, Rathaus (von links nach rechts)</small>}}
* Das Heimat- und Torfmuseum in Trägerschaft des Vereins „Gröbenhüter“, befindet sich in zentraler Lage gegenüber dem Rathaus im Dachgeschoss des Restaurants „Alte Schule“.
* Katholische Kirche St. Johann Baptist, Gröbenzells [[Wahrzeichen]] (erbaut 1925)
* Evangelische Zachäuskirche aus dem Jahr 1955
* Die „[[Russenbrücke]]“ mit [[Jugendstil]]dekor am nordöstlichen Ortsrand.(Zillerhofstraße, nähe Eschenrieder Straße) Sie wurde 1916 von französischen und russischen Kriegsgefangenen des Ersten Weltkriegs aus dem Lager [[Puchheim]] (Lagerstraße) erbaut. Das Internierungslager bestand von 1914 bis 1920 und war nach [[Grafenwöhr]] die zweitgrößte Einrichtung dieser Art in Bayern.
* [[Gerhart Hauptmann|Gerhart-Hauptmann]]-Denkmal, Ecke ''Puchheimer Straße'' und ''Gerhart-Hauptmann-Platz'', gestaltet vom Bildhauer Herbert Thomas
* Seit 1993 erinnert vor dem Postamt eine aus Eisen geschmiedete Skulptur an 260 Häftlinge, die während des Zweiten Weltkrieges hier Zwangsarbeit verrichten mussten, ebenso wie die hier eingesetzten 80 italienischen Militärinternierten.<ref>Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 143</ref> Alljährlich wird am 27. Januar, dem Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus, vor der Skulptur um 15:00 Uhr ein Kranz niedergelegt.
* Nahe der nördlichen bzw. nordwestlichen Ortsgrenze liegen zwei Badeseen auf dem Gebiete der Gemeinde [[Olching]]. Das Areal erfreut sich ganzjährig großer Beliebtheit bei Radfahrern, Joggern und Spaziergängern. Das südliche der Bahnstrecke München-Augsburg gelegene Gewässer wird als ''Kleiner See'' oder ''Gröbenzeller See'' bezeichnet. Es ist unbewirtschaftet und wird im Sommer an der Ostseite als FKK-Gelände genutzt. Nördlich der Bahnstrecke liegt der [[Olchinger See]]. Er verfügt über eine Wasserwachtstation und wird im Sommer von zwei gastronomischen Betrieben bewirtschaftet. Außerdem befindet an dessen Ostseite eine Minigolfanlage.
* Im Weiherweg steht die [[Villa Zierer]] des Schriftsteller [[Otto Zierer]] (1909 -1983). Die Villa wurde 1956 von dem Architekten Hans von Peschke im mediterranen Stil errichtet. Die Villa Zierer ist zudem seit Jahren beliebtes Motiv für Film- und TV-Produktionen. Hier drehten u.a. [[Martina Gedeck]], [[Eva Pflug]], [[Katharina Böhm]], [[Bully Herbig]], [[Dietmar Schönherr]], [[Peter Vogel (Schauspieler)|Peter Vogel]] und die TATORT Kommissare Udo Wachtveitel und [[Miro Nemec]].<ref>[http://www.villa-zierer.de/ueber-villa-zierer/ Villa Zierer, Kunst und Literatur im Münchner Westen]</ref>
* Die 1924 erbaute ''Alte Schule'' gegenüber dem Rathaus. Sie nahm 1925 mit 115 Schülern den Betrieb auf. Erst 1964 wurde der Lehrbetrieb eingestellt. Von 1965 bis 1992 war in dem Gebäude eine Filiale der [[Deutsche Bundespost|Deutschen Bundespost]] untergebracht. Seit 1998 wird, nach etlichen Umbauten, in den Räumen ein gutbürgerliches Restaurant betrieben.<ref>[http://www.gasthaus-zur-alten-schule.de/Restaurant-Gasthaus-zur-alten-Schule-Groebenzell/Gesch.html Homepage der ''Alten Schule'']</ref>


Am 12. Dezember 2010 wurde auf der [[Bahnstrecke München–Garmisch-Partenkirchen]] die Bahnstation Farchant wiedereröffnet, in der seit 1984 keine Züge mehr gehalten hatten.<ref name="FAR6" /> Den Reisenden bieten sich nun im Zweistundentakt Fahrtmöglichkeiten von und nach München und Garmisch-Partenkirchen – Mittenwald.<ref name="DB" />


=== Straßenverkehr ===
<gallery perrow="6" caption="Sehenswürdigkeiten in und um Gröbenzell">
Am 27. Mai 2000 wurde der 2,4 Kilometer lange ''Farchanter Tunnel'' eröffnet, dieses Bauwerk ist Teil der [[Bundesstraße 2]] (B2-neu) und einer [[Ortsumgehung]] von Farchant die zur Entlastung des täglichen Durchgangsverkehrs dient, der zuvor die Anwohner massiv belastete.<ref name="FAR7" />
Datei: St. Johann Baptis, Gröbenzell.jpg|Katholische ''St. Johann Baptist'' Kirche
Datei: Zachäuskirche (Gröbenzell).jpg|Evangelische ''Zachäuskirche''
Datei: Russenbruecke (Groebenzell).jpg|'''Russenbrücke''' an östlichen Ortsgrenze ({{Coordinate|NS=48.200507|EW=11.391092|type=landmark|region=DE-BY|name=Lage|text=ICON0|dim=500}})
Datei: Gerhart_Hauptmann_Denkmal,_Gröbenzell.jpg|[[Gerhart Hauptmann]] Denkmal ({{Coordinate|NS=48.190695|EW=11.371587|type=landmark|region=DE-BY|name=Lage|text=ICON0|dim=500}})
Datei: Weg_am_Gröbenbach.jpg|Rad- und Gehweg am ''Kleinen Ascherbach'' ({{Coordinate|NS=48.189835|EW=11.370533|type=landmark|region=DE-BY|name=Lage|text=ICON0|dim=500}})
Datei: Olchinger_See,_Einstieg,_Südseite.jpg|[[Olchinger See]] an der nordwestlichen Ortsgrenze ({{Coordinate|NS=48.207699|EW=11.359656|type=landmark|region=DE-BY|name=Lage|text=ICON0|dim=500}})
Datei: Gasthof_Alte_Schule.jpg|''Alte Schule'' im Ortszentrum
Datei:Brunnen_im_Freizeitgelaende.jpg|Brunnen im Freizeitgelände ({{Coordinate|NS=48.192154|EW=11.383734|type=landmark|region=DE-BY|name=Lage|text=ICON0|dim=500}})
</gallery>


== Politik ==
=== Bildung ===
In Farchant gibt es eine [[Volksschule]], ein [[Sonderpädagogische Fachrichtungen|Sonderpädagogisches Förderzentrum]] und zwei [[Kindergarten|Kindergärten]]. Die Volksschule Farchant besitzt eine [[Grundschule]] (1. bis 4. Klasse) mit 127 Schüler/innen und eine [[Hauptschule]] (5. und 6. Klasse) mit 50 Schülern (Stand 2011).<ref name="VS" /> Das Sonderpädagogische Förderzentrum Christopherusschule besitzt Klassen im Bereich der Förderschwerpunkte ''„Lernen, Sprache, emotionale und soziale Entwicklung“'' und ''„geistige Entwicklung“'' sowie eine ''„Schulvorbereitende Einrichtung“''.<ref name="CS" /> Der Träger der Kindergärten ist die Katholische Kirchenstiftung St. Andreas Farchant. Der Kindergarten St. Andreas ist für drei Gruppen, der Kindergarten St. Florian für eine Gruppe angelegt.<ref name="KG1" /><ref name="KG2" />
{{Wahldiagramm
| LAND = DE
| PROZENT = nein
| TITEL = Kommunalwahl<br/>vom 2. März 2008
| TITEL2 = <small>(in %)</small> <ref>[http://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09179126.pdf Statistik kommunal 2010] Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung</ref>
| PARTEI1 = CSU
| ERGEBNIS1 = 41.7
| PARTEI2 = SPD
| ERGEBNIS2 = 17.9
| PARTEI3 = GRÜNE
| ERGEBNIS3 = 21.3
| PARTEI4 = FWG
| ERGEBNIS4 = 13.4
| FARBE4 = 63B8FF
| PARTEI5 = Sonst.
| ERGEBNIS5 = 5.6
}}
[[Datei:Rathaus Gröbenzell.jpg|miniatur|links|Rathaus]]
Der [[Gemeinderat (Deutschland)|Gemeinderat]] der Gemeinde Gröbenzell umfasst 24 Sitze und setzt sich seit der letzten [[Kommunalwahlen in Bayern 2008|Kommunalwahl am 2. März 2008]] wie folgt zusammen:
* [[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]] - 11 Sitze (=)
* [[SPD Bayern|SPD]] - 4 Sitze (-1)
* [[Bündnis 90/Die Grünen|Grüne]] - 5 Sitze (+1)
* FWG - 2 Sitze (=)
* [[FDP Bayern|FDP]] - 1 Sitz (=)
* UWG - 1 Sitz (=)
In Klammern die Veränderungen gegenüber der Gemeinderatswahl vom März 2002. Es wurden 9.064 gültige und 203 ungültige Stimmzettel gezählt. Die Anzahl der Wahlberechtigten beträgt 15.406. Daraus errechnet sich eine Wahlbeteiligung von 60,16 Prozent.
1. Bürgermeister ist seit dem 13. Dezember 2004 Dieter Rubenbauer (CSU).


== Persönlichkeiten ==
Der erste Bürgermeister nach Gründung der Gemeinde war der SPD-Politiker [[Bernhard Rößner]], der dieses Amt 1952–1957 ausübte. Nach ihm sind in Gröbenzell eine Straße<ref>{{cite web |url=http://www.groebenzell.de/unser-ort/strassennamen.html |title=Historische Straßennamen in Gröbenzell |publisher=Gemeinde Gröbenzell |accessdate=2011-04-05}}</ref> und informell die sich in dieser Straße befindende Grundschule benannt. Wegen der Mitgliedschaft Rößners in der [[NSDAP]] gibt es im Gemeinderat Widerstand gegen die offizielle Benennung der Schule mit dem Namen Rößners.<ref>{{cite news |url=http://www.sueddeutsche.de/muenchen/fuerstenfeldbruck/groebenzell-neuer-name-fuer-schule-gesucht-1.1027692 |title=´Neuer Name für Schule gesucht |author=Peter Bierl |publisher=[[Süddeutsche Zeitung]] |date=2010-11-24 |accessdate=2011-04-05}}</ref>
=== Söhne und Töchter von Farchant ===
* [[Robert Sterflinger]], *1964 in Farchant, deutscher Eishockeyspieler.


=== Persönlichkeiten, die in Farchant gewirkt haben ===
== Soziales ==
* [[Joseph Alois Daisenberger]], *1799 in Oberau, †1833 in [[Oberammergau]], deutscher katholischer Pfarrer, Spielleiter und Textdichter der Oberammergauer Passionsspiele, war in Farchant Pfarrergehilfe.
Anfang des 19. Jahrhunderts entstand Gröbenzell aus einer losen Ansammlung sehr armer Moos- und Mooransiedlungen.
* [[Josef Ruederer]], *1861 in München, †1915 ebenda, deutscher Schriftsteller, war in Farchant wohnhaft.
Heute geht die „Gartenstadt“ mehr und mehr in eine moderne, multikulturelle Vorstadt über.
* [[Friedrich Karl Vollmer]], *1867 in [[Fingscheid]], †1923 in Farchant, deutscher [[Latinist]].
Dazu wird zunehmend günstiger Wohnraum geschaffen.
* [[Levin Ludwig Schücking]], *1878 in [[Steinfurt]], †1964 in Farchant, deutscher Anglist und Shakespeareforscher. Seit 1944 in Farchant wohnhaft gewesen.
* [[Matthias Föcher]], *1886 in [[Köln]], †1967 in Farchant, deutscher Gewerkschafter und Politiker.
* [[Heinz-Werner Geisenberger]], *1945 in Garmisch-Partenkirchen, Autor und Regisseur, verbrachte seine Kindheit und Schulzeit in Farchant. Er lebt und arbeitet heute in [[Duisburg]].
* [[Conny Glogger]], *1956 in [[Günzburg]], Schauspielerin und Radiomoderatorin, in Farchant aufgewachsen wohnhaft gewesen.
* [[Joseph Heiß|Joseph „Peppi“ Heiß]], *1963 in Garmisch-Partenkirchen, Eishockeytorwart und Trainer, war in seiner Kindheit und Jugend in Farchant wohnhaft.


== Verkehr ==
== Literatur ==
*Josef Brandner: ''Farchanter Drei-Föhren-Chronik,'' Farchant, Selbstverlag, 1979
[[Datei:Gröbenzell by Night.jpg|miniatur|Blick von S-Bahn Richtung Kirche]]


== Weblinks ==
Gröbenzell ist über die Anschlussstellen Dachau/ Fürstenfeldbruck oder Lochhausen/ Langwied mit der [[Bundesautobahn 8]], sowie über Anschlussstelle München-[[Lochhausen (München)|Lochhausen]]/ Gröbenzell mit der [[Bundesautobahn 99|A&nbsp;99]] verbunden. Im öffentlichen Nahverkehr ist Gröbenzell mit eigener Haltestelle der Linie [[Datei:München S3.svg|36px|S3]] (Mammendorf - Holzkirchen) an das S-Bahnnetz des [[Münchner Verkehrs- und Tarifverbund]]es angeschlossen. Die Münchner Innenstadt ist damit in rund 20 Minuten zu erreichen. Darüber hinaus besteht eine Busverbindung nach Lochhausen und Puchheim über den [[Datei:BUS-Logo-blau.svg|20px]]Regionalbus 830, der die S-Bahnhaltestellen in beiden Orten miteinander verbindet,<ref>[http://efa.mvv-muenchen.de/mvv/TTB/MVV4__0000318d.pdf Fahrplan Regionalbus 830]</ref> sowie eine Nachtlinie über den Nachtbus N80/N81 vom Pasinger Marienplatz.<ref>[http://www.mvv-muenchen.de/de/home/fahrgastinformation/mvv-netz/netzplaene/nachtlinien/index.html Nachtlinien im MVV]</ref>
{{Commonscat}}
* {{HdBG GKZ|09180116}}
* [http://www.farchant.de Webseite der Gemeinde]
* [http://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09180116.pdf Amtliche Gemeinde-Statistik]


== Schulen ==
== Einzelnachweise ==
<references>
[[Datei:Gymnasium-Groebenzell-DSC00975.JPG|miniatur|Gymnasium]]
<!-- Statistik und Ämter -->
=== Staatliche Schulen ===
<ref name="GEODAT">{{Internetquelle|hrsg=Bayerische Staatsregierung|titel=BayernViewer|url=http://www.geodaten.bayern.de/BayernViewer2.0/index.cgi |zugriff=2011-05-09}}</ref>
* Ährenfeldschule, Grundschule
<ref name="BLSD2010">{{Internetquelle|hrsg=Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung|titel=Statistik Farchant 2010|url=http://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09180116.pdf |zugriff=2011-05-09|format=PDF}}</ref>
* Grundschule an der Bernhard-Rößner-Straße
<ref name="LANSTAT">{{Internetquelle|hrsg=Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung|titel=GENESIS-Online|url=https://www.statistikdaten.bayern.de/genesis/online/logon |zugriff=2011-05-01}}</ref>
* Gymnasium Gröbenzell
<ref name="BAYSTAT9">{{Internetquelle|hrsg=Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung|titel=Statistik Farchant 2010|url=http://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09180116.pdf |seiten=9|zugriff=2011-05-09|format=PDF}}</ref>
* Gröbenbachschule Gröbenzell, Grund- und Hauptschule mit rund 280 Schülern, (Bezeichnung bis 2000: Grund- und Hauptschule an der Hans-Kerle-Straße)
<ref name="BM">{{Internetquelle|titel=Bürgermeisterwahl|url=http://www.wahlen.bayern.de/kw/bgm.php |werk=Kommunalwahlen in Bayern|zugriff=2011-05-09}}</ref>
<ref name="BAYVIEW">{{Internetquelle|hrsg=Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege|titel=BayernViewer-denkmal|url=http://www.geodaten.bayern.de/tomcat_files/denkmal_start.html |zugriff=2011-05-02|kommentar=Java erforderlich}}</ref>
<ref name="BAYSTAT14">{{Internetquelle|hrsg=Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung|titel=Statistik Farchant 2010|url=http://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09180116.pdf |seiten=14|zugriff=2011-05-09|format=PDF}}</ref>
<ref name="BAYSTAT13">{{Internetquelle|hrsg=Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung|titel=Statistik Farchant 2010|url=http://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09180116.pdf |seiten=13|zugriff=2011-05-09|format=PDF}}</ref>
<ref name="BAYSTAT12">{{Internetquelle|hrsg=Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung|titel=Statistik Farchant 2010|url=http://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09180116.pdf |seiten=12|zugriff=2011-05-09|format=PDF}}</ref>
<ref name="BAYSTAT15">{{Internetquelle|hrsg=Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung|titel=Statistik Farchant 2010|url=http://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09180116.pdf |seiten=15|zugriff=2011-05-09|format=PDF}}</ref>


<!-- Geminde Farchant -->
=== Private Schulen ===
<ref name="FAR1">{{Internetquelle|hrsg=Gemeinde Farchant|titel=Vereine in Farchant|url=http://www.gemeinde-farchant.de/gemeinde/vereine.html |zugriff=2011-05-02}}</ref>
* Rudolf-Steiner-Schule Gröbenzell ([[Waldorfschule]]), die als Filiale der [[München|Münchner]] Rudolf-Steiner-Schule an der [[Leopoldstraße]] gegründet wurde
<ref name="FAR2">{{Internetquelle|hrsg=Gemeinde Farchant|titel=1. Ausgabe Farchanter Dorfblatt|url=http://www.gemeinde-farchant.de/fileadmin/Mediendatenbank/Rathaus/Dorfblatt_final.pdf |seiten=4|zugriff=2011-04-26|format=PDF}}</ref>
<ref name="FAR3">{{Internetquelle|hrsg=Gemeinde Farchant|titel=Sport- und Freizeiteinrichtungen|url=http://www.gemeinde-farchant.de/gemeinde/einrichtungen/freizeiteinrichtungen.html |zugriff=2011-04-26}}</ref>
<ref name="FAR4">{{Internetquelle|hrsg=Tourismus Farchant|titel=Walderlebnispfad|url=http://www.farchant.de/tourismus/sommerurlaub/walderlebnispfad.html |zugriff=2011-05-02}}</ref>
<ref name="FAR5">{{Internetquelle|hrsg=Tourismus Farchant|titel=Startseite|url=http://www.farchant.de/tourismus/start.html |zugriff=2011-05-02}}</ref>
<ref name="FAR6">{{Internetquelle|hrsg=Gemeinde Farchant|titel=Wiedereröffnung Bahhalt|url=http://www.gemeinde-farchant.de/fileadmin/Mediendatenbank/Aktuelles/Dorfblatt/Farchanter%20Dorfblatt_7.pdf |werk=Farchanter Dorblatt|seiten=1|datum=2011|zugriff=2011-05-03|format=PDF}}</ref>
<ref name="FAR7">{{Internetquelle|hrsg=Gemeinde Farchant|titel=10 Jahre Umfahrung Farchant|url=http://www.gemeinde-farchant.de/fileadmin/Mediendatenbank/Aktuelles/Farchanter_Dorfblatt_6-10.pdf |werk=Farchanter Dorblatt|seiten=6-7|datum=2010|zugriff=2011-05-03|format=PDF}}</ref>


=== Weitere Schulen ===
* Musikschule Gröbenzell
* Hundeschule Gröbenzell
* VHS Gröbenzell


<!-- forcheida -->
== Sport ==
<ref name="FORCH4-4">{{Forcheida|Amei Lang|Die eisenzeitliche Kultstätte auf dem Spielleitenköpfl bei Farchant|4|4-12}}</ref>
* 1. SC Gröbenzell e.&nbsp;V.
<ref name="FORCH6-30">{{Forcheida|Josef Brandner|Haus- und Familiengeschichten|10|13}}</ref>
* FC Grün-Weiß Gröbenzell e.&nbsp;V.
<ref name="FORCH10-13">{{Forcheida|Josef Brandner|Farchanter Heimatlexikon - Reihengräber|10|13}}</ref>
* HCD Gröbenzell (Handballverein für Damen und Mädchen, ehem. HC Dambach)
<ref name="FORCH12-3">{{Forcheida|Siegfried Walther|Die Ursprünge von Farchant und Aschau|12|3-12}}</ref>
* Fechtclub Gröbenzell e.&nbsp;V.
<ref name="URKUNDE">{{Forcheida|Andreas Liebl|Überlegungen zur ersten schriftlichen Erwähnung von Farchant|13|3-6}}</ref>
* SSV Almrausch Gröbenzell e.&nbsp;V. (Schützenverein)
<ref name="FORCH16-9">{{Forcheida|Amei Lang/Heiner Schwarzenberg|Die hallstattzeitliche Brandopferplatz auf dem Spielleitenköpfl bei Farchant|16|9-13}}</ref>
* TC Edelweiß e.&nbsp;V.
* Hundesportverein Gröbenzell e.&nbsp;V.


<!-- Drei Föhren-Chronik-->
== Bekannte Gröbenzeller ==
<ref name="3F-4">{{3FC|4}}</ref>
=== Wissenschaft und Wirtschaft ===
<ref name="3F-7">{{3FC|7}}</ref>
<ref name="3F-16">{{3FC|16}}</ref>
<ref name="3F-26">{{3FC|25-26}}</ref>
<ref name="3F-65">{{3FC|65}}</ref>
<ref name="3F-138">{{3FC|138}}</ref>
<ref name="3F-250">{{3FC|250}}</ref>


<!-- Vereine, Schulen -->
* Prof. Dr. [[Burkhard Göschel]], ehem. Entwicklungs- und Produktionsvorstand der BMW Group AG, Professor für Maschinenbau, Vorsitzender der Formel-1 Herstellervereinigung (GPMA)
<ref name="MASCH">{{Internetquelle|hrsg=www.masckera.de|titel=Fasching im Werdenfelser Land|url=http://www.maschkera.de/ |zugriff=2011-05-02}}</ref>
* Prof. [[Rudolf Bayer (Informatiker)|Rudolf Bayer]], Ph.D., Datenbank-Pionier und Erfinder der [[B-Baum|B-Bäume]], Prof. Emeritus der TU-München<ref>[http://wwwbayer.informatik.tu-muenchen.de/ TU-München, Lehrstuhl Prof. Bayer, Ph.D]</ref>
<ref name="TSV">{{Internetquelle|hrsg=TSV Farchant|titel=Chronik|url=http://www.tsv-farchant.de/der-verein/chronik/|zugriff=2011-05-02}}</ref>
<ref name="MSV">{{Internetquelle|hrsg=www.msv-farchant.de|titel=MSV-Farchant|url=http://msv-farchant.de/ |zugriff=2011-05-02}}</ref>
<ref name="VS">{{Internetquelle|hrsg=Website der Volksschule Farchant|titel=Unsere Schule|url=http://members.gaponline.de/vs.farchant/unsereSchule.php |zugriff=2011-05-02}}</ref>
<ref name="CS">{{Internetquelle|hrsg=Website der Christopherusschule Farchant|titel=Bereiche|url=http://www.christophorusschule.eu/Bereiche.htm |zugriff=2011-05-02}}</ref>
<ref name="KG1">{{Internetquelle|hrsg=Erzbistum München und Freising|titel=Kindergarten St. Andreas|url=http://www.erzbistum-muenchen.de/Pfarrei/Page002896.aspx |zugriff=2011-05-02}}</ref>
<ref name="KG2">{{Internetquelle|hrsg=Erzbistum München und Freising|titel=Kindergarten St. Florian|url=http://www.erzbistum-muenchen.de/Pfarrei/Page002913.aspx |zugriff=2011-05-02}}</ref>


<!-- Sonstiges -->
=== Kunst und Kultur ===
<ref name="DB">{{Internetquelle|hrsg=Website der Deutschen Bahn|titel=KB960 (München-Mittenwald-Innsbruck)|url=http://kursbuch.bahn.de/hafas/kbview.exe/dn/KB960_H_Taeglich_nur_12122010_11062011_G20122011.pdf?filename=KB960_H_Taeglich_nur_12122010_11062011_G20122011.pdf&orig=sS |werk=Kursbuch der Deutschen Bahn 2011|zugriff=2010-12-23|format=PDF}}</ref>
* [[Hermann Edler von Koch auf Rohrbach]] †, Stifter weiter Teile des Gemeindegrundes
<ref name="RVO">{{Internetquelle|hrsg=Website des Regionalverkehr Oberbayern|titel=Fahrplan 9606|url=http://www.rvo-bus.de/site/rvo__bus/de/fahrplan__information/fahrplaene/suche/rvo__fpl__filter,variant=details,recordId=600.html?c334544=Garmisch-Partenkirchen&c334552= |zugriff=2011-05-03}}</ref>
* [[Gregor König]], Pfarrer der Pfarrgemeinde St. Johann Baptist
<ref name="GAP">{{Internetquelle|hrsg=Website der Gemeindewerke Garmisch-Partenkirchen|titel=Fahrplan Ortsbusse|url=http://www.gemeindewerke-garmisch-partenkirchen.de/cms/index.php?option=com_content&task=view&id=36&itemid=39 |zugriff=2011-05-03}}</ref>
* [[Werner Tiki Küstenmacher]], evangelischer Pfarrer, Autor und Karikaturist
* [[Josef Fottner]] †, Kunstmaler
* [[Volker Prechtel]] †, Theater-, Kino-, Hollywood ([[Der Name der Rose (Film)|Der Name der Rose]]) und Fernsehschauspieler
* [[Martin Gregor-Dellin]] †, Schriftsteller
* [[Barbara Schöneberger]], Fernsehmoderatorin
* [[Schandmaul]], Folkrockband
* [[Günter Mack]] †, Schauspieler
* [[Otto Zierer]] †, Sachbuchautor, Romanschriftsteller
* [[Wolf Euba]], Rezitator, Hörspielsprecher, Regisseur und Autor
* [[Monika Baumgartner]], Schauspielerin
* [[Hubert Elsässer]] †, Bildhauer
* [[Ulrich Kaiser (Sportjournalist)|Ulrich Kaiser]], Sportjournalist


=== Politik ===
* [[Bernhard Rößner]] (1891–1957), Bürgermeister von Gröbenzell
* [[Dieter Rubenbauer]], Absolvent des Gymnasiums Gröbenzell, 1. Bürgermeister
* [[Reinhold Bocklet]], Rechtsanwalt, bayerischer Staatsminister a.D. für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Abgeordneter des [[Bayerischer Landtag|Bayerischen Landtages]]
* [[Martin Runge (Politiker)|Martin Runge]], Abgeordneter des Bayerischen Landtages, Publizist


</references>
== Partnergemeinden ==
* [[Pilisvörösvár]], Ungarn
* [[Garches]], Frankreich
<!-- === Ansässige Unternehmen === -->
<!-- == Öffentliche Einrichtungen == -->
<!-- === Staatliche Einrichtungen === -->
<!-- === Ämter === -->
<!-- === Freizeit- und Sportanlagen === -->


== Quellenangaben ==
== Anmerkungen ==
<references />
<references group="Anm.">
<ref name="TIME" group="Anm.">Die Abweichung wurde berechnet nach dem Längengrad von Farchant und einen Zeitunterschied pro Längengrad zum Bezugsmeridian des 15. Längengrades von vier Minuten.</ref>
</references>


== Weblinks ==
{{Commonscat}}
* {{HdBG GKZ|9179126}}
* [http://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09179126.pdf Amtliche Gemeindestatistik]


{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Fürstenfeldbruck}}


{{Navigationsleiste Gemeinden im Landkreis Garmisch-Partenkirchen}}
{{SORTIERUNG:Grobenzell}}
{{Normdaten|GKD=2173019-2}}
[[Kategorie:Ort im Landkreis Fürstenfeldbruck]]
[[Kategorie:Gröbenzell| ]]
[[Kategorie:Ort im Landkreis Garmisch-Partenkirchen]]
[[Kategorie:Farchant]]


[[bar:Gröbmzej]]
[[bar:Farchant]]
[[ca:Gröbenzell]]
[[da:Farchant]]
[[da:Gröbenzell]]
[[en:Farchant]]
[[en:Gröbenzell]]
[[eo:Farchant]]
[[eo:Gröbenzell]]
[[fr:Farchant]]
[[es:Gröbenzell]]
[[id:Farchant]]
[[fi:Gröbenzell]]
[[it:Farchant]]
[[fr:Gröbenzell]]
[[nl:Farchant]]
[[hr:Gröbenzell]]
[[pl:Farchant]]
[[hu:Gröbenzell]]
[[ro:Farchant]]
[[id:Gröbenzell]]
[[ru:Фархант]]
[[it:Gröbenzell]]
[[sr:Фархант]]
[[lb:Gröbenzell]]
[[vi:Farchant]]
[[nl:Gröbenzell]]
[[vo:Farchant]]
[[war:Farchant]]-end-<br>-start-<br><!-- '''Grainau''' --><br>{{Infobox Gemeinde in Deutschland
[[no:Gröbenzell]]
|Wappen = grainau.jpg
[[pl:Gröbenzell]]
|Breitengrad = 47/28/34/N
[[pt:Gröbenzell]]
|Längengrad = 11/01/29/E
[[ro:Gröbenzell]]
|Lageplan = Grainau in GAP.svg
[[ru:Грёбенцелль]]
[[sr:Гребенцел]]
[[sv:Gröbenzell]]
[[tr:Gröbenzell]]
[[vi:Gröbenzell]]
[[vo:Gröbenzell]]
[[war:Gröbenzell]]
[[zh:格勒本采尔]]-end-<br>-start-<br><!-- '''Hattenhofen (Bayern)''' --><br>{{Infobox Gemeinde in Deutschland
|Name = Hattenhofen
|Wappen = Wappen Hattenhofen (Bayern).png
|Breitengrad = 48/13/11/N
|Längengrad = 11/07/00/E
|Lageplan = Hattenhofen in FFB.svg
|Bundesland = Bayern
|Bundesland = Bayern
|Regierungsbezirk = [[Oberbayern]]
|Regierungsbezirk = [[Oberbayern]]
|Landkreis = Fürstenfeldbruck
|Landkreis = Garmisch-Partenkirchen
|Höhe = 758
|Verwaltungsgemeinschaft = Mammendorf
|Höhe = 556
|Fläche = 49.38
|Fläche = 7.17
|PLZ = 82491
|PLZ = 82285
|Vorwahl = 08821
|Vorwahl = 08145
|Kfz = GAP
|Gemeindeschlüssel = 09180118
|Kfz = FFB
|Straße = Am Kurpark 1
|Gemeindeschlüssel = 09179128
|Straße = Valesistraße 16
|Website = [http://www.grainau.de/ www.grainau.de]
|Bürgermeister = Andreas Hildebrandt
|Website = [http://www.hattenhofen-haspelmoor.de/ www.hattenhofen-haspelmoor.de]
|Bürgermeister = Mathias Ettenberger
|Partei = CSU
|Partei = CSU
}}
}}


'''Hattenhofen''' ist eine [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinde]] im [[Oberbayern|oberbayerischen]] [[Landkreis Fürstenfeldbruck]] und Mitglied der [[Verwaltungsgemeinschaft Mammendorf]].
'''Grainau''' ist eine [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinde]] im [[Oberbayern|oberbayerischen]] [[Landkreis Garmisch-Partenkirchen]].


== Geografie ==
== Geographie ==
Hattenhofen liegt in der Region München.
Es existiert nur die [[Gemarkung]] Hattenhofen. Ortsteile sind Hattenhofen, [[Haspelmoor]] und Loitershofen.


Grainau liegt in der Region „Oberland“ am Fuße der [[Zugspitze]] im Wettersteingebirge und gehört neben Garmisch-Partenkirchen, Farchant, Mittenwald, Krün und Wallgau zu den sieben Gemeinden der ehemaligen Grafschaft Werdenfels. Mit dem [[Badersee]] und dem [[Eibsee]] liegen auf dem Gemeindegebiet zwei Gebirgsseen. Durch einen Gebirgssturz vor ca. 3700 Jahren entstanden einige bewaldete Hügel. Unmittelbar vor dem Ort erhebt sich im Süden der [[Waxenstein]]. Im Norden wird das Tal durch die Ammergauer Alpen mit der Kramerspitze begrenzt.
== Geschichte ==


Die [[Gemarkung]] Grainau setzt sich aus den [[Dorf|Dörfern]] Obergrainau (Verwaltungssitz der Gemeinde), Untergrainau, [[Hammersbach (Grainau)|Hammersbach]] und Schmölz sowie dem [[Weiler]] Eibsee zusammen.
Hattenhofen entstand zwischen den Jahren [[1078]] und [[1098]]. Der Ort gehörte zum Rentamt München und zum Landgericht Dachau des [[Kurfürstentum Bayern|Kurfürstentums Bayern]]. Im Zuge der Verwaltungsreformen in [[Königreich Bayern|Bayern]] entstand mit dem [[Gemeindeedikt#Zweites Gemeindeedikt|Gemeindeedikt von 1818]] die heutige Gemeinde.


== Geschichte ==
Ab dem Jahr [[1840]] entwickelte sich mit dem Bau der Bahnlinie Augsburg-München die Siedlung Haspelmoor. Durch einen Fliegerangriff wurden [[1945]] große Teil des Ortes zerstört, aber bald wieder aufgebaut.
[[Datei:Grainau 2.JPG|thumb|Blick auf Grainau]]
[[Datei:Grainau 1.JPG|thumb|Kirche mit Großem Waxenstein und Zugspitze im Hintergrund]]
[[Datei:Grainau 3.JPG|thumb|Dorfplatz Obergrainau]]
[[Datei:Grainau 6.JPG|thumb|Grainau mit Alpspitze, Waxensteinen und Zugspitze]]
[[Datei:Grainau 5.jpg|thumb|Blick auf das herbstliche Grainau]]

Grainau wurde erstmals im Jahre 1305 im Freisinger Urbar (Grund- und Besitzbuch) als „Gruenawe“ genannt, was so viel wie „grüne Aue“ bedeutet. Der Ort besteht aus zwei Dorfschaften: Ober- und Untergrainau. Beide Dorfschaften gehörten zum Untergericht [[Garmisch]] der zum [[Hochstift Freising]] zählenden ehemaligen [[Grafschaft Werdenfels]]. Seit dem [[Reichsdeputationshauptschluss]] von 1803 gehören die Orte zum [[Kurfürstentum Bayern]]. 1937 erfolgte die Zusammenlegung zur Gemeinde Grainau.


<!-- === Religionen === -->
=== Einwohnerentwicklung ===
=== Einwohnerentwicklung ===

Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden [[1970]] 929, [[1987]] dann 1.090 und im Jahr [[2000]] 1.342 Einwohner gezählt.
Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 - 3.032, 1987 dann 3.383 und im Jahr 2000 - 3.763 Einwohner gezählt.


== Politik ==
== Politik ==
Bürgermeister ist Andreas Hildebrandt (CSU).
Bürgermeister ist Mathias Ettenberger ([[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]]). Er wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Peter Dinkel ([[Wählergruppe|UWG Haspelmoor]]).
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 632 T€, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 83 T€.
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 1.988.000.- , davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 298.000.- .
<!-- === Wappen === -->
<!-- === Wappen === -->
<!-- === Städtepartnerschaften === -->
<!-- === Städtepartnerschaften === -->
<!-- == Kultur und Sehenswürdigkeiten == -->
<!-- == Kultur und Sehenswürdigkeiten == -->

== Baudenkmäler ==
[[Liste der Baudenkmäler in Grainau]]


== Wirtschaft und Infrastruktur ==
== Wirtschaft und Infrastruktur ==
=== Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft ===
[[Datei:Haspelmoor1.JPG|thumb|Staugewässer im [[Haspelmoor]]]]
Bereits ab dem 15. Jahrhundert wurde auf dem heutigen Gemeindegebiet im Höllental Eisenerz abgebaut. Das Bergwerk wurde 1749 stillgelegt. Zu Anfang des 20. Jahrhunderts baute man einige Zeit auch Bleierz ab. Die Stilllegung dieses Bergwerks erfolgte nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]].
<!-- === Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft === -->
Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 30 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 48 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 455. Im verarbeitenden Gewerbe gab es 4 Betriebe, im Bauhauptgewerbe 4 Betriebe.


1998 gab es im Bereich der Land- und Forstwirtschaft keine, im Produzierenden Gewerbe 106 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 623 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1209. Im verarbeitenden Gewerbe (sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden) gab es keine Betriebe, im Bauhauptgewerbe 6 Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 26 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 208 ha. Davon waren 208 ha Dauergrünfläche. Die meisten landwirtschaftlichen Nutzbetriebe haben sich in den letzten zwei Jahrzehnten von der [[Milchwirtschaft]] auf den [[Tiermast|Mastbetrieb]] bei Rindern verlegt.
Zudem bestanden im Jahr 1999 19 [[landwirtschaft]]liche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 516 ha, davon waren 451 ha Ackerfläche.


<!-- === Verkehr === -->
=== Tourismus ===
Um 1870 kamen die ersten Urlauber ins [[Zugspitze|Zugspitzgebiet]]. Ab 1912 wurde der Ort mit der Bahn erschlossen und ab 1930 wurde die [[Bayerische Zugspitzbahn|Zugspitzbahn]] in Betrieb genommen, die Touristen bis zum [[Zugspitzplatt]] transportiert. Seit den [[Olympische Winterspiele 1936|Olympischen Winterspielen 1936]] im benachbarten [[Garmisch-Partenkirchen]] floriert der Tourismus insbesondere durch die Nähe der Zugspitze. 1963 wurde die [[Eibseeseilbahn]] eröffnet. Heute ist der Tourismus eine Haupterwerbsquelle für den Ort. Obergrainau oder Hammersbach sind Ausgangspunkte einer Wanderung durch die [[Höllental (Wetterstein)|Höllentalklamm und das sich anschließende Höllental]].
=== Bildung ===
Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 1999):
*Kindergärten: 50 Kindergartenplätze mit 47 Kindern
*Volksschulen: 1 mit 9 Lehrern und 135 Schülern


In Grainau befinden sich vier Viersternehotels (Alpenhof Grainau, Eibseehotel, Ferienhotel Haus Hammersbach, Waxenstein) und zahlreiche weitere Hotels, Ferienwohnungen und Zimmer.
== Söhne und Töchter der Stadt ==


=== Verkehr ===
*[[Johann Walleshauser]] (1735–1816), Sänger


Grainau (Ober- und Untergrainau) erreicht man mit der [[Bayerische Zugspitzbahn|Bayerischen Zugspitzbahn]], hier endet die Talstrecke von Garmisch-Partenkirchen, wo Anschluss zur Bundesbahn besteht ([[Bahnstrecke München–Garmisch-Partenkirchen]] und Garmisch-Partenkirchen-Innsbruck). Ab Grainau zur Zugspitze beginnt die Bergstrecke als [[Zahnradbahn]]. Der Bahnhof "Grainau" der Deutschen Bahn AG an der Strecke [[Garmisch-Partenkirchen]] - [[Reutte]] (Tirol)- [[Kempten (Allgäu)|Kempten]] - [[Pfronten]] ([[Außerfernbahn]]) ist etwas abgelegen im Ortsteil Schmölz (mit Ortsbusanbindung zum Ortskern). Eine Autobusverbindung besteht nach Garmisch-Partenkirchen und zum [[Eibsee]].
<!-- == Persönlichkeiten == -->

Per Auto wird die Anreise über Kempten und Reutte (Tirol) oder über die [[Bundesautobahn 95]] (München - Garmisch-Partenkirchen) am meisten genutzt. Eine Alternative bei Stau ist die Strecke [[Schongau]] - [[Oberammergau]].

Die nächstgelegenen internationalen Flughäfen sind München und Innsbruck.

=== Bildung ===
Im Jahr 1999 gab es folgende Einrichtungen:
*Kindergärten: 76 Kindergartenplätze mit 86 Kindern
*Volksschule: 1 mit 11 Lehrern und 198 Schülern

== Persönlichkeiten ==
<small>Folgende Persönlichkeiten sind in Grainau geboren oder sind bzw. waren mit Grainau verbunden. Die Auflistung erfolgt nach Geburtsjahr.</small>
* [[Max Hofmeier]] (1854–1927), Gynäkologe
* [[Paul von Gans]] (1866−1915), Automobil- und Luftfahrtpionier
* [[Hans Wissel]] (1897−1948), Bildhauer
* [[Hans Stuck]] (1900−1978), Automobilrennfahrer
* [[Paul Nerreter]] (1905−1981), Jurist und Politiker
* [[Andreas Ostler]] (1921−1988), Bobfahrer
* [[Peter Schneider (Schriftsteller)|Peter Schneider]] (* 1940), Schriftsteller
* [[Pepi Bader]] (* 1951), Bobfahrer
* [[Michael Schneider (Schriftsteller)|Michael Schneider]] (* 1943), Schriftsteller
* [[Hans-Joachim Stuck]] (* 1951), Automobilrennfahrer
* [[Katharina Echter]] (* 1982), Biathletin
* [[Anna Hartelt]] (* 1988), Curlerin
<!-- == Literatur == -->
<!-- == Literatur == -->
<!-- == Sonstiges == -->
<!-- == Sonstiges == -->


== Siehe auch ==
* [[Liste der Baudenkmäler in Grainau]]
== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />

== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Hattenhofen (Bavaria)|Hattenhofen}}
{{Commonscat}}
* [http://www.grainau.de Website der Gemeinde]
* {{HdBG GKZ|09179128}}
* {{HdBG GKZ|09180118}}
* [http://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09179128.pdf Amtliche Gemeindestatistik]
* [http://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09180118.pdf Amtliche Gemeinde-Statistik]


{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Fürstenfeldbruck}}
{{Navigationsleiste Gemeinden im Landkreis Garmisch-Partenkirchen}}


[[Kategorie:Hattenhofen (Bayern)| ]]
[[Kategorie:Ort im Landkreis Garmisch-Partenkirchen]]
[[Kategorie:Ort im Landkreis Fürstenfeldbruck]]
[[Kategorie:Grainau| ]]


[[bar:Hattenhofn]]
[[da:Grainau]]
[[en:Grainau]]
[[da:Hattenhofen (Bayern)]]
[[eo:Grainau]]
[[en:Hattenhofen, Bavaria]]
[[fr:Grainau]]
[[eo:Hattenhofen (Bavario)]]
[[id:Grainau]]
[[fr:Hattenhofen (Bavière)]]
[[it:Grainau]]
[[id:Hattenhofen, Fürstenfeldbruck]]
[[nl:Grainau]]
[[it:Hattenhofen (Baviera)]]
[[pl:Grainau]]
[[nl:Hattenhofen (Beieren)]]
[[ro:Grainau]]
[[pl:Hattenhofen (Bawaria)]]
[[ru:Грайнау]]
[[pt:Hattenhofen (Fürstenfeldbruck)]]
[[sr:Грајнау]]
[[ro:Hattenhofen (Bayern)]]
[[vi:Grainau]]
[[ru:Хаттенхофен (Бавария)]]
[[vo:Grainau]]
[[sr:Хатенхофен (Баварска)]]
[[war:Grainau]]-end-<br>-start-<br><!-- '''Großweil''' --><br>{{Infobox Gemeinde in Deutschland
[[vi:Hattenhofen, Fürstenfeldbruck]]
|Wappen = Wappen von Großweil.png
[[vo:Hattenhofen (Bayern)]]
|Breitengrad = 47/41//N
[[war:Hattenhofen, Bavaria]]-end-<br>-start-<br><!-- '''Jesenwang''' --><br>{{Infobox Gemeinde in Deutschland
|Wappen = Jesenwang Wappen.png
|Längengrad = 11/18//E
|Breitengrad = 48/10//N
|Lageplan = Großweil in GAP.svg
|Längengrad = 11/8//E
|Lageplan = Jesenwang in FFB.svg
|Bundesland = Bayern
|Bundesland = Bayern
|Regierungsbezirk = [[Oberbayern]]
|Regierungsbezirk = [[Oberbayern]]
|Landkreis = Fürstenfeldbruck
|Landkreis = Garmisch-Partenkirchen
|Verwaltungsgemeinschaft= Mammendorf
|Verwaltungsgemeinschaft= Ohlstadt
|Höhe = 558
|Höhe = 621
|Fläche = 15.30
|Fläche = 22.04
|PLZ = 82287
|PLZ = 82439
|PLZ-alt = 8081
|Vorwahl = 08851
|Vorwahl = 08146 + 08145 für Pfaffenhofen
|Kfz = GAP
|Gemeindeschlüssel = 09180119
|Kfz = FFB
|Adresse = Rathausplatz 1 <br />82441 Ohlstadt
|Gemeindeschlüssel = 09179130
|Website = [http://www.grossweil.de/ www.grossweil.de]
|Straße = Gemeinde Jesenwang<br />Kirchstr. 12
|Bürgermeister = Manfred Sporer
|Website = [http://www.jesenwang.de/ www.jesenwang.de]
|Partei = CSU/Dorfgemeinschaft
|Bürgermeister = Johann Wieser
|Partei = [[Wählergruppe|Wählergruppe "Einigkeit"]]
}}
}}
'''Jesenwang''' mit den Ortsteilen Pfaffenhofen und Bergkirchen ist eine [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinde]] im oberbayerischen [[Landkreis Fürstenfeldbruck]] und Mitglied der [[Verwaltungsgemeinschaft Mammendorf]].
'''Großweil''' ist eine [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinde]] im [[Oberbayern|oberbayerischen]] [[Landkreis Garmisch-Partenkirchen]] und Mitglied der [[Verwaltungsgemeinschaft Ohlstadt]].


== Geografie ==
== Geographie ==
Großweil liegt in der Region Oberland an der Loisach zwischen [[Murnau am Staffelsee|Murnau]] und [[Kochel am See|Kochel]]. Die Wanderberge [[Heimgarten (Berg)|Heimgarten]] (1.790&nbsp;m) und [[Herzogstand]] (1.760&nbsp;m) liegen nicht weit entfernt.
Jesenwang liegt westlich von München. Unmittelbar am Ort fließt der Erlbach. Seit der [[Gebietsreform in Bayern|Gebietsreform]] 1972 gehören der Ortsteil Pfaffenhofen im Norden und Bergkirchen zur Gemeinde.
Zu Großweil gehören die [[Gemarkung]]en Großweil, Kleinweil, Zell und die [[Weiler]] Pölten, Stern, Gröben sowie das [[Freilichtmuseum Glentleiten|Freilichtmuseum an der Glentleiten]].


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Großweil gehörte zum [[Rentamt]] München und zum Landgericht Weilheim des [[Kurfürstentum Bayern|Kurfürstentums Bayern]]. 1818 entstand im Zuge der Reformen im [[Königreich Bayern]] durch das [[Gemeindeedikt#Zweites Gemeindeedikt|Gemeindeedikt]] die heutige politische Gemeinde.
In der Gemarkung Jesenwang siedelten Menschen des [[Mesolithikum]]s, des [[Neolithikum]]s, vermutlich der [[Hallstattzeit]] und der [[Latènezeit]]. Aus der Latènezeit gibt es als Einzelfund einen eisernen Doppelpyramidenbarren. Untertägig sind außerdem Siedlungsfunde und ein [[Brandgräberfeld]] der römischen Kaiserzeit (u. a. römischer [[Kalkofen|Kalkbrennofen]]) gemacht worden. Zudem sind drei frühmittelalterliche [[Reihengrab|Reihengräber]] nachgewiesen sowie eine Siedlung des [[Frühmittelalter]]s mit [[Pfostenbau]]ten und [[Grubenhaus|Grubenhäusern]].


Bis 1962 gab es im Gemeindegebiet einen [[Schieferkohle]]nbergbau. Ein Torbogen aus Beton an der Murnauer Straße, der 1917/18 als Schutzbau für die Förderseilbahn des ehemaligen Braunkohlebergwerks errichtet wurde, erinnert an diese Zeit. In Spitzenzeiten 1920/21 arbeiteten dort bis zu 280 Arbeiter in Zweischichtbetrieb. Die Kohle wurde zunächst im [[Tagebau]] und später [[Untertagebau|Untertage]] abgebaut.<ref>Ernst Höntze: ''"Das Unternehmen wird uns nie Freude machen können" - Von den Höhen und Tiefen bergbaulichen Engagements am Alpenrand bei Großweil.'' In: Ariane Weidlich (Hrsg.): ''Moderne Zeiten - Industrialisierung im ländlichen Oberbayern''; Michael Imhof Verlag 2006; aus der Reihe des Freilichtmuseums Glentleiten Nr. 30; ISBN 3-86568-124-7; S. 38-52</ref>
Der Ort wurde erstmals [[773]] als ''Oasinwanc'' urkundlich erwähnt. Die Pfarrei Jesenwang war seit 1314 durch eine Schenkung des [[Freising]]er Bischofs [[Gottfried von Hexenagger|Gottfried]] dem [[Kloster Fürstenfeld]] inkorporiert. Das Kloster war bis zur [[Säkularisation in Bayern|Säkularisation]] 1803 auch ein wichtiger Grundherr. Der Ort gehörte zum [[Rentamt]] München und zum [[Landgericht Landsberg]] des [[Kurfürstentum Bayern|Kurfürstentums Bayern]]. Nach [[Gemeindeedikt#Zweites Gemeindeedikt|Gründung der politischen Gemeinde 1818]] entstand 1825 das erste Schulhaus am Ort. Seit im Zuge der [[Gebietsreform in Bayern|Gemeindegebietsreform]] 1978 gehört Jesenwang zur [[Verwaltungsgemeinschaft]] [[Mammendorf]].
<!-- === Religionen === -->


Der Ort beherbergt die katholische Filialkirche St. Georg, die im Kern spätgotisch ist und später barockisiert wurde, Turm und Verlängerung stammen aus dem Jahr 1835.
<!-- === Religionen === -->
=== Einwohnerentwicklung ===
=== Einwohnerentwicklung ===
{| border="0" cellpadding="2" cellspacing="5"
Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 829, 1987 dann 1.044 und im Jahr 2000 1.357 Einwohner gezählt.
|- align="center"
| '''Jahr''' || 1840 || 1871 || 1900 || 1925 || 1939 || 1950 || 1961 || 1970 || 1987 || 2000 || 2005
|- align="center"
| '''Anzahl der Einwohner'''<ref name="statKommual">[http://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09180119.pdf Kommunalstatistik von Großweil], abgerufen am 6. November 2010</ref> || 474 || 479 || 505 || 698 || 803 || 880 || 789 || 863 || 1.133 || 1.402 || 1.428
|}


== Politik ==
== Politik ==
Bürgermeister ist Manfred Sporer (CSU/Dorfgemeinschaft). Er wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Franz Xaver Wild (Freie Wählergemeinschaft).
Bürgermeister ist Johann Wieser (Wählergruppe "Einigkeit" Jesenwang-Pfaffenhofen).
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 598 T€, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 100 T€.
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 529 T€, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 46 T€.
<!-- === Wappen === -->
<!-- === Wappen === -->
<!-- === Städtepartnerschaften === -->
<!-- === Städtepartnerschaften === -->

== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
''Siehe auch [[Liste der Baudenkmäler in Großweil]]''
[[Datei:Jesenwang_Willibald_2.jpg|thumb|Innenaufnahme von St. Willibald]]
Die Kath. Pfarrkirche "St. Michael" stammt aus der Spätgotik und wurde barock verändert. Das Langhaus wurde 1922/23 neu erbaut.

Etwas außerhalb des eigentlichen Ortes liegt an der Straße nach Fürstenfeldbruck die [[Wallfahrtskirche St. Willibald (Jesenwang)|Wallfahrtskirche St. Willibald]] aus dem 15. Jahrhundert (Grundsteinlegung: 1414; Erweiterung: 1478). Sie ist eine der wenigen nahezu unverändert erhaltenen spätmittelalterlichen Landkirchen Oberbayerns und birgt die größte und bedeutendste gotische [[Flachdecke]] Altbayerns, bemalt mit 594 Blumen und 561 Sternen, 1478 entstanden. Die Felder des [[Netzgewölbe]]s in der [[Apsis]] zeigen Rankenornamente; an der Nordwand der Apsis hat sich ein [[Fresko]] erhalten, das einen Mönch darstellt. Der figurengeschmückte Hochaltar ist eine Schöpfung der [[Spätrenaissance]]. Die Seitenaltäre mit Gemälden sind von 1620. Der alljährliche ''Willibald-Ritt'', der durch die Kirche hindurchführt, geht auf ein [[Gelöbnis]] von 1712 zurück, als eine [[Tierseuche|Viehseuche]] die Pferde bedrohte. Nur in Jesenwang ist die Verehrung des hl. Willibald als [[Viehpatron]] nachweisbar. 1779 erfolgte ein Umbau der Kirche. Von den früher zahlreichen [[Votivbild|Votivtafeln]] sind in der Kirche nur noch wenige vorhanden (Abgang durch Diebstahl).- Es existiert ein Förderverein St. Willibald.

Die Kapelle "Maria Trost" ist eine [[Pestkapelle]]. Der Rundbau entstand 1656 und wurde 1751 erneuert.


Oberhalb von Großweil liegt das Gelände des [[Freilichtmuseum Glentleiten|Freilichtmuseums Glentleiten]] des Bezirks Oberbayern. Es hat den Auftrag, originale Bauten aus Oberbayern zu sammeln und auf dem Museumsgelände wieder aufzubauen und auszustatten. Auf 25&nbsp;Hektar Fläche können mehr als 40&nbsp;Gebäude aus dem bäuerlich-ländlichen Raum zwischen Lech und Salzach, zwischen Alpenrand und Donau besichtigt werden.
Bergkirchen hat eine Kath. Kirche "St. Maria", die Ende 14. / Anfang 15. Jahrhundert erbaut und im 18. Jahrhundert barockisiert wurde.


== Wirtschaft und Infrastruktur ==
== Wirtschaft und Infrastruktur ==
=== Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft ===
=== Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft ===
Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 111 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 71 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 456. Im verarbeitenden Gewerbe gab es 1 Betrieb, im Bauhauptgewerbe 4 Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 32 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 740 ha, davon 577 ha Ackerfläche. Zudem befindet sich im Gemeindegebiet der [[Flugplatz Jesenwang]] und ein Testgelände des [[TÜV Süd]]<ref>[http://www.tuev-sued.de/automotive/weiterfuehrende_informationen/testgelaende_jesenwang#1164909520384865441923] TÜV Süd, Testgelände Jesenwang</ref>.
Es gab 1998 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft, im Produzierenden Gewerbe und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 76 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 456. Im verarbeitenden Gewerbe (sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden) gab es 8 Betriebe, im Bauhauptgewerbe 4 Betriebe.

.
Zudem bestanden im Jahr 1999 42 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 881 ha.
<!-- === Verkehr === -->
<!-- === Verkehr === -->
=== Bildung ===
=== Bildung ===
Im Jahr 1999 gab es folgende Einrichtungen:
Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 1999):
*Kindergärten: 50 Kindergartenplätze im Pfarrkindergarten St. Michael mit 46 Kindern
*Kindergärten: 75 Kindergartenplätze mit 61 Kindern
*Volksschulen: Grund- und Teilhauptschule mit 14 Lehrern und 280 Schülern
*Volksschule: 1 mit 10 Lehrern und 186 Schülern
=== Sonstiges ===
In Jesenwang gibt es ein [[Seniorenheim]], das zum Kommunalunternehmen „Kreisklinik Fürstenfeldbruck / Seniorenheim Jesenwang“, einer Einrichtung des Landkreises Fürstenfeldbruck, gehört.


== Persönlichkeiten ==
== Literatur ==
*A. Saebl: ''Chronik und Heimatbuch Großweil, Kleinweil und Zell'', 284 Seiten, 1981
*[[Innozenz Stangl]] (1911–1991), Olympiasieger im Turnen


<!-- == Literatur == -->
== Quellen ==
<references />
<!-- == Sonstiges == -->


<!-- == Persönlichkeiten == -->
<!-- == Sonstiges == -->
== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat}}
{{Commonscat}}
* {{HdBG GKZ|09180119}}
*[http://www.jesenwang.de/ Webseite der Gemeinde,] zu Jesenwang durchklicken!
* [http://www.knappenverein-peissenberg.de/Kohlenstrasse/Grossweil/Grossweil%20Fakten.html Bergbaugeschichte von Großweil]
* {{HdBG GKZ|09179130}}
* [http://www.bayregio.de/grossweil Großweil] auf Bayregio.de
*Zum Willibald-Ritt [http://www.viajulia.de/kultur/willibald-ritt.html][http://www.willibaldritt-jesenwang.de/]
* [http://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09180119.pdf Amtliche Gemeinde-Statistik]
*[http://www.vg-we.de/we_demo_2/Mitgliedsgemeinden/Jesenwang/JESENWAN.PDF Ortsplan]
*[http://www.flugplatz-jesenwang.de/ Website des Flug- und Freizeitzentrums Jesenwang]
*[http://www.pfarrverband-mammendorf.de/ Fotos von den Kirchen]
* [http://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09179130.pdf Amtliche Gemeindestatistik]


{{Navigationsleiste Gemeinden im Landkreis Garmisch-Partenkirchen}}
== Quellen ==
{{SORTIERUNG:Grossweil}}
<references/>
[[Kategorie:Ort im Landkreis Garmisch-Partenkirchen]]
[[Kategorie:Großweil| ]]


[[da:Großweil]]
{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Fürstenfeldbruck}}
[[en:Großweil]]

[[eo:Großweil]]
[[Kategorie:Ort im Landkreis Fürstenfeldbruck]]
[[fr:Großweil]]

[[bar:Jesenwang]]
[[id:Großweil]]
[[da:Jesenwang]]
[[it:Großweil]]
[[en:Jesenwang]]
[[nl:Großweil]]
[[eo:Jesenwang]]
[[pl:Großweil]]
[[fr:Jesenwang]]
[[ro:Großweil]]
[[ru:Гросвайль]]
[[id:Jesenwang]]
[[it:Jesenwang]]
[[sr:Гросвајл]]
[[nl:Jesenwang]]
[[vi:Großweil]]
[[pl:Jesenwang]]
[[vo:Großweil]]
[[war:Großweil]]-end-<br>-start-<br><!-- '''Krün''' --><br>{{Infobox Gemeinde in Deutschland
[[pt:Jesenwang]]
|Wappen = Wappen von Krün.png
[[ro:Jesenwang]]
|Breitengrad = 47/30//N
[[ru:Езенванг]]
|Längengrad = 11/17//E
[[sr:Језенванг]]
|Lageplan = Krün in GAP.svg
[[vi:Jesenwang]]
[[vo:Jesenwang]]
[[war:Jesenwang]]-end-<br>-start-<br><!-- '''Kottgeisering''' --><br>{{Infobox Gemeinde in Deutschland
|Wappen = Wappen von Kottgeisering.png
|Breitengrad = 48/07//N
|Längengrad = 11/08//E
|Lageplan = Kottgeisering in FFB.svg
|Bundesland = Bayern
|Bundesland = Bayern
|Regierungsbezirk = [[Oberbayern]]
|Regierungsbezirk = [[Oberbayern]]
|Landkreis = Fürstenfeldbruck
|Landkreis = Garmisch-Partenkirchen
|Höhe = 875
|Verwaltungsgemeinschaft = Grafrath
|Höhe = 542
|Fläche = 36.32
|Fläche = 8.21
|PLZ = 82494
|PLZ = 82288
|Vorwahl = 08825
|Vorwahl = 08144
|Kfz = GAP
|Gemeindeschlüssel = 09180122
|Kfz = FFB
|Straße = Schöttlkarspitzstr. 15
|Gemeindeschlüssel = 09179131
|Straße = Ammerseestraße 7
|Website = [http://www.kruen.de www.kruen.de]
|Bürgermeister = Thomas Schwarzenberger
|Website = [http://www.kottgeisering.de/ www.kottgeisering.de]
|Bürgermeister = Josef Drexler
|Partei = CSU
|Partei = CSU
}}
}}
[[Datei:Kruen-01.jpg|thumb|Krün]]

'''Kottgeisering''' ist eine [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinde]] im [[Landkreis Fürstenfeldbruck]], Regierungsbezirk [[Oberbayern]] und Mitglied der [[Verwaltungsgemeinschaft Grafrath]]. Sie liegt rund 11&nbsp;km südwestlich von [[Fürstenfeldbruck]] und 34&nbsp;km westlich von [[München]].
'''Krün''' ist eine [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinde]] im [[Oberbayern|oberbayerischen]] [[Landkreis Garmisch-Partenkirchen]].
== Geografie ==
Krün liegt in der Region Oberland und zugleich im [[Werdenfelser Land]].
Es existieren folgende [[Gemarkung]]en: Krün, [[Klais]], [[Elmau]]


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Krün wurde als ''geruen'' im Jahre 1294<ref> BHStA, KL Benediktbeuern 32</ref> mit zwei zum [[Kloster Benediktbeuern]] gehörenden ''vaccariae'' ([[Schwaighof (Hofform)|Schwaigen]]) erstmals urkundlich erwähnt. 1491 benötigte das Kloster wegen des Klosterbrandes im Vorjahr erhebliche Mittel für den Wiederaufbau und veräußerte Krün mit inzwischen vier Höfen an das [[Hochstift Freising]], dem der Ort bis 1803 unterstand. Seit dem [[Reichsdeputationshauptschluss]] von 1803 gehört er zum [[Kurfürstentum Bayern]]. Krün war Bestandteil der zum [[Hochstift Freising]] zählenden ehemaligen [[Grafschaft Werdenfels]]. Im Zuge der Verwaltungsreformen im [[Königreich Bayern]] entstand mit dem [[Gemeindeedikt#Zweites Gemeindeedikt|Gemeindeedikt von 1818]] die heutige Gemeinde.


<!-- === Religionen === -->
Siedlungsfunde reichen in Kottgeisering bis in die späte [[Hallstattzeit]] zurück, aus der mehrere Grabhügel stammen. Aus dem [[7. Jahrhundert]] stammt ein [[Frühmittelalter|frühmittelalterliches]] Königsgrab. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgt [[829]] als „Kysalheringas“ (Bedeutung: Bei den Leuten des Kysalher/Giselher). Der Namensvorsatz „Koth/Kott-“ ist seit dem [[13. Jahrhundert]] üblich, um das moorige, „kothige“ Kottgeisering vom günstiger gelegenen [[Schöngeising]] zu unterscheiden.
=== Einwohnerentwicklung ===
Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 1.551, 1987 dann 1.745 und im Jahr 2000 1.961 Einwohner gezählt.

== Politik ==
=== Gemeinderat ===
Der Gemeinderat aus Krün setzt sich aus 13 Mitgliedern zusammen, einschließlich des Bürgermeisters.
{| border="0" cellpadding="2" cellspacing="0" width="60%"
|- bgcolor="#eeeeee" align="center"
| || [[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]] || [[Wählergruppe|Bürgerliche Wählergemeinschaft]] || [[Freie Wähler]]gemeinschaft || [[Wählergruppe|Aktiv für Krün]] || '''Gesamt'''
|- align="center"
| 2002 || 4 || 3 || 2 || 3 || 12 Sitze
|}
(Stand: Kommunalwahl am 3. März 2002)

Bürgermeister ist Thomas Schwarzenberger (CSU). Er wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Josef Zahler (CSU).
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 1154 T€, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 280 T€.


=== Wappen ===
=== Wappen ===
Die [[Blasonierung|Wappenbeschreibung]] lautet: In Rot eine goldene Mitra mit abhängenden Bändern, der schräg gekreuzt ein silberner Flößerhaken und ein silberner Abtstab unterlegt sind.
Die [[Blasonierung|Wappenbeschreibung]] lautet: Doppelwappen: Vorne in Blau auf goldenem Dreiberg stehend ein silberner Fischreiher mit einem Fisch im Schnabel; im Hintergrund rechts versetzt das bayerische Rautenwappen.<ref>{{HdBG GKZ|09179131}}</ref><ref>Das Wappen wird ohne amtliche Genehmigung geführt, da es mit seiner Gestaltung den für bayerische Kommunalwappen geltenden Regeln widerspricht.</ref>
<!-- === Städtepartnerschaften === -->


== Wirtschaft und Infrastruktur ==
== Weblinks ==
{{Commonscat}}
* [http://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09179131.pdf Amtliche Gemeindestatistik]


[[Datei:Blick_vom_hohen_Kranzberg.jpg|thumb|Blick vom Hohen Kranzberg bei Mittenwald in Richtung Krün, Wallgau und Isar]]
== Einzelnachweise ==
<references />


Krün war 1998 der Arbeitsort für 44 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im produzierenden Gewerbe. Beschäftigte in der Land- und Forstwirtschaft sowie in Handel und Verkehr gab es keine. In sonstigen Wirtschaftsbereichen war Krün Arbeitsort für 381 sozialversicherungspflichtig beschäftigte Personen. Von den Einwohnern Krüns waren insgesamt 658 sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Im verarbeitenden Gewerbe (einschließlich Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden) gab es drei Betriebe, im Bauhauptgewerbe zwei Betriebe. 1999 bestanden zudem 25 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 420 ha.
{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Fürstenfeldbruck}}


=== Verkehr ===
[[Kategorie:Ort im Landkreis Fürstenfeldbruck]]


Durch den Ortsteil Klais verläuft die [[Mittenwaldbahn]]. Am Bahnhof ''Klais'' halten stündlich die [[Regionalbahn]]en von [[München]] nach [[Mittenwald]] und von [[Reutte]] nach [[Innsbruck]].
[[bar:Kottgeisering]]
[[da:Kottgeisering]]
[[en:Kottgeisering]]
[[eo:Kottgeisering]]
[[fr:Kottgeisering]]
[[id:Kottgeisering]]
[[it:Kottgeisering]]
[[nl:Kottgeisering]]
[[pl:Kottgeisering]]
[[pt:Kottgeisering]]
[[ro:Kottgeisering]]
[[ru:Котгайзеринг]]
[[sr:Котгајзеринг]]
[[vi:Kottgeisering]]
[[vo:Kottgeisering]]
[[war:Kottgeisering]]-end-<br>-start-<br><!-- '''Landsberied''' --><br>{{Infobox Gemeinde in Deutschland
|Wappen = Wappen_Landsberied.png
|Breitengrad = 48/10//N
|Längengrad = 11/10//E
|Lageplan = Landsberied in FFB.svg
|Bundesland = Bayern
|Regierungsbezirk = [[Oberbayern]]
|Landkreis = Fürstenfeldbruck
|Verwaltungsgemeinschaft= Mammendorf
|Höhe = 555
|Fläche = 10.54
|PLZ = 82290
|PLZ-alt = 8081
|Vorwahl = 08141
|Kfz = FFB
|Gemeindeschlüssel = 09179132
|Straße = Gemeinde Landsberied<br />Schloßbergstr. 4
|Website = [http://www.landsberied.de/ www.landsberied.de]
|Bürgermeister = Korbinian Hillmeier
|Partei = [[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]]/[[Wählergemeinschaft|Wählerdorfgemeinschaft]]
}}


In Krün mündet die [[Bundesstraße 11]] von München in die [[Bundesstraße 2]].
'''Landsberied''' ist eine [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinde]] im [[Oberbayern|oberbayerischen]] [[Landkreis Fürstenfeldbruck]] und Mitglied der [[Verwaltungsgemeinschaft Mammendorf]].


== Geografie ==
=== Bildung ===
Im Jahr 1999 existierten ein Kindergarten mit 50 Plätzen und eine Volksschule.
Landsberied liegt in der Region München.
Es existiert nur die [[Gemarkung]] Landsberied. Weitere Ortsteile sind Babenried und Hirschthürl.


== Geschichte ==
== Seen ==
Im Gemeindegebiet existieren mehrere kleine Seen wie der [[Barmsee]], Geroldsee (Wagenbrüchsee), Grubsee und Tennsee. Außerdem der künstliche [[Isar]]stausee am [[Stauwehr Krün]], bei dem der [[Kraftwerk Walchensee|Obernachkanal]] zum [[Walchensee]] abzweigt.
Landsberied wird [[853]] als »''Lantbertesrieod''« in den Freisinger Traditionsbüchern genannt und bedeutet so viel wie „die Rodung des Lantbert“. Quer durch das Gemeindegebiet verläuft die Römerstraße von Augsburg nach Salzburg, heute „[[Via Julia]]“ genannt. Sie wurde Mitte des 1. Jahrhunderts angelegt. Zahlreiche Bodendenkmäler und Funde zeugen von der Anwesenheit der Römer im Bereich der Gemeinde. Landsberied war mit Jesenwang ein Zentrum der [[Huosi]], einer der fünf bayrischen Ur- und Hochadelsgeschlechter des baierischen Stammesherzogtums im Frühmittelalter. Die Klöster [[Weihenstephan]] und [[Fürstenfeld]] hatten in Landsberied umfangreichen Grundbesitz. Von diesen beiden Klöstern sind auch die Wappenbestandteile drei rote Rosen und der goldener Flügel (Weihenstephan) sowie der rot/silberne Zisterzienser-Schachtbalken (Fürstenfeld) für das Gemeindewappen entnommen. Landsberied gehörte bis zur Bildung des [[Landgerichts Bruck]] (1823) zum [[Landgericht Landsberg]]; mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde. Die Kirche St. Johann Baptist wurde 1931/32 im neubarocken Stil erbaut. 1963 wurde Landsberied Bundessieger im Wettbewerb „[[Unser Dorf soll schöner werden]]“.
Der Ortsteil Babenried wird [[1148]]/56 erstmals als ''Pabenrieth'' genannt und bedeutet so viel wie die „Rodung des Pabo“. Die Kirche St. Johann Baptist in Babenried stellte sich bei der Renovierung im Jahr 2000 in Teilen noch als romanischer Bau heraus.
Der Weiler Hirschthürl wurde [[1147]] als ''Hirzduri'' erstmals urkundlich erwähnt. Der Name verweist auf die höfische Jagd, für die Hecken errichtet wurden, an deren „Toren“ Wild mit Netzen und Schlingen gefangen wurde. Der Adelige Otto von Altmanstein schenkte seinen Besitz in Hirschthürl 1147 dem Kloster Tegernsee. Später gehörte der Ort zum [[Schloss Lichtenberg (Landsberg)|Schloss Lichtenberg]] bei [[Landsberg am Lech]].
<!-- === Religionen === -->
=== Einwohnerentwicklung ===
Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 593, 1987 dann 849 und im Jahr 2000 1.203 Einwohner gezählt.


== Politik ==
== Bauwerke==
[[Datei:St. Sebastian Kruen, Oberbayern.JPG|thumb|upright|St. Sebastian]]
Bürgermeister ist Korbinian Hillmeier ([[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]]/Wählerdorfgemeinschaft).
''Siehe auch [[Liste der Baudenkmäler in Krün]]''
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 507.000 €, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 69.000 €.
<!-- === Wappen === -->
<!-- === Städtepartnerschaften === -->
<!-- == Kultur und Sehenswürdigkeiten == -->


Historischer Ortsteil Klais mit Bahnhof, der bis zum Wegfall der InterCity-Verbindung im Jahr 2007 mit 933 m ü. NN die höchst gelegene IC-Station in Deutschland war.
<!-- == Wirtschaft und Infrastruktur == -->
*[[Rokoko]]-Kirche ''St. Sebastian'' in Krün (erbaut 1760)
== Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft ==
*Kapelle ''Maria Rast auf den [[Buckelwiesen]]''
Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 8, im produzierenden Gewerbe 24 und im Bereich Handel und Verkehr 15 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 11 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 400. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe 6 Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 20 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 543 ha, davon waren 282 ha Ackerfläche und 261 ha Dauergrünfläche.
*[[Schloss Elmau]]
<!-- === Verkehr === -->
*[[Schloss Kranzbach]]


=== Bildung ===
== Persönlichkeiten ==
[[Armin Bittner]] (* 28. November 1964), ehemaliger Skirennläufer und mehrfacher Slalomweltcupsieger, stammt aus Krün.
Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 1999):

*Kindergärten: 48 Kindergartenplätze mit 42 Kindern
== Literatur ==
*Volksschulen: Keine
*Kriner, Gerhard: ''Von Gerün zu Krün. Von der Schwaige zum Dorf; Siedlungsgeschichte des oberen Isartales und Entwicklung des Werdenfelser Dorfes Krün.'' Krün 1994.
<!-- == Persönlichkeiten == -->
<!-- == Literatur == -->
<!-- == Sonstiges == -->


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references/>

== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat}}
{{Commonscat}}
* [http://www.kruen.de Offizielle Webseite der Gemeinde Krün]
* {{HdBG GKZ|09179132}}
* {{HdBG GKZ|09180122}}
* [http://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09179132.pdf Amtliche Gemeindestatistik]
* [http://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09180122.pdf Amtliche Gemeinde-Statistik]


{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Fürstenfeldbruck}}


[[Kategorie:Ort im Landkreis Fürstenfeldbruck]]
{{Navigationsleiste Gemeinden im Landkreis Garmisch-Partenkirchen}}
{{SORTIERUNG:Krun}}
[[Kategorie:Ort im Landkreis Garmisch-Partenkirchen]]
[[Kategorie:Krün| ]]


[[bar:Landschbariad]]
[[da:Krün]]
[[da:Landsberied]]
[[en:Krün]]
[[en:Landsberied]]
[[eo:Krün]]
[[eo:Landsberied]]
[[es:Krün]]
[[fr:Landsberied]]
[[fr:Krün]]
[[id:Landsberied]]
[[id:Krün]]
[[it:Landsberied]]
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[[nl:Landsberied]]
[[nl:Krün]]
[[pl:Landsberied]]
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[[pt:Landsberied]]
[[pl:Krün]]
[[ro:Landsberied]]
[[ro:Krün]]
[[ru:Ландсберид]]
[[ru:Крюн (Бавария)]]
[[sr:Крин (Горњи Бајерн)]]
[[sr:Ландсберид]]
[[vi:Landsberied]]
[[vi:Krün]]
[[vo:Landsberied]]
[[vo:Krün]]
[[war:Landsberied]]-end-<br>-start-<br><!-- '''Maisach''' --><br>{{Dieser Artikel|beschreibt die Gemeinde im Landkreis Fürstenfeldbruck. Zu weiteren Bedeutungen siehe [[Maisach (Begriffsklärung)]].}}
[[war:Krün]]-end-<br>-start-<br><!-- '''Oberammergau''' --><br>{{Infobox Gemeinde in Deutschland
|Wappen = Wappenneu.png
{{Infobox Gemeinde in Deutschland
|Wappen = Wappen Maisach.png
|Breitengrad = 47/35/48/N
|Breitengrad = 48/13//N
|Längengrad = 11/03/52/E
|Längengrad = 11/16//E
|Lageplan = Oberammergau in GAP.svg
|Lageplan = Maisach in FFB.svg
|Bundesland = Bayern
|Bundesland = Bayern
|Regierungsbezirk = [[Oberbayern]]
|Regierungsbezirk = [[Oberbayern]]
|Landkreis = Fürstenfeldbruck
|Landkreis = Garmisch-Partenkirchen
|Höhe = 514
|Höhe = 837
|Fläche = 53.45
|Fläche = 30.06
|PLZ = 82216
|PLZ = 82487
|Vorwahl = 08141, 08142, 08135
|Vorwahl = 08822
|Kfz = FFB
|Kfz = GAP
|Gemeindeschlüssel = 09179134
|Gemeindeschlüssel = 09180125
|Gliederung = 25 [[Ortsteil]]e
|Straße = Schnitzlergasse 5
|Website = [http://www.gemeinde-oberammergau.de/ <small>www.gemeinde-oberammergau.de</small>]
|Straße = Schulstraße 1
|Bürgermeister = Arno Nunn
|Website = [http://www.maisach.de/ www.maisach.de]
|Bürgermeister = Hans Seidl
|Partei =
|Partei = [[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]]
}}
}}


'''Maisach''' ist eine [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinde]] im [[Landkreis Fürstenfeldbruck]], [[Oberbayern|Regierungsbezirk Oberbayern]] und liegt etwa 4&nbsp;km nördlich von [[Fürstenfeldbruck]] bzw. 25&nbsp;km westlich von [[München]]. Flächenmäßig ist Maisach die größte Gemeinde des Landkreises.
'''Oberammergau''' ist eine [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinde]] im [[Oberbayern|oberbayerischen]] [[Landkreis Garmisch-Partenkirchen]].
Sie liegt im [[Ammergau|Ammertal]] am Fluss [[Ammer (Ammersee)|Ammer]]. Bekannt ist Oberammergau vor allem durch die alle zehn Jahre stattfindenden [[Oberammergauer Passionsspiele|Passionsspiele]] (zuletzt im Jahr 2010), die ortsansässigen Kunsthandwerker („[[Herrgottsschnitzer]]“) sowie die mit [[Lüftlmalerei]] verzierten Häuser. Sehenswerte Beispiele dieser barocken Malerei sind unter anderem die Fassaden am Forsthaus, am Mußldomahaus und am Pilatushaus.


== Geographie ==
== Geographie ==
[[Datei:OBERAMMERGAU_nieder.svg|thumb|left|[[Niederschlagsdiagramm (Deutschland)|Niederschlagsdiagramm]]]]
Die Gemeinde Maisach liegt am gleichnamigen Fluss [[Maisach (Amper)|Maisach]].

=== Klima ===
Der [[Niederschlag|Jahresniederschlag]] beträgt 1471&nbsp;Millimeter und liegt im oberen Drittel der von den [[Niederschlagsdiagramm (Deutschland)|Messstellen]] des [[Deutscher Wetterdienst|Deutschen Wetterdienstes]] erfassten Werte. Über 97&nbsp;% der Orte haben niedrigere Werte. Der trockenste Monat ist der Februar; am meisten regnet es im Juli. Im niederschlagreichsten Monat fällt ca. 2,6&nbsp;mal soviel Regen wie im trockensten Monat. Die jahreszeitlichen Niederschlagschwankungen liegen im oberen Drittel. Bei über 99&nbsp;% aller Orte schwankt der monatliche Niederschlag weniger.
<br clear=left>


== Geschichte ==
== Geschichte ==
[[Datei:Oberammergau-1918.jpg|thumb|left|Ansichtskarte von 1918 mit dem Oberammergauer Hausberg, dem [[Kofel]]]]
Die erste urkundliche Erwähnung von Maisach stammt aus dem Jahr 806. Auch für die anderen Ortsteile bis auf Gernlinden sind Urkunden aus der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts bzw. der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts vorhanden. Der Name Gernlinden wird erstmals 1436 erwähnt.
[[Datei:OberammergauFromKofel.jpg|thumb|300px|Blick vom Kofel auf Oberammergau]]


Die Hofmark Oberammergau war ein Teil des Herrschaftsgerichts Murnau des [[Kloster Ettal|Klosters Ettal]] und bis 1803 Sitz eines Oberen und Unteren Gerichts. Im Jahr 1818 entstand im Zuge der [[Gemeindeedikt#Zweites Gemeindeedikt|Verwaltungsreformen]] im [[Königreich Bayern]] die heutige Gemeinde.
1818 erfolgte die Gemeindebildung. Die Siedlung Gernlinden wurde nach dem ersten Weltkrieg gebaut. Die Zusammenlegung der Ortsteile der heutigen Gemeinde erfolgte 1978.


Seit 1938 war die Gemeinde Standort der [[Wehrmacht]]. Vor allem [[Gebirgstruppe (Deutschland)#Die Gebirgstruppe der Wehrmacht|Gebirgs-]], Nachrichten- und Sanitäts-Truppenteile waren hier untergebracht.
== Ortsteile ==

(Ortsteile in '''Fettschrift''' sind Hauptortsteile bzw. ehemals selbstständige Gemeinden)
Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde südöstlich des Orts in der ehemaligen Hötzendorf-[[Gebirgstruppe|Gebirgsjäger]][[kaserne]] eine große Erprobungs- und Fertigungsanlage für Kampfflugzeuge der Firma [[Messerschmitt AG]] unter dem Namen ''[[Oberbayerische Forschungsanstalt]] '' errichtet. [[Zwangsarbeit]]er mussten dort unter der Regie der Nazis eine unterirdische Fabrik mit künstlichen Stollen im Berg ''Laber'' bauen.
* '''Maisach''' (5.053 Einwohner)

** Anzhofen (10 Einwohner)
Jedes Jahr findet der traditionsreiche [[König-Ludwig-Lauf|König-Ludwig-Langlauf]] statt, bei welchem mehrere tausend Teilnehmer in der freien (Samstag) und der klassischen Technik (Sonntag) an den Start gehen.
** Diepoltshofen (71 Einwohner)

* '''Gernlinden''' (4.719 Einwohner)
Jedes Jahr findet das traditionsreiche [[König-Ludwig-Feuer]] statt.
** Fußberg (14 Einwohner)
** Fußbergmoos (23 Einwohner)
** Gernlinden-Ost (147 Einwohner)
* '''Überacker''' (902 Einwohner)
** Loderhof (13 Einwohner)
** Pöcklhof (12 Einwohner)
** Thal (22 Einwohner)
* '''Rottbach''' (268 Einwohner)
** Deisenhofen (50 Einwohner)
** Kuchenried (6 Einwohner)
** Oberlappach (114 Einwohner)
** Prack (25 Einwohner)
** Unterlappach (17 Einwohner)
** Weiherhaus (13 Einwohner)
** Zötzelhofen (19 Einwohner)
* '''Germerswang''' (783 Einwohner)
** Frauenberg (123 Einwohner)
** Stefansberg (124 Einwohner)
* '''Malching''' (310 Einwohner)
** Obermalching (19 Einwohner)
** Galgen (22 Einwohner)


== Politik ==
== Politik ==
=== Gemeinderat ===
Der [[Gemeinderat (Deutschland)|Gemeinderat]] von Maisach hat 24 Mitglieder:
Der [[Gemeinderat (Deutschland)|Gemeinderat]] von Oberammergau setzt sich aus 20 Mitgliedern zusammen, zuzüglich Bürgermeister. Nach der [[Kommunalwahlen in Bayern 2008|Kommunalwahl vom 2.&nbsp;März 2008]] ergab sich folgende Sitzverteilung:
{| border="0" cellpadding="2" cellspacing="0" width="60%"
{| class="wikitable"
|- bgcolor="#eeeeee" align="center"
! align=left | Partei/Liste
| || [[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]] || [[SPD Bayern|SPD]] || [[Freie Wähler|Freie Wähler Maisach]] || [[Bündnis 90/Die Grünen|Die Grünen]] || [[Wählergruppe|Einigkeit Gernlinden]] || [[Wählergruppe|Bürgerforum Gesamtgemeinde Maisach]] || '''Gesamt'''
! Sitze
|- align="center"
|-
| 2002 || 10 || 6 || 3 || 1 || 3 || 1 || 24 Sitze
|- align="center"
| [[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]] || align="center" |1
|-
| 2008 || 10 || 3 || 6 || 3 || 2 || 0 || 24 Sitze
| [[SPD Bayern|SPD]] || align="center" |1
|-
| Für unser Dorf || align="center" |6
|-
| Dorfpolitik – neu überdacht || align="center" |2
|-
| Die Frauenliste || align="center" |2
|-
| Parteilose Wählergemeinschaft || align="center" |2
|-
| Neutrale Ammergauer Liste || align="center" |1
|-
| Mit Augenmaß || align="center" |2
|-
| Entschieden für Oberammergau || align="center" |2
|-
| Unabhängiges Mitglied || algin="center" |1
|-
| '''Gesamt''' || align="center" |20
|}
|}
(Stand: [[Kommunalwahlen in Bayern 2008|Kommunalwahl 2008]])


2. Bürgermeister Roland Müller
=== Bürgermeister ===
Erster Bürgermeister der Gemeinde ist Arno Nunn (ohne Liste), zweiter Bürgermeister ist Karl-Heinz Götz ''(Neutrale Ammergauer Liste)''.
3. Bürgermeister Waltraut Wellenstein


=== Wappen ===
(Stand: 2. Mai 2008)
Die [[Blasonierung|Wappenbeschreibung]] lautet: In Blau ein oben und unten durchgehendes goldenes Passionskreuz mit abhängendem
silbernen Tuch, beiderseits eine wachsende silberne Schwurhand.


=== Städtepartnerschaft ===
== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
* [[Datei:Flag of Sweden.svg|20px|border|Schweden]] [[Mora (Schweden)|Mora]] ([[Schweden]]), seit 26. November 2001
=== Musik ===
Die [[Pagan Metal]]-Band [[Equilibrium (Band)|Equilibrium]] wurde im Ortsteil Gernlinden gegründet.


== Bundeswehrverwaltungsschule ==
=== Regelmäßige Veranstaltungen ===
[[Datei:Bahnhof Oberammergau.jpg|thumb|Ein Triebwagen der Baureihe 426 im Bahnhof Oberammergau]]
Im Ortsteil Gernlinden findet seit Jahren ein [[Faschingszug]] statt.
Die örtlichen Vereine gemeinsam mit Gruppen aus den umliegenden Gemeinden nehmen daran teil. Fußgruppen und Wagen erhalten eine getrennte Bewertung.


Oberammergau ist Standort der [[Bundeswehrverwaltungsschule]]&nbsp;IV bekannt. Dort werden Verwaltungsbeamte des mittleren Dienstes und [[Verwaltungsfachangestellte]] ausgebildet. Daneben werden zahlreiche Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen für Mitarbeiter der [[Bundeswehrverwaltung]] durchgeführt.
== Persönlichkeiten ==

<!-- === Ehrenbürger === -->
== Verkehr ==
<!-- === Söhne und Töchter der Stadt ===
Oberammergau ist über die [[Bundesstraße 23]] ([[Deutsche Alpenstraße]]) sowie über die stündlich verkehrende [[Ammergaubahn]], die in [[Murnau am Staffelsee]] von der Linie [[München]]–[[Garmisch-Partenkirchen]] abzweigt und dort ihren Endpunkt hat, zu erreichen. Zwischen Oberammergau und [[Oberau]] zweigt eine Straße ab, die vorbei am [[Schloss Linderhof]] über den [[Ammersattel]] zum [[Tirol (Bundesland)|Tiroler]] [[Plansee (Tirol)|Plansee]] und nach [[Reutte]] führt.
d. h. Personen, die hier vor Ort geboren wurden -->

<!-- === Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben === -->
== Kultur ==
* Die Kabarettistin [[Martina Schwarzmann]] (* 1979) wuchs in Überacker auf.

=== Passionsspiel ===
[[Datei:OberammergauFestspielhaus.jpg|thumb|Passionstheater]]
{{Hauptartikel|Oberammergauer Passionsspiele}}
Im [[Pest]]jahr 1633 hatten die Einwohner von Oberammergau gelobt, regelmäßig ein [[Passionsspiel]] aufzuführen. Heute finden die [[Oberammergauer Passionsspiele]] unter breiter Mitwirkung der Ortsbevölkerung alle zehn Jahre statt. Im Jahr 2000 besuchten rund 500.000 Besucher aus aller Welt das wohl bekannteste Passionsspiel der Welt im Oberammergauer Passionsstheater. 2010 führten die Einwohner der Gemeinde Oberammergau das Spiel zum 41.&nbsp;Mal auf, vor mehr als 515.000 Zuschauern bei 109 Vorstellungen.

=== Bauwerke ===
[[Datei:Pilatushaus.jpg|thumb|Pilatushaus]]

→[[Liste der Baudenkmäler in Oberammergau]]

== Söhne und Töchter der Gemeinde ==
[[Datei:OberammergauThoma.jpg|thumb|Geburtshaus von Ludwig Thoma]]
* [[Ludwig Thoma]] ''(* 1867, † 1921)'', Schriftsteller.
* Anton Lang ''(* 1875, † 1938)'', bekannter Jesus-Darsteller 1900, 1910, 1922
* [[Ernst Maria Lang]] ''(* 1916)'', Architekt in München und Karikaturist der Süddeutschen Zeitung von 1947 bis 2003.
* [[Max Streibl]] ''(* 1932, † 1998)'', Politiker (CSU), 1988 bis 1993 Bayerischer Ministerpräsident.
* [[Nikolaus Lang]] ''(* 1942)'', Künstler, Professor an der Akademie der Künste in München von 2000 bis 2005.
* [[Michaela Geiger]] ''(* 1943, † 1998)'', Politikerin (CSU), MdB und Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages
* [[Christian Stückl]] ''(* 1961)'', Regisseur und Intendant des [[Münchner Volkstheater]]s, Spielleiter der Passionsspiele in den Jahren 1990, 2000 und 2010.


== Literatur ==
== Literatur ==
* Ludwig Utschneider: ''Oberammergau im Dritten Reich – 1933–1945.'' Historischer Verein Oberammergau 1999 e.&nbsp;V., Oberammergau 2000, ISBN 3-9807212-0-5.
* Gemeinde Maisach (Hrsg.): ''1200 Jahre Maisach - ein Dorf mit Zukunft hat Geschichte'', Selbstverlag, Maisach 2006
* Ludwig Utschneider: ''Die Straßennamen von Oberammergau''. Historischer Verein Oberammergau 1999 e.&nbsp;V., Oberammergau 2005.
* Gemeinde Maisach (Hrsg.): ''Meisaha - Hefte zur Gemeindegeschichte'', Band 1 (2009), Band 2 (2010), Selbstverlag, Maisach
* Ludwig Utschneider: ''Bibliographie zur Geschichte Oberammergaus und der Passionsspiele''. (= Der Ammergau, Schriftenreihe des Historischen Vereins Oberammergau; Band 3). Historischer Verein Oberammergau 1999 e.&nbsp;V., Oberammergau 2003, ISBN 3-9807212-2-1 ([http://www.historischer-verein.de/downloads/bibliographie.pdf Volltext als PDF])
* Peter Fahrenholz: ''Ein altes Dorf in Aufbruchstimmung'', in: Süddeutsche Zeitung 21./22. August 2010, Seite R4
* Gerd Holzheimer, Elisabeth Tworek, Herbert Woyke (Hrsg.): ''Leiden schafft Passionen. Oberammergau und sein Spiel.'' [[A1 Verlag]], München 2000, ISBN 3-927743-49-6.
* Christine Rädlinger: ''Oberammergau 1869–2000 – Zwischen Tradition und Fortschritt.'' Eigenverlag der Gemeinde Oberammergau 2002, ISBN 3-930000-08-3.

== Siehe auch ==
* [[Liste der Baudenkmäler in Oberammergau]]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />

== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat}}
{{Commonscat}}
{{Wikisource}}
* {{HdBG GKZ|09179134}}
* [http://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09179134.pdf Amtliche Gemeindestatistik]
* [http://www.gemeinde-oberammergau.de/ Seite der Gemeindeverwaltung]
* [http://www.oberammergau.de/ Offizielle Tourismus-Seite der Gemeinde]
* {{HdBG GKZ|9180125}}
* [http://www.historischer-verein.de/ Historischer Verein Oberammergau 1999]
* [http://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09180125.pdf Amtliche Gemeinde-Statistik]


{{Navigationsleiste Gemeinden im Landkreis Garmisch-Partenkirchen}}
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[[Kategorie:Ort im Landkreis Fürstenfeldbruck]]
[[Kategorie:Ort im Landkreis Garmisch-Partenkirchen]]
[[Kategorie:Oberammergau| ]]


[[da:Maisach]]
[[bar:Obaammagau]]
[[en:Maisach]]
[[da:Oberammergau]]
[[eo:Maisach]]
[[en:Oberammergau]]
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[[eo:Oberammergau]]
[[id:Maisach]]
[[es:Oberammergau]]
[[it:Maisach]]
[[fi:Oberammergau]]
[[nl:Maisach]]
[[fr:Oberammergau]]
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[[id:Oberammergau]]
[[ro:Maisach]]
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[[ru:Майзах]]
[[nl:Oberammergau]]
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[[pl:Oberammergau]]
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[[pt:Oberammergau]]
[[vo:Maisach]]
[[ro:Oberammergau]]
[[ru:Обераммергау]]
[[war:Maisach]]-end-<br>-start-<br><!-- '''Mammendorf''' --><br>{{Dieser Artikel|beschäftigt sich mit der ''Gemeinde Mammendorf'' in Bayern. Ein Ortsteil der Gemeinde ''[[Hohe Börde]]'' in Sachsen-Anhalt trägt ebenfalls den Namen Mammendorf.}}
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[[sv:Oberammergau]]
[[vi:Oberammergau]]
[[vo:Oberammergau]]
[[war:Oberammergau]]
[[zh:上阿瑪高]]-end-<br>-start-<br><!-- '''Oberau''' --><br>{{Begriffsklärungshinweis}}
{{Infobox Gemeinde in Deutschland
{{Infobox Gemeinde in Deutschland
|Wappen = Mammendorf Wappen.png
|Wappen = Oberau Wappen.gif
|Breitengrad = 48/12//N
|Breitengrad = 47/33//N
|Längengrad = 11/9//E
|Längengrad = 11/8//E
|Lageplan = Mammendorf in FFB.svg
|Lageplan = Oberau in GAP.svg
|Bundesland = Bayern
|Bundesland = Bayern
|Regierungsbezirk = [[Oberbayern]]
|Regierungsbezirk = [[Oberbayern]]
|Landkreis = Fürstenfeldbruck
|Landkreis = Garmisch-Partenkirchen
|Höhe = 659
|Verwaltungsgemeinschaft= Mammendorf
|Höhe = 536
|Fläche = 17.86
|Fläche = 21.21
|PLZ = 82496
|PLZ = 82291
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|PLZ-alt = 8083
|Kfz = GAP
|Gemeindeschlüssel = 09180126
|Vorwahl = 08145
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|Straße = Schmiedeweg 10
|Website = [http://www.gemeinde-oberau.de/ www.gemeinde-oberau.de]
|Gemeindeschlüssel = 09179136
|Bürgermeister = Peter Imminger
|Straße = Augsburger Straße 12
|Website = [http://mammendorf.de/ mammendorf.de]
|Partei = CSU
|Bürgermeister = Johann Thurner
|Partei = [[Wählergruppe|Bürgergemeinschaft Mammendorf]]
}}
}}


'''Oberau''' ist eine [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinde]] im [[Oberbayern|oberbayerischen]]
'''Mammendorf''' ist eine [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinde]] im [[Landkreis Fürstenfeldbruck]], Regierungsbezirk [[Oberbayern]] und liegt etwa 8 km westlich von [[Fürstenfeldbruck]] bzw. 35 km westlich von [[München]]. Mammendorf ist Sitz der [[Verwaltungsgemeinschaft Mammendorf|gleichnamigen Verwaltungsgemeinschaft]]. 2008 wurde die Gemeinde Mammendorf 1250 Jahre alt und ist damit eine der ältesten in der Region. Gegründet von dem Bajuwaren Mamin.
[[Landkreis Garmisch-Partenkirchen]].


== Geographie ==
== Geografische Lage ==
Oberau liegt an der [[Loisach]] in der Region [[Zugspitzland]]. Nach [[Garmisch-Partenkirchen]] sind es 8 km, nach dem nordwestlich gelegenen [[Oberammergau]] etwa 9 km, Die Landeshauptstadt [[München]] ist 90 km entfernt, nach [[Innsbruck]] in Tirol sind es 70 km.


== Geschichte ==
Die [[Maisach (Amper)|Maisach]] fließt durch Mammendorf.
=== Ortsgeschichte ===
[[Datei:Oberau_1900.jpg|thumb|Oberau um 1900]]
Die erste urkundliche Nennung des Ortes stammt aus dem Jahr 750 n. Chr. Bis zum 19. Jahrhundert bestand die Gemeinde nur aus wenigen Anwesen, die bis 1803 im Obereigentum des [[Kloster Ettal|Klosters Ettal]] im [[Kurfürstentum Bayern]] standen. Der Ort war Bestandteil des klösterlichen Herrschaftsgerichtes Murnau. Bis 1802 war Oberau Grenzort. Südlich des Dorfes begann die die [[Reichsunmittelbarkeit|reichsunmittelbare]] [[Grafschaft Werdenfels]]. Im Zuge der Verwaltungsreformen im [[Königreich Bayern]] entstand mit dem [[Gemeindeedikt#Zweites Gemeindeedikt|Gemeindeedikt von 1818]] die heutige Gemeinde.


Die Loisach diente den Oberauer Flößern, die vor allem Gipsstein und Holz nach München und Wien brachten, als Verkehrsweg.
== Verkehr ==
Der Verkauf von Gips brachte dem Ort vom Ende des 18. bis Mitte des 19. Jahrhunderts eine besondere Zeit des Wohlstandes.
Die Lage an der Gabelung zweier alter Fernstraßen, die [[Republik Venedig|Venedig]] mit [[Augsburg]] verbanden, war eine weitere Quelle des Wohlstandes.


Als in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts die Eisenbahn die [[Flößerei]] verdrängte und die Gipsproduktion unrentabel wurde, waren es wiederum die Wasserkraft und der Holzreichtum, die den Ort vor Bedeutungslosigkeit und Armut bewahrten.
Mammendorf-Nannhofen ist Endhaltestelle der Linie S&nbsp;3 der [[S-Bahn München]], sowie der R&nbsp;1 des [[Augsburger Verkehrsverbund]]es. Der Bahnhof wurde am 11. Dezember 2005 von "Nannhofen" zu "Mammendorf" umbenannt. Bereits seit Dezember 2004 war Mammendorf auf den Netzplänen des [[Münchner Verkehrs- und Tarifverbund|MVV]] mit "Nannhofen (Mammendorf)" aufgeführt. Mammendorf liegt an der [[Bundesstraße 2]].
Industriebetriebe siedelten sich an, Oberau wurde Bahnstation und die neue Ettaler Bergstraße wurde eröffnet.


Zwischen 1908 und 1914 hielten sich verschiedentlich [[Wassily Kandinsky]], [[Marianne von Werefkin]] und [[Alexej von Jawlensky|Alexej Jawlensky]] in Oberau auf und malten Motive im Ort selbst und in dessen Umgebung.<ref> Zu Kandinsky vgl. z.B.: Hans Konrad Roethel und Jean K. Benjamin, Kandinsky, Werkverzeichnis der Ölgemälde 1900-1915, Bd. I, London 1982, Nr. 226 und 248; zu Werefkin vgl. z.B.: Bernd Fäthke, Marianne Werefkin, München 2001, Abb. 132; zu Jawlensky vgl. z.B. Maria Jawlensky, Lucia Pieroni-Jawlensky and Angelica Jawlensky (Hrsg.), Alexej von Jawlensky, Catalogue Raisonné of the oil-paintings, Bd. 1, München 1991, Nr. 342 </ref>
== Sehenswürdigkeiten ==
[[Datei:Mammendorf St Jakob.jpg|thumb|left|upright|Pfarrkirche St. Jakob]]
[[Datei:Mammendorf St. Nikolaus und Sylvester.jpg|thumb|left|upright|Kirche St. Nikolaus und Sylvester]]


* Pfarrkirche St. Jakob
* Kirche St. Nikolaus und Sylvester


<!-- === Religionen === -->
Beide Kirchen sind nicht weit voneinander entfernt; ihre Türme gelten als Wahrzeichen von Mammendorf und werden auch gerne stilisiert nebeneinander abgebildet<ref>[http://www.vg-mammendorf.de/1250-Jahrfeier/index.html 1250 Jahre Mammendorf: Webauftritt]</ref><ref>[http://www.vg-mammendorf.de/1250-Jahrfeier/assets/images/Webversion_logo_1250jub.jpg 1250 Jahre Mammendorf: Logo]</ref>.
=== Einwohnerentwicklung ===
{| border="0" cellpadding="2" cellspacing="1" width="25%"
! colspan="1" |
|- bgcolor="#f5f5f5" align="center"
| align="left" | Jahr || 1970 || 1987 || 2000 || 2005 || 2006
|- bgcolor="#eee0e5" align="center"
| align="left" | Einwohner || 2426 || 2599 || 2839 || 3108 || 3097
|}
<small>2005: 30. Juni <!--(Quelle: Gemeinde Oberau)-->; 2006: 31. Dezember</small>


== Söhne und Töchter ==
== Politik ==
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 1,398 Mio. €, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 183.000 €.
* [[Gerhard Merz (Künstler)|Gerhard Merz]] (* 1947), Künstler


== Quellen ==
=== Gemeinderat ===
Die [[Kommunalwahlen in Bayern 2008|Kommunalwahl vom 2. März 2008]] ergab folgende Sitzverteilung im Gemeinderat:
<references />


{| class="prettytable"
== Weblinks ==
|- align="right"
{{Commonscat}}
| align="left" | [[Christlich-Soziale Union in Bayern]] (CSU) || 55,8 % || 9 Sitze
* {{HdBG GKZ|09179136}}
|- align="right"
* [http://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09179136.pdf Amtliche Gemeindestatistik]
| align="left" | [[Freie Wähler|Freie Wählergemeinschaft Oberau]] (FWG) || 29,6 % || 5 Sitze
|- align="right"
| align="left" | [[SPD Bayern|Sozialdemokratische Partei Deutschlands]] (SPD) || 14,6 % || 2 Sitze
|}


=== Wappen ===
{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Fürstenfeldbruck}}
Auf dem Wappen ist auf blauem Hintergrund über fließendem Wasser ein weißes Mühlrad dargestellt.
In Blau über gewelltem silbernen Schildfuß ein silbernes Wasserrad.
Das Mühlrad symbolisiert die Wasserkraft des Giessenbaches und die Loisach als Verkehrsweg. Die 14 Schaufeln des Mühlrades stellen die 14 bäuerlichen Betriebe dar, welche im Tal gesiedelt haben. Die Farben Silber und Blau erinnern an die engen Beziehungen zum Kloster Ettal.


<!-- == Kultur und Sehenswürdigkeiten == -->
[[Kategorie:Ort im Landkreis Fürstenfeldbruck]]


== Baudenkmäler ==
[[bar:Mammadarf]]
[[Liste der Baudenkmäler in Oberau]]
[[da:Mammendorf]]
[[en:Mammendorf]]
[[eo:Mammendorf]]
[[fr:Mammendorf]]
[[id:Mammendorf]]
[[it:Mammendorf]]
[[nl:Mammendorf]]
[[pl:Mammendorf]]
[[pt:Mammendorf]]
[[ro:Mammendorf]]
[[ru:Маммендорф]]
[[sr:Мамендорф]]
[[vi:Mammendorf]]
[[vo:Mammendorf]]
[[war:Mammendorf]]-end-<br>-start-<br><!-- '''Mittelstetten (Oberbayern)''' --><br>{{Infobox Gemeinde in Deutschland
|Name = Mittelstetten
|Wappen = Mittelstetten Wappen.png
|Breitengrad = 48/15//N
|Längengrad = 11/6//E
|Lageplan = Mittelstetten in FFB.svg
|Bundesland = Bayern
|Regierungsbezirk = [[Oberbayern]]
|Landkreis = Fürstenfeldbruck
|Verwaltungsgemeinschaft= Mammendorf
|Höhe = 514
|Fläche = 18.62
|PLZ = 82293
|PLZ-alt = 8081
|Vorwahl = 08202
|Kfz = FFB
|Gemeindeschlüssel = 09179137
|Gliederung = 6 [[Ortsteil]]e
|Adresse = Schulstr. 11<br />82293 Mittelstetten
|Website = [http://www.vgmammendorf.de/ www.vgmammendorf.de]
|Bürgermeister = Ernst Presser
|Partei = Bürgernah und Unabhängig
}}


== Wirtschaft und Infrastruktur ==
'''Mittelstetten''' ist eine [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinde]] im [[Oberbayern|oberbayerischen]] [[Landkreis Fürstenfeldbruck]] und Mitglied der [[Verwaltungsgemeinschaft Mammendorf]].
Der Ort liegt rund 20 km südöstlich von [[Augsburg]] und 13 km nordwestlich von [[Fürstenfeldbruck]].


== Geschichte ==
=== Wirtschaft ===
Es gab 1998 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft keine, im Produzierenden Gewerbe 275 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 143 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 954. Im verarbeitenden Gewerbe gab es einen Betrieb, im Bauhauptgewerbe vier Betriebe.
Mittelstetten wurde 788 das erste Mal als ''Mouitilstat'' (Wohnstatt des Mutilo) erwähnt, als Herzog [[Tassilo III.]] den Ort samt Kirche dem [[Kloster Benediktbeuern]] schenkte. Um 1200 wurden drei Namen als "Milites in Muotelinsten", also Ritter von Mittelstetten, genannt. Im späten 13. Jahrhundert wurden Güter in Mittelstetten dem neu gegründeten [[Kloster Fürstenfeld]] übertragen. Anfang des 16. Jahrhunderts besaß das Kloster drei Höfe und eine Taverne in Mittelstetten. Letztere war eine wichtige Raststation für Reisende von [[München]] nach [[Augsburg]].


Im Jahr 1999 gab es außerdem 11 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 152 ha.
1818 erfolgte die Gemeindebildung zusammen mit den Gemeindeteilen Hanshofen, Längenmoos und Vogach. 1972 wurde der vormals zur Gemeinde Baierberg gehörende Ortsteil Oberdorf Mittelstetten zugeschlagen. 1978 wurde die davor eigenständige Gemeinde Tegernbach eingemeindet.


<!-- === Religionen === -->
=== Verkehr ===
Durch Oberau führt die [[Bundesstraße 2]], von der innerhalb des Ortes die [[Bundesstraße 23]] Richtung [[Oberammergau]], [[Peiting]] und [[Augsburg]] abzweigt. Der Ort liegt zwischen dem Ende der [[Bundesautobahn 95]] ([[München]]–[[Garmisch-Partenkirchen]]) und der ebenfalls autobahnähnlich ausgebauten, im Jahr 2000 in Betrieb genommenen Umfahrung des Nachbarortes [[Farchant]]. Täglich fahren etwa 42.000 Autos durch die enge Ortsmitte. Dies führt immer wieder zu Staus und belastet Einwohner und Urlaubsgäste sehr. Daher fordern Bürger seit nahezu 40 Jahren, durch den Bau eines Tunnels diese Verkehrsbelastung zu vermindern. Die im Jahr 2001 gegründete Bürgerinitiative zur Verkehrsentlastung Oberau, kurz VEO, hat es sich zur Aufgabe gemacht, auf die verheerende Verkehrssituation aufmerksam zu machen und fordert seitdem vehement den Bau des Oberauer Westtunnels sowie der B23 neu.
<!-- === Eingemeindungen === -->
<!-- === Einwohnerentwicklung === -->


Im Schienenverkehr ist Oberau Haltepunkt der [[Bahnstrecke München–Garmisch-Partenkirchen]]. Neben den Nahverkehrszügen München-Mittenwald und München-Innsbruck halten auch einige [[InterCityExpress|ICE]]. Oberau ist damit Deutschlands kleinster Ort mit ICE-Anbindung.
<!-- === Politik === -->
<!-- === Wappen === -->
<!-- === Städtepartnerschaften === -->
<!-- == Kultur und Sehenswürdigkeiten == -->
<!-- === Theater === -->
<!-- === Museen === -->
<!-- === Musik === -->
<!-- === Bauwerke === -->
<!-- === Parks === -->
<!-- === Naturdenkmäler === -->
<!-- === Sport === -->
<!-- === Regelmäßige Veranstaltungen === -->
<!-- === Kulinarische Spezialitäten === -->
<!--== Wirtschaft und Infrastruktur == -->
<!--=== Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft === -->


<!-- === Verkehr === -->
=== Bildung ===
In Oberau gibt es einen Kindergarten mit 100 Plätzen, von denen 92 belegt sind (2008). Die Volksschule ist als Grund- und Hauptschule ausgelegt und wird von etwa 260 Schülern (2002) besucht, die von insgesamt 19 Lehrkräften unterrichtet werden.
<!-- === Ansässige Unternehmen === -->
<!-- === Medien === -->
<!-- === Öffentliche Einrichtungen === -->
<!--=== Bildung === -->


<!-- == Persönlichkeiten == -->
== Persönlichkeiten ==
* [[Joseph Alois Daisenberger]] (1799–1883), Textdichter der Oberammergauer Passionsspiele, wurde in Oberau geboren.
<!-- === Ehrenbürger === -->
* [[Hans-Jürgen Bäumler]] (* 1942), Eiskunstläufer, verbrachte Kindheit und Jugend mit seiner Mutter in Oberau.
<!-- === Söhne und Töchter der Stadt === -->

<!-- == Literatur == -->
<!-- == Sonstiges == -->
== Literatur ==
* Heinz Schelle, Das goldene Au, Eine Oberauer Chronik mit Bildern, Garmisch-Partenkirchen 1982


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />
== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Mittelstetten (Upper Bavaria)|Mittelstetten}}
{{Commonscat|Oberau (Bavaria)}}
* {{HdBG GKZ|09179137}}
* {{HdBG GKZ|09180126}}
* [http://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09179137.pdf Amtliche Gemeindestatistik]
* [http://www.gemeinde-oberau.de Oberau im Zugspitzland]
* [http://www.gaponline.de/landkreis/oberau/index.html Oberau auf der Site des Landkreises Garmisch-Partenkirchen]
* [http://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09180126.pdf Amtliche Gemeinde-Statistik]
{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Fürstenfeldbruck}}


[[Kategorie:Ort im Landkreis Fürstenfeldbruck]]
{{Navigationsleiste Gemeinden im Landkreis Garmisch-Partenkirchen}}


[[Kategorie:Ort im Landkreis Garmisch-Partenkirchen]]
[[da:Mittelstetten (Oberbayern)]]
[[Kategorie:Oberau| ]]
[[en:Mittelstetten]]

[[eo:Mittelstetten (Supra Bavario)]]
[[fr:Mittelstetten]]
[[da:Oberau]]
[[id:Mittelstetten]]
[[en:Oberau]]
[[it:Mittelstetten]]
[[eo:Oberau]]
[[fr:Oberau]]
[[nl:Mittelstetten (Opper-Beieren)]]
[[pl:Mittelstetten]]
[[id:Oberau]]
[[pt:Mittelstetten]]
[[it:Oberau (Germania)]]
[[nl:Oberau]]
[[ro:Mittelstetten (Oberbayern)]]
[[pl:Oberau]]
[[ru:Миттельштеттен (Верхняя Бавария)]]
[[ro:Oberau]]
[[sr:Мителштетен (Горњи Бајерн)]]
[[vi:Mittelstetten]]
[[ru:Оберау]]
[[vo:Mittelstetten]]
[[sr:Оберау]]
[[vi:Oberau]]
[[war:Mittelstetten]]-end-<br>-start-<br><!-- '''Moorenweis''' --><br>{{Infobox Gemeinde in Deutschland
[[vo:Oberau]]
|Wappen = Wappen Moorenweis.png
[[war:Oberau]]-end-<br>-start-<br><!-- '''Ohlstadt''' --><br>{{Infobox Gemeinde in Deutschland
|Breitengrad = 48/09/19/N
|Längengrad = 11/04/40/E
|Wappen = Wappen von Ohlstadt.png
|Lageplan = Moorenweis in FFB.svg
|Breitengrad = 47/38//N
|Längengrad = 11/14//E
|Lageplan = Ohlstadt in GAP.svg
|Bundesland = Bayern
|Bundesland = Bayern
|Regierungsbezirk = [[Oberbayern]]
|Regierungsbezirk = [[Oberbayern]]
|Landkreis = Fürstenfeldbruck
|Landkreis = Garmisch-Partenkirchen
|Verwaltungsgemeinschaft= Ohlstadt
|Höhe = 566
|Fläche = 46.45
|Höhe = 665
|PLZ = 82272
|Fläche = 41.17
|Vorwahl = 08146
|PLZ = 82441
|Kfz = FFB
|Vorwahl = 08841
|Kfz = GAP
|Gemeindeschlüssel = 09179138
|Gemeindeschlüssel = 09180127
|Straße = Gemeinde Moorenweis<br />Ammerseestr. 8
|Website = [http://www.moorenweis.de/ www.moorenweis.de]
|Straße = Rathausplatz 1
|Website = [http://www.ohlstadt.de]
|Bürgermeister = Josef Schäffler
|Partei = CSU
|Bürgermeister = Anton Fischer
|Partei = NLO
}}
}}
'''Ohlstadt''' ist eine [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinde]] im [[Oberbayern|oberbayerischen]] [[Landkreis Garmisch-Partenkirchen]] und Sitz der [[Verwaltungsgemeinschaft Ohlstadt]] mit den weiteren Mitgliedsgemeinden [[Eschenlohe]], [[Großweil]] und [[Schwaigen]].


== Geografie ==
'''Moorenweis''' ist eine [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinde]] im Westen des [[Landkreis Fürstenfeldbruck|Landkreises Fürstenfeldbruck]] im [[Oberbayern|Regierungsbezirk Oberbayern]].
Ohlstadt liegt in der Region Werdenfels.

== Geographie ==
Es existieren folgende [[Gemarkung]]en: Ohlstadt, Weichs, Schwaiganger, Pömmetsried, Bartlmähmühle.

Moorenweis liegt etwa 14 Kilometer westsüdwestlich von [[Fürstenfeldbruck]]. Im Gemeindegebiet liegt die Quelle der [[Maisach (Amper)|Maisach]].

Moorenweis besteht aus 6 Gemeindeteilen:

*''Moorenweis'' mit den Ortsteilen Albertshofen, Brandenberg, Hohenzell und Windach.
*''Dünzelbach'' mit den Ortsteilen Luidenhofen und Zell
*''Eismerszell''
*''Grunertshofen''
*''Purk'' mit den Ortsteilen Langwied und Römertshofen
*''Steinbach''


== Geschichte ==
== Geschichte ==
In einer Schenkungsurkunde vom 31. Juli 835, in der ein Ehepaar namens Alprich und Imma sowie deren Sohn Diakon Zotto ihren Besitz zu "Auwolfstetin" dem nahen Kloster Schlehdorf übereignen, tritt der Name Ohlstadt für das Dorf unterm Heimgarten erstmals schriftlich in Erscheinung.


Funde in Weichs im Ortsbereich gehen bis in die Keltenzeit zurück. Eine Besiedlung lässt sich nach den Funden in der Schauenburg ("Schauenburger Scherben") bis in die Mittlere bis Späte Bronzezeit um 1700 bis 1250 v. Chr. nachweisen. Ohlstadt ist alter Kulturboden, den im Altertum auch Römer, Germanen und Hunnen durchzogen.
Moorenweis wurde um 753 erstmals in einer Urkunde des [[Kloster Wessobrunn|Klosters Wessobrunn]] erwähnt. Das Kloster war ab dem 13. Jahrhundert bis zur Säkularisation 1803 die wichtigste Grundherrschaft am Ort. Die 1818 entstandene Gemeinde Moorenweis wurde in Folge der [[Gebietsreform in Bayern]] der Jahre 1972 bis 1978 um 5 weitere Gemeindeteile erweitert. Ein [[Burgstall Purk (Moorenweis)|Burgstall in Purk]] stammt vermutlich aus dem Frühmittelalter.


Südöstlich von Ohlstadt erhebt sich auf einem Felsvorsprung 904 m ü. d. M. die "Veste Schauenburg", das alte "castrum Skoyenburg", als älteste Höhenburg des Loisachtales. 1096 war Rudolf von Owelstadt Besitzer der Burg.
== Wappenbeschreibung ==
Aus dem Herrschaftsbezirk um die Schauenburg entwickelte sich die "Hofmarch Ollstadt", die das [[Kloster Schlehdorf]] 1493 kaufte und danach die [[niedere Gerichtsbarkeit]] bis 1803 ausübte. Während der Klosterherrschaft verfiel die alte, geschichtsträchtige Burg, und so sind heute keine Gebäudereste mehr vorhanden.


Ohlstadt gehörte zum [[Kloster Schlehdorf]]. Der Ort war Teil des [[Kurfürstentum Bayern|Kurfürstentums Bayern]] und bildete eine geschlossene [[Hofmark]], die 1803 mit dem Kloster [[Säkularisation in Bayern|aufgehoben]] wurde.
In Silber aus blauem Wellenschildfuß wachsend zwei schwarze Mooskolben mit grünen Stängeln und grünen Blättern; dazwischen schräg gekreuzt ein roter Kreuzstab und ein roter Schlüssel.
<!-- === Religionen === -->
=== Einwohnerentwicklung ===
Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 2.427, 1987 dann 2.609 und im Jahr 2000 3.243 Einwohner gezählt.


== Wappengeschichte ==
== Politik ==
Bürgermeister ist Anton Fischer (Neue Liste Ohlstadt).
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 1606 T€, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 310 T€.
=== Wappen ===
Die [[Blasonierung|Wappenbeschreibung]] lautet: In Blau über einem silbernen Schöpfrad ein goldener Pferderumpf. Das Wappen Ohlstadts, oben einen Pferdekopf darstellend, versinnbildlicht das nahe gelegene [[Bayerisches Haupt- und Landgestüt Schwaiganger|Bayerische Haupt- und Landgestüt Schwaiganger]] mit seiner tausendjährigen Geschichte. Der untere Teil zeigt ein Wasserrad, das auf die langjährige Wetzsteinmacherei hinweist.
Seit der Gebietsreform im Jahre 1978 ist die Gemeinde Ohlstadt Sitz einer Verwaltungsgemeinschaft, zu der die Gemeinden Eschenlohe, Schwaigen und Großweil gehören.
<!-- === Städtepartnerschaften === -->
<!-- == Kultur und Sehenswürdigkeiten == -->


== Baudenkmäler ==
Der Wellenschildfuß und die daraus wachsenden Mooskolben (Rohrkolben) verweisen auf die Lage der Gemeinde im Quellgebiet der [[Maisach]] und die in den Feuchtgebieten typische Flora. Sie ergeben zudem ein für den auf Moorwiesen anspielenden Gemeindenamen passendes Bild. Der rote Kreuzstab, Attribut des [[heiligen Sixtus]], symbolisiert den Patron der Pfarrkirche Moorenweis und die historische Bedeutung der Pfarrkirche als Grundherrschaft. Der Schlüssel ist die Minderung des Klosterwappens von [[Wessobrunn]] (zwei gekreuzte Schlüssel) und erinnert an die schon im 13. Jahrhundert nachweisbaren Besitzungen des Klosters in Moorenweis und die bis zur [[Säkularisation]] 1803 wichtigste Grundherrschaft im Dorf. Die Farben Weiß und Rot beziehen sich auf die Zugehörigkeit der Pfarrei zum [[Bistum Augsburg]].
[[Liste der Baudenkmäler in Ohlstadt]]


== Wirtschaft ==
== Wirtschaft und Infrastruktur ==
Ohlstadt liegt fast direkt an der Autobahn zwischen München und Garmisch-Partenkirchen und der Bundesstraße 2 gelegen. Außerdem besitzt Ohlstadt einen eigenen Bahnhof.
=== Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft ===
Es gab 1998 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 56, im Produzierenden Gewerbe 173 und im Bereich Handel und Verkehr 16 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 258 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1060. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe 12 Betriebe.


Zudem bestanden im Jahr 1999 53 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1501 ha.
Die Wirtschaft ist durch land- und forstwirtschaftliche, sowie mittelständische Betriebe geprägt.
== Verkehr ==
<!-- === Verkehr === -->
=== Bildung ===
Im Jahr 1999 gab es folgende Einrichtungen:
*Kindergärten: 75 Kindergartenplätze mit 97 Kindern
*Volksschule: 1 mit 12 Lehrern und 208 Schülern


== Persönlichkeiten ==
Moorenweis wird von der Staatsstraße 2054 durchquert.


* [[Thaddäus Robl]] (1877–1910), Radrennfahrer, geboren in Kleinaschau
Mit den Buslinien 827, 847, 848 und 849 des Münchener Verkehrsverbundes ist Moorenweis an Werktagen an den ÖPNV angeschlossen. Die nächstgelegenen Bahnhöfe befinden sich in den Nachbargemeinden Grafrath bzw. Türkenfeld. Von dort aus verkehrt die S-Bahn-Linie S4 Richtung München bzw. Geltendorf.
* [[Wolfgang Zimmerer]] (* 1940 in Ohlstadt), der 1972 zusammen mit [[Peter Utzschneider]] als Sportler des [[SV Ohlstadt]] eine Olympische Goldmedaille im Zweierbob gewann.


Der Maler [[Friedrich August von Kaulbach]] lebte von 1850 bis 1920 in Ohlstadt. Seine Villa ist heute ein Museum und beherbergt auch das Heimatmuseum. Seine Gruft ist im Friedhof der Ohlstädter Kirche zu besichtigen.
Moorenweis verfügt über keinerlei Radweg-Verbindungen, die weder in angrenzende Ortsteile noch in Nachbargemeinden führen. Der Bau eines seit Jahrzehnten geplanten Radwegs entlang der Staatsstraße 2054 Richtung Jesenwang war im Jahr 2010 aufgrund finanzieller Unsicherheiten letztendlich abgesagt worden, obwohl das Projekt kurz vor einer positiven Entscheidung stand. Somit ist mit einer Realisierung in absehbarer Zeit wohl nicht mehr zu rechnen. Damit verbunden ist auch eine angedachte straßenbegleitende Radweg-Verbindung zum Bahnhof Grafrath weiter in die Ferne gerückt.
<!-- == Literatur == -->

== Sonstiges ==
[[Ravensburger]] hat im Jahr 2001 ein 2000-Teile-[[Puzzle]] mit dem Motiv "Ohlstadt gegen Wettersteingebirge mit Zugspitze" herausgebracht.


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
Riga 2 436: Riga 2 243:
== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat}}
{{Commonscat}}
* {{HdBG GKZ|09179138}}
* {{HdBG GKZ|09180127}}
* [http://www.bilder-galerien.info/v/europa/Deutschland_Bilder/bayern/garmisch_partenkirchen/ohlstadt/ Aktuelle Bilder von Ohlstadt]
* [http://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09179138.pdf Amtliche Gemeindestatistik]
* [http://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09180127.pdf Amtliche Gemeinde-Statistik]


{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Fürstenfeldbruck}}
{{Navigationsleiste Gemeinden im Landkreis Garmisch-Partenkirchen}}


[[Kategorie:Ort im Landkreis Fürstenfeldbruck]]
[[Kategorie:Ort im Landkreis Garmisch-Partenkirchen]]
[[Kategorie:Ohlstadt| ]]


[[da:Moorenweis]]
[[da:Ohlstadt]]
[[en:Moorenweis]]
[[en:Ohlstadt]]
[[eo:Moorenweis]]
[[eo:Ohlstadt]]
[[fr:Moorenweis]]
[[fr:Ohlstadt]]
[[id:Moorenweis]]
[[id:Ohlstadt]]
[[it:Moorenweis]]
[[it:Ohlstadt]]
[[nl:Moorenweis]]
[[nl:Ohlstadt]]
[[pl:Moorenweis]]
[[pl:Ohlstadt]]
[[pt:Moorenweis]]
[[ro:Ohlstadt]]
[[ro:Moorenweis]]
[[ru:Ольштадт]]
[[sr:Олштат]]
[[ru:Моренвайс]]
[[vi:Ohlstadt]]
[[sr:Моренвајс]]
[[vo:Moorenweis]]
[[vo:Ohlstadt]]
[[war:Moorenweis]]-end-<br>-start-<br><!-- '''Oberschweinbach''' --><br>{{Infobox Gemeinde in Deutschland
[[war:Ohlstadt]]-end-<br>-start-<br><!-- '''Riegsee (Gemeinde)''' --><br>{{Infobox Gemeinde in Deutschland
|Wappen = Wappen von Oberschweinbach.png
|Name = Riegsee
|Breitengrad = 48/15//N
|Wappen = Wappen von Riegsee.png
|Längengrad = 11/10//E
|Breitengrad = 47/42//N
|Lageplan = Oberschweinbach in FFB.svg
|Längengrad = 11/14//E
|Lageplan = Riegsee in GAP.svg
|Bundesland = Bayern
|Bundesland = Bayern
|Regierungsbezirk = [[Oberbayern]]
|Regierungsbezirk = [[Oberbayern]]
|Landkreis = Fürstenfeldbruck
|Landkreis = Garmisch-Partenkirchen
|Verwaltungsgemeinschaft= Mammendorf
|Verwaltungsgemeinschaft= [[Verwaltungsgemeinschaft Seehausen am Staffelsee|Seehausen a.Staffelsee]]
|Höhe = 548
|Höhe = 668
|Fläche = 7.23
|Fläche = 20.44
|PLZ = 82294
|PLZ = 82418
|PLZ-alt = 8081
|Vorwahl = 08841
|Vorwahl = 08145
|Kfz = GAP
|Gemeindeschlüssel = 09180128
|Kfz = FFB
|Adresse = Am Graswegerer 1 <br />82418 Seehausen a.Staffelsee
|Gemeindeschlüssel = 09179140
|Straße = Gemeinde Oberschweinbach<br />Kajetanweg 5
|Website = [http://www.riegsee.de/ www.riegsee.de]
|Bürgermeister = Franz Höcker sen.
|Website = [http://www.oberschweinbach.de/ www.oberschweinbach.de]
|Partei = Wählergemeinschaft
|Bürgermeister = Bernhard Schulze
|Partei = Bürgervereinigung
}}
}}

'''Oberschweinbach''' ist eine [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinde]] im [[Oberbayern|oberbayerischen]] [[Landkreis Fürstenfeldbruck]] und Mitglied der [[Verwaltungsgemeinschaft Mammendorf]].
'''Riegsee''' ist eine [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinde]] im [[Oberbayern|oberbayerischen]] [[Landkreis Garmisch-Partenkirchen]] und Mitglied der [[Verwaltungsgemeinschaft Seehausen am Staffelsee]].


== Geografie ==
== Geografie ==
Riegsee liegt in der Region Oberland am gleichnamigen [[Riegsee]].
Oberschweinbach liegt in der Region München. Es existieren die [[Gemarkung]]en [[Günzlhofen]] und Oberschweinbach. Ein weiterer Ortsteil ist [[Spielberg (Oberschweinbach)|Spielberg]].
Es existieren folgende Gemeindeteile: Aidling, Riegsee, [[Hagen (Riegsee)|Hagen]], Leibersberg, Lothdorf, Höhlmühle, Perlach, Guglhör


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Der Ortsteil Aidling wurde erstmals bereits im Jahr [[710]] erwähnt und war bis [[1716]] Sitz einer [[Hofmark]].
Oberschweinbach gehörte den Freiherren [[Lerchenfeld (Adelsgeschlecht)|von Lerchenfeld]] und stand unter der Landeshoheit des [[Kurfürstentum Bayern|Kurfürstentums Bayern]]. Oberschweinbach war ein Teil der geschlossenen [[Hofmark]] Spielberg-Oberschweinbach. Im Zuge der Verwaltungsreformen in [[Königreich Bayern|Bayern]] entstand mit dem [[Gemeindeedikt#Zweites Gemeindeedikt|Gemeindeedikt von 1818]] die heutige Gemeinde.
Riegsee wurde im Jahr 1150 erstmals erwähnt und gehörte zum [[Rentamt]] München und zum Landgericht Weilheim des [[Kurfürstentum Bayern|Kurfürstentums Bayern]]. Im Zuge der Verwaltungsreformen im [[Königreich Bayern]] entstanden mit dem [[Gemeindeedikt#Zweites Gemeindeedikt|Gemeindeedikt von 1818]] die Gemeinden Riegsee und Aidling. 1972 wurden diese Gemeindegebiete dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen zugeschlagen (vorher [[Landkreis Weilheim in Oberbayern|Weilheim]]). 1978 wurde Aidling im Zuge der [[Gebietsreform in Bayern|Gemeindegebietsreform]] nach Riegsee eingemeindet.

<!-- === Religionen === -->
<!-- === Religionen === -->
=== Einwohnerentwicklung ===
=== Einwohnerentwicklung ===
Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 795, 1987 dann 1.002 und im Jahr 2000 1.257 Einwohner gezählt.
Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 794, 1987 dann 1.000 und im Jahr 2000 1.147 Einwohner gezählt.


== Politik ==
== Politik ==
Bürgermeister ist Bernhard Schulze.
Bürgermeister ist Franz Höcker sen. (Wählergemeinschaft).
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 581 T€, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 56 T€.
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 401 T€, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 51 T€.

=== Wappen ===
=== Wappen ===
Die [[Blasonierung|Wappenbeschreibung]] lautet: Unter silbernem Schildhaupt, darin nebeneinander vier senkrecht stehende, durchgehende rote Rauten, in Blau ein silberner Lindwurm.
Die [[Blasonierung|Wappenbeschreibung]] lautet: Von Silber und Blau wellenförmig geteilt; oben ein roter Hirschrumpf, unten schräg gekreuzt eine goldene Heugabel und ein goldener Abtstab.
<!-- === Städtepartnerschaften === -->
<!-- === Städtepartnerschaften === -->

== Religion ==
*[[Kloster Spielberg]]
*Pfarrkirche St. Margareta Günzlhofen (röm.-kath.)
<!-- == Kultur und Sehenswürdigkeiten == -->
<!-- == Kultur und Sehenswürdigkeiten == -->

== Baudenkmäler ==
[[Liste der Baudenkmäler in Riegsee]]

== Wirtschaft und Infrastruktur ==
== Wirtschaft und Infrastruktur ==
=== Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft ===
=== Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft ===
Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 70 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 27 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 431. Im verarbeitenden Gewerbe gab es 10 Betriebe, im Bauhauptgewerbe 7 Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 20 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 342 ha, davon waren 274 ha Ackerfläche und 66 ha Dauergrünfläche.
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 265. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe 3 Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 53 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1074 ha. Davon waren 13 ha Ackerfläche und 1059 ha Dauergrünfläche.

<!-- === Verkehr === -->
<!-- === Verkehr === -->
=== Bildung ===
=== Bildung ===
Im Jahr 1999 gab es folgende Einrichtungen:
Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 1999):
*Kindergärten: 50 Kindergartenplätze mit 48 Kindern
* Kindergärten: 25 Kindergartenplätze mit 25 Kindern
*Volksschulen: 1 mit 7 Lehrern und 122 Schülern

<!-- == Persönlichkeiten == -->
<!-- == Persönlichkeiten == -->
<!-- == Literatur == -->
<!-- == Literatur == -->
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<references />
<references />
== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat}}
{{Commonscat|Riegsee (Municipality)|Riegsee (Gemeinde)}}
* {{HdBG GKZ|09179140}}
* {{HdBG GKZ|09180128}}
* [http://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09179140.pdf Amtliche Gemeindestatistik]
* [http://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09180128.pdf Amtliche Gemeinde-Statistik]


{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Fürstenfeldbruck}}
{{Navigationsleiste Gemeinden im Landkreis Garmisch-Partenkirchen}}


[[Kategorie:Ort im Landkreis Fürstenfeldbruck]]
[[Kategorie:Ort im Landkreis Garmisch-Partenkirchen]]
[[Kategorie:Riegsee (Gemeinde)| ]]


[[da:Oberschweinbach]]
[[da:Riegsee (kommune)]]
[[en:Oberschweinbach]]
[[en:Riegsee]]
[[eo:Oberschweinbach]]
[[fr:Riegsee (Commune)]]
[[fr:Oberschweinbach]]
[[id:Riegsee]]
[[id:Oberschweinbach]]
[[it:Riegsee (comune)]]
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[[it:Oberschweinbach]]
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[[ro:Riegsee (Gemeinde)]]
[[pl:Oberschweinbach]]
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[[vi:Riegsee]]
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[[sr:Обершвајнбах]]
[[war:Riegsee]]-end-<br>-start-<br><!-- '''Saulgrub''' --><br>{{Infobox Gemeinde in Deutschland
[[vi:Oberschweinbach]]
|Wappen = Wappen von Saulgrub.png
[[vo:Oberschweinbach]]
|Breitengrad = 47/40//N
[[war:Oberschweinbach]]-end-<br>-start-<br><!-- '''Olching''' --><br>{{Infobox Gemeinde in Deutschland
|Wappen = Olching.svg
|Längengrad = 11/2//E
|Breitengrad = 48/12//N
|Lageplan = Saulgrub in GAP.svg
|Längengrad = 11/19//E
|Lageplan = Olching in FFB.svg
|Bundesland = Bayern
|Bundesland = Bayern
|Regierungsbezirk = [[Oberbayern]]
|Regierungsbezirk = [[Oberbayern]]
|Landkreis = Fürstenfeldbruck
|Landkreis = Garmisch-Partenkirchen
|Verwaltungsgemeinschaft= Saulgrub
|Höhe = 503
|Fläche = 29.91
|Höhe = 859
|PLZ = 82140
|Fläche = 35.49
|Vorwahl = 08142
|PLZ = 82442
|Kfz = FFB
|Vorwahl = 08845
|Kfz = GAP
|Gemeindeschlüssel = 09179142
|Gemeindeschlüssel = 09180129
|Straße = Rebhuhnstraße 18
|Website = [http://www.olching.de/ www.olching.de]
|Straße = Kohlgruber Str. 2
|Website = [http://www.gemeinde-saulgrub.de/ gemeinde-saulgrub.de]
|Bürgermeister = [[Andreas Magg]]
|Partei = [[SPD Bayern|SPD]]
|Bürgermeister = Rupert Speer
|Partei = [[Wählergruppe|Wählergemeinschaft]]
}}
}}
'''Saulgrub''' ist eine [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinde]] im [[Oberbayern|oberbayerischen]] [[Landkreis Garmisch-Partenkirchen]] und bildet zusammen mit der Gemeinde [[Bad Bayersoien]] die [[Verwaltungsgemeinschaft Saulgrub]].

'''Olching''' ist eine [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinde]] im [[Oberbayern|oberbayerischen]] [[Landkreis Fürstenfeldbruck]] und liegt etwa 20 Kilometer westlich von München. Die Gemeinde Olching entstand 1978 als Verwaltungseinheit, in der die bis dahin selbständigen Gemeinden Olching, Esting und Geiselbullach zusammengefasst wurden. Mit einer Einwohnerzahl von etwa 25.000 gilt Olching bislang als bevölkerungsreichste Gemeinde Bayerns, die weder [[Stadtrecht|Stadt-]] noch [[Marktrecht]] besitzt. Seit dem Frühjahr 2011 trägt Olching den Titel Stadt.<ref>[http://www.olching.de/index.php?id=2951,1&suche= Olching wird Stadt]</ref>


== Geografie ==
== Geografie ==
Saulgrub liegt in der Region [[Bayerisches Oberland|Oberland]].
=== Geografische Lage ===
[[Datei:Gebietsreform Gedenkstein.jpg|thumb|upright|Gedenkstein zur [[Gebietsreform in Bayern|Gebietsreform]] 1978]]
Es existieren die [[Gemarkung]]en Saulgrub und Unterammergauer Forst. Ortsteile sind Altenau, Saulgrub und Wurmansau.
Das Gebiet der Gemeinde Olching liegt ungefähr auf halber Strecke zwischen [[Dachau]] und [[Fürstenfeldbruck]] und erstreckt sich auf beiden Seiten der [[Amper]] und des Amperkanals (Mühlbach), bzw. der ausgedehnten Auwaldgebiete. Die neuerdings zur Stadt erhobene Großgemeinde liegt im Westen der Landeshauptstadt an der Bahnstrecke München-Augsburg.
[[Datei:Saulgrub_2008-CC-BY-SA_SYNTAXYS-Achim-Lammerts.jpg|thumb|297px|Aufnahme der Ortschaft Saulgrub aus der Nähe Sonnen/Kraggenau]]

=== Nachbargemeinden ===
Olching grenzt im Westen an das Gemeindegebiet von [[Maisach]], im Norden an [[Bergkirchen]] (Landkreis [[Dachau]]), im Osten an das Stadtgebiet von [[München]], im Südosten an die Gemeinde [[Gröbenzell]], im Süden an [[Puchheim]] und [[Eichenau]] und im Südwesten an [[Emmering (Landkreis Fürstenfeldbruck)|Emmering]] und [[Fürstenfeldbruck]].


Die Entfernungsangaben beschreiben die [[Luftlinie]] zum Ortsmittelpunkt des Nachbarorts und sind auf ganze Kilometer [[Rundung#Kaufm.C3.A4nnisches_Runden|kaufmännisch gerundet]].

{{Nachbargemeinden
| NORDOST = [[Dachau]]<br /><small>10&nbsp;km</small>
| NORDWEST = [[Odelzhausen]]<br /><small>15&nbsp;km</small>
| NORD = [[Markt Indersdorf]]<br /><small>18&nbsp;km</small>
| WEST = [[Maisach]]<br /><small>6&nbsp;km</small>
| OST = [[Gröbenzell]]<br /><small>4&nbsp;km</small>
| SUED = [[Eichenau]]<br /><small>4&nbsp;km</small>
| SUEDWEST = [[Fürstenfeldbruck]]<br /><small>7&nbsp;km</small>
| SUEDOST = [[Puchheim]]<br /><small>5&nbsp;km</small>}}

=== Ortsgliederung ===
1978 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Olching, Esting und Geiselbullach zu einer Verwaltungseinheit zusammengefasst. Im Jahr 2011 besteht die Stadt Olching aus den Ortsteilen Olching, Geiselbullach, Graßlfing und Esting. Der Ortsteil Esting untergliedert sich wiederum in (Alt-)Esting südlich der Bahnlinie und Neu-Esting nördlich davon.

=== Ausdehnung ===
[[Datei:Olching, Amper.jpg|thumb|Der Amperkanal (Mühlbach)]]
Die Gesamtfläche der Gemeinde Olching beträgt 2.990,5 ha. Hiervon entfallen 1.960 ha auf landwirtschaftliche Nutzflächen, 303 ha auf Gebäude und zugehörige Freiflächen, 224 ha auf Verkehrsflächen, 193 ha auf Waldflächen, 103 ha auf Wasserflächen, 35 ha auf Erholungsflächen, 23 ha auf Betriebsflächen und 151 ha auf Flächen anderer Nutzung.
Inmitten der Gemeinde liegt ein Großteil des Landschaftsschutzgebiets "Untere Amper" (ca. 553 ha, davon 316 ha auf dem Gebiet der Gemeinde Olching) sowie das Landschaftsschutzgebiet "Graßlfinger Moos und Olchinger See" (ca. 590 ha).

=== Klima ===
Olching liegt im Übergangsbereich zwischen dem feuchten atlantischen und dem trockenen kontinentalen [[Klima]]. Weitere wesentliche wetterbestimmende Faktoren sind die [[Alpen]] als mitteleuropäische und die [[Donau]] als regionale [[Wetterscheide]]. Aufgrund der durchziehenden Tiefdruckgebiete ist das Wetter relativ wechselhaft in der Westwindzone. Der [[Föhn]] bringt hin und wieder aus südlicher Richtung warme und trockene Luftströmungen. Damit verbunden ist eine sehr gute Fernsicht bis zu den bayrischen Alpen.

== Wappen ==
Das Wappen der Gemeinde Olching stammt aus dem Jahr 1951. Der blaue Wellenbalken im unteren Teil symbolisiert [[Heraldik|heraldisch]] die Lage am Fluss [[Amper]], welcher große wirtschaftliche Bedeutung für den Ort hat. Der schwarze Moorkolben in der Mitte erinnert daran, dass Olching früher zum großen Teil sumpfig war und Teile des [[Dachauer Moos]]es umfasste. Der Weizen steht für die Landwirtschaft auf dem kultivierten Land. Der obere Teil des Wappens zeigt die bayerischen Rauten, was auf eine enge Verbindung zum [[Wittelsbach|bayerischen Herrscherhaus]] hinweist, welche begründet wurde durch die ehemalige kurfürstliche [[Schwaighof (Hofform)|Schwaige]] Graßlfing auf dem Gemeindegebiet. Obwohl seit 1928 keine Bestandteile des bayerischen Staatswappens mehr in kommunale Wappen übernommen werden dürfen, wurde hier eine Ausnahme genehmigt, um eine Verwechslung mit dem Gemeindewappen von [[Kolbermoor]] zu vermeiden.<ref>[http://www.hdbg.de/gemeinden2/bayerns-gemeinden_detail.php?gkz=9179142 Haus der Bayerischen Geschichte: Gemeinde Olching]</ref>


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Saulgrub, damals ''sulgrai'' genannt, wurde 1280 erstmals urkundlich erwähnt. Es gehörte lange Zeit bis zur [[Säkularisation in Bayern|Säkularisation]] 1803 zum [[Kloster Ettal]]. Saulgrub war Bestandteil des Herrschaftsgerichts Murnau des ehemals [[Reichsunmittelbarkeit|reichsunmittelbaren]] Klosters. Grundherr war teils das Kloster Ettal, teils das [[Kloster Rottenbuch]]. Im Zuge der Verwaltungsreformen im [[Königreich Bayern]] entstand mit dem [[Gemeindeedikt#Zweites Gemeindeedikt|Gemeindeedikt von 1818]] die heutige Gemeinde.
<!-- === Religionen === -->
=== Einwohnerentwicklung ===
Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 1.212, 1987 dann 1.469 und im Jahr 2000 1.618 Einwohner gezählt.


== Politik ==
'''Frühgeschichte'''
Bürgermeister ist Rupert Speer.
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 575 T€, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 100 T€.
=== Wappen ===
Die [[Blasonierung|Wappenbeschreibung]] lautet: Unter von Silber und Blau geteiltem Schildhaupt in Silber ein wachsender roter Greifenlöwe.
<!-- === Städtepartnerschaften === -->


== Sehenswürdigkeiten ==
Die bei Esting zutage geförderten archäologischen Funde aus der "Glockenbecherzeit" belegen, dass sich bereits am Ende des Neolithikums Menschen im heutigen Gemeindegebiet aufhielten.
''Siehe auch [[Liste der Baudenkmäler in Saulgrub]]''
Schon Ende des 18. Jahrhunderts entdeckte man an der Bezirksstraße Geiselbullach-Esting ein hallstattzeitliches Gräberfeld aus der Zeit 750 - 500 Jahre v. Chr., das aber schon durch Grabräuber geplündert worden war. Grabungen durch die Kurfürstliche Akademie der Wissenschaften (1789) und den Historischen Verein von Oberbayern (1873) haben unter den 21 keltischen Hügeln Aschenurnen in sogenannten "Wagengräbern" freigelegt. Später wurde das Gebiet Bauernland und die Grabhügel wurden beim Pflügen eingeebnet.<ref>Konrad Bauer u.a.: ''Geschichte der Gemeinde Olching.''. Verlagsanstalt Bayerland Dachau 1994. S. 24 - 28.</ref>
Römische Einzelfunde auf dem Gemeindegebiet weisen darauf hin, dass das Gebiet auch in römischer Zeit erschlossen war.


Das an der [[Ammer (Ammersee)|Ammer]] liegende, in den Jahren 1898/99 errichtete [[Kraftwerk Kammerl]] ist das älteste Bahnkraftwerk der Welt für Einphasenwechselstrom.
'''Mittelalter'''
Ebenfalls an der Ammer liegen die einzigartigen Schleierfälle, die als besonderes Naturereignis angesehen werden können. Für Naturliebhaber ist die "Scheibum" in unmittelbarer Nähe des Kraftwerkes Kammerl ein Ort der Erholung und Besinnlichkeit.


== Wirtschaft und Infrastruktur ==
Olching zählt - wie übrigens auch Esting und Graßlfing - zu den bajuwarischen Ansiedlungen.
=== Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft ===
Die früheste urkundliche Erwähnung eines Olchinger Ortsteils nennt Esting in den Freisinger Traditionen, wo im Jahre 806 in einer Schenkungs-Urkunde eine Wiese in Esting der Kirche in Maisach übereignet wurde. Die erste urkundliche Erwähnung Olchings stammt ebenfalls aus dem frühen Mittelalter, ist aber umstritten. In einer Schenkungsurkunde von 740 übergibt der [[Agilolfinger]]herzog [[Tassilo II.]] den Ort mit Kirche und Getreidemühle dem [[Kloster Benediktbeuern]]. Die 1903 abgerissene baufällige alte Filialkirche, die St.Peter und Paul geweiht war, stammte aus dem Spätmittelalter und war ein Chorturmbau mit starken Mauern. Sie war von einem kleinen Friedhof umgeben, der an der Stelle des heutigen Nöscherplatz lag.
Es gab 1998 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft und im Bereich Handel und Verkehr keine und im Produzierenden Gewerbe 153 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 71 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 499. Im verarbeitenden Gewerbe gab es 2 Betriebe, im Bauhauptgewerbe 6 Betriebe.


Zudem bestanden im Jahr 1999 43 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 799 ha.
'''Beinahe Klosterort im 13. Jahrhundert'''
<!-- === Verkehr === -->
=== Bildung ===
Im Jahr 1999 gab es folgende Einrichtungen:
*Kindergärten: 50 Kindergartenplätze mit 46 Kindern
*Volksschule: 1 mit 5 Lehrern und 91 Schülern


<!-- == Persönlichkeiten == -->
1258 musste Herzog [[Ludwig der Strenge]] als Sühne für den Mord an seiner Frau [[Maria von Brabant (1226–1256)|Maria von Brabant]] ein Kloster gründen. Dieses wurde 1262 vom Aiblinger Gebiet nach Olching verlegt. Die Zisterziensermönche trafen daraufhin am 14. August 1262 in Olching ein und "erstellten gar bald einen hölzernen Bau". Nicht endgültig geklärt ist, ob ein Hochwasser des in die Amper einmündenden Starzelbaches oder ungeklärte Eigentumsverhältnisse dafür verantwortlich waren, dass die Mönche schon 1263 auf "des Fürsten Feld" – in der Nähe des heutigen Fürstenfeldbruck - übersiedelten. Dort entstand das Kloster, dessen barocke Anlage sich heutzutage in neuem Glanz präsentiert.
<!-- == Literatur == -->
<!-- == Sonstiges == -->


== Siehe auch ==
'''Neuzeit'''
* [[Liste der Baudenkmäler in Saulgrub]]


== Einzelnachweise ==
Dieses [[Kloster Fürstenfeld]] hatte in den folgenden Jahrhunderten bis zur [[Säkularisation in Bayern|Säkularisierung]] (1802/03) in Olching viele Besitztümer. Aber auch andere kirchliche und weltliche Grund- und Lehensherrschaften sind in alten Dokumenten erwähnt.
<references />


== Weblinks ==
Der [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährige Krieg]] hinterließ auch in Olching seine Spuren. Am 17. Mai 1632 zog König [[Gustav II. Adolf (Schweden)|Gustav Adolf von Schweden]] in München ein. Während die Stadt gegen eine Kontributionszahlung verschont blieb, spürte vor allem das Umland die Last des Krieges. Von 67 Anwesen in Olching im Jahr 1631 waren 1648 nur noch ganze neun unversehrt erhalten.
{{Commonscat}}
* {{HdBG GKZ|09180129}}
* [http://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09180129.pdf Amtliche Gemeinde-Statistik]


{{Navigationsleiste Gemeinden im Landkreis Garmisch-Partenkirchen}}
Im 18. Jahrhundert konnte sich der Ort allerdings von den Kriegsschäden wieder etwas erholen, und als 1802/03 große Gebiete aus dem Besitz des Klosters Fürstenfeld der Gemeinde zufielen, erwarben 55 Stellenbesitzer ihre Nutzungsrechte an den Flächen.


[[Kategorie:Saulgrub| ]]
1821 wurde Olching (das bis dahin über Jahrhunderte von Dachau aus verwaltet worden war) an das neu gegründete Rentamt Fürstenfeldbruck angegliedert und 1823 auch dem Landgericht Fürstenfeldbruck.
[[Kategorie:Ort im Landkreis Garmisch-Partenkirchen]]
1834 wurde die erste Schule gegründet.


[[da:Saulgrub]]
'''Eisenbahnbau und Entwicklung zur Arbeitergemeinde'''
[[en:Saulgrub]]
[[eo:Saulgrub]]
[[fr:Saulgrub]]
[[id:Saulgrub]]
[[it:Saulgrub]]
[[nl:Saulgrub]]
[[pl:Saulgrub]]
[[ro:Saulgrub]]
[[ru:Заульгруб]]
[[sr:Заулгруб]]
[[vi:Saulgrub]]
[[vo:Saulgrub]]
[[war:Saulgrub]]-end-<br>-start-<br><!-- '''Schwaigen''' --><br>{{Infobox Gemeinde in Deutschland
|Wappen = Wappen von Schwaigen.png
|Breitengrad = 47/37//N
|Längengrad = 11/9//E
|Lageplan = Schwaigen in GAP.svg
|Bundesland = Bayern
|Regierungsbezirk = [[Oberbayern]]
|Landkreis = Garmisch-Partenkirchen
|Verwaltungsgemeinschaft= Ohlstadt
|Höhe = 656
|Fläche = 23.58
|PLZ = 82445
|Vorwahl = 08841
|Kfz = GAP
|Gemeindeschlüssel = 09180131
|Adresse = Rathausplatz 1 <br />82441 Ohlstadt
|Website = [http://www.schwaigen.de/ www.schwaigen.de]
|Bürgermeister = Karl Schwarzberger
|Partei = [[Wählergruppe|Unpolit. Wählervereinigung]]
}}
[[Datei:Grafenaschau Bauernhof und alter Baum 3.jpg|thumb|300px|Grafenaschau mit dem Rißberg (1430 m)]]
'''Schwaigen''' ist eine [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinde]] im [[Oberbayern|oberbayerischen]] [[Landkreis Garmisch-Partenkirchen]] und Mitglied der [[Verwaltungsgemeinschaft Ohlstadt]].


== Geografie ==
1839 war Olching noch ein kleines Bauerndorf mit etwa 50 Höfen und etwa 300 Einwohnern. Dies änderte sich mit dem Beginn des Eisenbahnzeitalters. Es begann am 27. Oktober 1839 mit der Fertigstellung des 19 km langen Streckenabschnittes München-Olching durch die zunächst private ''[[München-Augsburger Eisenbahn-Gesellschaft]]''. Erst ab dem 4. Oktober 1840 konnten die Olchinger Bürger auch das knapp 43 km entfernte Augsburg mittels Dampfzug erreichen. Nach [[Bayerische Ludwigsbahn|Nürnberg-Fürth]] im Jahre 1835 war dies die zweite Eisenbahnlinie im damaligen Deutschland.
Schwaigen liegt in der Region [[Bayerisches Oberland|Oberland]] und besteht aus der Ortschaft Grafenaschau (Kirchdorf) sowie den Weilern und Höfen Hinter-Braunau, Vorder-Braunau, Apfelbichel, Plaicken und Fuchsloch.<br/>
Landschaftlich wird die sich von Nord nach Süd erstreckende Streusiedlung und das Dorf Grafenaschau vom [[Murnauer Moos|Murnauer-]] bzw. Eschenloher Moos im Osten und von den Gebirgszügen der östlichen [[Ammergauer Alpen]] (Aschauer Berg, Aufacker und Laberberg) im Westen begrenzt.


== Geschichte ==
In Olching siedelte sich daraufhin eine Holzstoff-Fabrik an, welche dem Ort einen erheblichen Bevölkerungszuwachs durch den Zuzug von Arbeitskräften bescherte. Der Ortsteil Neu-Olching nördlich der Bahnlinie entwickelte sich. Eine Bahnschranke trennte jahrzehntelang die beiden Teile, bis die Unterführung am Bahnhof gebaut wurde.
Schwaigen gehörte bis zur [[Säkularisation in Bayern|Aufhebung]] des ehemals [[Reichsunmittelbarkeit|reichsunmittelbaren]] [[Kloster Ettal|Klosters Ettal]] im Jahr 1803 zum Gericht [[Murnau am Staffelsee|Murnau]].
<!-- === Religionen === -->


== Einwohnerentwicklung ==
Die hohe Anzahl von Arbeitern in Olching hatte im ganzen 20. Jahrhundert einen großen Einfluss auf die soziale und politische Kultur in Olching. Die linken Parteien hatten in der [[Weimarer Republik]] stets die Mehrheit im Gemeinderat.<br />
Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 418, 1987 dann 556 und im Jahr 2000 621 Einwohner gezählt.
Einigen dieser Politiker, wie beispielsweise dem [[SPD Bayern|SPD]]-Bürgermeister Josef Tauscheck, brachte ihre Überzeugung ab 1933 KZ-Haft und endlose Schikanen ein. Denn auch die [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]] im "[[Drittes Reich|Dritten Reich]]" gewannen in Olching eine breite Anhängerschaft.


== Politik ==
In den 20er und 30er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde Olching sogar als Badeort für Erholungssuchende aus der Großstadt bekannt. Es wird berichtet, dass an heißen Sommertagen täglich bis zu 15.000 Badegäste mit der Eisenbahn nach Olching in die Amperauen kamen. Schließlich durfte sich die Gemeinde ab dem 10. Dezember 1936 als „Fremdenverkehrsgemeinde“ und „Erholungsort“ bezeichnen.<ref>''Attraktives Olching'' Broschüre der Gemeinde Olching, S. 5, Nov. 2006</ref>
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 227 T€, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 10 T€.


== Wappen ==
Während der [[Zeit des Nationalsozialismus]] begann 1937 der Bau der Autobahn von München nach Stuttgart, der späteren [[Bundesautobahn 8]]. Am 2. Dezember 1938 fand die Eröffnung des ersten Teilabschnittes von München bis Olching, bzw. damals noch Geiselbullach, statt. In dieser Zeit wurde beispielsweise die Olchinger Hauptstraße umbenannt, sie hieß für einige Jahre Ritter-von-Epp-Straße.
Die [[Blasonierung|Wappenbeschreibung]] lautet: In Blau ein senkrechter goldener Abtstab, dessen Griff mit einer silbernen Axt und einem silbernen Rechen in schräger Kreuzung belegt ist.
<!-- === Städtepartnerschaften === -->
<!-- == Kultur und Sehenswürdigkeiten == -->


== Wirtschaft und Infrastruktur ==
Bei einem alliierten Bombenangriff am 22. Februar 1944 mittags wurden 22 Menschen, darunter auch zwei von den ca. 1000 in und um Olching beschäftigten Zwangsarbeitern, getötet.<ref>[Nationalsozialistischer "Fremdarbeitereinsatz" in einer bayerischen Gemeinde 1939–1945. Das Beispiel Olching (Landkreis Fürstenfeldbruck) (Taschenbuch), ISBN 3-631-32909-1]</ref>
=== Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft ===
Insgesamt gab es 1998 am Arbeitsort 73 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 173.


Zudem bestanden im Jahr 1999 19 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 615 ha.
'''Zuwachs durch Heimatvertriebene ab 1945'''


=== Tourismus ===
Nach dem Kriegsende 1945 mussten rund 2.000 Heimatvertriebene, meist aus [[Schlesien]] und der [[Tschechoslowakei]] aufgenommen werden. Der Anteil dieser Neubürger machte 1950 mehr als 25 % der Gesamtbevölkerung aus. Ihr Engagement trug erheblich zur dynamischen Entwicklung Olchings in der Nachkriegszeit bei.
Durch Grafenaschau verläuft mit dem [[Maximiliansweg]] der [[Europäischer Fernwanderweg E4|Europäische Fernwanderweg E4]]. Er führt auf Gemeindegebiet im Westen über den Rissberg zum Hinteren Hörnle und im Süden entlang des Murnauer Mooses. Im Ort selbst ist ein Ausflugscafé sowie mehrere Ferienwohnungen vorhanden.
<!-- === Verkehr === -->


=== Bildung ===
Prägten kurz nach dem Krieg noch vor allem Bauernhöfe das Ortsbild von Olching, sind an deren Stelle in den nachfolgenden Jahrzehnten moderne Wohn- und Geschäftsbauten in der Hauptstraße getreten, die somit städtisches Aussehen bekam. Viele Bürger arbeiten in München und profitierten seit 1972 von der Einrichtung des S-Bahnverkehrs anlässlich der [[Olympische Sommerspiele 1972|Olympischen Spiele in München]].
Im Jahr 1999 existierten folgende Einrichtungen:
*Kindergärten: 25 Kindergartenplätze mit 22 Kindern
<!-- == Persönlichkeiten == -->
<!-- == Literatur == -->
<!-- == Sonstiges == -->


== Siehe auch ==
'''Entstehung der Großgemeinde Olching im Jahr 1978'''
* [[Liste der Baudenkmäler in Schwaigen]]


== Einzelnachweise ==
Obwohl der Zusammenschluss der drei Gemeinden Olching, Esting und Geiselbullach bei den zwei kleineren auf wenig Zustimmung stieß, wurde dieser am 1. Mai 1978 bei den Kommunalwahlen durch die Bestimmung eines Gemeinderates für die Großgemeinde vollzogen.
<references />
Seit der Bildung der Großgemeinde 1978 stiegen die Einwohnerzahlen weiter an, vor allem durch den Bau neuer Groß-Wohnsiedlungen auf dem Gelände der Holzstoff-Fabrik und im Schwaigfeld.


== Weblinks ==
'''Stadterhebung im Jahr 2011'''
{{Commonscat}}
* {{HdBG GKZ|09180131}}
* [http://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09180131.pdf Amtliche Gemeinde-Statistik]


{{Navigationsleiste Gemeinden im Landkreis Garmisch-Partenkirchen}}
Mit der Erhebung zur Stadt traten die drei ehemaligen Dörfer Olching, Esting und Geiselbullach im Juni des Jahres 2011 erneut in eine neue Epoche ihrer Geschichte ein. Die Urbanisierung der Gesellschaft und die Ausdehnung des Münchner Umlandes entlang der S-Bahn-Linien und Autobahnen brachte diese Entwicklung mit sich. Die Einwohnerzahl ist schon bei 25.000 Personen angelangt und wird weiter ansteigen, so dass der Stadtrat und die mitplanende Einwohnerschaft vor neue Herausforderungen der Ortsplanung gestellt sind.


[[da:Schwaigen]]
[[en:Schwaigen]]
[[eo:Schwaigen]]
[[fr:Schwaigen]]
[[id:Schwaigen]]
[[it:Schwaigen]]
[[nl:Schwaigen]]
[[pl:Schwaigen]]
[[ro:Schwaigen]]
[[ru:Швайген]]
[[sr:Швајген]]
[[vi:Schwaigen]]
[[vo:Schwaigen]]
[[war:Schwaigen]]


[[Kategorie:Schwaigen| ]]-end-<br>-start-<br><!-- '''Seehausen am Staffelsee''' --><br>{{Infobox Gemeinde in Deutschland
<gallery perrow="6" caption="Bilder zur Entwicklung der Gemeinde">
|Name = Seehausen a.Staffelsee
Datei: Olching Bahnhof.jpg|Ehemaliger Bahnhof an der Bahnstrecke München-Augsburg
|Wappen = Wappen von Seehausen a Staffelsee.png
Datei: Olching Holzstoff Fabrik.jpg|Holzstoff-Fabrik der München-Dachauer Papierfabrik
|Breitengrad = 47/41//N
Datei: Olching Ritter V Epp Str.jpg|Die obere Ritter-von-Epp-Str in der Nähe der „Insel“
|Längengrad = 11/11//E
Datei: Olching, Geschäftshäuser an der Hauptstraße .JPG|Geschäftshäuser an der Hauptstraße
|Lageplan = Seehausen am Staffelsee in GAP.svg
Datei: Olching_Schwaigfeld,_künstlicher_See.jpg|Künstlicher See der Neubausiedlung ''Schwaigfeld''
|Bundesland = Bayern
Datei: Olching, Kirche St.Peter und Paul mit neugestaltetem Nöscherplatz .JPG|Neugestaltetes Stadtzentrum Nöscherplatz mit Pfarrkirche
|Regierungsbezirk = [[Oberbayern]]
Datei: Olching, Großsiedlung Schwaigfeld mit Park .JPG|Großsiedlung ''Schwaigfeld'' mit Park
|Landkreis = Garmisch-Partenkirchen
</gallery>
|Verwaltungsgemeinschaft= [[Verwaltungsgemeinschaft Seehausen am Staffelsee|Seehausen a.Staffelsee]]
|Höhe = 655
|Fläche = 15.71
|PLZ = 82418
|Vorwahl = 08841
|Kfz = GAP
|Gemeindeschlüssel = 09180132
|Adresse = Am Graswegerer 1 <br />82418 Seehausen a.Staffelsee
|Website = [http://www.seehausen-am-staffelsee.de/ www.seehausen-am-staffelsee.de]
|Bürgermeister = Markus Hörmann
|Partei = CSU
}}


'''Seehausen am Staffelsee''' (amtlich: ''Seehausen a.Staffelsee'') ist eine [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinde]] und staatlich anerkannter [[Erholungsort]] im [[Oberbayern|oberbayerischen]] [[Landkreis Garmisch-Partenkirchen]] und Mitglied der [[Verwaltungsgemeinschaft Seehausen am Staffelsee|gleichnamigen Verwaltungsgemeinschaft]].


<!-- == Religionen == -->
== Geografie ==
Seehausen a. Staffelsee liegt in der Region Oberland direkt am [[Staffelsee]] im [[Werdenfelser Land]]. Der gesamte Staffelsee mit seinen sieben Inseln gehört zum Gemeindegebiet.

== Stadterhebung und Bürgervertretung ==

=== Stadterhebung ===

Nach einem erfolglosen Antrag auf Stadterhebung beim bayerischen Innenministerium aus dem Jahr 1998 wurde einem weiteren Antrag von 2010 im März 2011 zeitgleich mit einem Antrag der Nachbargemeinde Puchheim stattgegeben. Die Stadterhebung soll durch Innenminister [[Joachim Herrmann (CSU)|Joachim Herrmann]] am 19. Juni 2011 vollzogen werden. Bürgermeister Andreas Magg erhofft sich auf Grund dieses weichen [[Standortfaktor]]s wirtschaftliche Vorteile für Olching.<ref>[http://www.olching.de/index.php?id=2951,1&suche= Stadterhebungsantrag der Gemeinde Olching]</ref>

=== Gemeinderat heißt nun Stadtrat ===
[[Datei:Olchinger_Rathaus.jpg|miniatur|Olchinger Rathaus]]
Der [[Gemeinderat (Deutschland)|Gemeinderat]] der Gemeinde Olching umfasst 30 Sitze und setzt sich seit der letzten [[Kommunalwahlen in Bayern 2008|Kommunalwahl am 2. März 2008]] wie folgt zusammen:

* [[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]] – 12 Sitze (+2)
* [[SPD Bayern|SPD]] – 7 Sitze (+3)
* [[Wählergruppe|FWO]] – 6 Sitze (-2)
* [[Bündnis 90/Die Grünen|Grüne]] – 3 Sitze (+1)
* [[Wählergruppe|FW-GEO]] – 1 Sitz (-3)
* [[Ökologisch-Demokratische Partei|ödp]] – 1 Sitz (-1)

In Klammern die Veränderungen gegenüber der Gemeinderatswahl vom März 2002. Seit der Kommunalwahl im März 2008 ist Olchings ''Erster Bürgermeister'' Andreas Magg von der SPD.

== Pfarrgemeinden und Kirchen ==

'''Geschichte der Kirchen und Kapellen'''

Kirchengeschichtlich gehörten Olching und Esting vermutlich von Anfang an zur Pfarrei Emmering. Erst 1895 verlegte der Estinger Benefiziat auf erzbischöfliche Anweisung hin seinen Wohnsitz von Esting nach Olching, weil die dortige rasche Entwicklung eine verstärkte Seelsorge erforderlich machte. Den Status einer eigenen Pfarrei erhielt Olching erst 1909, nachdem zuvor (1899 -1901) unter erheblichen Opfern die neue große Pfarrkirche im Stil einer Basilika errichtet worden war. Das mittelalterliche Kirchlein hatte sich nicht nur als zu klein, sondern auch als zu "baufällig" erwiesen; es wurde abgetragen, da eine Sanierung die Gemeindefinanzen über Gebühr strapaziert hätte. Eine ähnliche romanische Kirche kann man noch in Alt-Esting sehen. Die Kirche St. Stephanus stammt aus dem 13. Jahrhundert und ist damit das älteste erhaltene Baudenkmal im Gemeindegebiet. Sie war wie die Olchinger Kirche ursprünglich eine Filiale der Pfarrei Emmering (heute eine Filialkirche der Pfarrei St.Elisabeth in Esting).
Es existiert nur die [[Gemarkung]] Seehausen a.Staffelsee. Weitere Ortsteile sind die [[Dorf|Dörfer]] Riedhausen, Rieden, Seeleiten, sowie als kleinster Ortsteil die bewohnte [[Wörth (Staffelsee)|Insel Wörth im Staffelsee]].
In der Flur am "Buelach" in der Nähe der Amper überließ Bayerns Kurfürst Max Emanuel seinem Hofkammerrat Adam Geisler 1724 ein großes Areal zur Bewirtschaftung und verlieh ihm das Adelsprädikat "von Geiselbullach". Der geadelte Beamte erbaute ein Schlösschen mit eingefriedetem Park und eine Kapelle zu Ehren des Hl.Johannes Nepomuk. Mangelndes wirtschaftliches Geschick machten ihm und seinen häufig wechselnden Nachfolgern die Wirtschaftsführung des Gutes nicht leicht. Erst der aus Udine kommende Kaufmann Alois Sabbadini scheint das nötige Gespür besessen zu haben. In seiner Zeit entstand 1816 der Turm zu der Kapelle, die sechs Jahrzehnte zuvor ein Schloßbesitzer, der Hofmaler Johann Adam von Schöpf, in feinstem Rokokostil ausgemalt hatte.


== Geschichte ==
Die evangelisch-lutherische Johanniskirche in Olching ist erst nach dem 2. Weltkrieg entstanden, ebenso die katholische St.-Elisabeth-Kirche in Esting in der Nähe der neuen S-Bahn-Haltestelle, die nun auch Pfarrkirche des Ortsteils Esting ist.
Auf der Insel Wörth im Staffelsee gibt es schon Süren aus römischer Zeit. Im 8. Jahrhundert kam es zur Gründung des [[Kloster Staffelsee|Klosters Staffelsee]], das im 11. Jahrhundert aufgelöst wurde. Um das Gotteshaus auf der Insel ohne Boot erreichen zu können, baute man vom Festland einen [[Steg (Brücke)|Holzsteg]] von Seehausen über St. Jakob (Jakobsinsel, die kleinste der sieben Staffelsee-Inseln) bis zur Insel Wörth.


Der Ort Seehausen wird um 650 genannt und gehörte ab 1330 zum [[Kloster Ettal]], das wiederum Teil des [[Kurfürstentum Bayern|Kurfürstentums Bayern]] war und bis zur Aufhebung des zeitweise auch [[Reichsunmittelbarkeit|reichsunmittelbaren]] Klosters im Jahr 1803 Bestandteil dessen Gerichts [[Murnau am Staffelsee|Murnau]]. 1773 wurde die Inselpfarrkirche, mit ihrer bemerkenswerten [[Barock|barocken]] Ausstattung auf das Festland überführt<ref>[http://www.seehausen-am-staffelsee.de/ortgesch.html Seehausen am Staffelsee: Geschichte]</ref>, finanziert durch den [[Augsburg|Augsburger]] Verleger und Buchhändler [[Matthäus Rieger]], einem gebürtigen Seehauser.
''' Pfarrämter'''
Im Zuge der Verwaltungsreformen im [[Königreich Bayern]] entstand mit dem [[Gemeindeedikt#Zweites Gemeindeedikt|Gemeindeedikt von 1818]] die heutige Gemeinde. Während der Zeit des sogenannten [[Deutschland 1933 bis 1945|Dritten Reichs]] befand sich ein Außenlager des [[Konzentrationslager Dachau]] auf der zu Seehausen gehörenden Halbinsel Burg. Die ortsansässigen, rüstungswichtigen Firmen Feinmechanische Werkstätten Tipecska, das Arbeitskommando Dr. Jung und Otto Heinrich Muck konnten so auf Arbeitskräfte zugreifen. Die Lagerinsassen wurden am 25. April 1945 von Soldaten der [[US Army]] befreit.
<!-- === Religionen === -->
=== Einwohnerentwicklung ===
Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 1.544, 1987 dann 1.917, 2000 2.100 und im Jahr 2009 2.501 Einwohner gezählt.


== Politik ==
*St.Peter und Paul,
=== Gemeinderat ===
mit dem Katholischen Pfarramt Olching
Der Gemeinderat besteht aus 14 Mitgliedern (Ergebnis der [[Kommunalwahlen in Bayern 2008|Gemeinderatswahl 2008]]):
*CSU: 6 Sitze
*Liste Bürgernah: 4 Sitze
*Parteilose Wählergruppe: 4 Sitze


=== Bürgermeister ===
*St.Elisabeth,
Bürgermeister ist seit Mai 2008 Markus Hörmann. Er wurde mit 53,7% der Stimmen vor Georg Klein (Liste Bürgernah) mit 24,1% und Franz Widmann (Parteilose Wählergruppe) mit 22,1% zum neuen Bürgermeister gewählt.
mit dem Katholischen Pfarrzentrum St.Elisabeth


Sein Vorgänger war Ulrich Willburger (CSU). Er war wiederum im Jahr 2002 Nachfolger von Sylvester Eichberger (CSU).
*St.Stephanus,
mit dem Katholischen Pfarramt Esting


=== Wappen ===
*Johanneskirche,
Die [[Blasonierung|Wappenbeschreibung]] lautet: Wellenförmig geteilt von Blau und Silber; oben ein links gewendeter silberner Hecht, unten ein wachsender roter Drachenrumpf.
mit dem Evangelisch-lutherischen Pfarramt Olching
<!-- === Städtepartnerschaften === -->
(das auch Maisach und Gernlinden umfasst)
<!-- === Kultur === -->


== Wirtschaft ==
== Baudenkmäler ==
[[Liste der Baudenkmäler in Seehausen am Staffelsee]]
=== Verkehr ===
[[File:Olching, Kreisverkehr an der Insel .JPG|thumb|Olching, Zentraler Kreisverkehr "An der Insel" ]]
Olching ist über die Anschlussstellen Dachau/Fürstenfeldbruck oder Lochhausen/Langwied mit der Autobahn [[Bundesautobahn 8|A 8]], sowie über Anschlussstelle [[Lochhausen (München)|Lochhausen]] mit der [[Bundesautobahn 99|A 99]] verbunden. Außerdem gibt es zwei Auffahrten auf die [[Bundesstraße 471|B 471]], die als Tangente im Norden und Westen Münchens die Kreisstädte Dachau und Fürstenfeldbruck verbindet und eine Querverbindung von der Stuttgarter Autobahn zur Bodensee-Autobahn und zum Ammersee darstellt.


== Wirtschaft und Infrastruktur ==
Seit rund 150 Jahren ist der entscheidende Entwicklungsfaktor für die Entwicklung der Bauerndörfer Olching, Esting und Geiselbullach zur Großgemeinde und im Jahr 2011 zur Stadt die Lage an der Eisenbahnstrecke München-Augsburg. Beschleunigt wurde diese Entwicklung durch den Ausbau des Münchner S-Bahn-Netzes seit Anfang der 1970er Jahre.
=== Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft ===
Im öffentlichen Nahverkehr der Millionenstadt München sind Olching und Neu-Esting mit eigenen Haltestellen an der Linie S3 (Mammendorf – Esting – Olching – München Hauptbahnhof – Holzkirchen) an dieses S-Bahnnetz des [[Münchner Verkehrs- und Tarifverbund]]es angeschlossen. Die Innenstadt ist damit in gut 20 Minuten zu erreichen. Darüber hinaus bestehen Busverbindungen in die umliegenden Ortschaften. Olching befindet sich an der [[Bahnstrecke München–Augsburg|Schnellfahrstrecke Augsburg-München]], bei der die Züge bis zu 230 km/h schnell werden können.
Es gab 2008 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft keine, im Produzierenden Gewerbe 101 und im Bereich Handel und Verkehr und Gastgewerbe 56 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 186 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 586. Im verarbeitenden Gewerbe gab es 2 Betriebe, im Bauhauptgewerbe 6 Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 2007 21 landwirtschaftliche Betriebe.
[[Datei:Olching, Elektrizitätswerk am Mühlbach.jpg|thumb|Wasserkraftwerk am Mühlbach neben der umgewandelten Holzstofffabrik]]


Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 2008 1.1918 T€ (1999: umgerechnet 882 T€), davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) 701 T€ (1999: umgerechnet 109 T€).
=== Gewerbe ===
[[Datei:Olching, Schwaigfeld Center.JPG|thumb|Einkaufszentrum im Schwaigfeld]]
Neben dem großen Gewerbegebiet südlich der S-Bahnlinie zwischen Roggensteiner und Münchner Straße, das mit den üblichen [[Discounter]]n, [[Supermarkt|Super-]], Bau- und Medienmarkten sowie verschiedenen Handwerksbetrieben ausgestattet ist, entstand Ende 2007 im nördlichen Teil Olchings an der Feursstraße ein kleineres Gewerbegebiet unter der Bezeichnung „Schwaigfeld Center“ zur Versorgung der neuen Siedlung auf dem Schwaigfeld des Ortsteils Graßlfing.
<!-- === Ansässige Unternehmen === -->


=== Landwirtschaft ===
<!-- === Verkehr === -->
[[Datei:Gut Geiselbullach.jpg|thumb|„Gut Geiselbullach“]]
Die beiden Weizenähren im Olchinger Wappen aus dem Jahre 1951 weisen auf die damalige Bedeutung der Landwirtschaft für die noch bäuerliche Gemeinde hin. Seit den 1990ern Jahren sind die letzten bäuerlichen Betriebe aus dem Ortszentrum verschwunden und städtisch anmutende Miets- und Geschäftsgebäude sind an ihre Stelle getreten. Jedoch sind noch immer etwa zwei Drittel der gesamten Gemeindefläche (ca. 3.000 ha) landwirtschaftliche Nutzfläche. Weiterhin erlauben einige [[Hofladen|Hofläden]] in der Gemeinde direkt bei den landwirtschaftlichen Herstellern Produkte des täglichen Bedarfs zu erwerben. Angeboten werden sowohl biologisch als auch konventionell produzierte Produkte. Neben Obst, Salat, Gemüse befinden sich auch Obstbrände und Brennholz („Gut Geiselbullach“), sowie Fleisch, Wurst, Wein, Honig, Tee und vieles andere mehr im Angebot der land- und forstwirtschaftlichen [[Direktvertrieb|Direktvermarkter]].<ref>Hofladenbroschüre der Gemeinde Olching http://www.olching.de/export/download.php?id=474</ref>


=== Bildung ===
== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
Im Jahr 2010 gab es folgende Einrichtungen:
=== Gebäude ===
*Kindergärten: 85 Kindergarten und -krippenplätze
* Die 1599 eingeweihte ''Schlosskapelle'' im Ortsteil Esting bildet zusammen mit dem Torhaus den Vorbau zu dem dahinterliegenden „Estinger Schloss“. Im Jahre 1925 hat der Olchinger Kunstmaler [[Karl Sonner]] die farbenfrohen Außenbemalungen mit Szenen aus dem kirchlichen Leben ausgeführt. Der schmale, barocke Kirchenraum wurde um 1750 gestaltet und zeigte auf dem Altar ein gotische Marienfigur (um 1500) mit Szepter und Jesukind.
*Volksschulen: Volksschule Seehausen/Uffing
* Die ''katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul'' von Olching wurde 1899 bis 1901 als Backsteinbau im neoromanischen Stil errichtet. Nach den gleichen Bauplänen wurde 1907 die Zwillingskirche ''Sta. Addolorata'' im norditalienischen [[Arco (Trentino)|Arco]] (Trentin) fertiggestellt.<ref>Homepage von ''St. Peter und Paul'' in Olching[http://www.peterpaul-olching.de/pfarrkirche.html]</ref>
* Die im Jahr 1953 noch als „Betsaal im Evangelischen Gemeindezentrum“ in Betrieb genommene spätere ''evangelische Johanneskirche''. Erst 1975 erhielt sie den offiziellen Status einer Kirche. Das Gotteshaus wurde 1974/75 und 2010 renoviert und erweitert. Im Oktober 2010 konnte eine neue Kirchenorgel in Betrieb genommen werden.<ref>[http://www.johanneskirche-olching.de/index.php?id=unoo Webpräsenz der Evangelischen Johanneskirche in Olching]</ref>
* Das, 1975 vom Gemeinderatsmitglied Sebastian Miller gestiftete, „Brunnenbuberl“ musste dem neugestalteten, großen Bunnen am Nöscherplatz bei der Kirche weichen und befindet sich seit Mai 2011 schräg gegenüber der Geschäftsstelle der ''Deutschen Post'' vor dem Modehaus''Miller''. Die Brunnenfigur scheint dem [[Fischerbuberl-Brunnen]] von [[Ignatius Taschner]] aus dem Jahr 1910 nachemfunden zu sein.
* Die im Jahr 2010 errichte Brunnenanlage am neugestalteten Nöscherplatz bei der katholischen Kirche.
* Die ''katholische romanische Kirche St.Stephanus'' in Alt-Esting ist als ältestes Bauwerk der Gemeinde anzusehen und erinnert an die dörfliche Vergangenheit des Stadtteils Esting.


== Persönlichkeiten ==
* [[Matthäus Rieger]] (1705–1775), deutscher Buchhändler und Verleger, geboren in Seehausen
* [[Josef von Utzschneider]] (1763–1840), deutscher Techniker und Unternehmer, geboren auf Schloss Rieden
* [[Maria von Oberndorff]] (1867–1940), deutsche Schriftstellerin, geboren auf Schloss Rieden
* [[Rudolf Pummerer]] (1882–1973), österreichisch-deutscher Chemiker und Rektor der Universität Erlangen-Nürnberg, starb in Seehausen
* [[Bolko von Richthofen]] (1899–1983), deutscher Prähistoriker, starb in Seehausen
* [[Gebhard Seelos]] (1901–1984), deutscher Politiker der Bayernpartei, starb in Seehausen
* [[Georg Ringsgwandl]] (* 15. November 1948 in Bad Reichenhall) ist ein bayerischer Kabarettist und Liedermacher, lebt in Seehausen


<!-- == Literatur == -->
<gallery perrow="6" caption="Olchinger Sehenswürdigkeiten">
<!-- == Sonstiges == -->
Datei:Olchinger Kriegsdenkmal.jpg|Kriegerdenkmal bei der kath. Kirche
Datei:Estinger Schlosskapelle.jpg|Estinger Schlosskapelle
Datei:St. Peter und Paul (Olching).jpg|Katholische Pfarrkirche ''St. Peter und Paul''
Datei:Olching, St. Peter und Paul, Innenraum.jpg|''St. Peter und Paul'', Innenraum
Datei:St. Nepomuk (Geiselpullach).jpg|[[Johannes Nepomuk|St. Nepomuk]] Kapelle, <small>Geiselbullach</small>
Datei:St. Peter und Paul Olching.JPG|St. Peter & Paul, Sanierungsarbeiten 2008
Datei:Olching,_Brunnenanlage.jpg|Brunnenanlage am Nöscherplatz
Datei:Olching,_Brunnenfigur.jpg|Das ''Brunnenbuberl''
Datei:Johanneskirche_Olching.jpg|Evangelische ''Johanneskirche''
Datei:Johanneskirche_Olching_Innenraum.jpg|''Johanneskirche'', Altarraum
</gallery>


== Einzelnachweise ==
=== Kulturelle, soziale Einrichtungen und Vereine ===
<references />
[[File:Olching, KOM, Kulturwerkstatt am Olchinger Mühlbach .JPG|thumb|Olching, KOM, Kulturwerkstatt am Olchinger Mühlbach]]
* Kulturwerkstatt am Olchinger Mühlbach (KOM), Hauptstraße 68 / 70
* [[Bibliothek|Bücherei]] Olching, Schwojerstraße 31
* [[Bibliothek|Bücherei]] Esting, Schlossstraße 19
* [[Bibliothek]] der katholischen Pfarrgemeinde Olching, Andachtsraum der Kirche St. Peter und Paul
* Laurentius-Heim des Diakonischen Werks, Senioren- und Pflegeheim, Feursstr.
* Sozialzentrum Olching, Haus der Begegnung, Feursstr.
* Anlagen und Sportstätten der Olchinger Vereine, Liste siehe [http://www.olching.de Internet-Seite der Gemeinde Olching]


<!-- === Museen === -->
== Weblinks ==
{{Commonscat}}
<!-- === Bauwerke === -->
* {{HdBG GKZ|09180132}}
* [http://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09180132.pdf Amtliche Gemeinde-Statistik]


{{Navigationsleiste Gemeinden im Landkreis Garmisch-Partenkirchen}}
=== Regelmäßige Veranstaltungen ===
==== Faschingsumzug ====
Der [[Karnevalsumzug|Faschingsumzug]], der jedes Jahr am Faschingsdienstag um 14 Uhr stattfindet, hat in Olching eine lange Tradition. Schon ca. 1923 fand, organisiert vom damaligen Burschenverein, ein Faschingszug statt. Zwischen 1938 und 1952 fanden keine belustigenden Umzüge statt. Erst 1953, als sechs Maskierte (darunter drei Musikanten) durch Olching zogen, war das Eis gebrochen. Bis zum Jahr 1980 prägte vor allem Sepp Miller als Organisationsleiter das Bild des Olchinger Faschingstreibens.
Der Zug wurde durch die Mitwirkung von Vereinen aus Olching und den umliegenden Gemeinden immer größer. Mittlerweile ist der Olchinger Faschingsumzug der größte in ganz Oberbayern. Nur 1962 wegen der [[Sturmflut 1962|Flutkatastrophe in Hamburg]], 1990 wegen des [[Orkan]]s ''Wiebke'' und 1991 während des [[Zweiter Golfkrieg|Golfkrieges]] fand die Veranstaltung nicht statt. In den folgenden Jahren verfolgten jeweils ungefähr 30.000–40.000 Zuschauer das Spektakel in der Olchinger Hauptstraße.
<gallery perrow="6" caption="Olchinger Faschingsumzug">
Bild: Gedenkfigur 40 Jahre Olchinger Faschingumzug.jpg|Gedenkfigur „40 Jahre Umzug“
Bild: Olching faschingsumzug opening.JPG|Faschingsumzug in Olching
Bild: Olching faschingsumzug messerschmidt.JPG|Faschingsumzug in Olching
Bild: Olching faschingsumzug baustelle.JPG|Faschingsumzug in Olching
</gallery>


[[Kategorie:Ort im Landkreis Garmisch-Partenkirchen]]
==== Volksfest ====
[[Kategorie:Seehausen am Staffelsee| ]]
Das Olchinger Volksfest findet jährlich in der zweiten Pfingstferienwoche statt. An Fronleichnam wird im Rahmen des Festprogramms das traditionelle Speedwayrennen ausgetragen. Darüber hinaus veranstaltet die Gemeinde Olching ein breites Rahmenprogramm rund um das Volksfest. Meistens am Montag findet, nach Einbruch der Dunkelheit, ein großes Brillantfeuerwerk statt.


[[da:Seehausen am Staffelsee]]
==== BladeFever ====
[[en:Seehausen am Staffelsee]]
Die Jugendinitiative TROJA Olching e.V., ein Verein von Jugendlichen für Jugendliche, veranstaltet jährlich eine Rollerblade-Veranstaltung namens BladeFever.
[[eo:Seehausen am Staffelsee]]
Diese Veranstaltung ist die größte Sportveranstaltung in Olching mit aktiven Sportlern. In enger Zusammenarbeit mit Feuerwehr und Polizei wird ein sicheres Fahren ermöglicht.
[[fr:Seehausen am Staffelsee]]
Künftig wird das BladeFever in weitere Runden gehen.
[[id:Seehausen am Staffelsee]]
[[it:Seehausen a.Staffelsee]]
[[nl:Seehausen am Staffelsee]]
[[pl:Seehausen am Staffelsee]]
[[ro:Seehausen am Staffelsee]]
[[ru:Зеехаузен-ам-Штаффельзее]]
[[sr:Зехаузен ам Штафелзе]]
[[vi:Seehausen am Staffelsee]]
[[vo:Seehausen am Staffelsee]]
[[war:Seehausen am Staffelsee]]-end-<br>-start-<br><!-- '''Spatzenhausen''' --><br>{{Infobox Gemeinde in Deutschland
|Wappen = Wappen von Spatzenhausen.png
|Breitengrad = 47/43//N
|Längengrad = 11/12//E
|Lageplan = Spatzenhausen in GAP.svg
|Bundesland = Bayern
|Regierungsbezirk = [[Oberbayern]]
|Landkreis = Garmisch-Partenkirchen
|Verwaltungsgemeinschaft= [[Verwaltungsgemeinschaft Seehausen am Staffelsee|Seehausen a.Staffelsee]]
|Höhe = 667
|Fläche = 7.74
|PLZ = 82447
|Vorwahl = 08847
|Kfz = GAP
|Gemeindeschlüssel = 09180133
|Straße = Dorfstraße 6
|Bürgermeister = Georg Wagner
|Partei = [[Freie Wähler|Freie Wählergemeinschaft]]}}


'''Spatzenhausen''' ist eine [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinde]] im [[Oberbayern|oberbayerischen]] [[Landkreis Garmisch-Partenkirchen]] und Mitglied der [[Verwaltungsgemeinschaft Seehausen am Staffelsee]].
=== Freizeit- und Sportanlagen ===


== Geografie ==
* [[Olchinger See]]
Spatzenhausen liegt in der Region Oberland zwischen [[Staffelsee]] und [[Riegsee]].
* Hallenbad Olching, Heckenstr.
* Speedway-Stadion
Es existiert nur die [[Gemarkung]] Spatzenhausen. Weitere Ortsteile sind Hofheim und Waltersberg.
* Volksfestplatz (mit Skatepark)
* [[Vogelpark Olching]]
* Turnier-Minigolfanlage in Graßlfing
* 18-Loch-Golfplatz des Golfclub Olching
* Bowlingbahn im Gewerbegebiet
* Sportanlage des SC Olching (Fußballverein)
* Sportanlage des SV Esting
* Sportanlage des TSV Olching
* zahlreiche Tennisplätze
* Spazier- und Wanderwege entlang der Amper und dem Mühlbach (Amperkanal)
* Öffentlicher Park im Schwaigfeld mit Spielplätzen


== Geschichte ==
Spatzenhausen gehörte zum [[Rentamt]] [[München]] und zum [[Landgericht]] [[Weilheim in Oberbayern|Weilheim]] des [[Kurfürstentum Bayern|Kurfürstentums Bayern]]. Im Zuge der Verwaltungsreformen im [[Königreich Bayern]] entstand mit dem [[Gemeindeedikt#Zweites Gemeindeedikt|Gemeindeedikt von 1818]] die heutige Gemeinde. Seit der [[Gebietsreform in Bayern|Gemeindegebietsreform]] 1978 ist die Gemeinde Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Seehausen am Staffelsee.
<!-- === Religionen === -->
=== Einwohnerentwicklung ===
Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 487, 1987 dann 670 und im Jahr 2000 790 Einwohner gezählt.


== Politik ==
Bürgermeister ist Georg Wagner (Freie Wählergemeinschaft).
=== Wappen ===
Die [[Blasonierung|Wappenbeschreibung]] lautet: In Blau über goldenem Dreiberg eine goldene Krone, die ein schräg gestelltes goldenes Holzscheit, aus dem goldene Flammen schlagen, überdeckt.
<!-- === Städtepartnerschaften === -->
<!-- == Kultur und Sehenswürdigkeiten == -->


== Baudenkmäler ==
[[Liste der Baudenkmäler in Spatzenhausen]]


== Wirtschaft und Infrastruktur ==
<gallery perrow="6" caption="Olchinger Freizeitmöglichkeiten">
=== Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft ===
Bild: Olchinger see 041211.jpg|Badesteg am [[Olchinger See]]
Es gab 1998 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft keine, im produzierenden Gewerbe 28 und im Bereich Handel und Verkehr 16 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 213.
Bild: Amperbrücke bei Esting.jpg|Wanderweg entlang der [[Amper]] bei Esting
Bild: Olching Schlittenhügel am Volksfestplatz.jpg|Schlittenhügel am Volksfestplatz
Bild: Olching, Clubhaus des Golfclub Olching .JPG|Clubhaus des Golfclub Olching
Bild: Olching, Minigolfanlage in Graßlfing .JPG|Minigolfanlage in Graßlfing
</gallery>


Im verarbeitenden Gewerbe gab es 2 Betriebe, im Bauhauptgewerbe 1 Betrieb. Zudem bestanden im Jahr 1999 33 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 821 ha. Davon waren 25 ha Ackerfläche und 796 ha Dauergrünfläche.
== Öffentliche Einrichtungen ==
<!-- === Staatliche Einrichtungen === -->


Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 325 T€, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 100 T€.
=== Überörtliche Einrichtungen ===


<!-- === Verkehr === -->
* Müllverbrennungsanlage Geiselbullach, ist ein Teil des Abfallwirtschaftsbetriebs der Landkreise Fürstenfeldbruck und Dachau, siehe Website des AWB [http://www.awb-ffb.de/html/weitere-einrichtungen-gfa.html]
* Kläranlage Geiselbullach des Abwasserverbands Ampergruppe (eine Einrichtung des Amperverbands), siehe Website [http://www.amperverband.de/de/ueber_uns.html]


=== Bildungseinrichtungen ===
=== Bildung ===
Im Jahr 1999 gab es folgende Einrichtungen:
==== Schulen ====
*Kindergärten: 24 Kindergartenplätze mit 24 Kindern
* [[Grundschule]] Olching
* [[Hauptschule]] Olching
* Grund- und Hauptschule Esting
* [[Grundschule]] Graßfling/Geiselbullach
* Staatl. [[Gymnasium Olching]]
* [[Maria Montessori|Montessori]]-Grund- und Hauptschule


<!-- == Persönlichkeiten == -->
==== Sonstige ====
<!-- == Literatur == -->
* [[Volkshochschule]] Olching
<!-- == Sonstiges == -->
* Erwachsenenbildung der kath. Kirche (Brucker Forum e.V.)
* Ev. Bildungswerk im Landkreis (Pfarramt Olching)
* [[Musikschule]] Olching und Esting
* "3Klang", Private Musikschule


== Einwohner ==
== Einzelnachweise ==
<references />
[[Datei:Einwohnerentwicklung olching.png|thumb|Einwohnerentwicklung von Olching]]
== Weblinks ==
Besonders durch die Neubauten im ''Schwaigfeld'' (Ortsteil Graßlfing) sind die Einwohnerzahlen in den letzten Jahren in Olching gestiegen.
{{Commonscat}}
* {{HdBG GKZ|09180133}}
* [http://www.vg-seehausen.de/ Website der Verwaltungsgemeinschaft Seehausen]
* [http://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09180133.pdf Amtliche Gemeinde-Statistik]


{{Navigationsleiste Gemeinden im Landkreis Garmisch-Partenkirchen}}
=== Einwohnerentwicklung ===
==== Vergangenheit ====
Der Bevölkerungsstand am:
* 31. Dezember 1960: 9.130 Einwohner
* 31. Dezember 1970: 14.129 Einwohner
* 31. Dezember 1980: 18.973 Einwohner
* 31. Dezember 1990: 20.702 Einwohner
* 31. Dezember 2000: 22.796 Einwohner
* 31. Dezember 2001: 23.130 Einwohner
* 31. Dezember 2002: 23.607 Einwohner
* 31. Dezember 2003: 23.791 Einwohner
* 31. Dezember 2004: 24.107 Einwohner
* 31. Dezember 2005: 24.298 Einwohner
* 31. Dezember 2007: 24.474 Einwohner
(jeweils ohne Nebenwohnsitz)


[[Kategorie:Ort im Landkreis Garmisch-Partenkirchen]]
Quelle: Statistisches Landesamt Bayern
[[Kategorie:Spatzenhausen| ]]


[[da:Spatzenhausen]]
==== Stadt mit mehr als 25.000 Einwohnern ====
[[en:Spatzenhausen]]
[[eo:Spatzenhausen]]
[[fr:Spatzenhausen]]
[[id:Spatzenhausen]]
[[it:Spatzenhausen]]
[[nl:Spatzenhausen]]
[[pl:Spatzenhausen]]
[[ro:Spatzenhausen]]
[[ru:Шпатценхаузен]]
[[sr:Шпаценхаузен]]
[[vi:Spatzenhausen]]
[[vo:Spatzenhausen]]
[[war:Spatzenhausen]]-end-<br>-start-<br><!-- '''Uffing am Staffelsee''' --><br>{{Infobox Gemeinde in Deutschland
|Name = Uffing a.Staffelsee
|Wappen = Wappen von Uffing a Staffelsee.png
|Breitengrad = 47/43//N
|Längengrad = 11/9//E
|Lageplan = Uffing am Staffelsee in GAP.svg
|Bundesland = Bayern
|Regierungsbezirk = [[Oberbayern]]
|Landkreis = Garmisch-Partenkirchen
|Höhe = 659
|Fläche = 43.00
|PLZ = 82449
|Vorwahl = 08846
|Kfz = GAP
|Gemeindeschlüssel = 09180134
|Adresse = Hauptstr. 2<br />82449 Uffing a.Staffelsee
|Website = [http://www.uffing.de/ www.uffing.de]
|Bürgermeister = Rupert Wintermeier
|Partei = [[Wählergruppe|Wahlgem./parteifreie Wähler]]
}}
'''Uffing am Staffelsee''' (amtlich: ''Uffing a.Staffelsee'') ist eine [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinde]] im [[Oberbayern|oberbayerischen]] [[Landkreis Garmisch-Partenkirchen]] und umfasst die beiden Orte Uffing und Schöffau.


== Geographie ==
Im Jahr 2011 wurde die Zahl von 25.000 Einwohnern überschritten. Somit ist Olching ab 19. Juni 2011 eine neue wachsende Stadt mit mehr als 25.000 Einwohnern.
Die Gemeinde liegt im bayerischen Voralpenland 70 km südlich der Landeshauptstadt München auf einer Höhe von 666 m über NN. Sie erstreckt sich auf einer Fläche von 43 km². Davon sind 23 km² landwirtschaftlich genutzte Fläche, 19 km² Wald und 2 km² Wasser- und Erholungsfläche.


== Wappen ==
=== Einwohnerverteilung auf die Ortsteile ===
Das Wappen zeigt ''in Rot einen silbernen Wagenkipf, darüber eine goldene Mitra.''
(1995–2004, Quelle ist die Gemeinde selber)
== Geschichte ==
Uffing wird schon im Jahr 739 als Stiftungsgut des [[Kloster Benediktbeuern|Klosters Benediktbeuern]] erwähnt. Teile des Orts waren in Frühmittelalter auch Besitz von [[Kloster Staffelsee]]. Der Ort gehörte später zum [[Rentamt]] München und zum Landgericht Weilheim des [[Kurfürstentum Bayern|Kurfürstentums Bayern]]. Uffing wurde 1818 im Zuge der [[Gemeindeedikt#Zweites Gemeindeedikt|Verwaltungsreformen]] im [[Königreich Bayern]] eine selbstständige politische Gemeinde. Am 11. November 1923 wird [[Adolf Hitler]] in Uffing nach dem [[Hitlerputsch|Hitler-Putsch]] verhaftet. Anlässlich der 1250 Jahr-Feier in Uffing wurde eine Chronik über Entstehung und Allgemeines der Gemeinde Uffing am Staffelsee von Jakob Scheck verfasst und veröffentlicht. Darin ist auch nachzulesen, wie die Hunnen auf einer der Staffelsee Inseln ihr Lager hatten und welche Geschichten es hierüber gibt.
<!-- == Religionen == -->
<!-- == Politik == -->


== Baudenkmäler ==
{| class="prettytable"
[[Liste der Baudenkmäler in Uffing am Staffelsee]]
| Stand am
<!-- == Wirtschaft == -->
! 31. Dezember 1995
! 31. Dezember 1996
! 31. Dezember 1997
! 31. Dezember 1998
! 31. Dezember 1999
! 31. Dezember 2000
! 31. Dezember 2001
! 31. Dezember 2002
! 31. Dezember 2003
! 31. August 2004
! 31. Dezember 2007
|-
! Olching
| 13.001
| 13.135
| 13.195
| 13.371
| 13.498
| 13.496
| 13.854
| 13.739
| 13.820
| 13.901
| 13.885
|-
! Esting
| 1.685
| 1.676
| 1.684
| 1.643
| 1.655
| 1.655
| 1.665
| 1.623
| 1.605
| 1.629
| 1.655
|-
! Neu-Esting
| 4.173
| 4.140
| 4.091
| 4.111
| 4.069
| 4.162
| 4.260
| 4.283
| 4.361
| 4.401
| 4.358
|-
! Geiselbullach
| 1.357
| 1.388
| 1.443
| 1.547
| 1.592
| 1.620
| 1.614
| 1.698
| 1.727
| 1.872
| 1.819
|-
! Graßlfing
| 1.504
| 1.513
| 1.507
| 1.513
| 1.718
| 1.876
| 1.945
| 2.264
| 2.339
| 2.400
| 2.757
|-
! Gesamt
| 21.720
| 21.852
| 21.934
| 22.185
| 22.532
| 22.809
| 23.068
| 23.607
| 23.852
| 24.203
| 24.474
|}


=== Ausländische Bürger ===
== Verkehr ==
Uffing liegt an der Bahnstrecke München-Mittenwald und wird von Zügen des Regionalverkehrs bedient.
(Stand: 31. August 2004)
<!-- === Ansässige Unternehmen === -->


== Öffentliche Einrichtungen ==
2.202 (9,09 % der Gesamtbevölkerung)
In Uffing gibt es seit der 1250 Jahr-Feier ein Museum, das von den Gründungszeiten bis heute den Verlauf der Uffinger Geschichte erzählt. Viele der Einrichtungsgegenstände wurden über Jahrzehnte von verschiedenen Dorfbewohnern gesammelt und zur Verfügung gestellt zur Eröffnung des Museums. Einige der Ausstellungsstücke sind die erbauten Miniaturen die anlässlich des Festzuges zur 1250-Jahr-Feier in liebevoller Kleinstarbeit gefertigt wurden.


Die Geschichte des Heimatmuseums begann bereits 1989, als zur 1250-Jahrfeier von Uffing eine begleitende Ausstellung im Pfarrheim untergebracht wurde. Nach dem Ende der Festveranstaltungen suchte man für die Requisiten des Festzuges und einigen der Gemeinde verbleibenden Ausstellungsstücke geeignete Präsentationsräume. Im alten Feuerwehrhaus, erbaut 1949, wurde man fündig und brachte die Ausstellung dort unter. Als Ausstellungsraum fungierte dieses Gebäude bis 1995. Nach einem größeren Umbau schaffte sich die Gemeinde Uffing a. Staffelsee ein eigenes Heimatmuseum, das im Juni 1996 eingeweiht werden konnte. Seit dieser Zeit befindet sich dort im 1. Stock eine Dauerausstellung über handwerkliche und bäuerliche Geräte aus Uffing und Schöffau, sowie über Erinnerungsstücke an die Geschichte von Uffing. Ein besonderes Schmuckstück ist das alte Dorfmodell, das Uffing um das Jahr 1706 zeigt und vom Schneidermeister Josef Mayer zur 1250-Jahrfeier gebaut wurde. Im Erdgeschoss befindet sich eine Wechselausstellung und eine Dauerausstellung von Werken Uffinger Künstler. Das Heimatmuseum hat mittlerweile einen festen Platz im kulturellen Leben unserer Gemeinde gefunden und wird von Gästen wie Einheimischen gerne besucht. Die Öffnungszeiten sind während der Frühjahr-, Sommer- und Herbstsaison jeweils am Samstag und Sonntag von 16:00 - 19:00 Uhr. Der Eintritt ist frei.
=== Religionszugehörigkeit ===
<!-- === Staatliche Einrichtungen === -->
(inkl. Nebenwohnsitz)


== Bildungseinrichtungen ==
{| border="0"
Uffing hat eine Grund- und Teilhauptschule, die vor einer Weile ausgebaut wurde zur „Bahlsen-Schule“ - benannt nach dem Keksfabrikanten [[Klaus Bahlsen]] - ein Wahluffinger, der dort auch starb. Ebenfalls steht in Uffing zu Ehren von Klaus Bahlsen auf dem Grund der Gemeindeverwaltung Uffing ein Brunnen, der ihm gewidmet wurde, nachdem die Gemeinde Geld geerbt hatte, das zur Verschönerung des Dorfes beitragen sollte.
| [[Römisch-katholische Kirche|römisch-katholisch]]
<!-- === Ämter === -->
| 12.772
<!-- === Freizeit- und Sportanlagen === -->
|-
<!-- == Städtepartnerschaften == -->
| [[evangelisch]]
<!-- == Stadtgliederung == -->
| 3.975
<!-- == Entwicklung des Stadtgebiets == -->
|-
<!-- === Eingemeindungen === -->
| sonstige bzw. ohne [[Religion]]
<!-- === Einwohnerentwicklung === -->
| 7.456
<!-- == Kultur und Sehenswürdigkeiten == -->
|}
<!-- === Theater === -->

<!-- === Museen === -->
== Persönlichkeiten ==
=== Ehrenbürger ===
<!-- === Bauwerke === -->
<!-- === Regelmäßige Veranstaltungen === -->
→ ''Hauptartikel:'' [[Liste der Ehrenbürger von Olching]]
<!-- == Persönlichkeiten == -->
=== Söhne und Töchter der Stadt ===
<!-- === Ehrenbürger === -->
* [[Rudolf Brunnenmeier]] (* 11. Februar 1941; † 20. April 2003 in Olching), Fußballspieler
<!-- === Söhne und Töchter der Stadt === -->
* [[Harald Meller]] (* 10. Mai 1960 in Olching), Archäologe

== Partnergemeinden ==
* [[Feurs]], [[Frankreich]]
* [[Tuchola]], [[Polen]]
<!-- == Sonstiges == -->
<!-- == Sonstiges == -->
<!-- === Kulinarische Spezialitäten === -->
<!-- === Kulinarische Spezialitäten === -->
<!-- == Literatur == -->


== Quellen ==
== Einzelnachweise ==
* [http://www.olching.de Internet-Seite der Gemeinde Olching]

=== Einzelnachweise ===
<references />
<references />

=== Literatur ===
* Konrad Bauer, Fritz Scherer, Tobias Weger: ''Geschichte der Gemeinde Olching'' - Olching, Esting, Geiselbullach, Graßlfing. Dachau 1994.

== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat}}
{{Commonscat}}
* {{HdBG GKZ|09179142}}
* {{HdBG GKZ|09180134}}
* [http://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09179142.pdf Amtliche Gemeindestatistik]
* [http://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09180134.pdf Amtliche Gemeinde-Statistik]


{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Fürstenfeldbruck}}
{{Navigationsleiste Gemeinden im Landkreis Garmisch-Partenkirchen}}


[[Kategorie:Ort im Landkreis Fürstenfeldbruck]]
[[Kategorie:Ort im Landkreis Garmisch-Partenkirchen]]
[[Kategorie:Olching| ]]
[[Kategorie:Uffing am Staffelsee| ]]


[[da:Uffing am Staffelsee]]
[[bar:Oiching]]
[[da:Olching]]
[[en:Uffing]]
[[eo:Uffing am Staffelsee]]
[[en:Olching]]
[[fr:Uffing am Staffelsee]]
[[eo:Olching]]
[[id:Uffing am Staffelsee]]
[[fr:Olching]]
[[it:Uffing am Staffelsee]]
[[id:Olching]]
[[nl:Uffing am Staffelsee]]
[[it:Olching]]
[[pl:Uffing am Staffelsee]]
[[nl:Olching]]
[[ro:Uffing am Staffelsee]]
[[pl:Olching]]
[[ru:Уффинг-ам-Штаффельзее]]
[[pt:Olching]]
[[sr:Уфинг ам Штафелзе]]
[[ro:Olching]]
[[sv:Uffing am Staffelsee]]
[[ru:Ольхинг]]
[[sr:Олхинг]]
[[vi:Uffing]]
[[vo:Uffing am Staffelsee]]
[[vi:Olching]]
[[war:Uffing]]-end-<br>-start-<br><!-- '''Unterammergau''' --><br>{{Infobox Gemeinde in Deutschland
[[vo:Olching]]
|Wappen = Wappen Unterammergau.png
[[war:Olching]]-end-<br>-start-<br><!-- '''Puchheim''' --><br>{{Dieser Artikel|erläutert die oberbayerische Gemeinde Puchheim; zu anderen Bedeutungen siehe [[Puchheim (Begriffsklärung)]].}}
|Breitengrad = 47/36/56/N
{{Infobox Gemeinde in Deutschland
|Wappen = Wappen Puchheim.png
|Längengrad = 11/1/38/E
|Breitengrad = 48/09//N
|Lageplan = Unterammergau in GAP.svg
|Längengrad = 11/21//E
|Lageplan = Puchheim in FFB.svg
|Bundesland = Bayern
|Bundesland = Bayern
|Regierungsbezirk = [[Oberbayern]]
|Regierungsbezirk = [[Oberbayern]]
|Landkreis = Fürstenfeldbruck
|Landkreis = Garmisch-Partenkirchen
|Verwaltungsgemeinschaft= Unterammergau
|Höhe = 535
|Fläche = 12.23
|Höhe = 836
|PLZ = 82178
|Fläche = 29.90
|Vorwahl = 089
|PLZ = 82497
|Kfz = FFB
|Vorwahl = 08822
|Kfz = GAP
|Gemeindeschlüssel = 09179145
|Gemeindeschlüssel = 09180135
|Gliederung = 2 [[Ortsteil]]e
|Straße = Poststraße 2
|Straße = Dorfstraße 23
|Website = [http://www.puchheim.de/ www.puchheim.de]
|Website = [http://www.unterammergau.de/ www.unterammergau.de]
|Bürgermeister = Dr. Herbert Kränzlein
|Bürgermeister = Michael Gansler
|Partei = SPD
}}
}}
'''Unterammergau''' ist eine [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinde]] im [[Oberbayern|oberbayerischen]] [[Landkreis Garmisch-Partenkirchen]] und Sitz der [[Verwaltungsgemeinschaft Unterammergau]].


== Geographie ==
'''Puchheim''' ist eine [[Stadt]] im [[Oberbayern|oberbayerischen]] [[Landkreis Fürstenfeldbruck]]. Sie gliedert sich in den alten, eher ländlich geprägten Ortskern Puchheim Ort und das erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstandene, vorstädtisch geprägte Puchheim Bahnhof. Die vormalige Gemeinde wurde mit Wirkung zum 17. Mai 2011 zur Stadt erhoben.
[[Datei:Unterammergau 1.jpg|left|thumb|Unterammergau]]
Der Hauptort Unterammergau liegt im Ammertal am Fluss [[Ammer (Ammersee)|Ammer]] auf einer Höhe von 836 m ü. NN. Außerdem gehören zu der Gemeinde noch die Ortsteile Kappel rechts der Ammer und Scherenau links der Ammer. Nachbargemeinden sind [[Saulgrub]] im Norden und im Westen und [[Oberammergau]] im Süden und im Osten sowie [[Bad Kohlgrub]] an im Nordosten.


Die Gemeinde Unterammergau hat eine Fläche von 29,90 km² und {{EWZ|DE-BY|09180135}} Einwohner (Stand {{EWD|DE-BY}}, also {{FormatZahl|{{#expr:{{Metadaten Einwohnerzahl DE-BY|09180135}}/29.90 round 0}}}} Einwohner pro km². Sie bildet gemeinsam mit der Gemeinde [[Ettal]] die [[Verwaltungsgemeinschaft Unterammergau]].
== Geographie und Verkehrslage ==


== Geschichte ==
Puchheim liegt im äußersten Osten des Fürstenfeldbrucker Landkreises, etwa 8&nbsp;km östlich von [[Fürstenfeldbruck]] und 18&nbsp;km westlich des [[München|Münchner]] Zentrums. Bis 2010 führte die [[Bundesstraße 2|B 2]] direkt durch Puchheim-Ort. Mittlerweile wird der Ortskern durch die 2010 neugebaute Umgehungstrasse der B 2 entlastet. Puchheim ist mit seinem S-Bahnhof an das S-Bahnnetz des MVV, dem Münchner Verkehrs- und Tarifverbund, angegliedert.
Der Ort Unterammergau wurde erstmals 1280 urkundlich erwähnt und gehörte bis 1803 zur [[Hofmark]] [[Oberammergau]], die Teil des Herrschaftsgerichts Murnau des [[Kloster Ettal|Klosters Ettal]] war. Die kirchliche Eigenständigkeit von Oberammergau erreichte der Ort im Jahr 1809. 1818 entstand im Zuge der [[Gemeindeedikt#Zweites Gemeindeedikt|Verwaltungsreformen]] im [[Königreich Bayern]] die heutige Gemeinde.


=== Wirtschaftsstandort ===
== Denkmalschutz ==
→ [[Liste der Baudenkmäler in Unterammergau]]
Am Standort Puchheim sind derzeit 2.289 Gewerbebetriebe ansässig. Mit einem Gewerbesteueraufkommen von rund 13,5 Mio. Euro (2006) gehört die Gemeinde im Landkreis Fürstenfeldbruck zu den wirtschaftlich bedeutendsten Kommunen.
Die Landkreise Fürstenfeldbruck, Dachau, Starnberg und die Landeshauptstadt München werden vom Bayerischen Wirtschaftsministerium und der IHK als Region mit einem ausgeprägten Cluster im Bereich der Laser/Optik/Photonik geführt. Zwei von acht Unternehmen (Scanlab, Alphalaser) mit Alleinstellungsmerkmal in der Region (weltweit führende Unternehmen in der entsprechenden Branche) sind alleine in den beiden Puchheimer Gewerbeparks angesiedelt. Weitere Unternehmen aus diesen Bereichen sind ebenfalls vor Ort ansässig.


Der Nordteil des Dorfes, das sogenannte [[Hinterdorf Unterammergau]], wurde nach dem großen Ortsbrand von 1836 in einheitlicher Bauweise neu errichtet. Es steht als Ensemble unter [[Denkmalschutz]]. Daneben sind auch etwa 35 Bauten als Einzelbaudenkmäler geschützt, darunter vier im Ortsteil Kappel und drei im Ortsteil Scherenau
=== Nachbargemeinden ===
Im Nordosten grenzt Puchheim direkt an [[Gröbenzell]]. Beide Orte gehen nahtlos ineinander über. Im Osten liegt die Stadt München, im Süden [[Germering]]. Im Südwesten liegt das Gemeindegebiet von [[Alling]], im Westen [[Eichenau]] und im Norden [[Olching]].


=== Klima ===
== Einzelnachweise ==
<references />
Puchheim liegt im Übergangsbereich zwischen dem feuchten atlantischen und dem trockenen kontinentalen [[Klima]]. Weitere wesentliche wetterbestimmende Faktoren sind die [[Alpen]] als mitteleuropäische und die [[Donau]] als regionale [[Wetterscheide]]. Aufgrund dieser Konstellation ist das Wetter relativ wechselhaft. Der [[Föhn]] bringt das ganze Jahr hindurch aus südlicher Richtung immer wieder warme und trockene Luftströmungen nach Puchheim. Damit verbunden ist eine sehr gute Fernsicht, so dass auch die [[Bayerische Alpen|Bayerischen Alpen]] sehr deutlich zu sehen sind.


== Wappen ==
== Weblinks ==
{{Commonscat}}
Puchheim führte lange Zeit kein eigenes Wappen. Erst am 11. September 1962 beschloss der Gemeinderat die Annahme eines solchen. Die Genehmigung durch das Bayerische Staatsministerium des Inneren erfolgte am 6. November 1963. Das Puchheimer Wappen zeigt zwei gekreuzte, grüne Buchenblätter auf silbernen Grund. Darunter steht ein silbernes Haus auf blauem Grund. Beide Zeichen stehen für die Bedeutung des Ortsnamens "Siedlung bei den Buchen". Die Farben Silber und Blau zeigen die Zugehörigkeit zu Altbayern.
* {{HdBG GKZ|09180135}}
Eine Besonderheit des Puchheimer Wappens ist, dass ihm eine obere Ecke fehlt. Der Legende nach fiel das Wappen beim Transport zur Zulassungsbehörde auf den Boden, so dass ein Stück einer Ecke abbrach.
* [http://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09180135.pdf Amtliche Gemeinde-Statistik]


[[Datei:Unterammergau.jpg|left|thumb|Gesamtansicht vom Hörnle, im Hintergrund die [[Ammergauer Alpen]]]]
== Geschichte ==


{{Navigationsleiste Gemeinden im Landkreis Garmisch-Partenkirchen}}
=== Siedlungsgeschichte ===
Erste Siedlungsspuren reichen in die Römerzeit zurück, aus der eine Villa rustica sowie Münzfunde um 15&nbsp;v.&nbsp;Chr. belegt sind. Die urkundliche Ersterwähnung findet sich in Freisinger Kirchenurkunden zwischen 948 und 957 als ''Puohheim''. 1494 wird der Verkauf eines Burgstalls von Puchheim an das [[Kloster Fürstenfeld]] erwähnt.


[[Kategorie:Ort im Landkreis Garmisch-Partenkirchen]]
Das Gebiet des heutigen Puchheim Bahnhof war über die Jahrhunderte ein landwirtschaftlich kaum genutztes [[Niedermoor]]. Den Puchheimern diente diese Gegend lediglich als Fluchtort in Krisenzeiten. So vor allem in den Kriegsjahren 1808/09 des [[Koalitionskriege#Die fünfte Koalition|fünften Koalitionskriegs]], als französische Truppen die Region plünderten. Erst ab 1840 wurde das Moor zunehmend für den [[Torf]]stich genutzt. In den 1870er Jahren begannen die umliegenden Bauern, Grünland zu gewinnen und Ackerland zu kultivieren. Gleichzeitig entstanden die ersten ständigen Niederlassungen durch so genannte Kolonisten.
[[Kategorie:Unterammergau| ]]


[[da:Unterammergau]]
==== Hausmüllverwertung (1898-1949) ====
[[en:Unterammergau]]
1869/70 entstand die Bahnlinie nach [[Memmingen]]. Eine erste Haltestelle für Vorortzüge wurde 1896 eingerichtet. Der 1899 begonnene Ausbau des Bahnhofs führte am 1. Mai 1900 zur vollen Ernennung für Güterverkehr und Ganzbetrieb. Die Bahnlinie war der entscheidende Wachstumsfaktor für den Ortsteil Puchheim Bahnhof. Bereits 1898 entstand mit der [[Hausmüllverwertung München GmbH]] einer der allerersten Industriebetriebe im Landkreis. Für Teile der rund 200 Arbeiter wurden auch Unterkünfte erstellt.
[[eo:Unterammergau]]
[[fr:Unterammergau]]
[[id:Unterammergau]]
[[it:Unterammergau]]
[[nl:Unterammergau]]
[[pl:Unterammergau]]
[[ro:Unterammergau]]
[[ru:Унтераммергау]]
[[sr:Унтерамергау]]
[[vi:Unterammergau]]
[[vo:Unterammergau]]
[[war:Unterammergau]]-end-<br>-start-<br><!-- '''Wallgau''' --><br>{{Infobox Gemeinde in Deutschland
|Wappen = Wappen von Wallgau.png
|Breitengrad = 47/31/19/N
|Längengrad = 11/16/55/E
|Lageplan = Wallgau in GAP.svg
|Bundesland = Bayern
|Regierungsbezirk = [[Oberbayern]]
|Landkreis = Garmisch-Partenkirchen
|Höhe = 866
|Fläche = 33.96
|PLZ = 82499
|Vorwahl = 08825
|Kfz = GAP
|Gemeindeschlüssel = 09180136
|Straße = Gemeinde Wallgau<br />Mittenwalder Str. 8
|Website = [http://www.wallgau.de www.wallgau.de]
|Bürgermeister = Hansjörg Zahler
|Partei = CSU
}}


'''Wallgau''' ist eine [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinde]] im [[Oberbayern|oberbayerischen]] [[Landkreis Garmisch-Partenkirchen]].
==== Flugfeld Puchheim (1910-1914) ====
[[Datei:Flugfeld Puchheim (Illustration).jpg|thumb|right|Ansichtskarte vom Puchheimer Flugplatz und Umgebung]]
Neben der Hausmüllfabrik prägte das Flugfeld Puchheim die Geschichte des Ortes zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Als erster Flugplatz Bayerns wurde er von dem Münchner Verein "Akademie der Aviatik" errichtet und am 22. Mai 1910 eröffnet. Zuvor hatte der Verein für rund 60.000 Reichsmark 38&nbsp;ha Mooswiesengelände im Gebiet zwischen der heutigen Lager-, Birken- und Alpenstraße aufgekauft. Insgesamt wurden nach Angaben der Presse etwa 250.000 Reichsmark investiert, unter anderem für eine 4&nbsp;km lange Betonmauer um das Gelände. Eine 80&nbsp;m lange hölzerne Startbahn diente als Starthilfe. Um den Ansturm an Besuchern bewältigen zu können, wurde der Bahnhof Puchheim erweitert. Zu den Flugschauen kamen nach Angaben der Behörden, der Staatsbahn und der Presse bis zu 50.000 Besucher. Ein für 300 Personen berechnetes Restaurant auf dem Flugfeld diente zur Bewirtung der Gäste (Franziskaner-Leistbräu; Schottenhamel). Eine zeitgenössische Kapazitätsangabe für den Wirtsbetrieb in Höhe von 3.000 Gästen erwies sich laut neuester Forschungen als falsch<ref>Erich Hage, Flugfeld Puchheim. Bayerns erster Flugplatz, München 2010, S. 51</ref>. Vor allem die Vorführungen des französischen Kunstfliegers [[Adolphe Pégoud]], der 1913 erstmals Loopings und Sturzflüge zeigte, waren wahre Publikumsmagneten. Mit dem Ausbruch des 1. Weltkriegs wurde das Flugfeld aufgegeben und im November 1915 von der Akademie verkauft. Militärisch wurde es nicht genutzt, wenngleich sich militärische Interessen auch hier beobachten lassen.


Sie gehört mit [[Garmisch-Partenkirchen]] als Kreishauptort und kulturellem Zentrum sowie weiteren Gemeinden zum [[Werdenfelser Land]]. Wenige Kilometer entfernt verläuft südlich die deutsch-[[Österreich|österreichische]] Grenze.
==== Kriegsgefangenenlager (1914-1920) ====
[[Datei:Puchheim Russenfriedhof.JPG|thumb|right|Russischer Friedhof an der Lagerstraße]]
Bereits im Oktober 1914 internierte man auf dem Gelände des ehemaligen Flugfeldes die ersten Kriegsgefangenen. Zwischen 700 und 850 Franzosen wurden in den Hangars einquartiert. Der Ausbau zum regulären Kriegsgefangenenlagers erfolgte sehr rasch. Schon im Folgejahr war Puchheim nach [[Grafenwöhr]] das zweitgrößte Lager in Bayern. Bis 1917 wurden insgesamt 40 Baracken sowie verschiedene Wirtschaftsgebäude errichtet. Am 21. August 1917 verzeichneten die Listen der Lagerleitung 16.141 Gefangene aus Frankreich, Russland, Italien und England. Die allermeisten wurden als Arbeitskräfte außerhalb des Lagers abgestellt. Im Puchheimer Gebiet legten sie mehrere Gräben an, um das Moor zu entwässern. Auch der heute noch vorhandene Mühlstetter Graben ist so entstanden. Darüber hinaus wurden die Gefangenen als Bergarbeiter bei [[Penzberg]], beim Bau einer Acetonfabrik der [[Wacker-Chemie|Wacker-Chemie GmbH]] sowie in der Landwirtschaft eingesetzt. Zum Zeitpunkt des Waffenstillstands von 1918 war das Lager mit 24.764 Gefangenen (davon 14.072 Russen und 10.692 Franzosen) sowie einer 3.800 Mann starken Wachmannschaft deutlich überbelegt. Die Auflösung des Lagers erfolgte erst mit der Rückführung der letzten Gefangenen 1920.


Wallgau bildet zusammen mit [[Krün]] und [[Mittenwald]] den Tourismusverbund ''Alpenwelt Karwendel'', der die Region ganzjährig als Ausgangspunkt für Sport- und Freizeitaktivitäten wie [[Wandern]] und [[Skilanglauf]] vermarktet. Die Gemeinde zählt etwa 1.400&nbsp;Einwohner.
Zwischen 1915 und 1919 starben insgesamt 585 Gefangene; die meisten davon an der [[Spanische Grippe|Spanischen Grippe]] von 1918. Während französische Verstorbene nach dem Krieg in ihre Heimat überführt wurden, verblieben die Gebeine von 321 Russen auf dem so genannten Russenfriedhof in der Lagerstraße.


=== Verwaltungsgeschichte ===
== Geographie ==
[[Datei:Wallgau vom Krepelschrofen 2011.jpg|thumb|left|Blick vom Krepelschrofen auf Wallgau und Schöttlkarspitze, Mai 2011]]
Auch wenn 1442 einmalig ein Dorfgericht erwähnt wird, bildete Puchheim nie eine unabhängige [[Hofmark]]. Bis 1852 unterstand der Ort der [[Starnberg]]er Gerichtsbarkeit. Im Rahmen der administrativen Neugliederung des neu geschaffenen [[Königreich Bayern|Königreichs Bayern]] wurde Puchheim 1808 dem Steuerdistrikt [[Germering]] zugeschlagen. Mit einer eigenen Pfarrei und rund 250 Einwohnern erfüllte der Ort die Voraussetzungen des zweiten bayerischen Gemeindeedikts von 1818, um als [[Ruralgemeinde]] (erweiterte Selbstverwaltungsrechte, Gemeindeversammlung aus allen stimmberechtigten Bürgern) geführt zu werden. 1952 wurden einige Gemeindeteile von Puchheim Bahnhof an die neu gegründete Gemeinde Gröbenzell abgetreten.
Wallgau liegt im Oberen [[Isar]]tal etwa 14&nbsp;Kilometer östlich von [[Garmisch-Partenkirchen]] und gehört zum [[Werdenfelser Land]] in der Region [[Bayerisches Oberland|Oberland]].


Neben [[Mittenwald]] und [[Krün]] ist Wallgau die nördlichste der drei Gemeinden im Oberen Isartal, die sich zur ''Alpenwelt Karwendel'' touristisch zusammengeschlossen haben. Gemeinsam mit Krün befindet sich die Gemeinde an der Grenze der Gebirgsgruppen [[Bayerische Voralpen]] im Norden und [[Karwendel]] im Süden. Den Ort überragt im Südosten die [[Schöttelkarspitze]] mit 2.050&nbsp;Meter ü. NN. der zu Mittenwald gehörenden [[Soierngruppe]], während im Nordwesten das durchschnittlich etwa 2.000&nbsp;Meter ü. NN. hohe [[Estergebirge]] mit dem Schafkopf (1310&nbsp;Meter ü. NN.) und Krepelschrofen (1160&nbsp;Meter ü. NN.) als Ausläufer direkt oberhalb des Ortes verläuft. In südwestlicher Richtung dominiert optisch das [[Wettersteingebirge]], dessen [[Gebirgskamm|Kamm]] zusammen mit dem Karwendel die Grenze zu [[Österreich]] bildet.
== Schulen ==
Im Ortsteil Puchheim Ort liegt die Laurenzer Volksschule (Grundschule). Für den Ortsteil Puchheim Bahnhof gibt es die Grundschule am Gerner Platz, die Grundschule Puchheim Süd sowie die Hauptschule Puchheim. Träger dieser Schulen ist das Staatliche Schulamt Fürstenfeldbruck. Im gleichen Ortsteil nutzen das Gymnasium Puchheim (seit 1974/75) und die Realschule Puchheim (seit 1980) nebeneinander liegende Gebäudeteile des vom Münchener Architekten [[Cord Wherse]] entworfenen Schulzentrums. Träger der weiterführenden Schulen ist das Landratsamt Fürstenfeldbruck <ref>[http://www.lra-ffb.de/pdf/broschueren/Schulbroschuere.pdf Landratsamt Fürstenfeldbruck, Zukunft bauen - Der Landkreis Fürstenfeldbruck und seine Schulen, Juli 2010]</ref>.


Zu Wallgau gehört der westliche Teil des Ortsteils Obernach mit den beiden [[Gehöft]]en Öttl und Wolf. Sie liegen südlich [[Einsiedl am Walchensee]] und unmittelbar an der ostwärtigen Grenze des Landkreises; postalisch gehören sie – wie auch der östliche Teil – zum Ort [[Walchensee (Ort)|Walchensee]]. Politisch gehört der östliche Teil von Obernach zur Gemeinde [[Jachenau]].
== Gemeindepartnerschaften ==
Die Partnerstädte von Puchheim sind [[Nagykanizsa]] und [[Zalakaros]] in Ungarn (seit 1991), [[Attnang-Puchheim]] in Österreich (seit 1992) und [[Salo]] in Finnland (seit 2006).


{{Nachbargemeinden
== Architektur in Puchheim ==
| NORDWEST =
[[Datei:Puchheim-Bahnhof Zentrum Herbst.jpg|thumb|right|Zentrum von Puchheim-Bahnhof im Herbst<br /> <small>im Hintergrund die Pfarrkirche St. Josef und die S-Bahn</small>]]
| NORD = [[Einsiedl am Walchensee]]
Eine Kirche, bzw. Kirchenbesitz in Puchheim-Ort wurde schon in der Ersterwähnungsurkunde Puchheims (948 bis 957) genannt, der Kirchturm der Kirche Maria Himmelfahrt ist gotischen Ursprungs und mindestens 750 Jahre alt. Die katholische Pfarrkirche St.Josef (Architekt ''Günter Eisele'') wurde 1966 eingeweiht. Die evangelische ''Auferstehungskirche'' von Architekten [[Karlheinz Hoffmann]] wurde 1984 fertiggestellt.
| NORDOST =
| WEST = [[Garmisch-Partenkirchen]]
| OST = [[Jachenau]]<br/>[[Lenggries]]
| SUEDWEST =
| SUED = [[Krün]]<br />[[Mittenwald]]
| SUEDOST =
}}


Im Südosten erstreckt sich die Isar, deren Flussbett seit dem Bau des [[Walchenseekraftwerk]]s zu Beginn des 20.&nbsp;Jahrhunderts nahezu ausgetrocknet ist. Der Überleitungskanal fließt ausgehend vom [[Stauwehr Krün]] durch Wallgau in einen Tunnel nahe des Ortszentrums zum nördlich gelegenen Sachensee. Das Isartal ostwärts bildet den westlichen Zugang zum [[Isarwinkel]].
Das 1999 errichtete ''Puchheimer Kulturzentrum'' wurde im Jahr 2000 von der Jury des Balthasar Neumann-Preises zu einer der interessantesten Neubauten in Deutschland gekürt.


== Geschichte ==
Eines der wenigen noch erhaltenen Gebäude aus der Frühzeit des jüngeren Ortsteils Puchheim-Bahnhof ist das 1929 vom ortsansässigen Architekten Josef Steindl in einem sachlichen Heimatstil mit Anklängen an Art Déco errichtete ''Schulhaus'' (heute Jugendzentrum). Es diente von 1946 bis 1955 zugleich als erster Sitz der aus dem Dorf Puchheim-Ort in die Siedlung verlegten Gemeindeverwaltung. Nachdem der Gemeinderat auf einer Klausur im Herbst 2008 mehrheitlich beschlossen hat, im Rahmen der Ortsmittenplanung anstelle des Hauses einen Neubaukomplex zu errichten, hat sich eine Bürgerinitiative gegründet. Sie setzt sich für eine sinnvolle Weiternutzung des lokalhistorisch, architektonisch und städtebaulich bedeutsamen Hauses ein, eventuell in sensibler Kombination mit neuen Erweiterungsbauten.
[[Datei:Wallgau 1900.jpg|thumb|left|Wallgau mit Schöttlkarspitze um 1900]]
Die Entwicklung des Ortes ist mit der [[Werdenfelser Land#Geschichte|Geschichte des Werdenfelser Landes]] eng verknüpft. Wallgau wurde erstmals im Jahr 763 als ''walhogoi''<ref>Die lateinischsprachige Quelle spricht von {{"-la|pagum desertum quem Uualhogoi appellamus|Übersetzung=einen verlassenen Bezirk, den man Uualhogoi nennt}}. Vgl. {{Literatur|Autor = Wolf-Armin von Reitzenstein|Titel = Lexikon bayerischer Ortsnamen: Herkunft und Bedeutung. Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz|Verlag = Beck|Ort = München|Jahr = 2006|Seiten = 296|ISBN = 978-3-4065520-6-9}}</ref> in der Gründungsurkunde des [[Kloster Scharnitz|Klosters Scharnitz]] (''scarantia'') erwähnt.<ref name="geschichte">{{Internetquelle|url = http://www.wallgau.de/index.shtml?w_ortsgeschichte|titel = Wallgau Ortsgeschichte|hrsg = Gemeinde Wallgau|werk = wallgau.de|zugriff = 2010-05-17}}</ref> Der „Gau der Walchen“ oder „[[Welsche]]n“ bot römischen Siedlern und Legionären zur Bewahrung ihrer Tradition nach dem Verfall der Provinz [[Raetia]] Zuflucht vor den [[Bajuwaren]]. Zehn Jahre später wurde das Kloster wegen seiner unwirtlichen Lage mit [[Kloster Schlehdorf]] vereinigt.


Im Mittelalter gehörten große Teile des Werdenfelser Landes den Grafen von [[Eschenlohe]], deren Adelsgeschlecht Verbindungen zu den [[Andechs (Adelsgeschlecht)|Grafen von Andechs]] – eine der bedeutendsten Adelsfamilien im [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reich]] – hatte. 1294 verkaufte Graf Berthold III. von Eschenlohe seinen Besitz aufgrund fehlender männlicher Nachkommen an das [[Hochstift Freising]]; die „reichsunmittelbare, fürstbischöfliche Freising’sche [[Grafschaft Werdenfels]]“ mit der 1180 von Herzog [[Otto I. (Bayern)|Otto von Wittelsbach]] errichteten [[Burg Werdenfels]] als Verwaltungsmittelpunkt entstand.<ref name="geschichte" /> Wallgau unterstand damit der Freisinger Landesherrschaft. Gleichzeitig unterstand es aber auch der Grundherrschaft des [[Kloster Benediktbeuern|Klosters Benediktbeuern]], das im 13.&nbsp;Jahrhundert seinen Einflussbereich nach Süden ausdehnte und beim heutigen Krün und Wallgau roden und siedeln ließ.<ref>{{Literatur|Autor = Gerhard Kriner|Titel = Von Gervn zu Krün, von der Schwaige zum Dorf |Verlag = Gemeinde Krün|Ort = Krün|Jahr = 1994, S. 59}}</ref> Im Jahr 1294 wurde der Ort als ''walgaw'' im [[Urbar (Verzeichnis)|Salbuch]] des Klosters Benediktbeuern<ref>BHStA, KL Benediktbeuern 32</ref> mit zwei zum Kloster gehörenden [[Schwaighof (Hofform)|Schwaigen]] (''vaccariae'') urkundlich erwähnt. 1491 benötigte das Kloster wegen des Klosterbrandes im Vorjahr erhebliche Mittel für den Wiederaufbau und veräußerte Wallgau zusammen mit dem Nachbarort [[Krün]] (''geruen'') an das Hochstift Freising. Damit wurde ein altes Streitobjekt zwischen der Grafschaft Werdenfels und dem Kloster Benediktbeuern bereinigt.
== Kulturelles Leben ==


[[Datei:Wallgau Karwendelgebirge 1900.jpg|thumb|Wallgau mit Karwendelgebirge um 1900]]
Neben den vielfältigen Veranstaltungen der örtlichen Vereine bereichert die Gemeindeverwaltung mit einem Kulturprogramm im 1999 eröffneten ''Puchheimer Kulturzentrum'' das kulturelle Leben am Ort. Durch Gastspiele und Eigenproduktionen wird hier ein breites Spektrum abgedeckt.
Die Kontrolle der Handelsstraßen nach Italien sowie die Förderung von Silber- und Erzvorkommen verhalf einem Großteil der Bevölkerung zu Wohlstand und brachte der Grafschaft den Beinamen ''Goldenes Landl'' ein. Obwohl Wallgau mit der auch als [[Pilgerweg]] nach [[Santiago de Compostela]] genutzten Straße ''Via Regia ad Tyrolensis et Italos'' über den [[Kesselberg (Bayern)|Kesselberg]] hinab nach [[Kochel am See]] an die Verkehrsadern der damaligen Zeit angebunden war, berührte der wirtschaftliche Aufschwung die Ortschaft kaum. Stattdessen waren die Einwohner mit der Bestellung der kargen Äcker, der Holzverarbeitung und der im 12.&nbsp;Jahrhundert einsetzenden [[Flößer|Isarflößerei]] beschäftigt. Zu jener Zeit wuchs die Bedeutung der Wasserstraßen als Handelsverbindungen, da die Landwege aufgrund von Wegelagerern als unsicher galten. Die Flöße transportierten neben Personen auch einheimische Erzeugnisse, darunter [[Marmor]]steine, [[Kreide (Gestein)|Kreide]], [[Holzkohle]] und gebrannten [[Kalkstein]].<ref name="floesserei">{{Internetquelle|url = http://www.wallgau.de/index.shtml?flerei|titel = Die Flößerei|hrsg = Gemeinde Wallgau|werk = wallgau.de|zugriff = 2010-05-17}}</ref> Im 15.&nbsp;Jahrhundert beförderte die als ''Wasserrott'' bezeichnete Vereinigung von Flößern erstmals Waren aus Italien nach München und über die [[Donau]] weiter nach Österreich und Ungarn. 1922 fuhr das letzte Floß von Wallgau aus die Isar hinab, bevor dem Fluss ab 1924 das Wasser zum Betrieb des Walchenseekraftwerkes entzogen wurde.<ref name="floesserei" /> Seit 1990 wird ein Teil des Wassers in das Flussbett zurückgeleitet.
Seit 2006 veranstaltet das ''Puchheimer Netzwerk Kultur'' (ein Zusammenschluss örtlicher Kulturträger) mit dem bislang jährlich stattfindenden Event "Puchheim lebt!" ein bürgerschaftliches Kulturprojekt, das von der Gemeinde unterstützt wird. Ziel ist es, allen ortsansässigen Kulturschaffenden über Generationen und Milieus hinweg eine gemeinsame Plattform bereitzustellen. Für das Jahr 2010 ist unter dem Motto "Puchheim lebt! und fliegt" ein Event zur Erinnerung an das Flugfeld Puchheim (1910-1914) geplant.


Infolge des [[Spanischer Erbfolgekrieg|Spanischen]] und [[Österreichischer Erbfolgekrieg|Österreichischen Erbfolgekrieges]] zu Beginn des 18.&nbsp;Jahrhunderts mit Überfällen aus dem angrenzenden [[Tirol]] sowie der [[Koalitionskriege|Napoleonischen Kriege]] verarmte die Bevölkerung. Am 19. August 1802 besetzte kurbayerisches Militär mit einem Korporal und sechs Gemeinen Wallgau. Offiziell ging Wallgau im Zuge der mit dem [[Reichsdeputationshauptschluss]] vom 25. Februar 1803 verbundenen [[Säkularisation]] in den Besitz des [[Kurfürstentum Bayern|Kurfürstentums Bayern]] über.<ref>{{Literatur|Autor = Gerhard Kriner|Titel = Von Gervn zu Krün, von der Schwaige zum Dorf |Verlag = Gemeinde Krün|Ort = Krün|Jahr = 1994, S. 157-158}}</ref> In den Jahren 1808 bis 1918 entwickelte sich auf Grund mehrerer Gemeindeedikte des nunmehrigen [[Königreich Bayern|Königreichs Bayern]] Wallgau als politische Gemeinde. Anfang des 20.&nbsp;Jahrhunderts brachte der noch als [[Sommerfrische]] bezeichnete Tourismus die ersten Gäste nach Wallgau.
== Literatur ==
*Landratsamt Fürstenfeldbruck (1992): ''Der Landkreis Fürstenfeldbruck - Natur, Geschichte, Kultur'', ISBN 3-9803189-0-7
*Hage, Erich (Hrsg.): ''Flugfeld Puchheim. Bayerns erster Flugplatz'', Volk Verlag München, ISBN 978-3-937200-91-0
*''Puchheim - Die Gemeinde in alten Bildern, Karten und Plänen'', Herausgegeben vom Arbeitskreis Kultur, Brauchtum, Geschichte, Geiger-Verlag, Horb am Neckar, 1998, ISBN 3-89570-428-8
*''Puchheim'', Herausgeber: Gemeinde Puchheim, ohne Jahr (ca. 1983)
*Puhl, Achim (Hrsg.): ''Die Alte Schule in Puchheim-Bahnhof. Geschichte und Geschichten'', Norderstedt 2009, ISBN 978-3839123881
*Siegele, Klaus: ''Kulturzentrum. Bürgerhaus Puchheim bei München = Cultural Centre. Civic Centre, Puchheim near Munich'', in: db Deutsche Bauzeitung 134 (2000), S.64-67, ISSN: 0721-1902.


== Einzelnachweise ==
=== Einwohnerentwicklung ===
[[Datei:Wallgau Dorfplatz 2009.jpg|thumb|Ortszentrum mit Dorfplatz, Mai 2009]]
<references />
Die Bevölkerung Wallgaus stieg seit Mitte des 19.&nbsp;Jahrhunderts von knapp 300&nbsp;Einwohnern kontinuierlich an und erreicht gegenwärtig den fünffachen Wert. Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] gab es den größten Zuwachs. Seit dem Jahr 2000 schwanken die Zahlen bei einem Mittel von etwa 1400&nbsp;Einwohnern nur noch marginal.<ref name="stat">{{internetquelle|url = http://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09180136.pdf|titel = Statistik kommunal 2010. Eine Auswahl wichtiger statistischer Daten für die Gemeinde Wallgau|hrsg = Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung|format = PDF: 1,05 MB|datum = 2011-01-00|zugriff = 2011-05-01}}</ref>
== Weblinks ==
{{Commonscat}}
* {{HdBG GKZ|09179145}}
* [http://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09179145.pdf Amtliche Gemeindestatistik]


Ende 2009 überwog der Anteil der männlichen Einwohner mit 51,5&nbsp;Prozent leicht. Zudem waren gemäß Altersstruktur 788&nbsp;Einwohner und damit mehr als die Hälfte 40 Jahre und älter.<ref name="stat" />
{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Fürstenfeldbruck}}


<div style="float:left;padding-right:5px;">
[[Kategorie:Ort im Landkreis Fürstenfeldbruck]]
{| class="wikitable"
! Jahr
! Einwohner
!
! Jahr
! Einwohner
|- align="right"
| 1840 || 274 || || 2000 || 1.376
|- align="right"
| 1871 || 265 || || 2001 || 1.409
|- align="right"
| 1900 || 367 || || 2002 || 1.410
|- align="right"
| 1925 || 599 || || 2003 || 1.428
|- align="right"
| 1939 || 625 || || 2004 || 1.415
|- align="right"
| 1950 || 913 || || 2005 || 1.428
|- align="right"
| 1961 || 942 || || 2006 || 1.426
|- align="right"
| 1970 || 1.071 || || 2007 || 1.414
|- align="right"
| 1987 || 1.170 || || 2008 || 1.394
|- align="right"
| || || || 2009 || 1.391
|}
</div>


<div style="float:left;">
[[bar:Buachham]]
{| class="wikitable"
[[da:Puchheim]]
! Altersgruppe
[[en:Puchheim]]
! insgesamt
[[eo:Puchheim]]
! männlich
[[fr:Puchheim]]
! weiblich
[[id:Puchheim]]
|- align="center"
[[ie:Puchheim]]
| unter 6 || 84 || 46 || 38
[[it:Puchheim]]
|- align="center"
[[nl:Puchheim]]
| 6–15 || 130 || 72 || 58
[[pl:Puchheim]]
|- align="center"
[[pt:Puchheim]]
| 15–18 || 58 || 29 || 29
[[ro:Puchheim]]
|- align="center"
[[ru:Пухгайм]]
| 18–25 || 90 || 53 || 37
[[sr:Пуххајм]]
|- align="center"
[[vi:Puchheim]]
| 25–30 || 79 || 40 || 39
[[vo:Puchheim]]
|- align="center"
[[war:Puchheim]]-end-<br>-start-<br><!-- '''Schöngeising''' --><br>{{Infobox Gemeinde in Deutschland
| 30–40 || 162 || 76 || 86
|Wappen = Schöngeising Wappen.png
|- align="center"
|Breitengrad = 48/8/20.234381/N
| 40–50 || 241 || 129 || 112
|Längengrad = 11/12/21.835499/E
|- align="center"
|Lageplan = Schöngeising in FFB.svg
| 50–65 || 240 || 117 || 123
|Bundesland = Bayern
|- align="center"
|Regierungsbezirk = [[Oberbayern]]
| über 65 || 307 || 154 || 153
|Landkreis = Fürstenfeldbruck
|- align="center"
|Verwaltungsgemeinschaft= Grafrath
| '''Gesamt''' || '''1.391''' || '''716''' || '''675'''
|Höhe = 530
|}
|Fläche = 12.86
</div>
|PLZ = 82296
<br />
|PLZ-alt = 8081
Stand: Ende 2009
|Vorwahl = 08141
<br />
|Kfz = FFB
Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung
|Gemeindeschlüssel = 09179147
<br style="clear:both" />
|Gliederung = 3 Gemeindeteile
|Straße = Amperstraße 22
|Website = [http://www.schoengeising.de www.schoengeising.de]
|Bürgermeister = Marianne Hofmuth
|Bürgermeistertitel= Bürgermeisterin
}}
'''Schöngeising''' ist eine [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinde]] im [[Landkreis Fürstenfeldbruck]], [[Oberbayern|Regierungsbezirk Oberbayern]] und Mitglied der [[Verwaltungsgemeinschaft Grafrath]]. Sie liegt rund 7&nbsp;km südwestlich von [[Fürstenfeldbruck]] und 30 km westlich von [[München]].


== Politik ==
Zur Gemeinde Schöngeising gehören die Gemeindeteile Schöngeising, [[Bauernhofmuseum Jexhof|Jexhof]] und Zellhof.
=== Politische Verhältnisse ===
[[Datei:Zahler und Neuner Wallgau 2011.jpg|thumb|Bürgermeister Hansjörg Zahler mit Biathletin Magdalena Neuner beim Empfang auf dem Dorfplatz, April 2011]]
Der [[Gemeinderat (Deutschland)|Gemeinderat]] besteht aus zwölf Mitgliedern, die für eine Amtsperiode von sechs Jahren gewählt werden.


Erster Bürgermeister ist Hansjörg Zahler (CSU / Freie Unabhängige Wählergemeinschaft).<ref>{{Internetquelle|url = http://www.merkur-online.de/lokales/nachrichten/hansjoerg-zahler-wallgaus-neuer-buergermeister-15639.html|titel = Hansjörg Zahler ist Wallgaus neuer Bürgermeister|hrsg = Münchener Zeitungs-Verlag GmbH & Co.KG|werk = merkur-online.de|datum = 2008-03-02|zugriff = 2009-06-04}}</ref> Er wurde im Jahr 2008 mit 60,5&nbsp;Prozent der Wählerstimmen Nachfolger von Georg Jennewein (''Junge Mitarbeiter''). Karlheinz Schwaiger vom ''Wallgauer Wählerverein'' ist zweiter Bürgermeister, Harald Kühn (CSU) ist Landrat.<ref name="stat" />
== Geographie ==
=== Klima ===
Schöngeising kann – wie praktisch ganz Bayern (ausgenommen Hochgebirgslagen) – dem [[Mitteleuropäisches Übergangsklima|mitteleuropäischen Übergangsklima]] zugerechnet werden. So treten zwar Wetterextreme des Kontinentalklimas eher selten auf, doch ist zu beobachten, dass gerade die Winter oft strenger sind als im Westen Deutschlands. Auch fällt meist mehr Schnee als in vielen anderen deutschen Gegenden. Ein Grund hierfür ist die Höhenlage von mehr als 500 Metern über NN. Im Sommer wiederum kann es oft heißer werden als z.B. an der Nordseeküste, da der kühlende Effekt einer großen Wassermasse fehlt. Weitere wesentliche wetterbestimmende Faktoren sind die Alpen als mitteleuropäische und die Donau als regionale Wetterscheide. Durch diese Konstellation ist das Wetter relativ wechselhaft. Der Föhn bringt das ganze Jahr hindurch aus südlicher Richtung unregelmäßig warme, trockene Luftströmungen nach Schöngeising. Das Kleinklima des Dorfes wird von der Amper mitbestimmt.


Die [[Kommunalwahlen in Bayern 2008|Gemeinderatswahl]] vom 2. März 2008 hatte eine [[Wahlbeteiligung]] von 74,9&nbsp;Prozent und führte zu folgender Sitzverteilung im Rathaus:<ref name="stat" />
== Wappen ==
Sechsmal geständert von Blau, Silber, Grün, Silber, Grün und Silber, überdeckt mit einem von Silber und Rot in zwei Reihen geschachten Balken; oben ein goldenes Balkenkreuz, unten ein rotes Kleeblattkreuz.
Der Inhalt des 1967 angenommenen Hoheitszeichens ist wie folgt begründet: Schöngeising, dessen Geschichte in enger Verbindung mit dem [[Kloster Fürstenfeld|Zisterzienserkloster Fürstenfeld]] stand, wurde im 16. Jahrhundert bekannt durch
den von Herzog [[Wilhelm V. (Bayern)|Wilhelm V.]] dem bayerischen Hofkapellmeister [[Orlando di Lasso]] überlassenen Grundbesitz, auf dem der berühmte Musiker bis zu seinem Tod 1594 lebte. Deshalb wurde das Wappen Orlandos, die sogenannte Ständerung (d.h. mehrfache Schrägteilung, mit dem Kreuz im oberen Feld dem Gemeindewappen zugrunde gelegt. Der Zisterzienserbalken erinnert an die Beziehung zum Kloster Fürstenfeld. Das Kleeblattkreuz im unteren Wappenteil stellt den lokalen Bezug zur Kirche in Schöngeising bzw dessen Patrozinium, St. Johannes Baptist, her.


<div style="float:left;">
== Geschichte ==
{| class="wikitable"
Zahlreiche Funde, Hügel- und Brandgräber in der nächsten Umgebung, sprechen für eine Nutzung des Raumes von der ältesten Bronze- bis Hallstattzeit, Viereckschanzen haben sich aus der Laténezeit erhalten. Die Römer errichteten hier eine Brücke über die Amper, an der Raststation trafen sich eine über den Brenner führende Straße und die Via Tiberina, die viel genutzte Consularstraße von Salzburg nach Augsburg. Als einziger Ort des Landkreises wird Schöngeising schriftlich als "Ambrae" überliefert. Grabungen deuten auf eine Besiedlung bis zum 4. Jahrhundert. Die urkundliche Erstnennung von Schöngeising erfolgte 763 als ''Kisingas'', was so viel wie "bei den Leuten des Giso" bedeutet. Der Zusatz "Schön" kam erst später hinzu, um den Ort vom sumpfigen [[Kottgeisering]] zu unterscheiden. Der Jexhof wurde erstmals 1433 erwähnt, der Zellhof 1314. 1818 wurde die Gemeinde aus den heutigen Ortsteilen und zusätzlich [[Grafrath]] gebildet. Letzteres wurde 1849 der Gemeinde [[Unteralting]] zugeschlagen.
! style="background:#e3e3e3" | Partei
! style="background:#e3e3e3" | Anteil (%)
! style="background:#e3e3e3" | Veränderung<br/>zu 2002 (%)
! style="background:#e3e3e3" | Sitze
! style="background:#e3e3e3" | Veränderung<br/>zu 2002
|-
| [[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]] / Freie Unabhängige Wählergemeinschaft || align="center" | 45,5 || align="center" | +8,6 || align="right" | 6 || align="right" | +1
|-
| Wallgauer Wählerverein || align="center" | 20,8 || align="center" | +1,7 || align="right" | 2 || align="right" | ±0
|-
| Freie Neue Wählervereinigung || align="center" | 17,9 || align="center" | −3,0 || align="right" | 2 || align="right" | ±0
|-
| Junge Mitarbeiter || align="center" | 15,8 || align="center" | −7,3 || align="right" | 2 || align="right" | −1
|-
| '''Gesamt''' || align="center" |'''100''' || || align="right" | '''12''' || align="right" |
|}
</div>
<br />
Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung
<br style="clear:both" />


== Verkehr ==
=== Wappen ===
Die [[Blasonierung|Wappenbeschreibung]] lautet: „In Rot über goldenem Dreiberg, darin ein blauer Wellenbalken, eine silberne Pilgermuschel, der ein goldener Abtstab und ein goldener Flößerhaken schräg gekreuzt unterlegt sind.“


Der [[Dreiberg]] und der [[Balken (Heraldik)|Wellenbalken]] im unteren Bereich des Wappens symbolisieren die Lage der Gemeinde im Gebirge und am Fluss. Die [[Pilgermuschel]] als Attribut des Heiligen [[Jakobus der Ältere|Jakobus]] verweist auf das [[Patrozinium]] der Pfarrkirche Sankt Jakob. Der [[Krummstab#Heraldik|Abtstab]] stammt aus dem Wappen des Klosters Benediktbeuern und erinnert an die ehemaligen grundherrschaftlichen Rechte des Klosters im späten Mittelalter. Die [[Tingierung]] in Rot und Gold übernimmt die Farben des bis 1803 herrschenden Hochstifts Freising. Der [[Flößer]]haken bezieht sich auf das früher betriebene gleichnamige Gewerbe.
Schöngeising ist über die Linie S4 Geltendorf - [[Ebersberg]] an das [[S-Bahn]]-Netz des MVV (Münchner Verkehrsverbund) angeschlossen. Über die [[Bundesstraße 471]] besteht eine Verbindung zur Bundesautobahn [[Bundesautobahn 96|A96]] München-Lindau, Anschlussstelle Inning und nach Fürstenfeldbruck sowie weiter zur [[Bundesautobahn 8|A8]] München-Stuttgart-Karlsruhe an der Anschlussstelle Dachau/Fürstenfeldbruck.


Die Gemeinde Wallgau führt das Wappen seit 1963.
== Besondere Bauwerke ==
[[Datei:Amper Wasserkraftwerk.jpg|thumb|left|Wasserkraftwerk an der Amper]]
In Schöngeising steht das erste deutsche [[Dreiphasenwechselstrom|Drehstrom]]kraftwerk. Es wurde 1891/92 nach Plänen von [[Oskar von Miller]] errichtet, die Generatoren werden von der [[Amper]] angetrieben ({{Coordinate|text=/|NS=48/8/14.074129/N|EW=11/12/27.435951/E|type=landmark|region=DE-BB|dim=500|name=Kraftwerk}}).


== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
Bei {{Coordinate|text=/|NS=48/7/55.037908/N|EW=11/13/26.62694/E|type=landmark|region=DE-BY|dim=500|name=Fernmeldeturm der Deutschen Telekom AG vom Typ FMT 12}} befindet sich ein 144 Meter hoher Fernmeldeturm der Deutschen Telekom AG vom Typ FMT 12, der ein wichtiger Fernseh-Grundnetzsender ist.
''Siehe auch [[Liste der Baudenkmäler in Wallgau]]''


=== Pfarrkirche Sankt Jakob ===
Auf dem Gemeindegebiet befinden sich die Überreste der [[Sunderburg]].
[[Datei:Wallgau Kirche 2011.jpg|thumb|left|Pfarrkirche Sankt Jakob, Mai 2011]]
Der Bau der ersten Kirche geht auf das Jahr 1295 zurück.<ref>{{Literatur|Autor = Herbert Meider, Franz Stoltefaut|Titel = Boten aus Stein. Kirchen im Werdenfelser Land, am Staffelsee, im Ammergau|Verlag = Medien-Verlag Schubert|Ort = Hamburg|Jahr = 2001|Seiten = 16|ISBN = 978-3-9292298-7-5}}</ref> An gleicher Stelle entstand im letzten Viertel des 15.&nbsp;Jahrhunderts eine neue [[Saalkirche]] mit steingewölbten [[Chor (Architektur)|Choranbau]] im [[Gotik|gotischen Baustil]]. Der Chor mit [[Netzrippengewölbe]] blieb zusammen mit dem [[Maßwerk]] des Chorscheitelfensters und dem [[Heiligtum|Sanktuarium]] bis in die Gegenwart erhalten und ist das älteste Gebäude in Wallgau.<ref>{{Literatur|Herausgeber = Alpenwelt Karwendel|Titel = Alpenwelt Karwendel: Mittenwald, Krün, Wallgau|TitelErg = Texte: Robert Hauke, Fotografien: Florian Werner|Jahr = 2009|Seiten = 61}}</ref> Der [[barock]]e erste Kirchturm mit [[Zwiebelturm|Zwiebelhaube]] wurde 1680 errichtet. In den Folgejahren kam an der Nordseite eine [[Sakristei]] und im Süden ein [[Leichenhaus|Totenhaus]] sowie 1683 ein neuer [[Altar|Hochaltar]] hinzu. Mit der Erneuerung des Kirchturmes 1723/1724 begannen weitere Umbauarbeiten zur schrittweisen Barockisierung der spätgotischen Architektur. Erst nach Protestschreiben des damaligen Pfarrers an den Bischof konnte die Umgestaltung 1730 abgeschlossen werden. Lange Zeit blieb der 1735 gemalte [[Kreuzweg]] im Kirchenraum die letzte Neuausstattung. Das Ende des 18.&nbsp;Jahrhundert gestiftete [[Benefizium]] machte die Kirche zu einer selbstständigen [[Pfarrei]]. Diverse Aus- und Umbauten folgten im 19. und 20.&nbsp;Jahrhundert. Wichtige Meilensteine waren die Erweiterung des [[Kirchenschiff|Längsschiff]]es mit steilem [[Satteldach]] und die Vergrößerung des Gemeinderaumes im Jahr 1891. Die mit der Konstruktion einer [[Neugotik|neugotischen]] [[Empore]] aus Holz begonnene Stiländerung des Innenraumes wurde 1904 nach einem Gutachten des Generalkonservatoriums München wieder rückgängig gemacht. Die letzte umfassende Innen- und Außenrestaurierung mit anschließender Erneuerung der technischen Anlagen fand 1988 statt. Im Mai 2007 wurde die alte Orgel aus den 1950er-Jahren durch eine neue mit 14&nbsp;[[Register (Orgel)|Registern]] ersetzt.<ref>{{Internetquelle|url = http://www.merkur-online.de/lokales/nachrichten/neue-klaenge-wallgauer-pfarrkirche-294654.html|titel = Neue Klänge in der Wallgauer Pfarrkirche|hrsg = Münchener Zeitungs-Verlag GmbH & Co.KG|werk = merkur-online.de|datum = 2007-05-12|zugriff = 2010-05-24}}</ref>


Wegen ihrer Lage am früheren Pilger- und Handelsweg wurde die Pfarrkirche Sankt Jakob dem Schutzpatron Jakobus geweiht. Seit Juni 2010 gehört Wallgau zum neuen [[Jakobsweg]] Isar – Loisach – Leutascher Ache – Inn, der den Münchner, den Tiroler und den Südostbayerischen Jakobsweg verbindet.<ref>{{Internetquelle|url = http://www.benediktbeuern.de/kirchen-pilgern/jakobsweg/|titel = Der Jakobsweg Isar – Loisach – Leutascher Ache – Inn|hrsg = Gemeinde Benediktbeuern|zugriff = 2011-05-01}}</ref> Die Kirche befindet sich in der Ortsmitte von Wallgau unweit des Dortplatzes und dient neben den Gottesdiensten auch als Veranstaltungsort für Konzerte und Lesungen. Auf dem Friedhof, der das Gebäude zur Hälfte umschließt, befindet sich eine 1896 errichtete [[Lourdesgrotte]] und eine vom ''Veteranen- und Kriegerverein'' gestiftete Ehrenglocke.
== Gewässer ==


=== Lüftlmalerei und Gasthof ''Zur Post'' ===
* [[Amper]]
[[Datei:Wallgau Gasthof zur Post 2011.jpg|thumb|Gasthof ''Zur Post'' mit Lüftlmalerei: [[Dreifaltigkeit]] und Schutzheiliger [[Florian von Lorch|Florian]] (linke Bildhälfte), Mai 2011]]
Die Handwerkskunst der [[Lüftlmalerei]] ist seit dem 18.&nbsp;Jahrhundert überwiegend im Werdenfelser Land und in Tirol verbreitet. In Wallgau schmücken neben religiösen Motiven insbesondere historische Darstellungen mit erzählendem Charakter – unter anderem aus der Zeit der [[Flößer]]ei – viele Häuserfassaden. Beispielhaft ist der 1621 von Simon Niggl errichtete Gasthof ''Zum alten Wirt'' mit [[Fresko|Fresken]] des Mittenwalder Lüftlmalers Franz Karner aus dem Jahr 1763.<ref>{{Literatur|Autor = Herbert Meider, Franz Stoltefaut|Titel = Lüftlmalerei an Isar, Partnach, Loisach und Ammer|Verlag = Medien-Verlag Schubert|Ort = Hamburg|Jahr = 2003|Seiten = 33|ISBN = 978-3-9292299-2-9}}</ref> Der 1907 als Ergänzung zum alten Gasthof entstandene Neubau trägt gegenwärtig den Namen ''Hotel Zur Post''. Als erste [[Postkurs|Postlinie]] verkehrte ab 1665 die [[Thurn und Taxis]]’sche ''reitende Post'', die 1760 von der ''fahrenden Personenpost'' abgelöst wurde.<ref name="geschichte" /> Am 7. September 1786 fuhr der Dichter [[Johann Wolfgang von Goethe]] auf seiner Reise nach Italien mit der Postkutsche durch Wallgau und kehrte im Gasthof ein.<ref name="geschichte" /><ref name="posthotel">{{Internetquelle|url = http://www.posthotel-wallgau.com/de/tradition-ambiente/der-gasthof-1-3.htm|titel = Der Gasthof „Zur Post“ in Wallgau|hrsg = Gasthof und Hotel „Zur Post“ in Wallgau|werk = posthotel-wallgau.com|zugriff = 2010-05-24}}</ref> Auch [[Heinrich Heine]] machte dort 30 Jahre später Rast. Zu den prominenten Gästen der jüngeren Geschichte gehörten Politiker und Persönlichkeiten der Unterhaltungsbranche, darunter die US-amerikanischen Schauspieler [[Richard Burton]] und [[Elizabeth Taylor]].<ref name="posthotel" />


Die Technik der Lüftlmalerei wird bis in die Gegenwart praktiziert. Das Gebäude der Tourist-Information zeigt Werke des Künstlers Sebastian Pfeffer aus Mittenwald.<ref>{{Internetquelle|url = http://www.wallgau.de/index.shtml?w_lueftlmalerei|titel = Lüftlmalerei|hrsg = Gemeinde Wallgau|werk = wallgau.de|zugriff = 2010-05-25}}</ref>
== Partnergemeinden ==
Schöngeising hat eine Partnergemeinde:
*[[Lallio]], [[Italien]]


=== Brauchtum und Kultur ===
== Einzelnachweise ==
[[Datei:Wallgau Haus des Gastes 2011.jpg|thumb|left|Haus des Gastes, Mai 2011]]
<references />
Die [[Brauch|Brauchtumspflege]] in Wallgau basiert auf gesellschaftlichen Traditionen, die auch in anderen Gemeinden Oberbayerns und speziell im Werdenfelser Land üblich sind.
== Weblinks ==
{{Commonscat}}
* {{HdBG GKZ|09179147}}
* [http://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09179147.pdf Amtliche Gemeindestatistik]


Zu den regelmäßigen Ereignissen religiösen Ursprungs gehören die Prozessionen zum [[Palmsonntag]] und [[Fronleichnam]] im Frühjahr, das Johannifeuer auf nahegelegenen Berggipfeln am Vorabend des [[Johannistag]]es Ende Juni und Messen am benachbarten [[Simetsberg (Estergebirge)|Simetsberg]].<ref>{{Internetquelle|url = http://www.wallgau.de/index.shtml?w_brauchtum-tradition|titel = Brauchtum und Tradition|hrsg = Gemeinde Wallgau|werk = wallgau.de|zugriff = 2010-08-14}}</ref> Mit [[Mittenwald]] verbindet Wallgau die Umzüge zur Faschingszeit, insbesondere das Tragen charakteristischer [[Larve (Maske)|Holzlarven]]. Die oft jahrhundertealten und in Familienbesitz befindlichen Gesichtsmasken sind Einzelstücke. Im Sommer geben die Wallgauer Dorfabende mit [[Schuhplattler]]-, Gesangs- und Musikeinlagen ebenso einen Einblick in die Lebensweise der Bevölkerung, wie Vorführungen des 1920 ins Leben gerufenen Trachtenvereins und des mit Laiendarstellern besetzten Bauerntheaters.<ref>{{Internetquelle|url = http://www.wallgau.de/index.shtml?w_trachtenverein|titel = Trachtenverein|hrsg = Gemeinde Wallgau|werk = wallgau.de|zugriff = 2010-08-14}}</ref><ref>{{Internetquelle|url = http://www.wallgau.de/index.shtml?w_bauerntheater|titel = Bauerntheater|hrsg = Gemeinde Wallgau|werk = wallgau.de|zugriff = 2010-08-14}}</ref>
{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Fürstenfeldbruck}}
{{SORTIERUNG:Schongeising}}
[[Kategorie:Ort im Landkreis Fürstenfeldbruck]]


Die Musikkapelle Wallgau wurde im November 1948 gegründet, nachdem bereits seit 1920 eine erste Formation existiert hatte. Gegenwärtig gehört das etwa 40 Mann umfassende [[Blasmusik|Blasorchester]] zum festen Bestandteil des örtlichen Kulturlebens. In der Hauptsaison gibt das in einheimischer Tracht auftretende Ensemble jeden Freitag ein Kurkonzert. Mit der Produktion von Tonträgern, diversen Auszeichnungen bei Landes- und Bundeswettbewerben sowie Rundfunkaufnahmen und Fernsehauftritten – unter anderem im [[Musikantenstadl]] – erlangte die Kapelle auch überregionale Bedeutung. Das Repertoire reicht von traditionellen Liedern hin zu modernen Werken.<ref>{{Internetquelle|url = http://www.musikkapelle-wallgau.de/|titel = Musikkapelle Wallgau|werk = musikkapelle-wallgau.de|zugriff = 2010-08-14}}</ref>
[[bar:Scheegeising]]
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[[ru:Шёнгайзинг]]
[[sr:Шенгајсинг]]
[[vi:Schöngeising]]
[[vo:Schöngeising]]
[[war:Schöngeising]]-end-<br>-start-<br><!-- '''Türkenfeld''' --><br>{{Infobox Gemeinde in Deutschland
|Wappen = Tuerkenfeld Wappen.svg
|Breitengrad = 48/07//N
|Längengrad = 11/05//E
|Lageplan = Türkenfeld in FFB.svg
|Bundesland = Bayern
|Regierungsbezirk = [[Oberbayern]]
|Landkreis = Fürstenfeldbruck
|Höhe = 599
|Fläche = 15.95
|PLZ = 82299
|PLZ-alt = 8087
|Vorwahl = 08193 und 08144
|Kfz = FFB
|Gemeindeschlüssel = 09179149
|Gliederung = 6 [[Ortsteil]]e
|Straße = Schloßweg 2
|Website = [http://www.tuerkenfeld.de www.tuerkenfeld.de]
|Bürgermeister = Pius Keller
|Partei = CSU
}}


Über das Brauchtum hinaus ist Wallgau Austragungsort für weitere kulturelle Veranstaltungen. Der jährlich stattfindende ''Wallgauer Kulturfrühling'' beinhaltet Darbietungen aus den Bereichen Theater, Kabarett und Musik. Von 2008 bis 2010 standen unter anderem komödiantische Lesungen der Schauspieler [[Sepp Schauer]] und [[Klaus Guth]] auf dem Programm, 2009 war zudem [[Hugo Strasser]] mit einer Bigband vom [[Staffelsee]] vertreten.
'''Türkenfeld''' ist eine [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinde]] im [[Landkreis Fürstenfeldbruck]] im [[Oberbayern|Regierungsbezirk Oberbayern]].
== Geografie ==
Türkenfeld liegt etwa 14 km südwestlich von [[Fürstenfeldbruck]] bzw. 37 km westlich von [[München]]. Zur Gemeinde gehören die Ortsteile Burgholz, Klotzau, Türkenfeld, Peutenmühle, Pleitmannswang und Zankenhausen.


Die Aufführungen finden überwiegend im Kurhaus ''Haus der Gastes'' statt. Der Veranstaltungssaal mit angeschlossener Gastronomie fasst bis zu 350 Personen.<ref>{{Internetquelle|url = http://www.hausdesgastes.eu/|titel = Haus der Gastes|werk = hausdesgastes.eu|zugriff = 2010-08-14}}</ref>
== Geschichte ==


=== Sport ===
[[Datei:Türkenfeld Schloss.jpg|thumb|left|Das ehemalige Schloss, heute Sitz der Gemeindeverwaltung]]
[[Datei:IsarWinterPanorama.jpg|thumb|upright=1.5|Isartal zwischen Vorderriß und Wallgau im Winter, November 2007]]
Die erste urkundliche Erwähnung von Türkenfeld stammt aus den ''Breves Notatiae'' für 749 als "Duringueld". Die Bezeichnung geht zurück auf den Personennamen "Durinc" und wandelte sich erst unter Einfluss der [[Türkenkriege]] zu Türkenfeld.
Die Gemeinde Wallgau verfügt mit dem Skiclub Wallgau, dem Golf- und Landclub Karwendel, der Schützengesellschaft Wallgau sowie einem Eisschützenverein und einer Modellflugsportgruppe über mehrere Sportvereine.


Der Skiclub Wallgau (kurz: SC Wallgau) wurde im Dezember 1950 gegründet.<ref>{{Internetquelle|url = http://www.skiclub-wallgau.de/web/cgi-bin/index.pl?content=%22http://www.skiclub-wallgau.de/web/cgi-bin/anzeigen4.pl?rubrik=37-code-anzahl=10-code-%22|titel = Chronologische Kurzfassung über 50 Jahre Skiclub Wallgau von 1950 bis 2000|hrsg = Skiclub Wallgau e.V.|werk = skiclub-wallgau.de|zugriff = 2010-05-27}}</ref> Seit April 2009 ist Karl Schandl neuer Präsident des 736 Mitglieder umfassenden Vereins (Stand: 25. April 2009)<ref>{{Internetquelle|url = http://www.skiclub-wallgau.de/web//eigendat/jahresbericht.pdf#page=2|titel = Jahresbericht Saison 2009/2010|hrsg = Skiclub Wallgau e.V.|werk = skiclub-wallgau.de|format = PDF: 9,6 MB|seiten = 2|zugriff = 2010-05-27}}</ref>, der in die Sparten Alpin, Nordisch und Biathlon unterteilt ist. Der Neun-Loch-Platz des 1992 gegründeten Golf- und Landclubs Karwendel befindet sich am östlichen Ortsrand auf dem ehemaligen Flussbett der Isar an der Risser Straße.<ref>{{Internetquelle|url = http://www.golfclub-karwendel.de/page/golfplatz/clubdaten|titel = Golf- und Landclub Karwendel. Clubdaten|hrsg = Golf- & Landclub Karwendel e.V.|werk = golfclub-karwendel.de|zugriff = 2010-05-27}}</ref> Prominentes Mitglied beider Vereine ist die Biathletin [[Magdalena Neuner]].
Die Siedlungsgeschichte reicht bis ins [[Neolithikum]] zurück, aus dem ein [[Hockergrab]] mit vermutlich [[Streitaxtleute|schnurkeramischen]] Grabbeigaben stammt. Aus der [[Bronzezeit|Bronze-]] bzw. [[Hallstattzeit]] stammen rund 15 Grabhügel. Eine wahrscheinlich zerstörte [[Viereckschanze]] aus der [[La-Tène-Zeit]] liegt westlich von Zankenhausen.


Darüber hinaus gilt das Obere Isartal als eines der Zentren für den touristischen [[Breitensport]] in Deutschland. Der Tourismusverbund ''Alpenwelt Karwendel'' wurde im Januar 2008 auf der Messe [[Caravan, Motor und Touristik|CMT]] in Stuttgart als beliebteste Wanderregion 2007/08 ausgezeichnet.<ref>{{Internetquelle|url = http://www.merkur-online.de/lokales/nachrichten/preisregen-alpenwelt-karwendel-295531.html|titel = Preis-Regen für die „Alpenwelt Karwendel“|hrsg = Münchener Zeitungs-Verlag GmbH & Co.KG|werk = merkur-online.de|datum = 2008-01-16|zugriff = 2010-06-02}}</ref> Für Wintersportler existiert ein insgesamt etwa 150&nbsp;Kilometer langes [[Loipe]]nnetz.
Aus dem [[Frühmittelalter]] finden sich Reihengräberfelder nördlich von Türkenfeld und Peutenmühle sowie eine [[Abschnittswall|Abschnittsbefestigung]] östlich von Burgholz.


== Wirtschaft und Infrastruktur ==
1818 erfolgte die Gemeindebildung von Türkenfeld mit dem Ortsteil Klotzau. Im selben Jahr wurde Zankenhausen mit den Gemeindeteilen Burgholz, Peutenmühle und Pleitmannswang als Gemeinde gegründet. Burgholz ging 1878 an die Gemeinde Türkenfeld. Die Vereinigung der Gemeinden Türkenfeld und Zankenhausen erfolgte schließlich 1972.
=== Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft ===
2009 gab es 189 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort, davon 25 im produzierenden Gewerbe, 105 im Handel, Verkehr und Gastgewerbe sowie 59 bei öffentlichen, privaten und Unternehmensdienstleistern. Im Bereich der Land- und Forstwirtschaft waren keine Personen tätig. Mit 397 Beschäftigten am Wohnort hatten viele Einwohner ihren Arbeitsplatz außerhalb der Gemeinde.<ref name="stat" />


Im Bauhauptgewerbe waren drei Betriebe gemeldet. Im Jahr 2007 existierten zudem 22 landwirtschaftliche Betriebe mit einer Nutzfläche von 250&nbsp;Hektar bei einer Gemeindegebietsfläche von insgesamt 3396&nbsp;Hektar (Anteil: 7,4&nbsp;Prozent). In Sachen Tierhaltung überwog der Bestand an Rindern deutlich.<ref name="stat" />
== Politik ==
=== Gemeinderat ===
Der [[Gemeinderat (Deutschland)|Gemeinderat]] setzt sich in der [[Kommunalwahlen in Bayern 2008|aktuellen Wahlperiode]] wie folgt zusammen:
* [[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]] 7 Sitze (Partei stellt den ersten Bürgermeister)
* [[Wählergruppe|Dorfgemeinschaft]] 4 Sitze
* [[Freie Wähler|FW]] 4 Sitze
* [[SPD Bayern|SPD]] 2 Sitze


31 größere Beherbergungsbetriebe (einschließlich Campingplätze) mit 812 angebotenen Gästebetten und 75.196 Gästeübernachtungen im Jahr 2009 belegen die Bedeutung des Fremdenverkehrs für die Gemeinde. Hinzu kamen weitere 87.470 Übernachtungen in Privatquartieren.<ref name="stat" />
=== Wappen ===
Das Wappen wurde am 5. November 1971 durch die Regierung von Oberbayern genehmigt.


Die Gemeindesteuereinnahmen beliefen sich im selben Jahr auf 892.000&nbsp;Euro, während die Bruttoausgaben mit annähernd 3,4&nbsp;Millionen&nbsp;Euro einen neuen Höchststand erreichten.<ref name="stat" />
[[Blasonierung]]: „Durch einen in zwei Reihen von Silber und Rot geschachten Pfahl gespalten von Schwarz und Silber; vorne schräg gekreuzt zwei goldene Streitkolben, hinten drei blaue Lindenblätter an geschlungenem Stiel.“


=== Verkehr ===
Der rot-weiß geschachte Pfahl, als Schrägbalken heraldisches Zeichen der Zisterzienser, stellt eine Verbindung zur Zisterzienserabtei Fürstenfeld her, die als Grundherrschaft im Gemeindegebiet von Bedeutung war. Die gekreuzten Streitkolben stammen aus dem Wappen des Ortsadelsgeschlechts der Türkenfelder (von Durgenfeld), die erstmals Ende des 12. Jahrhunderts nachweisbar sind und deren Besitz schon im 14. Jahrhundert zum Teil an das Kloster Fürstenfeld, zum Teil an die spätere Adelshofmark Türkenfeld überging. Die Lindenblätter am geschlungenen Stiel sind aus dem Wappen der Staudinger übernommen, die von 1569 bis 1598 Inhaber der Hofmark Türkenfeld waren.<ref>[http://www.hdbg.de/gemeinden2/bayerns-gemeinden_detail.php?gkz=9179149 Haus der Bayerischen Geschichte]</ref>
[[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F009592-0013, Bayern, Wallgau.jpg|thumb|Bundesstraße 11 oberhalb von Wallgau mit Karwendel- und Wettersteingebirge, Mai 1960]]
[[Datei:Wallgau Bundestrasse 11 2011.jpg|thumb|Derselbe Blick, Mai 2011]]
Wallgau liegt an der [[Deutsche Alpenstraße|Deutschen Alpenstraße]]. Durch die Gemeinde verläuft die [[Bundesstraße 11]] in nördlicher Richtung zum [[Walchensee]] und weiter nach [[Kochel am See]]. Richtung Süden endet sie in der Nachbargemeinde [[Krün]] und mündet dort in die [[Bundesstraße 2]]. Die Bundesstraße 11 wechselt innerhalb Wallgaus den Namen und heißt auf dem Abschnitt zwischen südlichem Ortseingang und Dorfplatz ''Mittenwalder Straße'' statt ''Walchenseestraße''. Darüber hinaus führt eine Mautstraße entlang der Isar ostwärts von Wallgau nach [[Vorderriß]] mit Anschluss zum [[Sylvensteinspeicher]] und nach [[Lenggries]].


Wallgau ist in den [[Regionalverkehr Oberbayern]] (RVO) integriert. Neben dem Linienbusverkehr richtete der Tourismusverbund ''Alpenwelt Karwendel'' ab Mai 2010 einen Gästebus als zusätzlichen Service ein, der im Sommer die Wanderwege und im Winter die Skigebiete sowie Langlaufloipen anfährt.
Das Wappen wurde vom Heraldiker Heinz C. Bessling aus Gauting gestaltet.


Der nächstgelegene Anschluss an das [[Regionalbahn]]netz der [[Deutsche Bahn|Deutschen Bahn]] besteht im fünf Kilometer südwestlich gelegenen Krüner Ortsteil [[Klais]]. Bis 2007 war der Bahnhof an die [[InterCity]]-Strecke zwischen [[München]] und [[Innsbruck]] angebunden. Seit 1912 verbindet die ebenfalls durch Klais führende [[Mittenwaldbahn]] Garmisch-Partenkirchen mit Innsbruck. Das etwa 17&nbsp;Kilometer nordöstlich gelegene Kochel am See ist Ausgangspunkt für Reisen mit der [[Kochelseebahn]] über [[Tutzing]] nach München.
== Sehenswürdigkeiten ==
[[Datei:Zankenhausen.jpg|thumb|Blick vom Schöneberg bei Zankenhausen nach Süden]]
*Fuggerschloss in Türkenfeld
*[[Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt (Türkenfeld)|Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt]] in Türkenfeld
*Pfarrkirche St. Johann Baptist in Zankenhausen
*Frühmittelalterliche [[Abschnittsbefestigung im Burgholz (Türkenfeld)|Abschnittsbefestigung im Burgholz]] südöstlich von Türkenfeld
*Benediktiner-[[Erzabtei St. Ottilien]] (liegt 4 km von Türkenfeld entfernt auf dem Gemeindegebiet von [[Eresing]])
*Aussichtspunkt Schöneberg nördlich von Zankenhausen mit umfassender Übersicht über den Ammersee und die Bayerischen Alpen.


== Bildung ==
=== Bildung ===
Im Jahr 2009 gab es eine [[Kindertagesstätte]] mit acht tätigen Personen, 50 genehmigten Plätzen und 46 betreuten Kindern. In der einzigen öffentlichen [[Volksschule]] Wallgau-Krün unterrichteten sechs Lehrkräfte 99 Schüler in fünf Klassen.<ref name="stat" />
Türkenfeld verfügt über eine Grundschule und eine Mittelschule sowie zwei gemeindeeigene Kindergärten mit einer angeschlossenen Kinderkrippe.


== Persönlichkeiten der Gemeinde Türkenfeld ==
== Persönlichkeiten ==
[[Datei:Magdalena Neuner Wallgau 2009.jpg|thumb|upright|Magdalena Neuner im Haus des Gastes in Wallgau, Mai 2009]]
* Hans Well (* 1953 in [[Willprechtszell]], Gemeinde [[Petersdorf (Schwaben)|Petersdorf]]), heute wohnhaft im Ortsteil Zankenhausen, Mitglied der [[Biermösl Blosn]] und der [[Well-Buam]]
Die 1987 in Garmisch-Partenkirchen geborene deutsche [[Biathlon|Biathletin]] [[Magdalena Neuner]] lebt seit ihrer Kindheit in Wallgau. Sie war bereits als Juniorin erfolgreich und debütierte 2006 im [[Biathlon-Weltcup|Weltcup]]. Zu ihren größten Erfolgen zählen der Doppelsieg bei den [[Olympische Winterspiele 2010|Olympischen Winterspielen 2010]], der zweifache Triumph im Gesamtweltcup 2007/2008 und 2009/2010 sowie insgesamt zehn Weltmeistertitel. Neben diversen Auszeichnungen gewann sie 2007 die Wahl zur [[Sportler des Jahres (Deutschland)|Sportlerin des Jahres]]. Im Mai 2010 wurde sie zur [[Ehrenbürger]]in Wallgaus ernannt. Die als bodenständig und heimatverbunden geltende Sportlerin trägt auch zur touristischen Vermarktung der Gemeinde bei.<ref>{{Internetquelle|url = http://www.focus.de/sport/mehrsport/biathlon-wie-eine-echte-koenigin_aid_228104.html|titel = „Wie eine echte Königin“|autor = Axel Wolfsgruber|hrsg = TOMORROW FOCUS Portal GmbH|werk = FOCUS Online|datum = 2007-12-03|zugriff = 2009-07-13}}</ref>
* [[Toni Mang]] (* 1949 in [[Inning am Ammersee]]), heute wohnhaft im Ortsteil Zankenhausen, fünffacher Motorrad-Weltmeister

== Literatur ==
* {{Literatur|Herausgeber = Alpenwelt Karwendel|Titel = Alpenwelt Karwendel: Mittenwald, Krün, Wallgau|TitelErg = Texte: Robert Hauke, Fotografien: Florian Werner|Verlag = Edition Alpenblick & Seenland|Ort = Uffing am Staffelsee|Jahr = 2009|Kommentar = 120 Seiten|ISBN = 978-3-9809151-4-4}}


== Einzelnachweise ==
<references />
== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat}}
{{Commons}}
* http://www.tuerkenfeld.de (Offizielle Homepage der Gemeinde Türkenfeld)
* [http://www.wallgau.de Offizielle Webpräsenz der Gemeinde Wallgau]
* {{HdBG GKZ|09179149}}
* {{HdBG GKZ|09180136}}
* {{dmoz|World/Deutsch/Regional/Europa/Deutschland/Bayern/Landkreise/Garmisch-Partenkirchen/St%c3%a4dte_und_Gemeinden/Wallgau/}}
* [http://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09180136.pdf Amtliche Gemeinde-Statistik]

== Einzelnachweise ==
<references/>

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[[Kategorie:Ort im Landkreis Garmisch-Partenkirchen]]
{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Fürstenfeldbruck}}
[[Kategorie:Wallgau]]
{{SORTIERUNG:Turkenfeld}}
[[Kategorie:Ort im Landkreis Fürstenfeldbruck]]


[[da:Türkenfeld]]
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[[fr:Wallgau]]
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[[id:Wallgau]]
[[nl:Türkenfeld]]
[[it:Wallgau]]
[[pl:Türkenfeld]]
[[lv:Valgava]]
[[pt:Türkenfeld]]
[[nl:Wallgau]]
[[ro:Türkenfeld]]
[[pl:Wallgau]]
[[ro:Wallgau]]
[[ru:Тюркенфельд]]
[[ru:Вальгау]]
[[sr:Тиркенфелд]]
[[vi:Türkenfeld]]
[[sr:Валгау]]
[[vo:Türkenfeld]]
[[szl:Wallgau]]
[[vi:Wallgau]]
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[[vo:Wallgau]]
[[war:Wallgau]]-end-<br>

Revision 10:58, 20 masg 2011

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Modell:Infobox Gemeinde in Deutschland thumb|295px|Luftbild von Garmisch-Partenkirchen

Garmisch-Partenkirchen ist ein Markt und zugleich Kreishauptort des Landkreises Garmisch-Partenkirchen sowie Zentrum des Werdenfelser Landes. Trotz einer Einwohnerzahl von fast 26.000 ist Garmisch-Partenkirchen keine Stadt, jedoch eine von 13 sogenannten leistungsfähigen kreisangehörigen Gemeinden in Bayern.

Geografie

thumb|left|Garmisch-Partenkirchen mit Alpspitze, Zugspitze und Daniel Garmisch-Partenkirchen liegt inmitten eines weiten Talkessels am Zusammenfluss der aus Tirol kommenden Loisach und der im Wettersteingebirge entspringenden Partnach, zwischen Ammergebirge im Nordwesten, Estergebirge im Osten und Wettersteingebirge - mit Deutschlands höchstem Berg, der Zugspitze, im Süden. Garmisch war während der letzten Eiszeit - der Würmeiszeit - mit einer Eisddecke von ca. 1700 m über NN überzogen.

Kochelberg ist der Name eines 870 m hohen Berges in Garmisch-Partenkirchen. Auf dem Berg befindet sich die im Sommer bewirtschaftete Kochelberg-Alm.

Der 1340 m hohe Hausberg ist der Hausberg von Garmisch-Partenkirchen. Er ist über recht steile, gut ausgebaute Wege sehr gut erreichbar. Im Winter kann man mit der Seilbahn auf den Hausberg gelangen und dort Ski fahren.

Ortsteile

Das ursprüngliche Pfarrdorf Partenkirchen lag östlich der Partnach, während Garmisch westlich des Flusses lag. Der Fluss ist auch heute noch im nördlichen Teil (etwa ab der Obermühle) die Grenze zwischen den Gemarkungen Garmisch und Partenkirchen. Im südlichen Teil verläuft die Gemarkungsgrenze 600 bis 1700 Meter westlich des Flusses.[1]

Separate Ortsteile sind u.a.

Klima

thumb|left|Klimadiagramm von Garmisch-Partenkirchen

Garmisch-Partenkirchen ist Heilklimatischer Kurort.

Geschichte

Partenkirchen geht auf die römische Reisestation „Partanum“ zurück. Diese lag an einem vorrömischen Handelsweg, ein Nebenzweig der am Lech entlang führenden Via Claudia, der nach der Eroberung des nördlichen Alpen- und Voralpenraumes durch Drusus und Tiberius im Jahr 15. v. Chr. ausgebaut wurde. Die Römer nannten die neue Straße „Via Raetia“, sie wurde 200 nach Christus gebaut und führte über den Brennerpass nach Augsburg.[2] Garmisch wurde 802 erstmals als Siedlung urkundlich erwähnt.

Der Freisinger Bischof Magiera erwarb Garmisch 1249 und Bischof Emicho 1294 Partenkirchen. Ab 1294 gehört die Grafschaft zum Hochstift Freising, und blieb bis zur Säkularisation 1802/03 in geistlichem Besitz.

Im Hochmittelalter war Partenkirchen für die Fugger und Welser eine wichtige Station auf dem Weg nach Italien. Daraus resultierte ein wirtschaftlicher Aufschwung, der Ort blühte als Reise- und Handelsstation zwischen Augsburg und Venedig regelrecht auf. Für Garmisch war die Flößerei auf der Loisach die Haupteinnahmequelle. Mit dem Dreißigjährigen Krieg verarmte die Region.

1802 kam die Grafschaft Werdenfels zu Bayern. Mit der Fertigstellung der Eisenbahnverbindung 1889 nach München setzte der Fremdenverkehr ein. Am 1. Januar 1935 schlossen sich die bis dahin selbständigen Märkte Garmisch und Partenkirchen wegen der im nachfolgenden Jahr stattfindenden IV. Olympischen Winterspiele (1936) auf massiven Druck der NSDAP hin zur Marktgemeinde Garmisch-Partenkirchen zusammen. Nach Absage von Sapporo und St. Moritz sollten die V. Olympischen Winterspiele (1940) ebenfalls in Garmisch-Partenkirchen stattfinden, wurden aber durch den Zweiten Weltkrieg verhindert. 1996 feierte der Ort das 60-jährige Jubiläum der Olympischen Winterspiele. Der Bürgermeister beauftragt den Verleger Gert Sudholt mit der Erstellung der offiziellen Festschrift.

1978 fand erstmals eine Alpine Skiweltmeisterschaft in Bayern statt, Gastgeber war vom 28. Januar bis 5. Februar 1978 Garmisch–Partenkirchen. Der Ort übernahm auch die Ausrichtung der Alpinen Skiweltmeisterschaft 2011. Zusammen mit München und Schönau am Königssee bewirbt sich Garmisch-Partenkirchen um die Olympischen Winterspiele 2018.

Einwohnerentwicklung

Jahr 1840 1871 1900 1925 1939 1950 1961 1970 1987 2000 2005
Anzahl der Einwohner[3] 2.870 3.038 4.792 10.326 18.308 25.435 25.261 26.885 25.742 26.364 26.261

Politik

Garmisch-Partenkirchen gilt als eine der traditionellen Hochburgen der CSU. Diese konnte seit 1945 ihre absolute Mehrheit stets verteidigen. Bei der Kommunalwahl am 2. März 2008 wurde die absolute Mehrheit der CSU erstmals gebrochen.

Ergebnisse der Gemeinderatswahlen
Partei / Liste Wahl 2008
Stimmenanteil Sitze
Christlich Soziales Bündnis – Bürger für Garmisch-Partenkirchen 33,9 % 11
CSU 26,0 % 8
Freie Wähler 15,0 % 5
SPD 14,5 % 4
FDP 3,4 % 1
Bayernpartei 4,3 % 1
ÖDP 2,9 % -
Gesamt 100 % 30
Wahlbeteiligung 62,1 %

Zum Bürgermeister wurde Thomas Schmid (Christlich Soziales Bündnis) gewählt.

Städtepartnerschaften

Garmisch-Partenkirchen hat drei Schwesterstädte, zu denen es eine Partnerschaft unterhält. Seit 1966 besteht die Städtepartnerschaft mit dem US-amerikanischen Skiort Aspen. Seit 1987 gibt es eine Partnerschaft mit der finnischen Stadt Lahti und seit 1973 mit dem Ort Chamonix in Frankreich.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kunst & Kultur

Um die Mitte des 19. Jahrhunderts entdeckten Maler wie Lorenz Quaglio, Heinrich Bürkel, Christian Morgenstern und Max Josef Wagenbauer Garmisch-Partenkirchen. Mit der Eisenbahnverbindung nach München ab 1889 kamen zunehmend Künstler wie Ernst Kreidolf und Wilhelm Balmer.

Auch international gewann Garmisch-Partenkirchen um die Wende des 19. auf das 20. Jahrhundert an Renommee. So komponierte Edward Elgar hier 1895 seine "Songs from the Bavarian Highlands" und der Generalmusikdirektor Hermann Levi ließ sich 1900 von Emanuel von Seidl und Adolf von Hildebrand seine Villa erbauen, in der Cosima Wagner oft logierte. Der Schriftsteller Josef Ruederer nahm für sein bekanntestes Stück "Die Fahnenweihe" das Posthotel Partenkirchen als Motiv, der Maler Max Beckmann fuhr in Partenkirchen gerne Ski. Der Philosoph Ernst Bloch heiratete in Garmisch und entwickelte hier die Grundgedanken für sein Hauptwerk.

1908 ließ sich Richard Strauss vom Erlös seiner Oper Salome in Garmisch eine Villa erbauen, die auch von Emanuel von Seidl gestaltet wurde. Strauss bewohnte sie bis zu seinem Tod im Jahr 1949 und schrieb dort unter anderem den Rosenkavalier und die Alpensinfonie.

Nach dem Ersten Weltkrieg erlebte Garmisch eine sehr mondäne Phase. Literaten wie Kurt Tucholsky, Karl Kraus, Erich Kästner oder Lion Feuchtwanger, dessen Schlüsselroman "Erfolg" in München und Garmisch-Partenkirchen spielt, wohnten, feierten und arbeiteten in den Hotels und Künstlerpensionen wie der legendären "Pension Nirvana", wo u.a. auch der Schriftsteller Heinrich Mann und Michael Endes Vater, der surrealistische Maler Edgar Ende logierten. Arthur Schnitzler kam nach Partenkirchen um den Schauspieler Albert Steinrück zu besuchen. In dessen Haus "Zufriedenheit" trafen sich Jakob Wassermann, Richard Beer-Hofmann, Kasimir Edschmid und Henny Porten. Auch das Garmischer Haus der Opernsängerin Fritzi Massary und des Schauspielers und Regisseurs Max Pallenberg war Treffpunkt der Berühmtheiten ihrer Zeit wie Max Reinhardt, Hugo von Hofmannsthal und Alfred Polgar. Der Maler Alexander Kanoldt richtete eine Malschule ein.

Während der NS-Zeit traf sich die Parteiprominenz zur Sommerfrische und zum Winterurlaub.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war der Nachtclub "Casa Carioca" mit seinen opulenten Tanz- und Eisrevuen ein Anziehungspunkt für Schauspieler wie Errol Flynn, Richard Burton oder Elizabeth Taylor. Auf der Bühne standen dort Swing- und Jazzgrößen.

Häufig wird Garmisch-Partenkirchen als Drehort für Fernsehserien (z.B. Löwengrube, Drehbuchautor: Willy Purucker) und Kinofilme (z.B. Schwere Jungs, Regie: Marcus H. Rosenmüller) genutzt.

Die derzeit wichtigsten Kultur-Institutionen im Markt sind das Richard-Strauss-Institut (seit 1999), das Museum Aschenbrenner (seit 2006), das Michael-Ende-Museum im Michael-Ende-Kurpark (seit 2009), die Fachschulen für Holz und Gestaltung des Bezirks Oberbayern (seit 1869) und das vom Landkreis unterhaltene Werdenfels Museum. Feste Repertoire-Bühne des Ortes ist das seit 1949 bestehende Kleine Theater, traditionelle Unterhaltung bietet seit 1892 das Partenkirchner Bauerntheater, Kabarett und Kleinkunst veranstaltet seit 1986 der Verein Kulturbeutel e.V., Show und Entertainment offeriert seit 2007 die Reihe "Cabaret Royale" in der Spielbank. Das kulturelle Sommerprogramm prägen alljährlich das "Richard-Strauss-Festival", die Konzertreihe "Musik im Park" und der "Kultursommer Garmisch-Partenkirchen".

Bildende Kunst in Wechselausstellungen findet ihren Platz in der Galerie des Marktes. Der Akademische Verein "Künstlerbund Garmisch-Partenkirchen e.V." und die "Werdenfelser Künstler e.V." nehmen aktiv am Ausstellungsleben teil.

Sehenswürdigkeiten

Siehe auch Liste der Baudenkmäler in Garmisch-Partenkirchen

Sport

1936 wurden hier die Olympischen Winterspiele ausgetragen, 1978 die Alpine Skiweltmeisterschaft. Auch die Alpine Skiweltmeisterschaft 2011 fand in Garmisch-Partenkirchen statt. In der Bewerbung setzte sich die Marktgemeinde gegen das österreichische Schladming durch, nachdem die Bewerbung für die Ski-WM 2009 gegen das französische Val-d’Isère verloren ging. Die Entscheidung fiel am 25. Mai 2006. Garmisch-Partenkirchen wird gemeinsam mit München und Schönau am Königssee als offizieller Kandidat für die Olympischen Winterspiele 2018 antreten. Wenn die endgültige Entscheidung für die Vergabe im Sommer 2011 auf die bayerischen Standorte fiele, befände sich Garmisch-Partenkirchen in Gesellschaft derjenigen Wintersportorte, in denen die Olympischen Winterspiele bisher schon zweimal stattfanden: nämlich St. Moritz, Innsbruck und Lake Placid.

Im Sommer 2008 war Garmisch-Partenkirchen zum zweiten Mal Austragungsort der Medigames.

Im Eishockey wurde der SC Riessersee zehnmal Deutscher Meister. Aktuell spielt er in der drittklassigen Eishockey-Oberliga 2010/11. Benannt wurde der Club nach der historischen Spielstätte, dem Riessersee, einem künstlich angelegten See südlich von Garmisch im Wettersteingebirge.

Jedes Jahr am Dreikönigstag (6. Januar) wird auf dem Weg zur Partnachalm, der von der Straße zwischen Skistadion und Partnachklamm abzweigt, die bayerische Meisterschaft im Hornschlittenfahren ausgetragen.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • 1. Januar - Neujahrsspringen im Rahmen der Vierschanzentournee
  • 6. Januar - Bayerische Meisterschaft im Hornschlittenrennen
  • Januar/Februar - FIS Alpiner Ski Weltcup
  • 30. April - GAPliveNIGHT
  • Juni - Richard-Strauss-Festival
  • Juli erstes Wochenende - BMW Motorrad Days
  • Juli / August Festwochen in Garmisch und Partenkirchen
  • August / September - KULTurSOMMER

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Öffentliche Einrichtungen

Bildung

  • Werdenfels-Gymnasium
  • St.Irmengard Gymnasium
  • St.Irmengard Realschule
  • Staatliche Wirtschaftschule Garmisch-Partenkirchen
  • Zugspitz-Realschule für Jungen
  • Grundschule Burgrain
  • Hauptschule und Grundschule Gröben
  • Hauptschule und Grundschule Partenkirchen
  • Beruffachschule für Kinderkranken- und Krankenpflege
  • Private Schule für Kranke am Deutschen Zentrum für Kinder- und Jugendrheumatologie
  • Fachschule für Schreiner und Holzbildhauer mit Fachakademie für Raum- und Objektdesign
  • Hotelfachschule
  • Berufsfachschule (IT) Kaufmännische Assistenten

Medien

Der Münchner Merkur hat einen Ableger mit dem Titel Garmisch-Partenkirchner Tagblatt. Diese Tageszeitung wird in folgende Talregionen aufgeteilt:

  • Garmisch-Partenkirchen & Region
  • Murnau & Region
  • Ammertal
  • Mittenwald & Oberes Isartal

Die Anzeigenblattgruppe Südbayern hat in Garmisch-Partenkirchen ebenfalls ein Büro und ist mit dem Kreisboten vertreten, der zweimal wöchentlich erscheint.

Von Garmisch-Partenkirchen aus sendet der Lokalsender Radio Oberland.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

siehe: Liste der Ehrenbürger von Garmisch-Partenkirchen

Söhne und Töchter der Gemeinde

(Folgende Persönlichkeiten sind in Garmisch-Partenkirchen geboren. Die Auflistung erfolgt chronologisch nach Geburtsjahr. Ob sie ihren späteren Wirkungskreis in GAP hatten oder nicht, ist dabei unerheblich)

Sonstige

Folgende Persönlichkeiten sind oder waren in irgendeiner Weise mit GAP verbunden. Die Auflistung erfolgt chronologisch nach Geburtsjahr

Bildergalerie historisch

Bildergalerie aktuell

Literatur

  • Josef Ostler: Garmisch und Partenkirchen 1870 - 1935. Der Olympiaort entsteht. Mohr – Löwe – Raute. Beiträge zur Geschichte des Landkreises Garmisch-Partenkirchen 8, hg. v. Verein für Geschichte, Kunst und Kulturgeschichte im Landkreis e.V., Garmisch-Partenkirchen 2000
  • Peter Blath: Garmisch-Partenkirchen (Reihe Archivbilder). Sutton, Erfurt 2004, ISBN 3-89702-768-2
  • Johannes Haslauer: Die Verleihung des Marktrechts an Partenkirchen durch König Albrecht I. Infrastrukturförderung im territorialpolitischen Beziehungsgeflecht der spätmittelalterlichen Grafschaft Werdenfels (Hochstift Freising), in: Mohr, Löwe, Raute (Beiträge zur Geschichte des Landkreises Garmisch-Partenkirchen) 11 (2006), S. 17-73.
  • Leonhard Wenzel: Partenkirchen, Garmisch, Kainzenbad und Umgebung. Wenzel, Partenkirchen und Garmisch 1905 (Digitalisat)
  • Wolfgang Wüst: Umbruch im Goldenen Landl vor 200 Jahren. Der Markt Partenkirchen und die Grafschaft Werdenfels im Säkularisationstrauma, in: Mohr – Löwe – Raute. Beiträge zur Geschichte des Landkreises Garmisch-Partenkirchen 11, hg. v. Verein für Geschichte, Kunst und Kulturgeschichte im Landkreis e.V., Garmisch-Partenkirchen 2006, S. 141-162
  • Gert Sudholt Hg.: 60 Jahre Olympiaort: Garmisch-Partenkirchen 1936-1996. Verlagsgesellschaft Berg VGB, Berg am Starnberger See, 1996 (offizielle Festschrift der Gemeinde; 80 Seiten, Zeitschriftenformat)

Einzelnachweise

  1. BayernViewer plus
  2. Via Raetia, Websitebetreiber: Karl Ludwig Wilhelm, abgerufen am 2. Oktober 2010
  3. Kommunalstatistik von Garmisch-Partenkirchen, abgerufen am 5. Januar 2011
  4. Pressemeldung der Bayerischen Staatskanzlei vom 23. Juli 2010
Wikimedia Commons
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Kategorie:Ort im Landkreis Garmisch-Partenkirchen Kategorie:Kurort in Bayern-end-
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Modell:Infobox Gemeinde in Deutschland Mittenwald ist ein Markt im oberbayerischen Landkreis Garmisch-Partenkirchen und liegt im oberen Isartal, knapp 100 Kilometer südlich von München zwischen dem Karwendel- und dem Wettersteingebirge, fast unmittelbar an der österreichischen Grenze.

Geographie

[[Datei:Lautersee Mittenwald.jpg|miniatur|Mittenwald mit Lautersee]] thumb|Mittenwald vom Karwendel aus gesehen Westlich des auf rund 920 m ü.NN gelegenen Ortes befinden sich die beiden Bergseen Lautersee und Ferchensee und das Wettersteingebirge. Östlich entlang des Mittenwalder Ortszentrums fließt die Isar, über der Gipfel des Karwendels aufragen.

Direkt an Mittenwald vorbei führt die Bundesstraße 2 sowie die Eisenbahnstrecke der Mittenwaldbahn.

Klima

Der Jahresniederschlag beträgt 1437mm und liegt damit im oberen Drittel der von den Messstellen des Deutschen Wetterdienstes erfassten Werte. Über 96% zeigen niedrigere Werte an. Der trockenste Monat ist der Februar; am meisten regnet es im Juli. Im niederschlagreichsten Monat fällt ca. 2,9mal mehr Regen, als im trockensten Monat. Die jahreszeitlichen Niederschlagschwankungen liegen im oberen Drittel. [[Datei:MITTENWALD_nieder.svg|miniatur|Niederschlagsdiagramm]]

Geschichte

In antiker Zeit verlief durch Mittenwald eine Römerstraße. Es handelt sich um den Brennerpass-Zweig der Via Claudia Augusta, der Augsburg (Augusta Vindelicum) und Bozen (Pons Drusi) verband. Auf Mittenwalder Flur könnte die von der Tabula Peutingeriana erwähnte Straßenstation Scarbia gelegen sein.

Mittenwald geht auf eine im Scharnitzwald gelegene Rodungssiedlung zurück und wurde 1096 als in media silva erstmals urkundlich erwähnt, 1305 wurde ihr das Marktrecht verliehen.

Die Wälder der Umgebung waren Grundlage für das Gewerbe der Flößerei. Die Zunft der Flößer verfügte über 20 Meister und zahlreiche Gesellen in Mittenwald.

Es war einer der Hauptorte der zwischen Tirol und Bayern gelegenen ehemaligen Grafschaft Werdenfels, die von 1294 bis zur Säkularisation 1802 dem Hochstift Freising angehörte und erst durch den Reichsdeputationshauptschluss 1803 an Bayern fiel.

Im Mittelalter bedeutender Umschlagplatz auf der Handelsroute vom unteren Weg von Augsburg/Nürnberg nach Venedig, profitierte Mittenwald ab dem ausgehenden 15. Jahrhundert vom Rottfuhrwesen, dem zwischen 1487 bis 1679 auf Initiative von Erzherzog Sigmund dem Münzreichen wegen der Bozner Konflikte mit den Venezianern am Ort abgehaltenen Bozener Markt und dem transalpinen Fernhandel. Am Ende des 17. Jahrhundert entfalteten sich unter diesen Voraussetzungen neue Gewerbe wie die Bortenwirkerei, die Filetseidenstickerei und ab 1689 die Geigenbautradition, begründet durch Matthias Klotz. Seitdem entwickelte sich Mittenwald neben dem sächsischen Markneukirchen zum bis heute bedeutendsten Zentrum des Streich- und Zupfinstrumentenbaus in Deutschland (siehe unten).

miniatur|Mittenwald und Karwendel um 1900 Der Bau der Bahnlinie Garmisch-PartenkirchenInnsbruck (Mittenwaldbahn) um 1912 brachte den Fremdenverkehr in den Ort.

Mittenwald wurde in den 1930er Jahren Garnison und Ausbildungszentrum der Gebirgstruppe der Wehrmacht. Seit 1956 hat es diese Funktion erneut im Rahmen der Bundeswehr.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 gehörte Mittenwald zur Amerikanischen Besatzungszone. Die Militärverwaltung errichtete in Mittenwald ein DP-Lager für jüdische und ukrainische so genannte Displaced Persons (DPs). Die ukrainischen DPs wurden in der Gebirgsjägerkaserne und im Lager Luttensee (der heutigen Luttensee-Kaserne) untergebracht, für die jüdischen DPs wurden einige Mittenwalder Hotels requiriert.

Politik

Bürgermeister

Dem seit 1996 amtierenden Bürgermeister Hermann Salminger von der Vereinigung der freien Wähler folgte bei den Wahlen - ohne Gegenkandidaten - 2008 Adolf Hornsteiner (CSU) mit 90,2 Prozent aller Stimmen.

Kontroverse um die Traditionspflege der Gebirgsjäger

Der „Kameradenkreis der Gebirgstruppe e.V.“, eine soldatische Traditionsgemeinschaft, richtet alljährlich an Pfingsten Gedenkfeierlichkeiten an einem eigens dafür errichteten Ehrenmal auf dem Hohen Brendten aus. Die so genannte Brendtenfeier gilt als Deutschlands größte Soldatenfeier. Zwischen 2002 und 2009 fanden zeitgleich Gegenveranstaltungen der „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten“ (VVN-BdA) und weiterer, überwiegend linker, Gruppierungen statt.[1][2] Die Veranstaltungsgegner werfen dem Kameradenkreis vor, zwar ihrer verstorbenen Kameraden zu gedenken und soldatische Traditionen zu beschwören, dabei jedoch die von Gebirgsjägern im Zweiten Weltkrieg verübten Verbrechen nicht zu thematisieren, sie zu leugnen oder sogar gut zu heißen.[3][4]
Die Treffen der Gebirgsjäger sind umstritten, weil deutsche Gebirgstruppen während des Zweiten Weltkriegs an zahlreichen Verbrechen der Wehrmacht und ungesühnten[5] Kriegsverbrechen beteiligt waren[5]. Von italienischen Gerichten wurden einige 2009 noch lebende ehemalige Wehrmachtssoldaten der Gebirgstruppe, die an Kriegsverbrechen in Italien beteiligt waren, zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt,[6] die in Deutschland zum Teil nicht vollstreckt wurden. Von den Verurteilten waren einige auch auf der alljährlichen Brendtenfeier anzutreffen. Die Gemeinde sorgte für eine Verlegung der Brendtenfeier außerhalb der Urlaubssaison, um den Schaden für die Tourismusbranche durch Gegendemonstrationen zu mindern.[7][8]

Ein Denkmal, das der Arbeitskreis „Angreifbare Traditionspflege“ der Gemeinde gestiftet hatte, wurde am 21. März 2010 vor der Grund- und Hauptschule offiziell eingeweiht.[9]

Städtepartnerschaften

Es besteht eine Partnerschaft mit der Stadt Wyk auf Föhr.

Wirtschaft

miniatur|Mittenwald und Karwendel im Jahr 2005 Die Haupteinnahmequelle des Ortes stellt mit Abstand der Tourismus dar. Im Ort gibt es rd. 600 Beherbergungsbetriebe mit ca. 5400 Betten sowie etwa 70 Restaurationsbetriebe. Neben einer gut ausgebauten Infrastruktur (u.a. Kunsteisstadion, Erlebnisbad, Tennishalle, Sessellift, Bergbahn) ist Mittenwald auch bekannt für sein altüberliefertes kulturelles Brauchtum. Alle fünf Jahre findet dort der „Bozner Markt“ statt, außerdem auch alle vier Jahre der Internationale Geigenbauwettbewerb.

Die Gemeinde gilt, neben dem sogenannten Musikwinkel im sächsischen Vogtland, als das bedeutendste deutsche Zentrum des Streich- und Zupfinstrumentenbaus unserer Zeit. Die Mittenwalder können in diesem Bereich auf eine über 300-jährige Tradition zurückblicken, als deren Begründer Matthias Klotz (1653–1743) gilt. Heute gibt es in Mittenwald ca. 10 selbständige Geigenbaumeister. Außerdem gibt es eine staatliche Fachschule für Geigenbau mit ca. 45 Schülern in 7 Semestern. Die Schule hat eine 150-jährige Tradition und wurde zur Ausbildung der sog. Heimarbeiter gegründet, die Geigenteile herstellten, die dann bei den Verlegern zusammengebaut und in die ganze Welt verkauft wurden. Durch diese Einzelteilanfertigung waren die Geigenbauer nicht mehr in der Lage, ein ganzes Instrument zu bauen. Zusätzlich besteht an der Geigenbauschule seit 1980 ein Zweig für Zupfinstrumentenmacher.

Wer alte Mittenwalder Instrumente ansehen möchte, kann das Geigenbaumuseum in der Ballenhausgasse besichtigen. Dieses wurde am 16. April 2005 nach Renovierung und Umgestaltung wieder eröffnet.

In Mittenwald siedelten sich nie nennenswert Industrie- und Großbetriebe an. Zudem ist in letzter Zeit ein vermehrtes Abwandern vorhandener Betriebe zu erkennen. So sollen die Firmen GEWA (Musikinstrumente und Zubehör) und Dokumental (frühere Mittenwald Chemie) in den nächsten Jahren den Ort verlassen. Dies und der Abbau der Standortverwaltung (Bundeswehr) entziehen dem Ort auf Dauer das zweite Standbein neben dem Tourismus. Bislang waren die Bemühungen, den Ort als Standort der Gebirgstruppe im Kern zu erhalten, erfolgreich. Und auch touristisch wurden in jüngster Vergangenheit, durch die Etablierung des BIKE Transalp Challenge von Mittenwald nach Riva (Gardasee) und des am 24. Juli 2005 eröffneten DSV Nordic-Walking-Aktiv-Zentrums, neue Akzente gesetzt. Ob dies im hart umkämpften touristischen Angebot dauerhaft erfolgreich ist, muss sich erst noch zeigen, zumal in unmittelbarer Nachbarschaft mit Seefeld in Tirol und Garmisch-Partenkirchen zwei namhafte touristische Orte liegen.

Verkehr

Mittenwald verfügt über einen Bahnhof an der Bahnstrecke Innsbruck–Garmisch-Partenkirchen. Stündlich besteht mit den Regionalzügen eine Verbindung nach München Hauptbahnhof über Garmisch-Partenkirchen, Weilheim in Oberbayern und Tutzing. Und zweistündlich verkehrt ein Regionalzug von München Hauptbahnhof nach Innsbruck Hauptbahnhof über Seefeld in Tirol, Reith, Leithen und Innsbruck-Allerheiligenhöfe. Der Bahnhof wurde für die Skiweltmeisterschaft 2011 modernisiert, mit einer Unterführung versehen und erhielt 76 cm hohe Bahnsteige. Das Empfangsgebäude wurde an eine Gesellschaft verkauft, die es zu einem Bürgerbahnhof umgestaltet.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

miniatur|Kirche St. Peter und Paul

Brauchtum

Fester Bestandteil der Brauchtumspflege sind die in Vereinen organisierte Musikkapelle, der Trachtenverein, der historische Spielmannszug, die Gebirgsschützen und diverse kirchliche Gruppen, die eigene Feste veranstalten und an allgemeinen Festen und Umzügen teilnehmen. Darüber hinaus gibt es recht urige Vereine wie die „Schoferer“ (Schafzüchterverein) oder die Fingerhakler. Wie im gesamten Alpenraum, so ist auch der Fasching in Mittenwald eine besondere Zeit. Dann leben die „Maschkara“ (die Maskierten) auf, die Schellenrührer, Jackelschutzer, Goaßlschnoizer, Pfannenzieher, Untersberger Mandl, Angler, Teufels- und Bärentreiber, die auf den Straßen und in den Gaststätten zu finden sind. Die zugehörigen Utensilien, vor allem die sehr individuellen Holzlarven (es gibt keine zwei gleichen), sind in Familienbesitz und werden oft seit Jahrzehnten, wenn nicht Jahrhunderten weitergegeben. Abends gibt es in den traditionellen Gaststätten gemütliche Abendveranstaltungen (Gungeln) mit Musik und Tanz.

Sehenswürdigkeiten

[[Datei:Mittenwald luftmalerei R0012260.jpg|miniatur|Gebäude der Raiffeisenbank mit Lüftlmalerei]] miniatur|Schmalensee thumb|Fahrt mit dem Sessellift auf den Kranzberg

Siehe auch Liste der Baudenkmäler in Mittenwald

Im Ort

  • Lüftlmalerei an Häusern (Hornsteiner Haus, Hoglhaus, Neunerhaus, Schlipferhaus)
  • kath. Pfarrkirche St. Peter und Paul, die ursprünglich gotische Kirche wurde 1740 vom Wessobrunner Künstler Joseph Schmuzer barockisiert. Deckengemälde und Ausstattung von Matthäus Günther. Geschnitzte Madonna von 1500.
  • Geigenbau- und Heimatmuseum, Ballenhausgasse 3. In diesem Haus wohnten im 17. Jahrhundert die Geigenbauer. Grundlage waren die Kunsthandwerker Matthias Klotz (Vater, seit 1685) und Sohn Sebastian (um 1754). Dazu werden Geigen des Tirolers Jacob Stainer gezeigt. Auch Zupfinstrumente und Bögen werden ausgestellt. Früher stellten sie sogar ihre Werkzeuge selbst her. Da die alten Geigen mittlerweile unerschwinglich teuer wurden, hat man sie von Klotz und Amati nachgebaut und hier ausgestellt. Zum Museum gehört ein alter Film von der Geigenherstellung von 1936.
  • Das Wolpertinger-Museum

In der Umgebung

Persönlichkeiten

Hauptartikel: Liste der Ehrenbürger von Mittenwald

Literatur

  • Renate SCHNEIDER: "Die Marktgemeinde Mittenwald. Eine Strukturanalyse.", Beiträge zur alpenländischen Wirtschafts- und Sozialforschung, Folge 152, Innsbruck 1972.
  • Wolfgang WÜST: "Fucker advenit": Die Bedeutung der Fernhandelspolitik der Fugger für den Mittenwalder Markt. in: Bozener Märkte. In: Mittenwald 1487-1679. Mittenwald 1987, S. 47-50.
Wikimedia Commons
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Einzelnachweise

  1. Bericht über die „Brendtenfeier“ und die Proteste (Video) ARD Magazin Kontraste, Sendung vom 26. Mai 2005
  2. Bericht über die „Brendtenfeier“ und die Proteste (Video) ARD Magazin Panorama, Sendung vom 12. Juni 2003
  3. Kriegsverbrecher? Kein Problem! Webseite von Tobias Pflüger
  4. Ralph Klein/Regina Mentner/Stephan Stracke (Hrsg.) Mörder unterm Edelweiß. Dokumentation des Hearings zu den Kriegsverbrechen der Gebirgsjäger. Papyrossa, 2004, ISBN 3-89438-295-3
  5. 5,0 5,1 Hermann Frank Meyer: Blutiges Edelweiß. Die 1. Gebirgsdivision im Zweiten Weltkrieg, 2008 (Online)
  6. http://www.epochtimes.de/articles/2009/06/26/461695.html
  7. Brendtenfeier schadet Tourismus. Fremdenverkehrs-Chef Klaus Ronge löst Diskussion aus. Münchner Merkur, 9. März 2005
  8. Pfingsttreffen: Verschiebung als Kompromiss. Kameradenkreis entscheidet noch. Münchner Merkur, 23. Januar 2006
  9. Rolf-Henning Hintze: Denkmal für Wehrmachtsopfer in Mittenwald. NachDenkSeiten, 23. März 2010.

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Modell:Infobox Gemeinde in Deutschland

miniatur|hochkant=1.65|Murnau 2007 Der Markt Murnau am Staffelsee ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Garmisch-Partenkirchen. Der Markt entstand ab dem 12. Jahrhundert um die Burg Murnau. Murnau liegt im Vorland der Bayerischen Alpen etwa 70 km südlich von München. Vom Ort blickt man auf die Gipfel und Grate der Ammergauer Alpen im Südwesten und der Walchenseeberge im Südosten mit dem berühmten Herzogstand. Das Gebiet des heutigen Murnau lag während der letzten Eiszeit (Würmeiszeit) unter einer rund 600 m hohen Eisdecke. Der Staffelsee grenzt direkt an den westlichen Ortsrand. Im Süden schließt sich mit dem Murnauer Moos eines der größten Moorgebiete Deutschlands an.

Geschichte

11. Jahrhundert und davor

Die Gegend um Murnau wurde bereits in vorchristlicher Zeit besiedelt. Bereits zur Zeit der Römer gab es einen Handelsweg, die sogenannte Rottstraße, von Bozen über den Brennerpass ins obere Isar- und Loisachtal, der bis ins 19. Jahrhundert Bestand hatte. Auf dem mittlerweile abgetragenen Moosberg im Murnauer Moos ließen sich sogar Zeichen keltischer Besiedlung finden. Damals war Murnau nicht mehr als eine mehr oder weniger befestigte Poststation mit dem Namen Murau oder Mureau. Der Name, auf den sich später Murnau bildete, bezog sich auf das jetzige Murnauer Moos (Mure) und das Loisachtal (Aue).

12. bis 16. Jahrhundert

Murnau wird um 1150 das erste Mal urkundlich erwähnt. Um 1300 wird die Kirche St. Nikolaus erstmals in einem Schriftstück genannt. Die erste urkundliche Nennung der Burg Murnau erfolgt 1324. Ludwig der Brandenburger bestätigt 1350 dem Markt Murnau den Blutbann, das Niederlagerecht, den Wochenmarkt am Mittwoch und den Michaelimarkt. Um 1400 erhält Kloster Ettal für sein Gericht Murnau die bisher vom Landgericht Weilheim ausgeübte Hochgerichtsbarkeit. Die erste Ortsansicht (das Schloss) von Philip Apian datiert aus dem Jahre 1560.

17. und 18. Jahrhundert

1632–1648: Besetzung durch Schweden und Franzosen und Einquartierungen kaiserlicher Truppen während des Dreißigjährigen Krieges. 1634 bricht die Pest aus. Die Kirche St. Nikolaus wird von 1717 bis 1734 neu erbaut. 1722 wird der Leonhardi- und der Skapuliermarkt bewilligt.

19. Jahrhundert

1803 wird das Kloster Ettal säkularisiert und das Landgericht Murnau aufgehoben. Murnau wird dem Landgericht Weilheim zugeordnet. Das Rathaus wird 1842 neu erbaut. Mitte des 19. Jahrhunderts wird fast die komplette Bausubstanz Murnaus in einem verheerenden Stadtbrand zerstört. Der sich anschließende Wiederaufbau führte zu dem sich heute darbietenden geschlossenen Ortsbild. 1879 wird die Bahnlinie Weilheim–Murnau eröffnet, 1889 die Bahnlinie Murnau-Garmisch. 1900 folgt die Eröffnung der Bahnlinie Murnau-Oberammergau.

20. Jahrhundert

miniatur|Münter-Haus Murnau Anfang des 20. Jahrhunderts wird auf Initiative Emanuel von Seidls das Ortsbild verändert.

Die beiden Künstlerpaare Gabriele Münter[1]/Wassily Kandinsky[2] und Marianne von Werefkin[3]/Alexej Jawlensky[4] hielten sich 1908 zum ersten Mal in Murnau zum gemeinsamen Malen auf.[5] Ihre Bilder, die sie bis 1914 von dem Ort und seiner Landschaft malten, machten Murnau einem internationalen Kunstpublikum in der ganzen Welt bekannt. Diese Zeitspanne vor dem Ersten Weltkrieg meint in der Kunstgeschichte der Begriff „Murnauer Zeit“. Sie ist unmittelbar mit diesen vier Künstlern verbunden und kennzeichnet in der Malerei stilistisch die Entwicklung vom Expressionismus hin zur Abstrakten Kunst. Zu den herausragenden kulturellen Attraktionen Murnaus zählen heute das 1999 renovierte Münter-Haus („Russenhaus“) [6], das Münter 1909 kaufte und in das sie mit Kandinsky einzog, sowie das Schlossmuseum mit seiner Kunstsammlung.[7]

1923 nehmen zahlreiche Bürger des Ortes am Hitlerputsch in München teil und erhalten den Blutorden. Bei den Reichstagswahlen 1924 erhielten die sonst in Deutschland chancenlosen Nationalsozialisten nahezu 33 Prozent der Murnauer Stimmen. Von 1923 bis 1933 lebt und wirkt der Schriftsteller Ödön von Horváth in Murnau. 1924 wird eine private Höhere Mädchenschule (später Gymnasium) gegründet. Das neue Krankenhaus, gestiftet von Dr. h. c. James Loeb, wird 1932 erbaut. 1933 wählen 55,8 % der Murnauer Bevölkerung die Nationalsozialisten. In der Zeit des Dritten Reichs erhält Murnau erstmals eine Garnison (Gebirgstruppe). Christoph Probst, ein 1919 in Murnau geborenes Mitglied der Weißen Rose, wird 1943 in München hingerichtet. Im Zweiten Weltkrieg waren polnische Offiziere in der Werdenfelser Kaserne (OFlag VII-A) inhaftiert.

1953 wird die Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik im Südosten des Ortes eröffnet, die seitdem ständig erweitert wurde. Das Goethe-Institut öffnet 1954 seine Pforten. 1956 und 1971 werden die Kasernen durch die Bundeswehr wieder belegt, von denen eine (Kemmel-Kaserne) bereits 1994 wieder geschlossen wird. Zahlreiche Landhäuser, darunter einige Villen und eine Turnhalle, erbaut von Emanuel von Seidl, werden in den 1960er- und 70er-Jahren abgerissen. Das Staffelsee-Gymnasium wird 1967 zur Vollschule ausgebaut. 1972 wird Murnau vom Landkreis Weilheim abgetrennt und Garmisch-Partenkirchen zugeteilt. 1979 wird ein Jugendzentrum geschaffen, das 2006 ein nach der Stifterin benanntes eigenes Haus bekommt, das Erlhaus. Das Murnauer Moos wird 1980 Naturschutzgebiet. 1993 wird das Schlossmuseum eröffnet. Von 1998 bis 2000 wird der historische Ortskern saniert. Das umgestaltete Münterhaus wird 1999 wiedereröffnet. 2000 werden Fußgängerzone und Tiefgarage eingeweiht.

Murnau ist zudem Garnisonsstandort der Bundeswehr; es war Standort der Gebirgsjägerbrigade 22, ab 1981 Panzergrenadierbrigade 22, später Panzerbrigade 22, die der 1. Gebirgsjägerdivision in Garmisch-Partenkirchen unterstellt war. Am 21. März 1993 wurde der Großverband aufgelöst.

Seit 1966 beherbergt Murnau zudem ein Fernmeldebataillon. Zunächst als Gebirgsfernmeldekompanie 8 1956 in Mittenwald aufgestellt, wurde das Gebirgsfernmeldebataillon 8 (später umbenannt in Gebirgsfernmeldelehrbataillon 8, danach Gebirgsstabsfernmeldelehrbataillon 8) nach Murnau verlegt, wo es bis zum 31. März 1994 in der ehemaligen Kemmel-Kaserne (benannt nach einem Berg in Belgien) stationiert war. Zum 1. April 1994 erfolgte der Umzug in die wesentlich kleinere, aber modernere Werdenfelser Kaserne am nördlichen Ortsrand von Murnau. Seit 1. Januar 1996 sind Murnauer Soldaten regelmäßig in Auslandseinsätzen der Bundeswehr (IFOR, SFOR, EUFOR, TF FOX, KFOR, ISAF) vertreten. Im Zug der Umstrukturierung der Bundeswehr und der damit verbundenen Auflösung der 1. GebDiv (Gebirgsdivision) wurde das Bataillon 2006 in Führungsunterstützungsbataillon 293 umbenannt und der Streitkräftebasis unterstellt. Nach der Strukturplanung der Bundeswehr sollte der Standort Murnau ursprünglich eigentlich komplett aufgelöst werden. Es wurde aber lediglich die Fahrschulkompanie aufgelöst. Seit der Herausgabe des Stationierungskonzepts der Bundeswehr im November 2004 besteht für die Werdenfelser Kaserne Struktursicherheit.

Zusätzlich sind in der Werdenfelser Kaserne die 5. Kompanie des Feldjägerbataillon 451 und die Sanitätsstaffel Murnau stationiert.

21. Jahrhundert

2001 wurde der neue Kurpark und der Münter-Platz sowie das neue Staffelsee-Gymnasium eingeweiht.

Murnau hat im Jahr 2002 das Gelände der ehemaligen Kemmel-Kaserne, jetzt Kemmelpark, erworben. Das Gelände wird zurzeit in einen Gewerbe- und Wohnpark umgebaut.

Im Jahr 2006 wurde das Goethe-Institut geschlossen und abgerissen. Seit Herbst 2009 werden am Standort des ehemaligen Goethe-Institutes 3 Doppelhäuser errichtet.

Seit dem 9. Dezember 2008 trägt die Aula des Staffelsee-Gymnasiums den Namen des Schriftstellers Ödön von Horvath.

Einwohnerentwicklung

Jahr 1840 1871 1900 1925 1939 1950 1961 1970 1987 2000 2005
Anzahl der Einwohner[8] 1.565 1.735 2.436 3.223 5.189 6.474 7.366 8.233 9.913 11.671 12.048

Politik

Ergebnisse der Gemeinderatswahlen
Partei / Liste Wahl 2008[9]
Stimmenanteil Sitze
Christlich-Soziale Union in Bayern 42,9 % 11
Sozialdemokratische Partei Deutschlands 15,5 % 4
Freie Wählergemeinschaft e. V. 18,8 % 4
Ökologisch-Demokratische Partei/Bürgerforum 19,7 % 5
FDP 3,2 % -
Gesamt 100 % 24
Wahlbeteiligung 61,5 %

Bilder

Infrastruktur

Verkehrsverbindungen

Murnau liegt an der Bahnstrecke München–Garmisch-Partenkirchen und an der Ammergaubahn nach Oberammergau. Der Ort liegt an der Bundesstraße 2 und der Bundesautobahn 95.

Durch den Ort führte früher die alte „Obere Salzstraße“ die von Tölz, Obersöchering, Murnau, Kohlgrub nach Steingaden führte.[10] Außerdem verlief hier die alte Römerstraße „Via Raetia“.[11]

Schulen

In Murnau stehen zwei Grundschulen, die Emanuel-von-Seidl-Grundschule und die James-Loeb-Grundschule, die Max-Dingler-Hauptschule und das Staffelsee-Gymnasium.

1964 wurde die Camerloher Musikschule Murnau e. V. gegründet. Sie ist Mitglied im Verband der Bayerischen und Deutschen Sing- und Musikschulen.

Krankenhäuser

Murnau verfügt über 2 Krankenhäuser: Die Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau und die Klinik Hochried, eine Fachklinik für Kinder- und Jugendmedizin. Die Interne Klinik des Kreiskrankenhauses Garmisch-Partenkirchen in Murnau wurde mittlerweile in die Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau eingegliedert.

miniatur|Die Mariensäule in Murnau

Bauwerke

Siehe auch Liste der Baudenkmäler in Murnau am Staffelsee

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Weitere Persönlichkeiten

  • Emanuel von Seidl (1858–1919), Architekt, Innenarchitekt, Ingenieur, lebte in Murnau und prägte das Ortsbild maßgebend
  • Wassily Kandinsky (1866–1944), Maler („Blauer Reiter“), lebte zeitweise hier
  • James Loeb (1867–1933) lebte, unterbrochen durch den Ersten Weltkrieg, von 1912 bis zu seinem Tod 1933 in Murnau
  • Max Reinhardt (1873–1943) inszenierte 1910 im Park der Seidl-Villa Shakespeares' „Ein Sommernachtstraum“ als Freilichtaufführung
  • Hans Stubenrauch (1875–1941) Maler und Schriftsteller, lebte seit 1918/19 dort
  • Gabriele Münter (1877–1962), Malerin („Blauer Reiter“), Kandinskys Lebensgefährtin, lebte und starb in Murnau
  • Walter von Molo (1880–1958), Schriftsteller, starb in Murnau
  • Alfred Fischer (1881–1950), Architekt, starb in Murnau
  • Max Dingler (1883–1961), lebte in Murnau, zweimaliges NSDAP-Mitglied, nach ihm ist die Hauptschule Murnaus benannt
  • Fritz Windgassen (1883–1963), Opernsänger, starb in Murnau
  • Gottfried Feder (1883–1941), Wirtschaftstheoretiker und Politiker der DAP und NSDAP, lebte und starb in Murnau
  • Else Hueck-Dehio (1897–1976), Schriftstellerin, starb in Murnau
  • Erna Sack (1898–1972), Opernsängerin, lebte 1956–1966 in Murnau
  • Willy Messerschmitt, (1898–1978), Flugzeugkonstrukteur und Unternehmer, 6. Mai 1945 in Murnau von Alliierten verhaftet, verbrachte die meiste Zeit seines Hausarrests in Murnau
  • Ödön von Horváth (1901–1938), Schriftsteller, lebte in den 1920er Jahren bei seinen Eltern in Murnau
  • Kurt Jantz, (1908–1984), unter anderem Oberregierungsrat und Referatsleiter im Reichsarbeitsministerium, verantwortlich für Rentenfragen bei staatsfeindlicher Beteiligung; außerdem in der Kanzlei des Führers der NSDAP tätig, später Generalsekretär für Sozialpolitik von 1955 bis 1970, starb in Murnau
  • Herbert Volwahsen (1909–1988), Bildhauer, lebte und starb in Murnau
  • Kurt Eichhorn (1908–1994), Dirigent, lebte und starb in Murnau
  • Birgitta Wolff (1913–2009), Publizistin, bekannt durch ihr Gefangenenhilfe, lebte und wirkte in Murnau
  • Hans Baumann (1914–1988), NS-Liedschreiber und Jugendbuchautor
  • Josef Ertl (1925–2000), Bundeslandwirtschaftsminister, starb in Murnau
  • Kieth Engen (1925–2004), Opernsänger, starb in Murnau
  • Kurt Adolph Böhm (* 1926), Komponist, Träger des Bundesverdienstkreuzes, Träger des Ehrentitels Gerechter unter den Völkern, lebt in Murnau
  • Carlos Veerhoff (1926–2011[13]), deutsch-argentinischer Komponist, lebte in Murnau seit 1988
  • Wolfgang Ecke (1927–1983), Schriftsteller, starb in Murnau
  • Kurt Sontheimer (1928–2005), Politikwissenschaftler, starb in Murnau
  • Karl-Michael Vogler (1928–2009), Schauspieler, lebte und starb bei Murnau
  • Josef Anton Riedl (* 1929), Komponist, lebt in Murnau
  • Dieter Schnebel (* 1930), Komponist, lebt in Murnau
  • Albert Speer junior (* 1934), Architekt, lebt in Murnau
  • Peter Fricke (* 1939), Schauspieler, wuchs bei seiner Mutter in Murnau auf
  • Nikolaus Lang (* 1941), Künstler
  • Georg Ringsgwandl (* 15. November 1948 in Bad Reichenhall) ist ein bayerischer Kabarettist und Liedermacher, lebt bei Murnau
  • Wilhelm Manske (* 1951), Schauspieler
  • Chris Weller (* 17. Januar 1957 als Christoph Weller) Pianist und Komponist, lebt in Murnau
  • Julia Palmer-Stoll (1984–2005), Schauspielerin, starb in Murnau nach einem Unfall

Der Filmregisseur Friedrich Wilhelm Murnau (eigentlich Friedrich Wilhelm Plumpe) benannte sich nach dem Ort.

Sonstiges

  • 1868 Gründung des Verschönerungsvereins Murnau e. V.
  • 1980 Gründung des Historischen Vereins e. V. durch Ernst Krönner
  • 1988 erstes Ödön von Horvath Projekt in Murnau, Leitung Elisabeth Tworek
  • In Murnau wurde 1989 das erste elektronische Stellwerk in Deutschland in Regelbetrieb genommen.
  • 1970 bayernweit erste Datenfernübertragung an den pharmazeutischen Großhandel über Telefon der Engel-Apotheke des Apothekers Mr. Ph. Gustav Hell zusammen mit der Firma Siemens.
  • In Murnau befindet sich die Werdenfelser Kaserne, die das etwa 800 Mann starke Führungsunterstützungsbataillon 293 beherbergt.
  • Die Kemmelkaserne wurde 1935 erbaut. Der Name stammt vom Kemmelberg in Belgien.
  • Murnau ist Schauplatz der Sat1-Serie Stadt, Land, Mord.
  • In Murnau findet im Turnus von 2 Jahren der Integrative Murnauer Marktlauf statt.
  • Seit 1994 jährliches kultURKNALL-Festival; der Reinerlös fließt dem Verein Menschen helfen e. V. zu.
  • Seit 2000 jährliches "Weltmusikfestival grenzenlos"
  • 2003: Gründung der Ödön von Horvath Gesellschaft, die regelmäßig Veranstaltungen durchführt.
  • 2007 Jugend- und Kulturtage des Bezirks Oberbayern „Murnau miteinander“
  • 2010 Schließung der Postfiliale Murnau

Literatur

Einzelnachweise

  1. Annegret Hoberg, Gabriele Münter in München und Murnau 1901–1914, in Ausst. Kat.: Gabriele Münter 1877–1962, Retrospektive, Städtische Galerie im Lenbachhaus, München 1992, S. 27 ff
  2. Ausst. Kat.: Kandinsky, Absolut abstrakt, München 2008
  3. Bernd Fäthke, Marianne Werefkin, München 2001
  4. Bernd Fäthke, Jawlensky und seine Weggefährten in neuem Licht, München 2004
  5. Brigitte Salmen (Hg.), Ausst. Kat.: 1908–2008, Vor 100 Jahren, Kandinsky, Münter, Jawlensky, Werefkin in Murnau, Murnau 2008
  6. Helmut Friedel und Annegret Hoberg, Das Münterhaus in Murnau, München 2000
  7. Brigitte Salmen, Museumsschätze. 15 Jahre Schloßmuseum Murnau, Murnau am Staffelsee 2008
  8. Kommunalstatistik von Murnau, abgerufen am 5. Januar 2011
  9. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung
  10. Georg Paula, Stefanie Berg-Hobohm: Landkreis Weilheim-Schongau: Denkmäler in Bayern., Karl M Lipp Verlag München 2003, Band 1, Seite XVII, mit Quellenverweise auf: Riedl, Adrian von: Reiseatlas von Baiern, Bd. 1, München 1796–1805, Karte 39
  11. Via Raetia, Websitebetreiber: Karl Ludwig Wilhelm, abgerufen am 24. Oktober 2010
  12. König-Ludwig-Denkmal in Murnau
  13. Todesanzeige 26. Februar 2011
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Kategorie:Ort im Landkreis Garmisch-Partenkirchen Kategorie:Kurort in Bayern -end-
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Modell:Infobox Gemeinde in Deutschland Bad Bayersoien ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Garmisch-Partenkirchen und Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Saulgrub. Bad Bayersoien ist ein Moorbad.

Geografie

Bad Bayersoien liegt in der Region Oberland.

Es existiert die Gemarkung Bad Bayersoien.

Geschichte

Bayersoien gehörte zum Kloster Ettal im Kurfürstentum Bayern, eigentlich aber zur Hofmark Soyen. Ettal übte in der Hofmark auch die Hochgerichtsbarkeit aus. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde. 1968 wurde Bayersoien Luftkurort und 1996 Heilbad.

Einwohnerentwicklung

Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 818, 1987 dann 993 und im Jahr 2000 1.137 Einwohner gezählt.

Politik

Gemeinderat

Bei den Kommunalwahlen 2008 haben sich die Wählervereinigungen Junge Wählerver./Frischer Wind und Unabhängige Wählervereinigung zu einer Wählvereingung "Gemeinsam für unser Dorf" GUD zusammengeschlossen. Sie stellen nun 9 von 12 Gemeinderäten. Die neu gegründete Wählervereinigung Freie Wähler konnten drei Sitze erreichen.

Bürgermeister

Bürgermeister ist Eberhard Steiner (Junge Wählerver./Frischer Wind). Er wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Leonhard Holderied (Unabhängige Wählervereinigung) und 2008 wiedergewählt.

Wappen

Die Wappenbeschreibung lautet: In Blau die goldene Krümme eines Abtstabs über einer gedeckten silbernen Holzbrücke mit zwei silbernen Wellenleisten zwischen den Widerlagern.

Die Gemeindefahne ist Gelb, Blau und Weiß, in der Mitte das Wappen.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft

Es gab 1998 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft, im Produzierenden Gewerbe und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 154 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 358. Im verarbeitenden Gewerbe gab es 9 Betriebe, im Bauhauptgewerbe 3 Betriebe.

Zudem bestanden im Jahr 1999 46 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 739 ha.

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 475 T€, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 71 T€.

Bildung

Im Jahr 1999 existierten folgende Einrichtungen:

  • Kindergärten: 50 Kindergartenplätze mit 47 Kindern
  • Volksschulen: 1 mit 4 Lehrern und 66 Schülern

Sehenswürdigkeiten

Siehe auch Liste der Baudenkmäler in Bad Bayersoien

Die Pfarrkirche St. Georg entstand während des 15. oder 16. Jahrhunderts und wurde 1717 in barocken Formen umgebaut und erweitert.

Die 183 m lange Echelsbacher Brücke wurde im Jahr 1929 für 900.000 RM Baukosten fertiggestellt und war mit 130 m Bogenspannweite die weitestgespannte Melan-Bogenbrücke der Welt. Sie erlangte unrühmliche Bekanntheit durch die vielen Suizide.

Bilder

Einzelnachweise

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Kategorie:Ort im Landkreis Garmisch-Partenkirchen Kategorie:Kurort in Bayern -end-
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Modell:Infobox Gemeinde in Deutschland Bad Kohlgrub ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Garmisch-Partenkirchen. Der Ort ist das höchstgelegene Moorbad Deutschlands.

Geografie

Bad Kohlgrub liegt in der Region Oberland auf 800–900 m Höhe am Fuße des zu den Ammergauer Alpen gehörenden Hörnle. Etwa 8 km östlich des Ortes liegt der Staffelsee und das Murnauer Moos. Zum Ort gehören zahlreiche Weiler.

Geschichte

thumb|Bad Kohlgrub um 1900 Bad Kohlgrub gehörte bis 1803 teilweise zum Kloster Ettal und teilweise zum Kloster Rottenbuch, bildete aber eigentlich eine eigene Hofmark Kohlgrub. Ettal übte in der Hofmark auch die Hochgerichtsbarkeit aus. Im Zuge der Verwaltungsreformen im Königreich Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

Der Ortsname wird ursprünglich auf die Köhlertätigkeit zurückgeführt, das heißt, es wurde Holzkohle in Meilern gebrannt. Zum „Bad“ wurde der Ort ernannt, nachdem die Heilkraft des umliegenden Hochmoores entdeckt und genutzt wurde, das vor allem seine Heilkraft gegen Gicht, Ischias, Frauenleiden und dergleichen wirken lässt.

1663 überlebten nur zwei Familien die Pest. Hieraus entstand das Gelübde dieser Familien, bei Überleben dieses Schicksalsschlages, eine Kirche zu erbauen. Davon zeugt die Rochuskirche, die nördlich des Ortes auf einer Anhöhe steht, allerdings in einem neuen Kleide. Aus diesem Grunde entstanden z. B. auch die Oberammergauer Passionsspiele.

Einwohnerentwicklung

Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden im Jahre 1970 1.975, 1987 dann 1.987 und 2000 schließlich 2.261 Einwohner gezählt.

Politik

Bürgermeister ist Gerald Tretter (Für Bad Kohlgrub/Neue Liste). Er wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Rudolf Schedler (Fremdenverkehr).

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 1,06 Millionen Euro, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 74.000 Euro.

Wappen

Die Wappenbeschreibung lautet: Über blauem Schildfuß, darin eine von zwei silbernen Wellenleisten beseitete goldene Holzbadewanne, gespalten von Gold und Silber; vorne am Spalt ein halber, rot bewehrter schwarzer Adler, hinten eine bewurzelte, siebenblättrige rote Buche.

Das Wappen stammt aus dem Jahr 1968.

Links oben steht der halbe Reichsadler als Symbol für das von Kaiser Ludwig dem Bayern gegründete Kloster Ettal. Die rechts oben abgebildete siebenblättrige rote Buche ist der Hinweis auf das Stift Rottenbuch. Die im unteren Teil des Wappens abgebildete Badewanne und die Wellen kennzeichnen das „BAD“.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Siehe auch Liste der Baudenkmäler in Bad Kohlgrub

Das Musikerehepaar Hertha und Wilhelm Keilmann trat seit 1952 regelmäßig mit Violinkonzerten und Streichquartetten auf.

Wirtschaft und Infrastruktur

Touristik sowie Fremdenverkehr

Bad Kohlgrub verfügt über ca 2500 Gästebetten, davon in etwa die Hälfte in Ferienwohnungen. Im Jahr 2009 wurden 205523 Übernachtungen gezählt.[1] Die gewerblichen Fremdenverkehrsbetriebe ( Hotels, Pension, Rehaklinken, Sanatorien) stellen knapp 80% der Arbeitsplätze.

Die Grundlage für den Fremdenverkehr ist das Gesundheitswesen. Bad Kohlgrub ist bekannt für Hochmoor Bergkiefern Anwendungen und das zur Balneologie bereitgestellte Moor / Torf gehört zu den bestuntersuchten Torfen.

Von Bad Kohlgrub aus führt die Hörnlebahn, eine Zweier-Sesselbahn auf das Hörnle.[2]

Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft

Es gab 1998 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft keine, im Produzierenden Gewerbe 87 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 419 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 663. Im verarbeitenden Gewerbe gab es sechs Betriebe, im Bauhauptgewerbe drei Betriebe.

Zudem bestanden im Jahr 1999 69 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1254 ha.

Verkehr

Bad Kohlgrub liegt an der im Stundentakt bedienten Ammergaubahn MurnauOberammergau.

Mit dem Auto ist der Ort über die Staatsstraße 2062 Saulgrub–Murnau erreichbar.

Bildung

Im Jahr 1999 gab es folgende Einrichtungen:

  • Kindergärten: 50 Kindergartenplätze mit 47 Kindern
  • eine Volksschule mit 17 Lehrern und 266 Schülern
  • ein Waldkindergarten mit durchschnittlich 12 Kindern

Persönlichkeiten

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. http://www.gemeinde-bad-kohlgrub.de/buergerinfos/Buergerinfo2010_2.pdf Bad Kohlgruber Gemeindeblatt 02-2010, abgerufen am 25. Juni 2010
  2. Website der Hörnlebahn
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Kategorie:Ort im Landkreis Garmisch-Partenkirchen Kategorie:Kurort in Bayern -end-
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Modell:Infobox Gemeinde in Deutschland Eschenlohe ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Garmisch-Partenkirchen und Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Ohlstadt.

Geografie

Eschenlohe liegt in der Region Oberland am Fluss Loisach.

Geschichte

Ursprünglich eine Burg der Grafen von Eschenlohe, gehörte der Ort seit 1332 bis zur Säkularisation 1803 zum Gericht Murnau des gefreiten ehemals reichsunmittelbaren Klosters Ettal, das wiederum später zum Kurfürstentum Bayern gehörte. Im Zuge der Verwaltungsreformen im Königreich Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde. Diese gehörte bis zur Gründung des Kreises Garmisch-Partenkirchen zum Bezirksamt und Finanzamt Garmisch und zum Amtsgerichtsbezirk Garmisch.

Während des Zweiten Weltkriegs wurden die beiden Straßentunnel der "Olympiastraße" (die heutige Bundesstraße 2) südwestlich des Dorfs im Rahmen der U-Verlagerung an den Enden bombensicher vermauert und dienten als geheime Produktionsstätte mit dem Tarnnamen "Ente" u. a. für die Flugzeugwerke Messerschmitt AG. Die Anlage wurde von der sogenannten Oberbayerischen Forschungsanstalt in Oberammergau aus geführt und war ähnlich aufgebaut wie die U-Verlagerung im Engelbergtunnel. An dem Bau waren zahlreiche KZ-Häftlinge beteiligt, die in den Aussenlagern des Konzentrationslagers Dachau in Seehausen bei Murnau und bei Oberammergau untergebracht waren.

Beim Pfingst-Hochwasser 1999 und beim August-Hochwasser 2005 wurde Eschenlohe jeweils stark betroffen, als schützende Dämme brachen.

Religionen

Die Bevölkerung ist mehrheitlich katholisch. Ein besonderes Schmuckstück ist die in den Jahren 1764–1782 im Spätbarockstil mit Anzeichen des frühen Rokoko, nach Plänen von Johann Michael Fischer (1691–1766), erbaute St. Clemens Kirche. Kunsthistorisch interessierte Gäste werden ihre Freude an den Werken berühmter Holzbildhauer und Kirchenmaler sowie der klangschönen Orgel haben.

Das Deckenbild über dem Hochaltar wurde von Jakob Zeiller gemalt, von dem auch das herrliche Ettaler Kuppelbild stammt. Das Gemälde, das noch vom hintersten Platz der Kirche ganz gesehen werden kann, zeigt Papst Clemens XI., der, mit vielen Christen auf der Halbinsel Krim zu Steinbrucharbeiten verurteilt, den Himmel um Wasser anfleht.

Einwohnerentwicklung

Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 1.351, 1987 dann 1.391 und im Jahr 2000 1.611 Einwohner gezählt.

Politik

Bürgermeister ist Anton Kölbl (CSU).

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 720.000 Euro, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 77.000 Euro.

Wappen

Die Wappenbeschreibung lautet: Gespalten von Silber und Rot; vorne am Spalt ein halber schwarzer Adler, hinten ein silberner Balken.

Baudenkmäler

Liste der Baudenkmäler in Eschenlohe

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft

Es gab 1998 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft keine, im Produzierenden Gewerbe 578 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 555. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe vier Betriebe.

Zudem bestanden im Jahr 1999 31 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 500 ha Dauergrünfläche.

Verkehr

Der Ort ist verkehrstechnisch sehr gut erschlossen.

Durch die Gemeinde führt die Bundesstraße 2, die zur Olympiade 1936 in Garmisch als "Olympiastraße" ausgebaut wurde. Sie führt von München über Murnau nach Garmisch und über den Grenzort Mittenwald ins österreichische Innsbruck.

1 km nordwestlich des Ortskerns liegt die Autobahn-Ausfahrt 11 der aus München kommenden A 95 (Europastraße 533) Richtung Garmisch. Diese Schnellstraße findet 4 km südlich der Ausfahrt ihr provisorisches Ende und mündet in die Bundesstraße 2 nach Garmisch ein. Das Autobahnende hier sorgt an verkehrsreichen Tagen für Stauungen.

Eine kleine Bahnstation an der Eisenbahnstrecke München - Garmisch bindet Eschenlohe an das Netz der Deutschen Bahn AG an.

Bildung

In Eschenlohe gibt es einen zweigruppigen Kindergarten mit momentan 34 Kindern, dessen Träger die Kath. Kirchenstiftung St. Clemens ist. Weiterhin gibt es am Ort eine Grundschule für die Jahrgangsstufen 1 bis 4.

Hochwasserschutz

Nach dem Hochwasser von 2005 wurden umfangreiche Baumaßnahmen zum Schutz gegen Hochwasser durchgeführt. Die Uferdämme wurden erhöht und mit einer Mauer versehen. 2006 wurde eine neue Brücke errichtet, die die Loisach ohne Mittelpfeiler überspannt.

thumb | 200px | right | neue Loisachbrücke von Osten thumb | 200px | right | neue Loisachbrücke von Süden

Einzelnachweise

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Modell:Dieser Artikel Modell:Infobox Gemeinde in Deutschland

Ettal ist eine kleine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Garmisch-Partenkirchen und Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Unterammergau. Sie besteht aus dem Hauptort Ettal und den Ortsteilen Graswang, Linderhof, Dickelschwaig und Rahm.

Geographie

Ettal liegt rund zehn Kilometer nördlich von Garmisch-Partenkirchen in der Region Oberland auf dem Ettaler Sattel zwischen dem fünf Kilometer nordwestlich gelegenen Oberammergau im Ammertal und Oberau, das etwa fünf Kilometer südöstlich im Loisachtal liegt. Die Bundesstraße 23 verbindet die genannten Orte.

Klima

Der Jahresniederschlag beträgt 1565mm und liegt damit im oberen Drittel der von den Messstellen des Deutschen Wetterdienstes erfassten Werte. Über 97 Prozent zeigen niedrigere Werte an. Der trockenste Monat ist der Oktober; am meisten regnet es im Juli. Im niederschlagreichsten Monat fällt etwa 2,4 mal mehr Regen als im trockensten Monat. Die jahreszeitlichen Niederschlagschwankungen liegen im oberen Drittel. In über 99 Prozent aller Orte schwankt der monatliche Niederschlag weniger.

[[Datei:ETTAL_nieder.svg|thumb|Niederschlagsdiagramm]]

Geschichte

thumb|240px|left|Ettal vom Ochsensitz aus Kloster Ettal wurde von Kaiser Ludwig dem Bayern im Graswangtal am 28. April 1330 als Teil eines Gelöbnisses gegründet. Der Ort Ettal war vor 1803 Sitz eines Oberen und Unteren Gerichts des gefreiten (ehemals reichsunmittelbaren) Klostergerichts Ettal. Das Kloster Ettal wurde 1803 säkularisiert, und seine Besitzungen gingen an den Staat. Die ehemaligen Klostergebäude wurden vom Staat versteigert und es siedelten sich neue Familien an.

Die politische Gemeinde Ettal entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 und setzte sich aus den Bauern von Graswang und Linderhof und den Familien in Ettal zusammen. Pfarrei und Schule wurden im ehem. Kloster rechts der Kirche untergebracht. In einem bescheidenen Gemeinwesen entwickelte sich eine Musikkapelle mit Sängern, Feuerwehren in Ettal und Graswang, der Veteranenverein nach dem Krieg 1870/71 und 1899 der Volkstrachtenverein. Auf dem Gelände des Linderhofs, der im Besitz der Wittelsbacher war, ließ König Ludwig II. ab 1869 das Schloss Linderhof mit großen Parkanlagen errichten.

Nach mehrfachem Besitzwechsel erwarb 1900 Kloster Scheyern die ehemaligen Klostergebäude und gründete zunächst ein Priorat, das 1907 wieder zur Abtei erhoben wurde. Heute beherbergen die Klostergebäude neben der Abtei auch ein Jungeninternat mit Tagesheim sowie ein Gymnasium, das Benediktinergymnasium Ettal.

Einwohnerentwicklung

Jahr 1910 1970 1987 2000 2006
Einwohner 741 1022 911 860 811

thumb|Klosterkirche Ettal

Politik

Bürgermeister ist seit 1. Mai 2008 Josef Pössinger (Freie Wählergemeinschaft).

Gemeinderat

Der Gemeinderat besteht aus sieben Gemeinderäten und einer Gemeinderätin. Alle acht gehören der Freien Wählergemeinschaft an.

Wappen

Die Wappenbeschreibung lautet: Geteilt von Gold und Blau; oben ein wachsender, rot bewehrter schwarzer zweiköpfiger Adler, unten das Wort etal in gotischen Kleinbuchstaben.

Bedeutung: Der Doppeladler geht auf den Gründer Kaiser Ludwig den Bayern zurück, dessen Wappentier dieser Adler war. "etal" ist der ursprüngliche Name von Ettal und bedeutet Tal der Ehe (Gelöbnis, Versprechen) Kaiser Ludwig der Bayer gab das Versprechen ab, hier an dieser Stelle ein Kloster zu gründen.

thumb|Schloss Linderhof thumb|Ettal um 1900

Bauwerke

Weltbekannt sind vor allem

siehe auch die Liste der Baudenkmäler in Ettal

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft

Wirtschaftliche Bedeutung am Ort hat insbesondere Kloster Ettal mit seinen Betrieben. Zum Kloster gehören landwirtschaftliche Betriebe, mehrere Gasthöfe sowie ein Gymnasium mit angeschlossenem Internat sowie ein Kunstverlag, eine Destillerie und eine Brauerei.

Bildung

Es existieren folgende Einrichtungen:

  • einen Kindergarten
  • das Benediktinergymnasium Ettal mit angeschlossenem Internat und Tagesheim mit circa 450 Schülern und Schülerinnen

Einzelnachweise

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Modell:Infobox Gemeinde in Deutschland Farchant ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Garmisch-Partenkirchen. Sie liegt an der Loisach in der Region Zugspitzland im Werdenfelser Land und wurde zwischen den Jahren 791 bis 802 das erste Mal urkundlich erwähnt.[1] Farchant ist überwiegend vom Tourismus und der Landwirtschaft geprägt. Im Jahre 2009 betrug die Einwohnerzahl 3688 Personen.[2] Die Landeshauptstadt München liegt in nördlicher Richtung etwa 80 Kilometer entfernt.

Geographie

miniatur|300px|Farchant vom Estergebirge aus gesehen

Lage

Das Gemeindegebiet erstreckt sich über 25,76 km2. Die größte Ausdehneung in Ost-West-Richtung beträgt etwa elf Kilometer, in Nord-Süd Richtung etwa vier Kilometer. Die Gemeindegrenze hat eine Länge von 28 km.[3]

Farchant liegt auf 47° 31′ 49″ nördlicher Breite und 11° 6′ 44″ östlicher Länge.[4] Der höchste Punkt im Gemeindegebiet ist mit einer Modell:Höhe der Gipfel des Bischof im Estergebirge. Das Ortszentrum befindet sich in Modell:Höhe und der tiefste Punkt von Farchant ist auf einer Höhe von Modell:Höhe an der Stelle, an der die Loisach aus dem Gemeindegebiet austritt.[3] In Farchant gilt wie in ganz Deutschland die Mitteleuropäische Zeit, wobei die mittlere Ortszeit etwa um 15 min zurückbleibt.[Anm. 1]

Das bedeutendste Gewässer in Farchant ist die Loisach. Westlich der Loisach, die das Gemeindegebiet von Süd nach Nord durchfließt, liegt auch das Hauptsiedlungsgebiet des Gemeinde. Im Westen entspringt aus einer steilen Welswand am Hohen Fricken die Kuhflucht. Der Gebirgsbach stürzt mit wilden Kaskaden ins Tal und mündet nördlich von Farchant in die Loisach. Zu beachten ist noch der Ronetsbach, der am Nordwestende von Farchant seinen Ursprung hat und zwischen Farchant und Oberau in die Loisach fließt.[3] Der letzte Abschnitt des Ronetsbach charakterisierte über hunderten von Jahren die Grenze zwischen Bayern und der Grafschaft Werdenfels. An der oberen Alpspitzstraße entspringt der Dorfbach, der das Dorf von Süden nach Norden durchfließt. Dieser war zu früheren Zeiten die Lebensgrundlage des Ortes, er wurde jedoch nach dem zweiten Weltkrieg kanalisiert und überbaut. Im Zuge des Rückbaus der Bundesstraße 2 konnte ein Stück im Unterdorf renaturalisiert werden.

Ausdehnung und Nachbargemeinden

Die westliche Grenze der Gemarkung Farchant bildet in den Ammergauer Alpen der Gipfel des Großen Zunderkopf, 1895 m, der Brünstleskopf, 1814 m und der Schafkopf mit 1380 m. Vom Schafkopf zieht die Grenze über den Heuberg in nordöstlicher Richtung ins Tal, wendet sich dann nach Osten ins Estergebirge ab und den Gipfel des Bischof zu. Von diesen dann nach Süden weiter zum Hohen Fricken, 1940 m, und zu einen Nebengipfel des Wanks (Farchanter Kreuz) mit 1749 m. Ab dort führt die Grenze nach Westen wieder hinab ins Loisachtal und weiter durch den Lahnewiesgraben zurück zum Großen Zunderkopf.[3]

Die Gemeinde Farchant ist von zwei anderen Gemeinden sowie einem gemeindefreien Gebiet umgeben, die alle wie Farchant dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen zugehören. Südlich und östlich an das Gemeindegebiet grenzt Garmisch-Partenkirchen. Das Zentrum von Garmisch-Partenkirchen ist von Farchant vier Kilometer entfernt. Im Westen ist das Gemeindefreie Gebiet Ettaler Forst und im Süden Oberau die Nachbarn.

Gemeindegliederung

Den ältesten Ortsteil von Farchant bildet das Unterdorf, das nördlich der jetzigen Bahnhofstraße und der Grünfläche des Gerns liegt. Um der Kirche herum entstand das sogenannte Kirchdörfl und an der jetzigen Alpspitzstraße das Oberdorf. Etwas außerhalb, als einziger Ortsteil östlich der Loisach bildete sich an der Mühle das Mühldörfl. Im Laufe der Zeit wurden auch andere Bereiche besiedelt, wie die westlich des Unterdorfes liegenden, sogenannten Lachen (feuchte Wiesen), das im Nordosten, jetzt an der Partenkirchner Straße liegende Nachfeld sowie die Föhrenheide. In der Föhrenheide entstand ein Siedlungsprojekt für Heimatvertriebene. Aus heutiger Sicht besteht Farchant eher aus einen homogenen Siedlungskörper mit jeweils einem Gewerbegebiet am Nord- und Südende.

Geschichte

Archäologische Funde

Auf dem Spielleitenköpfl bei Farchant wurden im September 1994 Keramikbruch, Bronzefibeln, Bronzegußstücke, Eisengerät und verbrannte so wie unverbrannte Knochen gefunden. Diese Fundstücke konnten der Hallstattzeit 600 v. Chr. zugeordnet werden. Es ist der erste archäologische Fund aus dieser Zeit im Werdenfelser Land. Nach Amei Lang ist darauf zu schließen, dass es sich um einen Brandopferplatz handelt. Ebenfalls fand man in der Nähe des heutigen Friedhofes eine Pferdchenfibel, sie wird auf die Frühlatènezeit, ca. 450-300 v. Chr. datiert. Die Gegend um Farchant kann als direkte Kontakzone zwischen Kelten und Rätern angenommen werden. Das unterstreichen auch die Fundstücke, die einerseits aus dem inneralpinen Raum, aber auch aus der südbayerische Region stammen. Die Pferdchenfibel muss man den Kelten zuordnen.[5] Bei einer Grabung 2009 fand man keramische Scherben die von Gefäßen der jüngeren Bronzezeit stammen, diese Fundstücke sind auf ca. 1700 v. Chr bis 1500 v. Chr. zu datieren.[6]

Germanisierung und erste urkundliche Erwähnung

Um 600 n. Chr. entstanden im Loisachtal an der zumindest noch in Teilstücken gut befahrenen Römerstraße Via Claudia Augusta im Auftrag des bayerischen Herzogs Tassilo I. neue bayerische Ortschaften. Darunter befand sich auch Farchant, das die ersten Siedler nach dem vorherrschenden Landschaftsbild Forchheida (Föhrenheide) nannten. Etwa zwei Kilometer südlich von Farchant ist noch eine zweite Siedlung, mit dem Namen Aschau, gegründet worden. Die ersten Gründer des Ortes (etwa ein halbes Dutzend Familien) hausten in einfachen Blockhäusern und waren mit hoher Wahrscheinlichkeit Heiden. Man muss davon ausgehen, dass diese neuen Siedlungen direkt dem Herzog unterstanden.[7][8] Bei dem Bau der Eisenbahnlinie von München nach Garmisch fand man im Bereich des heutigen Bahnhofs in Farchant etwa 20 Reihengräber aus der Zeit um 650. Die heidnischen Grabbeilagen sind bis heute verschollen.[9]

Um 750 bekehrten irische und schottische Mönche das Oberland zum Christentum. Es wird vermutet, dass auch in dieser Zeit eine Holzkirche in Forchheida errichtet wurde und sie eine alte heidnischen Kultstätte ersetzte.[7]

Bei der ersten schriftlichen Erwähnung von Farchant handelt es sich um eine Notiz aus den Jahren 791 bis 802 in einer Streitsache zwischen Graf Irminher aus dem Tiroler Inntal und Bischof Atto von Freising.[1] In dieser Notiz überlässt Graf Irminher aus dem Tiroler Inntal dem Bischof Atto von Freising das Anrecht an der Kirche.[7]

Unter Freisinger Herrschaft bis zur selbständigen Gemeinde

1294 dehnt der Freisinger Bischof Emicho durch Käufe die Macht des Hochstift Freising im Loisachtal entscheidend aus. Die Freisinger fassten ihre gesamten Besitztümer zur Grafschaft Werdenfels zusammen, die damit das größte Teilterritorium des Hochstift Freising war.[10] Zu der Grafschaft Werdenfels gehörte auch Farchant, bis zu ihrer Auflösung durch den Reichsdeputationshauptschluss von 1803, danach kam der Ort zu Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen im Königreich Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

1494 verlegte man das komplette Dorf Aschau mit seinen 13 Höfen nach Farchant. Über die Gründe kann nur spekuliert werden, wahrscheinlich war das Absinken oder das Ausbleiben von Quellwasser dafür verantwortlich.[11]

Entwicklung der Einwohnerzahl

miniatur|Entwicklung der Einwohnerzahl von Farchant zwischen den Jahren 1730 und 2009

Einwohnerentwicklung von Farchant
Jahr Einwohner
um 600[7] ≈50
1546[12] ≈200
1624[13] 347
1730[14] 350
1840[2] 360
1871[2] 327
1900[2] 442
1925[2] 734
1939[2] 1237
1950[2] 1941
1961[2] 2105
1970[2] 2835
1987[2] 3220
2000[2] 3757
2009[2] 3688

Wie oben beschrieben ist es anzunehmen, dass es sich bei den ersten Siedlern von Farchant um etwa ein halbes Dutzend Familien handelte, also etwa 50 Personen.[7] Anhand einer Steuertabelle aus dem Jahre 1546 kann man sich ein erstes genaueres Bild von Farchant machen, mit 38 vorkommenden Haushalten ist auf eine Bevölkerungszahl von etwa 200 Personen zu schließen.[12] Die im Auftrag der Regierung aus Freising durchgeführten Volkszählung kam 1624 in Farchant auf 64 Haushalte mit 347 Einwohnern. Farchant war damit der viertgrößte Ort in der Grafschaft Werdenfels.[13] Die Steuertabelle aus dem Jahre 1730 gibt interessante statistische Einzelheiten her: In 65 Häusern sind genau 71 Haushalte, oder 350 Einwohner untergebracht. Davon werden 66 Mann als wehrfähig und 87 Personen als steuerpflichtig beschrieben.[14]

Eine Volkszählung 1840 ergab 360 , bei der folgenden, 31 Jahre später, wurden nur 327 Einwohner gezählt. Ende des 19. Jahrhundert stieg die Bevölkerung erstmals über 400, so dass 1900 442 Einwohner gezählt wurden. Zwischen den beiden Weltkriegen verdreifachte sich diese Zahl, 1925 lebten 734 Einwohner in Farchant und 1939 1237. Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg die Einwohnerzahl stetig von 1941 (1950) Einwohner bis 3757 Einwohner im Jahre 2000. Bei der letzten Erhebung 2009 wurden mit 3688 Einwohner 69 Personen weniger gezählt als neun Jahre zuvor.[2]

Politik

Gemeinderat

Modell:Wahldiagramm

Der Gemeinderat aus Farchant setzt sich aus 17 Mitgliedern zusammen, einschließlich des Bürgermeisters.

CSU SPD Freie Wählergemeinschaft Gesamt
2008 6 3 7 16 Sitze

(Stand: Kommunalwahl am 2. März 2008)[15]

Bürgermeister ist Martin Wohlketzetter (SPD).[16]

Im Jahr 2009 betrugen die Gemeindesteuereinnahmen 2534 T€, davon entfielen auf die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 382 T€.

Wappen

Die Wappenbeschreibung lautet: In Silber auf grünem, mit einem silbernen Wellenbalken belegtem Boden drei grüne Föhren.[17] Im Jahre 1952 ist der Gemeinde Farchant das Wappen als Hoheitszeichen verliehen worden. In Anlehnung an den alten Ortsnamen Forchheida zeigt das Wappen die drei Föhren. Der grüne Boden stellt die Wiesen von Farchant dar, durch die sich als silberner Wellenbalken die Loisach schlängelt.[18]

Kultur

Bauwerke

thumb|Veränderung des Farchanter Ortskerns Siehe auch Liste der Baudenkmäler in Farchant

Auch wenn die Veränderung des historischen Ortskerns von Farchant schon weit fortgeschritten ist, gibt es immer noch viele Häuser, die sich noch weitgehend im ursprünglichen Zustand befinden, siehe die Karte rechts.[19] Die meisten dieser Häuser stehen unter Denkmalschutz, darunter

Die anderen Baudenkmäler sind zum größten Teil noch genutzte oder ehemalige Bauernhöfe und Getreidespeicher.
Modell:Mehrere Bilder

Bodendenkmäler

miniatur|Weg auf den Schanzanlagen an der ehemaligen Grenze zwischen Werdenfels und Bayern bei Farchant Laut dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege gibt es in der Gemarkung Farchant mehrere Bodendenkmäler.[20] Herauszuheben wären:

Folgende Bodendenkmäler sind nicht mehr sichtbar:

Brauchtum, Sport und Freizeit

Ein fester Bestandteil der Brauchtumspflege in Farchant ist der 1913 gegründete Volkstrachtenverein Farchant, dieser ging aus der Theatergesellschaft, dem Maibaumverein und dem Schuhplattlerverein hervor. Die Theaterabende und Heimatabende im Kurgästesaal sowie die Waldfeste im Kuhfluchtwald sind feste Bestandteile im Veranstaltungskalender von Farchant. Alle vier Jahre stellt der Trachtenverein in Farchant auch einen Maibaum auf. Darüber hinaus gibt es noch folgende Vereine die das Brauchtum in Farchant bewahren: Krieger und Veteranenverein Farchant, Verein der Freiwilligen Feuerwehr Farchant, Musikkapelle Farchant, Trommlerzug Farchant, Heimatverein Forcheida, Johanni-Verein Farchant, Fingerhaklerverein Farchant, Schützengesellschaft Kuhflucht und der Spar- und Stopselclub Farchant.[21] Besonderes Augenmerk verdient der Maschkerastammtisch Farchant, dieser Verein unterstützt zur Faschingszeit das jährliche Maschkeratreiben (Maschkera heißt Maskierter). Besonders am „Unsinnigen Donnerstag“ sind auf den Straßen und in den Gaststätten von Farchant „Schellenrührer“, „Jackelschurzer“ und „Untersberger Mandl“ zu finden die maskiert mit sehr individuellen Holzlarven den Winter austreiben.[22]

Der größte Verein in Farchant ist mit mehr als 1200 Mitgliedern der 1949 gegründete Turn- und Sportverein Farchant. Der TSV ist in sechs Abteilungen organisiert: Jugendfußball, Fußball, Sportkegeln, Eisstock, Ski und Gymnastik.[23] Die Motorradfreunde haben beim 2003 gegründeten Motorradsportverein Farchant ein Zuhause gefunden.[24] Das Vereinsleben in Farchant erweitern noch der Briefmarkensammlerverein Philatelia, der Obst- und Gartenbauverein Farchant, der Eisstockclub Farchant sowie die Wasserwacht Farchant.

Eine Gemeindebücherei ist in den Räumen der Tourist-Information untergebracht. Der aus Kinder- und Jugendbüchern, Sachbüchern und Romanen bestehende Medienstand beträgt 3500 Bücher.[25] Als Sport und Freizeiteinrichtungen stehen noch das Sportzentrum „Föhrenheide“, der Skilift „Am Ried“ und das Warmfreibad „Werdenfels“ zur Verfügung.[26] Im Kuhfluchtwald gibt es einen Walderlebnispfad sowie ein Kneippbecken.[27] Die Umgebung von Farchant kann man im Sommer auf zahlreichen Wanderwegen über Wiesen und in den angrenzenden Bergen, im Winter auf gespurten Loipen erkunden.[28]

Natur

Kuhfluchtwasserfälle

miniatur| Der untere Kuhfluchtwasserfall Die Kuhfluchtwasserfälle sind eine Gruppe von drei Wasserfällen oberhalb von Farchant am Westhang des Hohen Fricken. Die drei Fallstufen summieren sich auf ca. 270 m und gehören somit zu den höchsten in Deutschland.

Frickenhöhle

Die Frickenhöhle liegt auf halber Höhe auf 1258 m am Westhang des Hohen Fricken. Die Höhle ist als Abstecher auf dem steilen Steig zum Hohen Fricken von Farchant aus in etwa 1 ¾ Stunden zu erreichen. Der erforschte Teil der Höhle ist ca. 2800 m lang und weist einen Höhenunterschied von etwa 60 m auf.

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Umgehungsstraße (B2) von Farchant in südöstlicher Richtung

Wirtschaft

Es gab 2009 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft keine, im produzierenden Gewerbe 223, im Bereich Handel und Verkehr 229 und im Bereich öffentliche und private Dienstleister 136 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 71 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1248.[15] Im verarbeitenden Gewerbe, sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden, mit mehr als 20 Beschäftigten gab es 2009 einen Betrieb. 2010 gab es im Bauhauptgewerbe 13 Betriebe mit insgesamt 62 Beschäftigten und einem Gesamtumsatz von 4513 T€.[29]

Im Jahre 2007 gab es 29 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von mehr als zwei Hektar. Der Viehbestand lag bei 348 Rindern (144 Milchkühe), 425 Schafe, 23 Pferde und 276 Hühner.[30] Diese Betriebe bewirtschafteten eine Gesamtfläche von 461 ha, was 17,9 % der Gebietsfläche von Farchant ausmachten. 1667 ha, das sind 64,7 % von Farchant, waren 2009 Waldgebiete.[31]

Beherbergungsbetriebe mit neun oder mehr Gästebetten gab es in Farchant 2009 16. Die Angebotene Bettenzahl betrug 417 Betten. Es wurden 28.062 Übernachtungen gezählt und die durchschnittliche Aufenthaltsdauer betrug 4,2 Tage. Die kleineren Beherbergungsbetriebe konnten bei einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von 8,6 Tagen 46.968 Gästeübernachtungen vorweisen.[32]

Öffentliche Verkehrsmittel

Farchant ist mit drei Haltestellen und den Linien 4 und 5 an das Ortsbusnetz von Garmisch Partenkirchen angebunden.[33] Eine Haltestelle der Linie 9606 des Regionalverkehr Oberbayern verbindet Farchant mit dem regionalen Busnetz. Die Busse verkehren im Stundentakt in Richtung Garmisch-Partenkirchen und Füssen.[34]

Am 12. Dezember 2010 wurde auf der Bahnstrecke München–Garmisch-Partenkirchen die Bahnstation Farchant wiedereröffnet, in der seit 1984 keine Züge mehr gehalten hatten.[35] Den Reisenden bieten sich nun im Zweistundentakt Fahrtmöglichkeiten von und nach München und Garmisch-Partenkirchen – Mittenwald.[36]

Straßenverkehr

Am 27. Mai 2000 wurde der 2,4 Kilometer lange Farchanter Tunnel eröffnet, dieses Bauwerk ist Teil der Bundesstraße 2 (B2-neu) und einer Ortsumgehung von Farchant die zur Entlastung des täglichen Durchgangsverkehrs dient, der zuvor die Anwohner massiv belastete.[37]

Bildung

In Farchant gibt es eine Volksschule, ein Sonderpädagogisches Förderzentrum und zwei Kindergärten. Die Volksschule Farchant besitzt eine Grundschule (1. bis 4. Klasse) mit 127 Schüler/innen und eine Hauptschule (5. und 6. Klasse) mit 50 Schülern (Stand 2011).[38] Das Sonderpädagogische Förderzentrum Christopherusschule besitzt Klassen im Bereich der Förderschwerpunkte „Lernen, Sprache, emotionale und soziale Entwicklung“ und „geistige Entwicklung“ sowie eine „Schulvorbereitende Einrichtung“.[39] Der Träger der Kindergärten ist die Katholische Kirchenstiftung St. Andreas Farchant. Der Kindergarten St. Andreas ist für drei Gruppen, der Kindergarten St. Florian für eine Gruppe angelegt.[40][41]

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter von Farchant

Persönlichkeiten, die in Farchant gewirkt haben

Literatur

  • Josef Brandner: Farchanter Drei-Föhren-Chronik, Farchant, Selbstverlag, 1979
Wikimedia Commons
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Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Modell:Forcheida
  2. 2,00 2,01 2,02 2,03 2,04 2,05 2,06 2,07 2,08 2,09 2,10 2,11 2,12 GENESIS-Online. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, abgerufen am 1. Mai 2011.
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 BayernViewer. Bayerische Staatsregierung, abgerufen am 9. Mai 2011.
  4. Statistik Farchant 2010. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, abgerufen am 9. Mai 2011 (PDF).
  5. Modell:Forcheida
  6. Modell:Forcheida
  7. 7,0 7,1 7,2 7,3 7,4 Modell:3FC
  8. Modell:Forcheida
  9. Modell:Forcheida
  10. Modell:3FC
  11. Modell:3FC
  12. 12,0 12,1 Modell:3FC
  13. 13,0 13,1 Modell:3FC
  14. 14,0 14,1 Modell:3FC
  15. 15,0 15,1 Statistik Farchant 2010. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, S. 9, abgerufen am 9. Mai 2011 (PDF).
  16. Bürgermeisterwahl. In: Kommunalwahlen in Bayern. Abgerufen am 9. Mai 2011.
  17. Modell:HdBG GKZ
  18. Modell:3FC
  19. Modell:Forcheida
  20. BayernViewer-denkmal. Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, abgerufen am 2. Mai 2011 (Java erforderlich).
  21. Vereine in Farchant. Gemeinde Farchant, abgerufen am 2. Mai 2011.
  22. Fasching im Werdenfelser Land. www.masckera.de, abgerufen am 2. Mai 2011.
  23. Chronik. TSV Farchant, abgerufen am 2. Mai 2011.
  24. MSV-Farchant. www.msv-farchant.de, abgerufen am 2. Mai 2011.
  25. 1. Ausgabe Farchanter Dorfblatt. Gemeinde Farchant, S. 4, abgerufen am 26. Bril 2011 (PDF).
  26. Sport- und Freizeiteinrichtungen. Gemeinde Farchant, abgerufen am 26. Bril 2011.
  27. Walderlebnispfad. Tourismus Farchant, abgerufen am 2. Mai 2011.
  28. Startseite. Tourismus Farchant, abgerufen am 2. Mai 2011.
  29. Statistik Farchant 2010. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, S. 14, abgerufen am 9. Mai 2011 (PDF).
  30. Statistik Farchant 2010. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, S. 13, abgerufen am 9. Mai 2011 (PDF).
  31. Statistik Farchant 2010. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, S. 12, abgerufen am 9. Mai 2011 (PDF).
  32. Statistik Farchant 2010. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, S. 15, abgerufen am 9. Mai 2011 (PDF).
  33. Fahrplan Ortsbusse. Website der Gemeindewerke Garmisch-Partenkirchen, abgerufen am 3. Mai 2011.
  34. Fahrplan 9606. Website des Regionalverkehr Oberbayern, abgerufen am 3. Mai 2011.
  35. Wiedereröffnung Bahhalt. In: Farchanter Dorblatt. Gemeinde Farchant, 2011, S. 1, abgerufen am 3. Mai 2011 (PDF).
  36. KB960 (München-Mittenwald-Innsbruck). In: Kursbuch der Deutschen Bahn 2011. Website der Deutschen Bahn, abgerufen am 23. Dezèmber 2010 (PDF).
  37. 10 Jahre Umfahrung Farchant. In: Farchanter Dorblatt. Gemeinde Farchant, 2010, S. 6-7, abgerufen am 3. Mai 2011 (PDF).
  38. Unsere Schule. Website der Volksschule Farchant, abgerufen am 2. Mai 2011.
  39. Bereiche. Website der Christopherusschule Farchant, abgerufen am 2. Mai 2011.
  40. Kindergarten St. Andreas. Erzbistum München und Freising, abgerufen am 2. Mai 2011.
  41. Kindergarten St. Florian. Erzbistum München und Freising, abgerufen am 2. Mai 2011.

Anmerkungen

  1. Die Abweichung wurde berechnet nach dem Längengrad von Farchant und einen Zeitunterschied pro Längengrad zum Bezugsmeridian des 15. Längengrades von vier Minuten.


Modell:Navigationsleiste Gemeinden im Landkreis Garmisch-Partenkirchen Modell:Normdaten Kategorie:Ort im Landkreis Garmisch-Partenkirchen Kategorie:Farchant-end-
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Modell:Infobox Gemeinde in Deutschland

Grainau ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Garmisch-Partenkirchen.

Geographie

Grainau liegt in der Region „Oberland“ am Fuße der Zugspitze im Wettersteingebirge und gehört neben Garmisch-Partenkirchen, Farchant, Mittenwald, Krün und Wallgau zu den sieben Gemeinden der ehemaligen Grafschaft Werdenfels. Mit dem Badersee und dem Eibsee liegen auf dem Gemeindegebiet zwei Gebirgsseen. Durch einen Gebirgssturz vor ca. 3700 Jahren entstanden einige bewaldete Hügel. Unmittelbar vor dem Ort erhebt sich im Süden der Waxenstein. Im Norden wird das Tal durch die Ammergauer Alpen mit der Kramerspitze begrenzt.

Die Gemarkung Grainau setzt sich aus den Dörfern Obergrainau (Verwaltungssitz der Gemeinde), Untergrainau, Hammersbach und Schmölz sowie dem Weiler Eibsee zusammen.

Geschichte

thumb|Blick auf Grainau thumb|Kirche mit Großem Waxenstein und Zugspitze im Hintergrund thumb|Dorfplatz Obergrainau thumb|Grainau mit Alpspitze, Waxensteinen und Zugspitze thumb|Blick auf das herbstliche Grainau

Grainau wurde erstmals im Jahre 1305 im Freisinger Urbar (Grund- und Besitzbuch) als „Gruenawe“ genannt, was so viel wie „grüne Aue“ bedeutet. Der Ort besteht aus zwei Dorfschaften: Ober- und Untergrainau. Beide Dorfschaften gehörten zum Untergericht Garmisch der zum Hochstift Freising zählenden ehemaligen Grafschaft Werdenfels. Seit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 gehören die Orte zum Kurfürstentum Bayern. 1937 erfolgte die Zusammenlegung zur Gemeinde Grainau.

Einwohnerentwicklung

Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 - 3.032, 1987 dann 3.383 und im Jahr 2000 - 3.763 Einwohner gezählt.

Politik

Bürgermeister ist Andreas Hildebrandt (CSU).

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 1.988.000.- €, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 298.000.- €.

Baudenkmäler

Liste der Baudenkmäler in Grainau

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft

Bereits ab dem 15. Jahrhundert wurde auf dem heutigen Gemeindegebiet im Höllental Eisenerz abgebaut. Das Bergwerk wurde 1749 stillgelegt. Zu Anfang des 20. Jahrhunderts baute man einige Zeit auch Bleierz ab. Die Stilllegung dieses Bergwerks erfolgte nach dem Ersten Weltkrieg.

1998 gab es im Bereich der Land- und Forstwirtschaft keine, im Produzierenden Gewerbe 106 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 623 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1209. Im verarbeitenden Gewerbe (sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden) gab es keine Betriebe, im Bauhauptgewerbe 6 Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 26 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 208 ha. Davon waren 208 ha Dauergrünfläche. Die meisten landwirtschaftlichen Nutzbetriebe haben sich in den letzten zwei Jahrzehnten von der Milchwirtschaft auf den Mastbetrieb bei Rindern verlegt.

Tourismus

Um 1870 kamen die ersten Urlauber ins Zugspitzgebiet. Ab 1912 wurde der Ort mit der Bahn erschlossen und ab 1930 wurde die Zugspitzbahn in Betrieb genommen, die Touristen bis zum Zugspitzplatt transportiert. Seit den Olympischen Winterspielen 1936 im benachbarten Garmisch-Partenkirchen floriert der Tourismus insbesondere durch die Nähe der Zugspitze. 1963 wurde die Eibseeseilbahn eröffnet. Heute ist der Tourismus eine Haupterwerbsquelle für den Ort. Obergrainau oder Hammersbach sind Ausgangspunkte einer Wanderung durch die Höllentalklamm und das sich anschließende Höllental.

In Grainau befinden sich vier Viersternehotels (Alpenhof Grainau, Eibseehotel, Ferienhotel Haus Hammersbach, Waxenstein) und zahlreiche weitere Hotels, Ferienwohnungen und Zimmer.

Verkehr

Grainau (Ober- und Untergrainau) erreicht man mit der Bayerischen Zugspitzbahn, hier endet die Talstrecke von Garmisch-Partenkirchen, wo Anschluss zur Bundesbahn besteht (Bahnstrecke München–Garmisch-Partenkirchen und Garmisch-Partenkirchen-Innsbruck). Ab Grainau zur Zugspitze beginnt die Bergstrecke als Zahnradbahn. Der Bahnhof "Grainau" der Deutschen Bahn AG an der Strecke Garmisch-Partenkirchen - Reutte (Tirol)- Kempten - Pfronten (Außerfernbahn) ist etwas abgelegen im Ortsteil Schmölz (mit Ortsbusanbindung zum Ortskern). Eine Autobusverbindung besteht nach Garmisch-Partenkirchen und zum Eibsee.

Per Auto wird die Anreise über Kempten und Reutte (Tirol) oder über die Bundesautobahn 95 (München - Garmisch-Partenkirchen) am meisten genutzt. Eine Alternative bei Stau ist die Strecke Schongau - Oberammergau.

Die nächstgelegenen internationalen Flughäfen sind München und Innsbruck.

Bildung

Im Jahr 1999 gab es folgende Einrichtungen:

  • Kindergärten: 76 Kindergartenplätze mit 86 Kindern
  • Volksschule: 1 mit 11 Lehrern und 198 Schülern

Persönlichkeiten

Folgende Persönlichkeiten sind in Grainau geboren oder sind bzw. waren mit Grainau verbunden. Die Auflistung erfolgt nach Geburtsjahr.

Siehe auch

Einzelnachweise


Wikimedia Commons
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Modell:Navigationsleiste Gemeinden im Landkreis Garmisch-Partenkirchen

Kategorie:Ort im Landkreis Garmisch-Partenkirchen -end-
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Modell:Infobox Gemeinde in Deutschland Großweil ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Garmisch-Partenkirchen und Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Ohlstadt.

Geographie

Großweil liegt in der Region Oberland an der Loisach zwischen Murnau und Kochel. Die Wanderberge Heimgarten (1.790 m) und Herzogstand (1.760 m) liegen nicht weit entfernt.

Zu Großweil gehören die Gemarkungen Großweil, Kleinweil, Zell und die Weiler Pölten, Stern, Gröben sowie das Freilichtmuseum an der Glentleiten.

Geschichte

Großweil gehörte zum Rentamt München und zum Landgericht Weilheim des Kurfürstentums Bayern. 1818 entstand im Zuge der Reformen im Königreich Bayern durch das Gemeindeedikt die heutige politische Gemeinde.

Bis 1962 gab es im Gemeindegebiet einen Schieferkohlenbergbau. Ein Torbogen aus Beton an der Murnauer Straße, der 1917/18 als Schutzbau für die Förderseilbahn des ehemaligen Braunkohlebergwerks errichtet wurde, erinnert an diese Zeit. In Spitzenzeiten 1920/21 arbeiteten dort bis zu 280 Arbeiter in Zweischichtbetrieb. Die Kohle wurde zunächst im Tagebau und später Untertage abgebaut.[1]

Der Ort beherbergt die katholische Filialkirche St. Georg, die im Kern spätgotisch ist und später barockisiert wurde, Turm und Verlängerung stammen aus dem Jahr 1835.

Einwohnerentwicklung

Jahr 1840 1871 1900 1925 1939 1950 1961 1970 1987 2000 2005
Anzahl der Einwohner[2] 474 479 505 698 803 880 789 863 1.133 1.402 1.428

Politik

Bürgermeister ist Manfred Sporer (CSU/Dorfgemeinschaft). Er wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Franz Xaver Wild (Freie Wählergemeinschaft).

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 529 T€, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 46 T€.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Siehe auch Liste der Baudenkmäler in Großweil

Oberhalb von Großweil liegt das Gelände des Freilichtmuseums Glentleiten des Bezirks Oberbayern. Es hat den Auftrag, originale Bauten aus Oberbayern zu sammeln und auf dem Museumsgelände wieder aufzubauen und auszustatten. Auf 25 Hektar Fläche können mehr als 40 Gebäude aus dem bäuerlich-ländlichen Raum zwischen Lech und Salzach, zwischen Alpenrand und Donau besichtigt werden.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft

Es gab 1998 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft, im Produzierenden Gewerbe und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 76 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 456. Im verarbeitenden Gewerbe (sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden) gab es 8 Betriebe, im Bauhauptgewerbe 4 Betriebe.

Zudem bestanden im Jahr 1999 42 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 881 ha.

Bildung

Im Jahr 1999 gab es folgende Einrichtungen:

  • Kindergärten: 75 Kindergartenplätze mit 61 Kindern
  • Volksschule: 1 mit 10 Lehrern und 186 Schülern

Literatur

  • A. Saebl: Chronik und Heimatbuch Großweil, Kleinweil und Zell, 284 Seiten, 1981

Quellen

  1. Ernst Höntze: "Das Unternehmen wird uns nie Freude machen können" - Von den Höhen und Tiefen bergbaulichen Engagements am Alpenrand bei Großweil. In: Ariane Weidlich (Hrsg.): Moderne Zeiten - Industrialisierung im ländlichen Oberbayern; Michael Imhof Verlag 2006; aus der Reihe des Freilichtmuseums Glentleiten Nr. 30; ISBN 3-86568-124-7; S. 38-52
  2. Kommunalstatistik von Großweil, abgerufen am 6. November 2010
Wikimedia Commons
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Modell:Navigationsleiste Gemeinden im Landkreis Garmisch-Partenkirchen Modell:SORTIERUNG:Grossweil Kategorie:Ort im Landkreis Garmisch-Partenkirchen -end-
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Modell:Infobox Gemeinde in Deutschland thumb|Krün Krün ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Garmisch-Partenkirchen.

Geografie

Krün liegt in der Region Oberland und zugleich im Werdenfelser Land.

Es existieren folgende Gemarkungen: Krün, Klais, Elmau

Geschichte

Krün wurde als geruen im Jahre 1294[1] mit zwei zum Kloster Benediktbeuern gehörenden vaccariae (Schwaigen) erstmals urkundlich erwähnt. 1491 benötigte das Kloster wegen des Klosterbrandes im Vorjahr erhebliche Mittel für den Wiederaufbau und veräußerte Krün mit inzwischen vier Höfen an das Hochstift Freising, dem der Ort bis 1803 unterstand. Seit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 gehört er zum Kurfürstentum Bayern. Krün war Bestandteil der zum Hochstift Freising zählenden ehemaligen Grafschaft Werdenfels. Im Zuge der Verwaltungsreformen im Königreich Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

Einwohnerentwicklung

Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 1.551, 1987 dann 1.745 und im Jahr 2000 1.961 Einwohner gezählt.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat aus Krün setzt sich aus 13 Mitgliedern zusammen, einschließlich des Bürgermeisters.

CSU Bürgerliche Wählergemeinschaft Freie Wählergemeinschaft Aktiv für Krün Gesamt
2002 4 3 2 3 12 Sitze

(Stand: Kommunalwahl am 3. März 2002)

Bürgermeister ist Thomas Schwarzenberger (CSU). Er wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Josef Zahler (CSU).

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 1154 T€, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 280 T€.

Wappen

Die Wappenbeschreibung lautet: In Rot eine goldene Mitra mit abhängenden Bändern, der schräg gekreuzt ein silberner Flößerhaken und ein silberner Abtstab unterlegt sind.

Wirtschaft und Infrastruktur

thumb|Blick vom Hohen Kranzberg bei Mittenwald in Richtung Krün, Wallgau und Isar

Krün war 1998 der Arbeitsort für 44 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im produzierenden Gewerbe. Beschäftigte in der Land- und Forstwirtschaft sowie in Handel und Verkehr gab es keine. In sonstigen Wirtschaftsbereichen war Krün Arbeitsort für 381 sozialversicherungspflichtig beschäftigte Personen. Von den Einwohnern Krüns waren insgesamt 658 sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Im verarbeitenden Gewerbe (einschließlich Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden) gab es drei Betriebe, im Bauhauptgewerbe zwei Betriebe. 1999 bestanden zudem 25 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 420 ha.

Verkehr

Durch den Ortsteil Klais verläuft die Mittenwaldbahn. Am Bahnhof Klais halten stündlich die Regionalbahnen von München nach Mittenwald und von Reutte nach Innsbruck.

In Krün mündet die Bundesstraße 11 von München in die Bundesstraße 2.

Bildung

Im Jahr 1999 existierten ein Kindergarten mit 50 Plätzen und eine Volksschule.

Seen

Im Gemeindegebiet existieren mehrere kleine Seen wie der Barmsee, Geroldsee (Wagenbrüchsee), Grubsee und Tennsee. Außerdem der künstliche Isarstausee am Stauwehr Krün, bei dem der Obernachkanal zum Walchensee abzweigt.

Bauwerke

thumb|upright|St. Sebastian Siehe auch Liste der Baudenkmäler in Krün

Historischer Ortsteil Klais mit Bahnhof, der bis zum Wegfall der InterCity-Verbindung im Jahr 2007 mit 933 m ü. NN die höchst gelegene IC-Station in Deutschland war.

Persönlichkeiten

Armin Bittner (* 28. November 1964), ehemaliger Skirennläufer und mehrfacher Slalomweltcupsieger, stammt aus Krün.

Literatur

  • Kriner, Gerhard: Von Gerün zu Krün. Von der Schwaige zum Dorf; Siedlungsgeschichte des oberen Isartales und Entwicklung des Werdenfelser Dorfes Krün. Krün 1994.

Einzelnachweise

  1. BHStA, KL Benediktbeuern 32
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Modell:Infobox Gemeinde in Deutschland

Oberammergau ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Garmisch-Partenkirchen. Sie liegt im Ammertal am Fluss Ammer. Bekannt ist Oberammergau vor allem durch die alle zehn Jahre stattfindenden Passionsspiele (zuletzt im Jahr 2010), die ortsansässigen Kunsthandwerker („Herrgottsschnitzer“) sowie die mit Lüftlmalerei verzierten Häuser. Sehenswerte Beispiele dieser barocken Malerei sind unter anderem die Fassaden am Forsthaus, am Mußldomahaus und am Pilatushaus.

Geographie

[[Datei:OBERAMMERGAU_nieder.svg|thumb|left|Niederschlagsdiagramm]]

Klima

Der Jahresniederschlag beträgt 1471 Millimeter und liegt im oberen Drittel der von den Messstellen des Deutschen Wetterdienstes erfassten Werte. Über 97 % der Orte haben niedrigere Werte. Der trockenste Monat ist der Februar; am meisten regnet es im Juli. Im niederschlagreichsten Monat fällt ca. 2,6 mal soviel Regen wie im trockensten Monat. Die jahreszeitlichen Niederschlagschwankungen liegen im oberen Drittel. Bei über 99 % aller Orte schwankt der monatliche Niederschlag weniger.

Geschichte

[[Datei:Oberammergau-1918.jpg|thumb|left|Ansichtskarte von 1918 mit dem Oberammergauer Hausberg, dem Kofel]] thumb|300px|Blick vom Kofel auf Oberammergau

Die Hofmark Oberammergau war ein Teil des Herrschaftsgerichts Murnau des Klosters Ettal und bis 1803 Sitz eines Oberen und Unteren Gerichts. Im Jahr 1818 entstand im Zuge der Verwaltungsreformen im Königreich Bayern die heutige Gemeinde.

Seit 1938 war die Gemeinde Standort der Wehrmacht. Vor allem Gebirgs-, Nachrichten- und Sanitäts-Truppenteile waren hier untergebracht.

Im Zweiten Weltkrieg wurde südöstlich des Orts in der ehemaligen Hötzendorf-Gebirgsjägerkaserne eine große Erprobungs- und Fertigungsanlage für Kampfflugzeuge der Firma Messerschmitt AG unter dem Namen Oberbayerische Forschungsanstalt errichtet. Zwangsarbeiter mussten dort unter der Regie der Nazis eine unterirdische Fabrik mit künstlichen Stollen im Berg Laber bauen.

Jedes Jahr findet der traditionsreiche König-Ludwig-Langlauf statt, bei welchem mehrere tausend Teilnehmer in der freien (Samstag) und der klassischen Technik (Sonntag) an den Start gehen.

Jedes Jahr findet das traditionsreiche König-Ludwig-Feuer statt.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat von Oberammergau setzt sich aus 20 Mitgliedern zusammen, zuzüglich Bürgermeister. Nach der Kommunalwahl vom 2. März 2008 ergab sich folgende Sitzverteilung:

Partei/Liste Sitze
CSU 1
SPD 1
Für unser Dorf 6
Dorfpolitik – neu überdacht 2
Die Frauenliste 2
Parteilose Wählergemeinschaft 2
Neutrale Ammergauer Liste 1
Mit Augenmaß 2
Entschieden für Oberammergau 2
Unabhängiges Mitglied 1
Gesamt 20

Bürgermeister

Erster Bürgermeister der Gemeinde ist Arno Nunn (ohne Liste), zweiter Bürgermeister ist Karl-Heinz Götz (Neutrale Ammergauer Liste).

Wappen

Die Wappenbeschreibung lautet: In Blau ein oben und unten durchgehendes goldenes Passionskreuz mit abhängendem silbernen Tuch, beiderseits eine wachsende silberne Schwurhand.

Städtepartnerschaft

Bundeswehrverwaltungsschule

thumb|Ein Triebwagen der Baureihe 426 im Bahnhof Oberammergau

Oberammergau ist Standort der Bundeswehrverwaltungsschule IV bekannt. Dort werden Verwaltungsbeamte des mittleren Dienstes und Verwaltungsfachangestellte ausgebildet. Daneben werden zahlreiche Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen für Mitarbeiter der Bundeswehrverwaltung durchgeführt.

Verkehr

Oberammergau ist über die Bundesstraße 23 (Deutsche Alpenstraße) sowie über die stündlich verkehrende Ammergaubahn, die in Murnau am Staffelsee von der Linie MünchenGarmisch-Partenkirchen abzweigt und dort ihren Endpunkt hat, zu erreichen. Zwischen Oberammergau und Oberau zweigt eine Straße ab, die vorbei am Schloss Linderhof über den Ammersattel zum Tiroler Plansee und nach Reutte führt.

Kultur

Passionsspiel

thumb|Passionstheater Modell:Hauptartikel Im Pestjahr 1633 hatten die Einwohner von Oberammergau gelobt, regelmäßig ein Passionsspiel aufzuführen. Heute finden die Oberammergauer Passionsspiele unter breiter Mitwirkung der Ortsbevölkerung alle zehn Jahre statt. Im Jahr 2000 besuchten rund 500.000 Besucher aus aller Welt das wohl bekannteste Passionsspiel der Welt im Oberammergauer Passionsstheater. 2010 führten die Einwohner der Gemeinde Oberammergau das Spiel zum 41. Mal auf, vor mehr als 515.000 Zuschauern bei 109 Vorstellungen.

Bauwerke

thumb|Pilatushaus

Liste der Baudenkmäler in Oberammergau

Söhne und Töchter der Gemeinde

thumb|Geburtshaus von Ludwig Thoma

  • Ludwig Thoma (* 1867, † 1921), Schriftsteller.
  • Anton Lang (* 1875, † 1938), bekannter Jesus-Darsteller 1900, 1910, 1922
  • Ernst Maria Lang (* 1916), Architekt in München und Karikaturist der Süddeutschen Zeitung von 1947 bis 2003.
  • Max Streibl (* 1932, † 1998), Politiker (CSU), 1988 bis 1993 Bayerischer Ministerpräsident.
  • Nikolaus Lang (* 1942), Künstler, Professor an der Akademie der Künste in München von 2000 bis 2005.
  • Michaela Geiger (* 1943, † 1998), Politikerin (CSU), MdB und Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages
  • Christian Stückl (* 1961), Regisseur und Intendant des Münchner Volkstheaters, Spielleiter der Passionsspiele in den Jahren 1990, 2000 und 2010.

Literatur

  • Ludwig Utschneider: Oberammergau im Dritten Reich – 1933–1945. Historischer Verein Oberammergau 1999 e. V., Oberammergau 2000, ISBN 3-9807212-0-5.
  • Ludwig Utschneider: Die Straßennamen von Oberammergau. Historischer Verein Oberammergau 1999 e. V., Oberammergau 2005.
  • Ludwig Utschneider: Bibliographie zur Geschichte Oberammergaus und der Passionsspiele. (= Der Ammergau, Schriftenreihe des Historischen Vereins Oberammergau; Band 3). Historischer Verein Oberammergau 1999 e. V., Oberammergau 2003, ISBN 3-9807212-2-1 (Volltext als PDF)
  • Gerd Holzheimer, Elisabeth Tworek, Herbert Woyke (Hrsg.): Leiden schafft Passionen. Oberammergau und sein Spiel. A1 Verlag, München 2000, ISBN 3-927743-49-6.
  • Christine Rädlinger: Oberammergau 1869–2000 – Zwischen Tradition und Fortschritt. Eigenverlag der Gemeinde Oberammergau 2002, ISBN 3-930000-08-3.

Siehe auch

Einzelnachweise


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Oberau ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Garmisch-Partenkirchen.

Geografische Lage

Oberau liegt an der Loisach in der Region Zugspitzland. Nach Garmisch-Partenkirchen sind es 8 km, nach dem nordwestlich gelegenen Oberammergau etwa 9 km, Die Landeshauptstadt München ist 90 km entfernt, nach Innsbruck in Tirol sind es 70 km.

Geschichte

Ortsgeschichte

thumb|Oberau um 1900 Die erste urkundliche Nennung des Ortes stammt aus dem Jahr 750 n. Chr. Bis zum 19. Jahrhundert bestand die Gemeinde nur aus wenigen Anwesen, die bis 1803 im Obereigentum des Klosters Ettal im Kurfürstentum Bayern standen. Der Ort war Bestandteil des klösterlichen Herrschaftsgerichtes Murnau. Bis 1802 war Oberau Grenzort. Südlich des Dorfes begann die die reichsunmittelbare Grafschaft Werdenfels. Im Zuge der Verwaltungsreformen im Königreich Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

Die Loisach diente den Oberauer Flößern, die vor allem Gipsstein und Holz nach München und Wien brachten, als Verkehrsweg. Der Verkauf von Gips brachte dem Ort vom Ende des 18. bis Mitte des 19. Jahrhunderts eine besondere Zeit des Wohlstandes. Die Lage an der Gabelung zweier alter Fernstraßen, die Venedig mit Augsburg verbanden, war eine weitere Quelle des Wohlstandes.

Als in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts die Eisenbahn die Flößerei verdrängte und die Gipsproduktion unrentabel wurde, waren es wiederum die Wasserkraft und der Holzreichtum, die den Ort vor Bedeutungslosigkeit und Armut bewahrten. Industriebetriebe siedelten sich an, Oberau wurde Bahnstation und die neue Ettaler Bergstraße wurde eröffnet.

Zwischen 1908 und 1914 hielten sich verschiedentlich Wassily Kandinsky, Marianne von Werefkin und Alexej Jawlensky in Oberau auf und malten Motive im Ort selbst und in dessen Umgebung.[1]


Einwohnerentwicklung

Jahr 1970 1987 2000 2005 2006
Einwohner 2426 2599 2839 3108 3097

2005: 30. Juni ; 2006: 31. Dezember

Politik

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 1,398 Mio. €, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 183.000 €.

Gemeinderat

Die Kommunalwahl vom 2. März 2008 ergab folgende Sitzverteilung im Gemeinderat:

Christlich-Soziale Union in Bayern (CSU) 55,8 % 9 Sitze
Freie Wählergemeinschaft Oberau (FWG) 29,6 % 5 Sitze
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) 14,6 % 2 Sitze

Wappen

Auf dem Wappen ist auf blauem Hintergrund über fließendem Wasser ein weißes Mühlrad dargestellt. In Blau über gewelltem silbernen Schildfuß ein silbernes Wasserrad. Das Mühlrad symbolisiert die Wasserkraft des Giessenbaches und die Loisach als Verkehrsweg. Die 14 Schaufeln des Mühlrades stellen die 14 bäuerlichen Betriebe dar, welche im Tal gesiedelt haben. Die Farben Silber und Blau erinnern an die engen Beziehungen zum Kloster Ettal.


Baudenkmäler

Liste der Baudenkmäler in Oberau

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

Es gab 1998 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft keine, im Produzierenden Gewerbe 275 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 143 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 954. Im verarbeitenden Gewerbe gab es einen Betrieb, im Bauhauptgewerbe vier Betriebe.

Im Jahr 1999 gab es außerdem 11 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 152 ha.

Verkehr

Durch Oberau führt die Bundesstraße 2, von der innerhalb des Ortes die Bundesstraße 23 Richtung Oberammergau, Peiting und Augsburg abzweigt. Der Ort liegt zwischen dem Ende der Bundesautobahn 95 (MünchenGarmisch-Partenkirchen) und der ebenfalls autobahnähnlich ausgebauten, im Jahr 2000 in Betrieb genommenen Umfahrung des Nachbarortes Farchant. Täglich fahren etwa 42.000 Autos durch die enge Ortsmitte. Dies führt immer wieder zu Staus und belastet Einwohner und Urlaubsgäste sehr. Daher fordern Bürger seit nahezu 40 Jahren, durch den Bau eines Tunnels diese Verkehrsbelastung zu vermindern. Die im Jahr 2001 gegründete Bürgerinitiative zur Verkehrsentlastung Oberau, kurz VEO, hat es sich zur Aufgabe gemacht, auf die verheerende Verkehrssituation aufmerksam zu machen und fordert seitdem vehement den Bau des Oberauer Westtunnels sowie der B23 neu.

Im Schienenverkehr ist Oberau Haltepunkt der Bahnstrecke München–Garmisch-Partenkirchen. Neben den Nahverkehrszügen München-Mittenwald und München-Innsbruck halten auch einige ICE. Oberau ist damit Deutschlands kleinster Ort mit ICE-Anbindung.

Bildung

In Oberau gibt es einen Kindergarten mit 100 Plätzen, von denen 92 belegt sind (2008). Die Volksschule ist als Grund- und Hauptschule ausgelegt und wird von etwa 260 Schülern (2002) besucht, die von insgesamt 19 Lehrkräften unterrichtet werden.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Heinz Schelle, Das goldene Au, Eine Oberauer Chronik mit Bildern, Garmisch-Partenkirchen 1982

Einzelnachweise

  1. Zu Kandinsky vgl. z.B.: Hans Konrad Roethel und Jean K. Benjamin, Kandinsky, Werkverzeichnis der Ölgemälde 1900-1915, Bd. I, London 1982, Nr. 226 und 248; zu Werefkin vgl. z.B.: Bernd Fäthke, Marianne Werefkin, München 2001, Abb. 132; zu Jawlensky vgl. z.B. Maria Jawlensky, Lucia Pieroni-Jawlensky and Angelica Jawlensky (Hrsg.), Alexej von Jawlensky, Catalogue Raisonné of the oil-paintings, Bd. 1, München 1991, Nr. 342
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Modell:Infobox Gemeinde in Deutschland Ohlstadt ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Garmisch-Partenkirchen und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Ohlstadt mit den weiteren Mitgliedsgemeinden Eschenlohe, Großweil und Schwaigen.

Geografie

Ohlstadt liegt in der Region Werdenfels.

Es existieren folgende Gemarkungen: Ohlstadt, Weichs, Schwaiganger, Pömmetsried, Bartlmähmühle.

Geschichte

In einer Schenkungsurkunde vom 31. Juli 835, in der ein Ehepaar namens Alprich und Imma sowie deren Sohn Diakon Zotto ihren Besitz zu "Auwolfstetin" dem nahen Kloster Schlehdorf übereignen, tritt der Name Ohlstadt für das Dorf unterm Heimgarten erstmals schriftlich in Erscheinung.

Funde in Weichs im Ortsbereich gehen bis in die Keltenzeit zurück. Eine Besiedlung lässt sich nach den Funden in der Schauenburg ("Schauenburger Scherben") bis in die Mittlere bis Späte Bronzezeit um 1700 bis 1250 v. Chr. nachweisen. Ohlstadt ist alter Kulturboden, den im Altertum auch Römer, Germanen und Hunnen durchzogen.

Südöstlich von Ohlstadt erhebt sich auf einem Felsvorsprung 904 m ü. d. M. die "Veste Schauenburg", das alte "castrum Skoyenburg", als älteste Höhenburg des Loisachtales. 1096 war Rudolf von Owelstadt Besitzer der Burg.

Aus dem Herrschaftsbezirk um die Schauenburg entwickelte sich die "Hofmarch Ollstadt", die das Kloster Schlehdorf 1493 kaufte und danach die niedere Gerichtsbarkeit bis 1803 ausübte. Während der Klosterherrschaft verfiel die alte, geschichtsträchtige Burg, und so sind heute keine Gebäudereste mehr vorhanden.

Ohlstadt gehörte zum Kloster Schlehdorf. Der Ort war Teil des Kurfürstentums Bayern und bildete eine geschlossene Hofmark, die 1803 mit dem Kloster aufgehoben wurde.

Einwohnerentwicklung

Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 2.427, 1987 dann 2.609 und im Jahr 2000 3.243 Einwohner gezählt.

Politik

Bürgermeister ist Anton Fischer (Neue Liste Ohlstadt).

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 1606 T€, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 310 T€.

Wappen

Die Wappenbeschreibung lautet: In Blau über einem silbernen Schöpfrad ein goldener Pferderumpf. Das Wappen Ohlstadts, oben einen Pferdekopf darstellend, versinnbildlicht das nahe gelegene Bayerische Haupt- und Landgestüt Schwaiganger mit seiner tausendjährigen Geschichte. Der untere Teil zeigt ein Wasserrad, das auf die langjährige Wetzsteinmacherei hinweist. Seit der Gebietsreform im Jahre 1978 ist die Gemeinde Ohlstadt Sitz einer Verwaltungsgemeinschaft, zu der die Gemeinden Eschenlohe, Schwaigen und Großweil gehören.

Baudenkmäler

Liste der Baudenkmäler in Ohlstadt

Wirtschaft und Infrastruktur

Ohlstadt liegt fast direkt an der Autobahn zwischen München und Garmisch-Partenkirchen und der Bundesstraße 2 gelegen. Außerdem besitzt Ohlstadt einen eigenen Bahnhof.

Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft

Es gab 1998 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 56, im Produzierenden Gewerbe 173 und im Bereich Handel und Verkehr 16 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 258 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1060. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe 12 Betriebe.

Zudem bestanden im Jahr 1999 53 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1501 ha.

Bildung

Im Jahr 1999 gab es folgende Einrichtungen:

  • Kindergärten: 75 Kindergartenplätze mit 97 Kindern
  • Volksschule: 1 mit 12 Lehrern und 208 Schülern

Persönlichkeiten

Der Maler Friedrich August von Kaulbach lebte von 1850 bis 1920 in Ohlstadt. Seine Villa ist heute ein Museum und beherbergt auch das Heimatmuseum. Seine Gruft ist im Friedhof der Ohlstädter Kirche zu besichtigen.

Sonstiges

Ravensburger hat im Jahr 2001 ein 2000-Teile-Puzzle mit dem Motiv "Ohlstadt gegen Wettersteingebirge mit Zugspitze" herausgebracht.

Einzelnachweise

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Riegsee ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Garmisch-Partenkirchen und Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Seehausen am Staffelsee.

Geografie

Riegsee liegt in der Region Oberland am gleichnamigen Riegsee.

Es existieren folgende Gemeindeteile: Aidling, Riegsee, Hagen, Leibersberg, Lothdorf, Höhlmühle, Perlach, Guglhör

Geschichte

Der Ortsteil Aidling wurde erstmals bereits im Jahr 710 erwähnt und war bis 1716 Sitz einer Hofmark. Riegsee wurde im Jahr 1150 erstmals erwähnt und gehörte zum Rentamt München und zum Landgericht Weilheim des Kurfürstentums Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen im Königreich Bayern entstanden mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinden Riegsee und Aidling. 1972 wurden diese Gemeindegebiete dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen zugeschlagen (vorher Weilheim). 1978 wurde Aidling im Zuge der Gemeindegebietsreform nach Riegsee eingemeindet.

Einwohnerentwicklung

Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 794, 1987 dann 1.000 und im Jahr 2000 1.147 Einwohner gezählt.

Politik

Bürgermeister ist Franz Höcker sen. (Wählergemeinschaft).

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 401 T€, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 51 T€.

Wappen

Die Wappenbeschreibung lautet: Von Silber und Blau wellenförmig geteilt; oben ein roter Hirschrumpf, unten schräg gekreuzt eine goldene Heugabel und ein goldener Abtstab.

Baudenkmäler

Liste der Baudenkmäler in Riegsee

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 265. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe 3 Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 53 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1074 ha. Davon waren 13 ha Ackerfläche und 1059 ha Dauergrünfläche.

Bildung

Im Jahr 1999 gab es folgende Einrichtungen:

  • Kindergärten: 25 Kindergartenplätze mit 25 Kindern

Einzelnachweise

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Modell:Infobox Gemeinde in Deutschland Saulgrub ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Garmisch-Partenkirchen und bildet zusammen mit der Gemeinde Bad Bayersoien die Verwaltungsgemeinschaft Saulgrub.

Geografie

Saulgrub liegt in der Region Oberland.

Es existieren die Gemarkungen Saulgrub und Unterammergauer Forst. Ortsteile sind Altenau, Saulgrub und Wurmansau. thumb|297px|Aufnahme der Ortschaft Saulgrub aus der Nähe Sonnen/Kraggenau

Geschichte

Saulgrub, damals sulgrai genannt, wurde 1280 erstmals urkundlich erwähnt. Es gehörte lange Zeit bis zur Säkularisation 1803 zum Kloster Ettal. Saulgrub war Bestandteil des Herrschaftsgerichts Murnau des ehemals reichsunmittelbaren Klosters. Grundherr war teils das Kloster Ettal, teils das Kloster Rottenbuch. Im Zuge der Verwaltungsreformen im Königreich Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

Einwohnerentwicklung

Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 1.212, 1987 dann 1.469 und im Jahr 2000 1.618 Einwohner gezählt.

Politik

Bürgermeister ist Rupert Speer. Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 575 T€, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 100 T€.

Wappen

Die Wappenbeschreibung lautet: Unter von Silber und Blau geteiltem Schildhaupt in Silber ein wachsender roter Greifenlöwe.

Sehenswürdigkeiten

Siehe auch Liste der Baudenkmäler in Saulgrub

Das an der Ammer liegende, in den Jahren 1898/99 errichtete Kraftwerk Kammerl ist das älteste Bahnkraftwerk der Welt für Einphasenwechselstrom. Ebenfalls an der Ammer liegen die einzigartigen Schleierfälle, die als besonderes Naturereignis angesehen werden können. Für Naturliebhaber ist die "Scheibum" in unmittelbarer Nähe des Kraftwerkes Kammerl ein Ort der Erholung und Besinnlichkeit.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft

Es gab 1998 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft und im Bereich Handel und Verkehr keine und im Produzierenden Gewerbe 153 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 71 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 499. Im verarbeitenden Gewerbe gab es 2 Betriebe, im Bauhauptgewerbe 6 Betriebe.

Zudem bestanden im Jahr 1999 43 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 799 ha.

Bildung

Im Jahr 1999 gab es folgende Einrichtungen:

  • Kindergärten: 50 Kindergartenplätze mit 46 Kindern
  • Volksschule: 1 mit 5 Lehrern und 91 Schülern


Siehe auch

Einzelnachweise


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Modell:Infobox Gemeinde in Deutschland thumb|300px|Grafenaschau mit dem Rißberg (1430 m) Schwaigen ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Garmisch-Partenkirchen und Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Ohlstadt.

Geografie

Schwaigen liegt in der Region Oberland und besteht aus der Ortschaft Grafenaschau (Kirchdorf) sowie den Weilern und Höfen Hinter-Braunau, Vorder-Braunau, Apfelbichel, Plaicken und Fuchsloch.
Landschaftlich wird die sich von Nord nach Süd erstreckende Streusiedlung und das Dorf Grafenaschau vom Murnauer- bzw. Eschenloher Moos im Osten und von den Gebirgszügen der östlichen Ammergauer Alpen (Aschauer Berg, Aufacker und Laberberg) im Westen begrenzt.

Geschichte

Schwaigen gehörte bis zur Aufhebung des ehemals reichsunmittelbaren Klosters Ettal im Jahr 1803 zum Gericht Murnau.

Einwohnerentwicklung

Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 418, 1987 dann 556 und im Jahr 2000 621 Einwohner gezählt.

Politik

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 227 T€, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 10 T€.

Wappen

Die Wappenbeschreibung lautet: In Blau ein senkrechter goldener Abtstab, dessen Griff mit einer silbernen Axt und einem silbernen Rechen in schräger Kreuzung belegt ist.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft

Insgesamt gab es 1998 am Arbeitsort 73 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 173.

Zudem bestanden im Jahr 1999 19 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 615 ha.

Tourismus

Durch Grafenaschau verläuft mit dem Maximiliansweg der Europäische Fernwanderweg E4. Er führt auf Gemeindegebiet im Westen über den Rissberg zum Hinteren Hörnle und im Süden entlang des Murnauer Mooses. Im Ort selbst ist ein Ausflugscafé sowie mehrere Ferienwohnungen vorhanden.

Bildung

Im Jahr 1999 existierten folgende Einrichtungen:

  • Kindergärten: 25 Kindergartenplätze mit 22 Kindern

Siehe auch

Einzelnachweise


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Seehausen am Staffelsee (amtlich: Seehausen a.Staffelsee) ist eine Gemeinde und staatlich anerkannter Erholungsort im oberbayerischen Landkreis Garmisch-Partenkirchen und Mitglied der gleichnamigen Verwaltungsgemeinschaft.

Geografie

Seehausen a. Staffelsee liegt in der Region Oberland direkt am Staffelsee im Werdenfelser Land. Der gesamte Staffelsee mit seinen sieben Inseln gehört zum Gemeindegebiet.

Es existiert nur die Gemarkung Seehausen a.Staffelsee. Weitere Ortsteile sind die Dörfer Riedhausen, Rieden, Seeleiten, sowie als kleinster Ortsteil die bewohnte Insel Wörth im Staffelsee.

Geschichte

Auf der Insel Wörth im Staffelsee gibt es schon Süren aus römischer Zeit. Im 8. Jahrhundert kam es zur Gründung des Klosters Staffelsee, das im 11. Jahrhundert aufgelöst wurde. Um das Gotteshaus auf der Insel ohne Boot erreichen zu können, baute man vom Festland einen Holzsteg von Seehausen über St. Jakob (Jakobsinsel, die kleinste der sieben Staffelsee-Inseln) bis zur Insel Wörth.

Der Ort Seehausen wird um 650 genannt und gehörte ab 1330 zum Kloster Ettal, das wiederum Teil des Kurfürstentums Bayern war und bis zur Aufhebung des zeitweise auch reichsunmittelbaren Klosters im Jahr 1803 Bestandteil dessen Gerichts Murnau. 1773 wurde die Inselpfarrkirche, mit ihrer bemerkenswerten barocken Ausstattung auf das Festland überführt[1], finanziert durch den Augsburger Verleger und Buchhändler Matthäus Rieger, einem gebürtigen Seehauser. Im Zuge der Verwaltungsreformen im Königreich Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde. Während der Zeit des sogenannten Dritten Reichs befand sich ein Außenlager des Konzentrationslager Dachau auf der zu Seehausen gehörenden Halbinsel Burg. Die ortsansässigen, rüstungswichtigen Firmen Feinmechanische Werkstätten Tipecska, das Arbeitskommando Dr. Jung und Otto Heinrich Muck konnten so auf Arbeitskräfte zugreifen. Die Lagerinsassen wurden am 25. April 1945 von Soldaten der US Army befreit.

Einwohnerentwicklung

Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 1.544, 1987 dann 1.917, 2000 2.100 und im Jahr 2009 2.501 Einwohner gezählt.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat besteht aus 14 Mitgliedern (Ergebnis der Gemeinderatswahl 2008):

  • CSU: 6 Sitze
  • Liste Bürgernah: 4 Sitze
  • Parteilose Wählergruppe: 4 Sitze

Bürgermeister

Bürgermeister ist seit Mai 2008 Markus Hörmann. Er wurde mit 53,7% der Stimmen vor Georg Klein (Liste Bürgernah) mit 24,1% und Franz Widmann (Parteilose Wählergruppe) mit 22,1% zum neuen Bürgermeister gewählt.

Sein Vorgänger war Ulrich Willburger (CSU). Er war wiederum im Jahr 2002 Nachfolger von Sylvester Eichberger (CSU).

Wappen

Die Wappenbeschreibung lautet: Wellenförmig geteilt von Blau und Silber; oben ein links gewendeter silberner Hecht, unten ein wachsender roter Drachenrumpf.

Baudenkmäler

Liste der Baudenkmäler in Seehausen am Staffelsee

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft

Es gab 2008 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft keine, im Produzierenden Gewerbe 101 und im Bereich Handel und Verkehr und Gastgewerbe 56 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 186 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 586. Im verarbeitenden Gewerbe gab es 2 Betriebe, im Bauhauptgewerbe 6 Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 2007 21 landwirtschaftliche Betriebe.

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 2008 1.1918 T€ (1999: umgerechnet 882 T€), davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) 701 T€ (1999: umgerechnet 109 T€).


Bildung

Im Jahr 2010 gab es folgende Einrichtungen:

  • Kindergärten: 85 Kindergarten und -krippenplätze
  • Volksschulen: Volksschule Seehausen/Uffing

Persönlichkeiten

  • Matthäus Rieger (1705–1775), deutscher Buchhändler und Verleger, geboren in Seehausen
  • Josef von Utzschneider (1763–1840), deutscher Techniker und Unternehmer, geboren auf Schloss Rieden
  • Maria von Oberndorff (1867–1940), deutsche Schriftstellerin, geboren auf Schloss Rieden
  • Rudolf Pummerer (1882–1973), österreichisch-deutscher Chemiker und Rektor der Universität Erlangen-Nürnberg, starb in Seehausen
  • Bolko von Richthofen (1899–1983), deutscher Prähistoriker, starb in Seehausen
  • Gebhard Seelos (1901–1984), deutscher Politiker der Bayernpartei, starb in Seehausen
  • Georg Ringsgwandl (* 15. November 1948 in Bad Reichenhall) ist ein bayerischer Kabarettist und Liedermacher, lebt in Seehausen


Einzelnachweise

  1. Seehausen am Staffelsee: Geschichte
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Spatzenhausen ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Garmisch-Partenkirchen und Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Seehausen am Staffelsee.

Geografie

Spatzenhausen liegt in der Region Oberland zwischen Staffelsee und Riegsee.

Es existiert nur die Gemarkung Spatzenhausen. Weitere Ortsteile sind Hofheim und Waltersberg.

Geschichte

Spatzenhausen gehörte zum Rentamt München und zum Landgericht Weilheim des Kurfürstentums Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen im Königreich Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde. Seit der Gemeindegebietsreform 1978 ist die Gemeinde Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Seehausen am Staffelsee.

Einwohnerentwicklung

Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 487, 1987 dann 670 und im Jahr 2000 790 Einwohner gezählt.

Politik

Bürgermeister ist Georg Wagner (Freie Wählergemeinschaft).

Wappen

Die Wappenbeschreibung lautet: In Blau über goldenem Dreiberg eine goldene Krone, die ein schräg gestelltes goldenes Holzscheit, aus dem goldene Flammen schlagen, überdeckt.

Baudenkmäler

Liste der Baudenkmäler in Spatzenhausen

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft

Es gab 1998 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft keine, im produzierenden Gewerbe 28 und im Bereich Handel und Verkehr 16 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 213.

Im verarbeitenden Gewerbe gab es 2 Betriebe, im Bauhauptgewerbe 1 Betrieb. Zudem bestanden im Jahr 1999 33 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 821 ha. Davon waren 25 ha Ackerfläche und 796 ha Dauergrünfläche.

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 325 T€, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 100 T€.


Bildung

Im Jahr 1999 gab es folgende Einrichtungen:

  • Kindergärten: 24 Kindergartenplätze mit 24 Kindern


Einzelnachweise

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Modell:Infobox Gemeinde in Deutschland Uffing am Staffelsee (amtlich: Uffing a.Staffelsee) ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Garmisch-Partenkirchen und umfasst die beiden Orte Uffing und Schöffau.

Geographie

Die Gemeinde liegt im bayerischen Voralpenland 70 km südlich der Landeshauptstadt München auf einer Höhe von 666 m über NN. Sie erstreckt sich auf einer Fläche von 43 km². Davon sind 23 km² landwirtschaftlich genutzte Fläche, 19 km² Wald und 2 km² Wasser- und Erholungsfläche.

Wappen

Das Wappen zeigt in Rot einen silbernen Wagenkipf, darüber eine goldene Mitra.

Geschichte

Uffing wird schon im Jahr 739 als Stiftungsgut des Klosters Benediktbeuern erwähnt. Teile des Orts waren in Frühmittelalter auch Besitz von Kloster Staffelsee. Der Ort gehörte später zum Rentamt München und zum Landgericht Weilheim des Kurfürstentums Bayern. Uffing wurde 1818 im Zuge der Verwaltungsreformen im Königreich Bayern eine selbstständige politische Gemeinde. Am 11. November 1923 wird Adolf Hitler in Uffing nach dem Hitler-Putsch verhaftet. Anlässlich der 1250 Jahr-Feier in Uffing wurde eine Chronik über Entstehung und Allgemeines der Gemeinde Uffing am Staffelsee von Jakob Scheck verfasst und veröffentlicht. Darin ist auch nachzulesen, wie die Hunnen auf einer der Staffelsee Inseln ihr Lager hatten und welche Geschichten es hierüber gibt.

Baudenkmäler

Liste der Baudenkmäler in Uffing am Staffelsee

Verkehr

Uffing liegt an der Bahnstrecke München-Mittenwald und wird von Zügen des Regionalverkehrs bedient.

Öffentliche Einrichtungen

In Uffing gibt es seit der 1250 Jahr-Feier ein Museum, das von den Gründungszeiten bis heute den Verlauf der Uffinger Geschichte erzählt. Viele der Einrichtungsgegenstände wurden über Jahrzehnte von verschiedenen Dorfbewohnern gesammelt und zur Verfügung gestellt zur Eröffnung des Museums. Einige der Ausstellungsstücke sind die erbauten Miniaturen die anlässlich des Festzuges zur 1250-Jahr-Feier in liebevoller Kleinstarbeit gefertigt wurden.

Die Geschichte des Heimatmuseums begann bereits 1989, als zur 1250-Jahrfeier von Uffing eine begleitende Ausstellung im Pfarrheim untergebracht wurde. Nach dem Ende der Festveranstaltungen suchte man für die Requisiten des Festzuges und einigen der Gemeinde verbleibenden Ausstellungsstücke geeignete Präsentationsräume. Im alten Feuerwehrhaus, erbaut 1949, wurde man fündig und brachte die Ausstellung dort unter. Als Ausstellungsraum fungierte dieses Gebäude bis 1995. Nach einem größeren Umbau schaffte sich die Gemeinde Uffing a. Staffelsee ein eigenes Heimatmuseum, das im Juni 1996 eingeweiht werden konnte. Seit dieser Zeit befindet sich dort im 1. Stock eine Dauerausstellung über handwerkliche und bäuerliche Geräte aus Uffing und Schöffau, sowie über Erinnerungsstücke an die Geschichte von Uffing. Ein besonderes Schmuckstück ist das alte Dorfmodell, das Uffing um das Jahr 1706 zeigt und vom Schneidermeister Josef Mayer zur 1250-Jahrfeier gebaut wurde. Im Erdgeschoss befindet sich eine Wechselausstellung und eine Dauerausstellung von Werken Uffinger Künstler. Das Heimatmuseum hat mittlerweile einen festen Platz im kulturellen Leben unserer Gemeinde gefunden und wird von Gästen wie Einheimischen gerne besucht. Die Öffnungszeiten sind während der Frühjahr-, Sommer- und Herbstsaison jeweils am Samstag und Sonntag von 16:00 - 19:00 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Bildungseinrichtungen

Uffing hat eine Grund- und Teilhauptschule, die vor einer Weile ausgebaut wurde zur „Bahlsen-Schule“ - benannt nach dem Keksfabrikanten Klaus Bahlsen - ein Wahluffinger, der dort auch starb. Ebenfalls steht in Uffing zu Ehren von Klaus Bahlsen auf dem Grund der Gemeindeverwaltung Uffing ein Brunnen, der ihm gewidmet wurde, nachdem die Gemeinde Geld geerbt hatte, das zur Verschönerung des Dorfes beitragen sollte.

Einzelnachweise

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Modell:Infobox Gemeinde in Deutschland Unterammergau ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Garmisch-Partenkirchen und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Unterammergau.

Geographie

left|thumb|Unterammergau Der Hauptort Unterammergau liegt im Ammertal am Fluss Ammer auf einer Höhe von 836 m ü. NN. Außerdem gehören zu der Gemeinde noch die Ortsteile Kappel rechts der Ammer und Scherenau links der Ammer. Nachbargemeinden sind Saulgrub im Norden und im Westen und Oberammergau im Süden und im Osten sowie Bad Kohlgrub an im Nordosten.

Die Gemeinde Unterammergau hat eine Fläche von 29,90 km² und 1527 Einwohner (Stand 31. Dezèmber 2016, also 51 Einwohner pro km². Sie bildet gemeinsam mit der Gemeinde Ettal die Verwaltungsgemeinschaft Unterammergau.

Geschichte

Der Ort Unterammergau wurde erstmals 1280 urkundlich erwähnt und gehörte bis 1803 zur Hofmark Oberammergau, die Teil des Herrschaftsgerichts Murnau des Klosters Ettal war. Die kirchliche Eigenständigkeit von Oberammergau erreichte der Ort im Jahr 1809. 1818 entstand im Zuge der Verwaltungsreformen im Königreich Bayern die heutige Gemeinde.

Denkmalschutz

Liste der Baudenkmäler in Unterammergau

Der Nordteil des Dorfes, das sogenannte Hinterdorf Unterammergau, wurde nach dem großen Ortsbrand von 1836 in einheitlicher Bauweise neu errichtet. Es steht als Ensemble unter Denkmalschutz. Daneben sind auch etwa 35 Bauten als Einzelbaudenkmäler geschützt, darunter vier im Ortsteil Kappel und drei im Ortsteil Scherenau

Einzelnachweise


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[[Datei:Unterammergau.jpg|left|thumb|Gesamtansicht vom Hörnle, im Hintergrund die Ammergauer Alpen]]

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Wallgau ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Garmisch-Partenkirchen.

Sie gehört mit Garmisch-Partenkirchen als Kreishauptort und kulturellem Zentrum sowie weiteren Gemeinden zum Werdenfelser Land. Wenige Kilometer entfernt verläuft südlich die deutsch-österreichische Grenze.

Wallgau bildet zusammen mit Krün und Mittenwald den Tourismusverbund Alpenwelt Karwendel, der die Region ganzjährig als Ausgangspunkt für Sport- und Freizeitaktivitäten wie Wandern und Skilanglauf vermarktet. Die Gemeinde zählt etwa 1.400 Einwohner.

Geographie

thumb|left|Blick vom Krepelschrofen auf Wallgau und Schöttlkarspitze, Mai 2011 Wallgau liegt im Oberen Isartal etwa 14 Kilometer östlich von Garmisch-Partenkirchen und gehört zum Werdenfelser Land in der Region Oberland.

Neben Mittenwald und Krün ist Wallgau die nördlichste der drei Gemeinden im Oberen Isartal, die sich zur Alpenwelt Karwendel touristisch zusammengeschlossen haben. Gemeinsam mit Krün befindet sich die Gemeinde an der Grenze der Gebirgsgruppen Bayerische Voralpen im Norden und Karwendel im Süden. Den Ort überragt im Südosten die Schöttelkarspitze mit 2.050 Meter ü. NN. der zu Mittenwald gehörenden Soierngruppe, während im Nordwesten das durchschnittlich etwa 2.000 Meter ü. NN. hohe Estergebirge mit dem Schafkopf (1310 Meter ü. NN.) und Krepelschrofen (1160 Meter ü. NN.) als Ausläufer direkt oberhalb des Ortes verläuft. In südwestlicher Richtung dominiert optisch das Wettersteingebirge, dessen Kamm zusammen mit dem Karwendel die Grenze zu Österreich bildet.

Zu Wallgau gehört der westliche Teil des Ortsteils Obernach mit den beiden Gehöften Öttl und Wolf. Sie liegen südlich Einsiedl am Walchensee und unmittelbar an der ostwärtigen Grenze des Landkreises; postalisch gehören sie – wie auch der östliche Teil – zum Ort Walchensee. Politisch gehört der östliche Teil von Obernach zur Gemeinde Jachenau.

Modell:Nachbargemeinden

Im Südosten erstreckt sich die Isar, deren Flussbett seit dem Bau des Walchenseekraftwerks zu Beginn des 20. Jahrhunderts nahezu ausgetrocknet ist. Der Überleitungskanal fließt ausgehend vom Stauwehr Krün durch Wallgau in einen Tunnel nahe des Ortszentrums zum nördlich gelegenen Sachensee. Das Isartal ostwärts bildet den westlichen Zugang zum Isarwinkel.

Geschichte

thumb|left|Wallgau mit Schöttlkarspitze um 1900 Die Entwicklung des Ortes ist mit der Geschichte des Werdenfelser Landes eng verknüpft. Wallgau wurde erstmals im Jahr 763 als walhogoi[1] in der Gründungsurkunde des Klosters Scharnitz (scarantia) erwähnt.[2] Der „Gau der Walchen“ oder „Welschen“ bot römischen Siedlern und Legionären zur Bewahrung ihrer Tradition nach dem Verfall der Provinz Raetia Zuflucht vor den Bajuwaren. Zehn Jahre später wurde das Kloster wegen seiner unwirtlichen Lage mit Kloster Schlehdorf vereinigt.

Im Mittelalter gehörten große Teile des Werdenfelser Landes den Grafen von Eschenlohe, deren Adelsgeschlecht Verbindungen zu den Grafen von Andechs – eine der bedeutendsten Adelsfamilien im Heiligen Römischen Reich – hatte. 1294 verkaufte Graf Berthold III. von Eschenlohe seinen Besitz aufgrund fehlender männlicher Nachkommen an das Hochstift Freising; die „reichsunmittelbare, fürstbischöfliche Freising’sche Grafschaft Werdenfels“ mit der 1180 von Herzog Otto von Wittelsbach errichteten Burg Werdenfels als Verwaltungsmittelpunkt entstand.[2] Wallgau unterstand damit der Freisinger Landesherrschaft. Gleichzeitig unterstand es aber auch der Grundherrschaft des Klosters Benediktbeuern, das im 13. Jahrhundert seinen Einflussbereich nach Süden ausdehnte und beim heutigen Krün und Wallgau roden und siedeln ließ.[3] Im Jahr 1294 wurde der Ort als walgaw im Salbuch des Klosters Benediktbeuern[4] mit zwei zum Kloster gehörenden Schwaigen (vaccariae) urkundlich erwähnt. 1491 benötigte das Kloster wegen des Klosterbrandes im Vorjahr erhebliche Mittel für den Wiederaufbau und veräußerte Wallgau zusammen mit dem Nachbarort Krün (geruen) an das Hochstift Freising. Damit wurde ein altes Streitobjekt zwischen der Grafschaft Werdenfels und dem Kloster Benediktbeuern bereinigt.

thumb|Wallgau mit Karwendelgebirge um 1900 Die Kontrolle der Handelsstraßen nach Italien sowie die Förderung von Silber- und Erzvorkommen verhalf einem Großteil der Bevölkerung zu Wohlstand und brachte der Grafschaft den Beinamen Goldenes Landl ein. Obwohl Wallgau mit der auch als Pilgerweg nach Santiago de Compostela genutzten Straße Via Regia ad Tyrolensis et Italos über den Kesselberg hinab nach Kochel am See an die Verkehrsadern der damaligen Zeit angebunden war, berührte der wirtschaftliche Aufschwung die Ortschaft kaum. Stattdessen waren die Einwohner mit der Bestellung der kargen Äcker, der Holzverarbeitung und der im 12. Jahrhundert einsetzenden Isarflößerei beschäftigt. Zu jener Zeit wuchs die Bedeutung der Wasserstraßen als Handelsverbindungen, da die Landwege aufgrund von Wegelagerern als unsicher galten. Die Flöße transportierten neben Personen auch einheimische Erzeugnisse, darunter Marmorsteine, Kreide, Holzkohle und gebrannten Kalkstein.[5] Im 15. Jahrhundert beförderte die als Wasserrott bezeichnete Vereinigung von Flößern erstmals Waren aus Italien nach München und über die Donau weiter nach Österreich und Ungarn. 1922 fuhr das letzte Floß von Wallgau aus die Isar hinab, bevor dem Fluss ab 1924 das Wasser zum Betrieb des Walchenseekraftwerkes entzogen wurde.[5] Seit 1990 wird ein Teil des Wassers in das Flussbett zurückgeleitet.

Infolge des Spanischen und Österreichischen Erbfolgekrieges zu Beginn des 18. Jahrhunderts mit Überfällen aus dem angrenzenden Tirol sowie der Napoleonischen Kriege verarmte die Bevölkerung. Am 19. August 1802 besetzte kurbayerisches Militär mit einem Korporal und sechs Gemeinen Wallgau. Offiziell ging Wallgau im Zuge der mit dem Reichsdeputationshauptschluss vom 25. Februar 1803 verbundenen Säkularisation in den Besitz des Kurfürstentums Bayern über.[6] In den Jahren 1808 bis 1918 entwickelte sich auf Grund mehrerer Gemeindeedikte des nunmehrigen Königreichs Bayern Wallgau als politische Gemeinde. Anfang des 20. Jahrhunderts brachte der noch als Sommerfrische bezeichnete Tourismus die ersten Gäste nach Wallgau.

Einwohnerentwicklung

thumb|Ortszentrum mit Dorfplatz, Mai 2009 Die Bevölkerung Wallgaus stieg seit Mitte des 19. Jahrhunderts von knapp 300 Einwohnern kontinuierlich an und erreicht gegenwärtig den fünffachen Wert. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es den größten Zuwachs. Seit dem Jahr 2000 schwanken die Zahlen bei einem Mittel von etwa 1400 Einwohnern nur noch marginal.[7]

Ende 2009 überwog der Anteil der männlichen Einwohner mit 51,5 Prozent leicht. Zudem waren gemäß Altersstruktur 788 Einwohner und damit mehr als die Hälfte 40 Jahre und älter.[7]

Jahr Einwohner Jahr Einwohner
1840 274 2000 1.376
1871 265 2001 1.409
1900 367 2002 1.410
1925 599 2003 1.428
1939 625 2004 1.415
1950 913 2005 1.428
1961 942 2006 1.426
1970 1.071 2007 1.414
1987 1.170 2008 1.394
2009 1.391
Altersgruppe insgesamt männlich weiblich
unter 6 84 46 38
6–15 130 72 58
15–18 58 29 29
18–25 90 53 37
25–30 79 40 39
30–40 162 76 86
40–50 241 129 112
50–65 240 117 123
über 65 307 154 153
Gesamt 1.391 716 675


Stand: Ende 2009
Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung

Politik

Politische Verhältnisse

thumb|Bürgermeister Hansjörg Zahler mit Biathletin Magdalena Neuner beim Empfang auf dem Dorfplatz, April 2011 Der Gemeinderat besteht aus zwölf Mitgliedern, die für eine Amtsperiode von sechs Jahren gewählt werden.

Erster Bürgermeister ist Hansjörg Zahler (CSU / Freie Unabhängige Wählergemeinschaft).[8] Er wurde im Jahr 2008 mit 60,5 Prozent der Wählerstimmen Nachfolger von Georg Jennewein (Junge Mitarbeiter). Karlheinz Schwaiger vom Wallgauer Wählerverein ist zweiter Bürgermeister, Harald Kühn (CSU) ist Landrat.[7]

Die Gemeinderatswahl vom 2. März 2008 hatte eine Wahlbeteiligung von 74,9 Prozent und führte zu folgender Sitzverteilung im Rathaus:[7]

Partei Anteil (%) Veränderung
zu 2002 (%)
Sitze Veränderung
zu 2002
CSU / Freie Unabhängige Wählergemeinschaft 45,5 +8,6 6 +1
Wallgauer Wählerverein 20,8 +1,7 2 ±0
Freie Neue Wählervereinigung 17,9 −3,0 2 ±0
Junge Mitarbeiter 15,8 −7,3 2 −1
Gesamt 100 12


Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung

Wappen

Die Wappenbeschreibung lautet: „In Rot über goldenem Dreiberg, darin ein blauer Wellenbalken, eine silberne Pilgermuschel, der ein goldener Abtstab und ein goldener Flößerhaken schräg gekreuzt unterlegt sind.“

Der Dreiberg und der Wellenbalken im unteren Bereich des Wappens symbolisieren die Lage der Gemeinde im Gebirge und am Fluss. Die Pilgermuschel als Attribut des Heiligen Jakobus verweist auf das Patrozinium der Pfarrkirche Sankt Jakob. Der Abtstab stammt aus dem Wappen des Klosters Benediktbeuern und erinnert an die ehemaligen grundherrschaftlichen Rechte des Klosters im späten Mittelalter. Die Tingierung in Rot und Gold übernimmt die Farben des bis 1803 herrschenden Hochstifts Freising. Der Flößerhaken bezieht sich auf das früher betriebene gleichnamige Gewerbe.

Die Gemeinde Wallgau führt das Wappen seit 1963.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Siehe auch Liste der Baudenkmäler in Wallgau

Pfarrkirche Sankt Jakob

thumb|left|Pfarrkirche Sankt Jakob, Mai 2011 Der Bau der ersten Kirche geht auf das Jahr 1295 zurück.[9] An gleicher Stelle entstand im letzten Viertel des 15. Jahrhunderts eine neue Saalkirche mit steingewölbten Choranbau im gotischen Baustil. Der Chor mit Netzrippengewölbe blieb zusammen mit dem Maßwerk des Chorscheitelfensters und dem Sanktuarium bis in die Gegenwart erhalten und ist das älteste Gebäude in Wallgau.[10] Der barocke erste Kirchturm mit Zwiebelhaube wurde 1680 errichtet. In den Folgejahren kam an der Nordseite eine Sakristei und im Süden ein Totenhaus sowie 1683 ein neuer Hochaltar hinzu. Mit der Erneuerung des Kirchturmes 1723/1724 begannen weitere Umbauarbeiten zur schrittweisen Barockisierung der spätgotischen Architektur. Erst nach Protestschreiben des damaligen Pfarrers an den Bischof konnte die Umgestaltung 1730 abgeschlossen werden. Lange Zeit blieb der 1735 gemalte Kreuzweg im Kirchenraum die letzte Neuausstattung. Das Ende des 18. Jahrhundert gestiftete Benefizium machte die Kirche zu einer selbstständigen Pfarrei. Diverse Aus- und Umbauten folgten im 19. und 20. Jahrhundert. Wichtige Meilensteine waren die Erweiterung des Längsschiffes mit steilem Satteldach und die Vergrößerung des Gemeinderaumes im Jahr 1891. Die mit der Konstruktion einer neugotischen Empore aus Holz begonnene Stiländerung des Innenraumes wurde 1904 nach einem Gutachten des Generalkonservatoriums München wieder rückgängig gemacht. Die letzte umfassende Innen- und Außenrestaurierung mit anschließender Erneuerung der technischen Anlagen fand 1988 statt. Im Mai 2007 wurde die alte Orgel aus den 1950er-Jahren durch eine neue mit 14 Registern ersetzt.[11]

Wegen ihrer Lage am früheren Pilger- und Handelsweg wurde die Pfarrkirche Sankt Jakob dem Schutzpatron Jakobus geweiht. Seit Juni 2010 gehört Wallgau zum neuen Jakobsweg Isar – Loisach – Leutascher Ache – Inn, der den Münchner, den Tiroler und den Südostbayerischen Jakobsweg verbindet.[12] Die Kirche befindet sich in der Ortsmitte von Wallgau unweit des Dortplatzes und dient neben den Gottesdiensten auch als Veranstaltungsort für Konzerte und Lesungen. Auf dem Friedhof, der das Gebäude zur Hälfte umschließt, befindet sich eine 1896 errichtete Lourdesgrotte und eine vom Veteranen- und Kriegerverein gestiftete Ehrenglocke.

Lüftlmalerei und Gasthof Zur Post

[[Datei:Wallgau Gasthof zur Post 2011.jpg|thumb|Gasthof Zur Post mit Lüftlmalerei: Dreifaltigkeit und Schutzheiliger Florian (linke Bildhälfte), Mai 2011]] Die Handwerkskunst der Lüftlmalerei ist seit dem 18. Jahrhundert überwiegend im Werdenfelser Land und in Tirol verbreitet. In Wallgau schmücken neben religiösen Motiven insbesondere historische Darstellungen mit erzählendem Charakter – unter anderem aus der Zeit der Flößerei – viele Häuserfassaden. Beispielhaft ist der 1621 von Simon Niggl errichtete Gasthof Zum alten Wirt mit Fresken des Mittenwalder Lüftlmalers Franz Karner aus dem Jahr 1763.[13] Der 1907 als Ergänzung zum alten Gasthof entstandene Neubau trägt gegenwärtig den Namen Hotel Zur Post. Als erste Postlinie verkehrte ab 1665 die Thurn und Taxis’sche reitende Post, die 1760 von der fahrenden Personenpost abgelöst wurde.[2] Am 7. September 1786 fuhr der Dichter Johann Wolfgang von Goethe auf seiner Reise nach Italien mit der Postkutsche durch Wallgau und kehrte im Gasthof ein.[2][14] Auch Heinrich Heine machte dort 30 Jahre später Rast. Zu den prominenten Gästen der jüngeren Geschichte gehörten Politiker und Persönlichkeiten der Unterhaltungsbranche, darunter die US-amerikanischen Schauspieler Richard Burton und Elizabeth Taylor.[14]

Die Technik der Lüftlmalerei wird bis in die Gegenwart praktiziert. Das Gebäude der Tourist-Information zeigt Werke des Künstlers Sebastian Pfeffer aus Mittenwald.[15]

Brauchtum und Kultur

thumb|left|Haus des Gastes, Mai 2011 Die Brauchtumspflege in Wallgau basiert auf gesellschaftlichen Traditionen, die auch in anderen Gemeinden Oberbayerns und speziell im Werdenfelser Land üblich sind.

Zu den regelmäßigen Ereignissen religiösen Ursprungs gehören die Prozessionen zum Palmsonntag und Fronleichnam im Frühjahr, das Johannifeuer auf nahegelegenen Berggipfeln am Vorabend des Johannistages Ende Juni und Messen am benachbarten Simetsberg.[16] Mit Mittenwald verbindet Wallgau die Umzüge zur Faschingszeit, insbesondere das Tragen charakteristischer Holzlarven. Die oft jahrhundertealten und in Familienbesitz befindlichen Gesichtsmasken sind Einzelstücke. Im Sommer geben die Wallgauer Dorfabende mit Schuhplattler-, Gesangs- und Musikeinlagen ebenso einen Einblick in die Lebensweise der Bevölkerung, wie Vorführungen des 1920 ins Leben gerufenen Trachtenvereins und des mit Laiendarstellern besetzten Bauerntheaters.[17][18]

Die Musikkapelle Wallgau wurde im November 1948 gegründet, nachdem bereits seit 1920 eine erste Formation existiert hatte. Gegenwärtig gehört das etwa 40 Mann umfassende Blasorchester zum festen Bestandteil des örtlichen Kulturlebens. In der Hauptsaison gibt das in einheimischer Tracht auftretende Ensemble jeden Freitag ein Kurkonzert. Mit der Produktion von Tonträgern, diversen Auszeichnungen bei Landes- und Bundeswettbewerben sowie Rundfunkaufnahmen und Fernsehauftritten – unter anderem im Musikantenstadl – erlangte die Kapelle auch überregionale Bedeutung. Das Repertoire reicht von traditionellen Liedern hin zu modernen Werken.[19]

Über das Brauchtum hinaus ist Wallgau Austragungsort für weitere kulturelle Veranstaltungen. Der jährlich stattfindende Wallgauer Kulturfrühling beinhaltet Darbietungen aus den Bereichen Theater, Kabarett und Musik. Von 2008 bis 2010 standen unter anderem komödiantische Lesungen der Schauspieler Sepp Schauer und Klaus Guth auf dem Programm, 2009 war zudem Hugo Strasser mit einer Bigband vom Staffelsee vertreten.

Die Aufführungen finden überwiegend im Kurhaus Haus der Gastes statt. Der Veranstaltungssaal mit angeschlossener Gastronomie fasst bis zu 350 Personen.[20]

Sport

thumb|upright=1.5|Isartal zwischen Vorderriß und Wallgau im Winter, November 2007 Die Gemeinde Wallgau verfügt mit dem Skiclub Wallgau, dem Golf- und Landclub Karwendel, der Schützengesellschaft Wallgau sowie einem Eisschützenverein und einer Modellflugsportgruppe über mehrere Sportvereine.

Der Skiclub Wallgau (kurz: SC Wallgau) wurde im Dezember 1950 gegründet.[21] Seit April 2009 ist Karl Schandl neuer Präsident des 736 Mitglieder umfassenden Vereins (Stand: 25. April 2009)[22], der in die Sparten Alpin, Nordisch und Biathlon unterteilt ist. Der Neun-Loch-Platz des 1992 gegründeten Golf- und Landclubs Karwendel befindet sich am östlichen Ortsrand auf dem ehemaligen Flussbett der Isar an der Risser Straße.[23] Prominentes Mitglied beider Vereine ist die Biathletin Magdalena Neuner.

Darüber hinaus gilt das Obere Isartal als eines der Zentren für den touristischen Breitensport in Deutschland. Der Tourismusverbund Alpenwelt Karwendel wurde im Januar 2008 auf der Messe CMT in Stuttgart als beliebteste Wanderregion 2007/08 ausgezeichnet.[24] Für Wintersportler existiert ein insgesamt etwa 150 Kilometer langes Loipennetz.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft

2009 gab es 189 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort, davon 25 im produzierenden Gewerbe, 105 im Handel, Verkehr und Gastgewerbe sowie 59 bei öffentlichen, privaten und Unternehmensdienstleistern. Im Bereich der Land- und Forstwirtschaft waren keine Personen tätig. Mit 397 Beschäftigten am Wohnort hatten viele Einwohner ihren Arbeitsplatz außerhalb der Gemeinde.[7]

Im Bauhauptgewerbe waren drei Betriebe gemeldet. Im Jahr 2007 existierten zudem 22 landwirtschaftliche Betriebe mit einer Nutzfläche von 250 Hektar bei einer Gemeindegebietsfläche von insgesamt 3396 Hektar (Anteil: 7,4 Prozent). In Sachen Tierhaltung überwog der Bestand an Rindern deutlich.[7]

31 größere Beherbergungsbetriebe (einschließlich Campingplätze) mit 812 angebotenen Gästebetten und 75.196 Gästeübernachtungen im Jahr 2009 belegen die Bedeutung des Fremdenverkehrs für die Gemeinde. Hinzu kamen weitere 87.470 Übernachtungen in Privatquartieren.[7]

Die Gemeindesteuereinnahmen beliefen sich im selben Jahr auf 892.000 Euro, während die Bruttoausgaben mit annähernd 3,4 Millionen Euro einen neuen Höchststand erreichten.[7]

Verkehr

thumb|Bundesstraße 11 oberhalb von Wallgau mit Karwendel- und Wettersteingebirge, Mai 1960 thumb|Derselbe Blick, Mai 2011 Wallgau liegt an der Deutschen Alpenstraße. Durch die Gemeinde verläuft die Bundesstraße 11 in nördlicher Richtung zum Walchensee und weiter nach Kochel am See. Richtung Süden endet sie in der Nachbargemeinde Krün und mündet dort in die Bundesstraße 2. Die Bundesstraße 11 wechselt innerhalb Wallgaus den Namen und heißt auf dem Abschnitt zwischen südlichem Ortseingang und Dorfplatz Mittenwalder Straße statt Walchenseestraße. Darüber hinaus führt eine Mautstraße entlang der Isar ostwärts von Wallgau nach Vorderriß mit Anschluss zum Sylvensteinspeicher und nach Lenggries.

Wallgau ist in den Regionalverkehr Oberbayern (RVO) integriert. Neben dem Linienbusverkehr richtete der Tourismusverbund Alpenwelt Karwendel ab Mai 2010 einen Gästebus als zusätzlichen Service ein, der im Sommer die Wanderwege und im Winter die Skigebiete sowie Langlaufloipen anfährt.

Der nächstgelegene Anschluss an das Regionalbahnnetz der Deutschen Bahn besteht im fünf Kilometer südwestlich gelegenen Krüner Ortsteil Klais. Bis 2007 war der Bahnhof an die InterCity-Strecke zwischen München und Innsbruck angebunden. Seit 1912 verbindet die ebenfalls durch Klais führende Mittenwaldbahn Garmisch-Partenkirchen mit Innsbruck. Das etwa 17 Kilometer nordöstlich gelegene Kochel am See ist Ausgangspunkt für Reisen mit der Kochelseebahn über Tutzing nach München.

Bildung

Im Jahr 2009 gab es eine Kindertagesstätte mit acht tätigen Personen, 50 genehmigten Plätzen und 46 betreuten Kindern. In der einzigen öffentlichen Volksschule Wallgau-Krün unterrichteten sechs Lehrkräfte 99 Schüler in fünf Klassen.[7]

Persönlichkeiten

thumb|upright|Magdalena Neuner im Haus des Gastes in Wallgau, Mai 2009 Die 1987 in Garmisch-Partenkirchen geborene deutsche Biathletin Magdalena Neuner lebt seit ihrer Kindheit in Wallgau. Sie war bereits als Juniorin erfolgreich und debütierte 2006 im Weltcup. Zu ihren größten Erfolgen zählen der Doppelsieg bei den Olympischen Winterspielen 2010, der zweifache Triumph im Gesamtweltcup 2007/2008 und 2009/2010 sowie insgesamt zehn Weltmeistertitel. Neben diversen Auszeichnungen gewann sie 2007 die Wahl zur Sportlerin des Jahres. Im Mai 2010 wurde sie zur Ehrenbürgerin Wallgaus ernannt. Die als bodenständig und heimatverbunden geltende Sportlerin trägt auch zur touristischen Vermarktung der Gemeinde bei.[25]

Literatur

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Einzelnachweise

  1. Die lateinischsprachige Quelle spricht von Modell:"-la. Vgl. Modell:Literatur
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 Wallgau Ortsgeschichte. In: wallgau.de. Gemeinde Wallgau, abgerufen am 17. Mai 2010.
  3. Modell:Literatur
  4. BHStA, KL Benediktbeuern 32
  5. 5,0 5,1 Die Flößerei. In: wallgau.de. Gemeinde Wallgau, abgerufen am 17. Mai 2010.
  6. Modell:Literatur
  7. 7,0 7,1 7,2 7,3 7,4 7,5 7,6 7,7 7,8 Statistik kommunal 2010. Eine Auswahl wichtiger statistischer Daten für die Gemeinde Wallgau. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, Zenér 2011, abgerufen am 1. Mai 2011 (PDF: 1,05 MB).
  8. Hansjörg Zahler ist Wallgaus neuer Bürgermeister. In: merkur-online.de. Münchener Zeitungs-Verlag GmbH & Co.KG, 2. Mars 2008, abgerufen am 4. Zögn 2009.
  9. Modell:Literatur
  10. Modell:Literatur
  11. Neue Klänge in der Wallgauer Pfarrkirche. In: merkur-online.de. Münchener Zeitungs-Verlag GmbH & Co.KG, 12. Mai 2007, abgerufen am 24. Mai 2010.
  12. Der Jakobsweg Isar – Loisach – Leutascher Ache – Inn. Gemeinde Benediktbeuern, abgerufen am 1. Mai 2011.
  13. Modell:Literatur
  14. 14,0 14,1 Der Gasthof „Zur Post“ in Wallgau. In: posthotel-wallgau.com. Gasthof und Hotel „Zur Post“ in Wallgau, abgerufen am 24. Mai 2010.
  15. Lüftlmalerei. In: wallgau.de. Gemeinde Wallgau, abgerufen am 25. Mai 2010.
  16. Brauchtum und Tradition. In: wallgau.de. Gemeinde Wallgau, abgerufen am 14. Agóst 2010.
  17. Trachtenverein. In: wallgau.de. Gemeinde Wallgau, abgerufen am 14. Agóst 2010.
  18. Bauerntheater. In: wallgau.de. Gemeinde Wallgau, abgerufen am 14. Agóst 2010.
  19. Musikkapelle Wallgau. In: musikkapelle-wallgau.de. Abgerufen am 14. Agóst 2010.
  20. Haus der Gastes. In: hausdesgastes.eu. Abgerufen am 14. Agóst 2010.
  21. Chronologische Kurzfassung über 50 Jahre Skiclub Wallgau von 1950 bis 2000. In: skiclub-wallgau.de. Skiclub Wallgau e.V., abgerufen am 27. Mai 2010.
  22. Jahresbericht Saison 2009/2010. In: skiclub-wallgau.de. Skiclub Wallgau e.V., S. 2, abgerufen am 27. Mai 2010 (PDF: 9,6 MB).
  23. Golf- und Landclub Karwendel. Clubdaten. In: golfclub-karwendel.de. Golf- & Landclub Karwendel e.V., abgerufen am 27. Mai 2010.
  24. Preis-Regen für die „Alpenwelt Karwendel“. In: merkur-online.de. Münchener Zeitungs-Verlag GmbH & Co.KG, 16. Zenér 2008, abgerufen am 2. Zögn 2010.
  25. Axel Wolfsgruber: „Wie eine echte Königin“. In: FOCUS Online. TOMORROW FOCUS Portal GmbH, 3. Dezèmber 2007, abgerufen am 13. Löi 2009.

Modell:Navigationsleiste Gemeinden im Landkreis Garmisch-Partenkirchen

Kategorie:Ort im Landkreis Garmisch-Partenkirchen Kategorie:Wallgau-end-